Die Adventszeit ist Erzählzeit. Freies Erzählen wird kaum noch gepflegt. Dabei bietet es viele Möglichkeiten. Man ist näher an den Zuhörerinnen und Zuhören. Im Podcast Conny&Kurt gibt Gudrun Rathke, Kassel, Einblicke in ihren Beruf der Erzählerin, beschreibt die schönen und die anstrengenden Seiten, berichtet wann und warum man „Handy“ in die Erzählung einbaut und erläutert, wie das freie Erzählen ins Radio kam.
Archiv für 30. November 2023
Ritual-Designer sollen beim Abschiednehmen helfen
Die Esoterik ist in ihrer Vielfalt sicher unüberschaubar. Im Podcast Conny&Kurt öffnet der bayerische Weltanschauungsbeauftragte Matthias Pöhlmann den Blick auf alte und neue Jenseitsvorstellungen. Der Spiritismus begann 1848 in den USA, fand großen Zuspruch und selbst Thomas Mann beschrieb dieses Phänomen. Die Kultur des Abschiednehmens ist, wie große Teile der Esoterik selbst, stark individualisiert. Die Zeremonien mache man zuhause. Da seien dann Neo-Schamanen, Druiden oder Ritual-Designer am Werk.
Uns geht es doch gut
„Die Leute haben die Orientierung verloren“, meint Conny von Schumann im Posdast Conny&Kurt. Es herrsche große Verunsicherung und eine tiefe Unzufriedenheit, meint Kurt-Helmuth Eimuth. Doch bei aller Kritik, könne man doch in diesem Land zufrieden sein. Es gäbe kaum ein Land auf der Welt, dass so seine Bürger:innen absichere. Bürgergeld, Krankenversorgung, gesicherte Jobs, Bildung für alle sind – bei allen Problemen – eine solide Basis, die das Gemeinwesen zur Verfügung stelle. Angesichts der multiplen Krisen, gerade auch der Kriege, kämen wir doch gut durch. Was meinen Sie?
Keine Stunde Null
Andreas von Schumann vom Deutsch-Ukrainische-Forum erwartet in der Ukraine keine Stunde Null. Es werde vielmehr ein schleichender Prozess werden bei dem die kriegerischen Handlungen abnehmen werden. Für ihn ist der Wille zur Verteidigung in der ukrainischen Bevölkerung ungebrochen. Im Podcast Conny&Kurt berichtet er auch davon, dass die Menschen durch den Krieg traumatisiert seien. Vor allem bei den Menschen, die vor Ort an der Front leben und nicht geflüchtet sind. Zum anderen bei den 5,6 Millionen Binnenflüchtlingen, die nicht wissen wie es weitergeht. Aber auch bei allen anderen Ukrainer:innen, die im Land leben, hinterlässt der Krieg dauerhaft spuren. „Es wird eine Generation dauern bis das verarbeitet ist“, sagt von Schumann. Die Unterstützung durch die westlichen Staaten sieht er trotz des Krieges im Nahen Osten nicht gefährdet.
Das Deutsch-Ukrainische Forum wurde auf Betreiben des damaligen Außenministers Joschka Fischer gegründet und soll Plattform sein, um verschiedene Initiativen zu bündeln. Heute ist vor allem der Wiederaufbau im Blick.
Digitalisierung wäre eine Chance für die Kirche
In der Digitalisierung sieht die Würzburger Hochschullehrerin Ilona Nord eine Chance für die Kirche, wie sie im Podcast Conny&Kurt ausführt. Professorin Nord hatte während der Corona-Pandemie an der internationalen wissenschaftlichen Studie Contoc mitgewirkt. Vor diesem Hintergrund sieht sie auf der Gemeindeebene eine große Bereitschaft für digitale Angebote. Allerdings bleibt nähme der Bildungsbereich seine Chance hier nicht befriedigend wahr. Doch oft fehle die Unterstützung der Vorgesetzten. Und kirchenleitend habe bei all den Problemen der Organisation eben die Digitalisierung nicht die höchste Priorität.
Die postoptimistische Gesellschaft
Es gibt keinen Grund für Optimismus, aber für Zuversicht. Dies ist die Grundthese des Philosophen und Naturwissenschaftler Jörg Phil Friedrich. Der Fortschrittsoptimismus sei gänzlich aus der Gesellschaft verschwunden. Tiefe Skepsis habe sich breit gemacht, ob eine freie und offene Gesellschaft den Herausforderungen noch gewachsen sei. Dennoch gäbe es Grund für Zuversicht erläutert Friedrich im Podcast Conny&Kurt. Während die optimistische Gesellschaft darauf gesetzt habe, das Scheitern zu verhindern, setze eine zuversichtliche Haltung darauf in gewisser Weise aus dem Scheitern eine neue Stärke zu gewinnen. Die Erfahrung der Verletzlichkeit führe zu einer Lebenseinstellung, die besagt, dass der Mensch sich auch in schwierigen Zeiten zurechtfinden kann. So seien Freude und Genuss im Alltag möglich, auch wenn man Unsicherheiten aushalten muss.