Archiv für 10. Oktober 2004

Die Taufe ist ein Anfang

Taufgottesdienst, 10. 10. 2004

Gethsemanekirche

Predigttext: aaronitischer Segen

Marion Eimuth

Begrüßung und Votum:

Guten Morgen

Ich begrüße die Kinder und alle Erwachsenen sehr herzlich zu diesem Taufgottesdienst, den wir heute miteinander feiern!

Mo, Nomi und Keanu werden heute getauft. Mit der Taufe danken wir Gott für die Einmaligkeit, die mit jedem Kind neu geboren wird.

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes, der uns das Leben schenkt.

Und im Namen Jesu,

der uns zu leben lehrt.

Und im Namen des Heiligen Geistes,

der uns am Leben hält. Amen.

Lied: EG 445, 1-5, Gott des Himmels..

Psalm: 1, Nr. 702

Im Wechsel:

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder

Noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

sondern hat Lust am Gesetz des Herrn

und sinnt über seinem Gesetz Tag und

Nacht!

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,

und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.

Aber so sind die Gottlosen nicht,

sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

Darum bestehen die Gottlosen nicht im

Gericht noch die Sünder in der

Gemeinde der Gerechten.

Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten,

aber der Gottlosen Weg vergeht.

Kommt lasst uns anbeten

Gemeinde: Ehr sei dem Vater und dem Sohn

Ankündigung der Taufe und Taufbefehl:

An einem Tag wie diesem freuen wir uns – bejahen die Welt, die uns glücklich macht. Aber sie macht auch Sorgen. Wir zweifeln, ob es uns gelingt, in Güte und Frieden miteinander zu leben.

Jesus sagt: Fürchtet euch nicht! Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht zu Jüngerinnen und Jüngern alle Völker: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Denn ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Mt. 28, 19-20)

Gebet:

Guter Gott, wie gut ist es zu wissen,

dass du zu uns stehst und uns liebhast.

Wie gut ist es zu spüren und zu erfahren,

dass Menschen um uns sind,

die es gut mit uns meinen und für uns da sind.

Wir danken dir für die Kinder,

die uns anvertraut sind.

Wir danken dir für die Eltern, die für uns da sind und uns ins Leben geleiten.

Wir danken dir für die Geschwister und Freunde, mit denen wir spielen und vieles miteinander erleben und bewältigen können.

Wir sind hier in deinem Namen zusammen, um dich miteinander zu loben.

In deinem Namen taufen wir diese Kinder und bitten dich um deinen Segen für sie und für das, was wir tun. Amen.

Taufansprache:

Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Gemeinde,

wir wollen heute morgen, Mo, Nomi und Keanu taufen. Wir wollen die Kinder Gott anvertrauen und sie unter seinen Segen stellen.

Die Taufe ist keine christliche Erfindung, sondern stammt aus der jüdischen Tradition.

Soweit wir wissen, hat Jesus keine Menschen getauft. Aber er selbst hat sich taufen lassen, bevor er anfing herumzuziehen und den Leuten Geschichten von Gott und von einem besseren, gerechteren Leben zu erzählen.

Jesus ist damals zu Johannes, der auch Täufer genannt wurde, an den Jordan gegangen.

Der Jordan ist auch heute noch der größte Fluß in Israel. Johannes hat Jesus im Fluß untergetaucht, so wurde damals getauft. Heute taufen wir, indem wir Wasser über den Kopf geben.

Wasser brauchen wir zum Leben. Zum Trinken, wenn wir Durst haben, und für die Pflanzen zum Wachsen und für die Tiere.

Wasser ist auch zum Waschen ganz wichtig, damit wir nicht ständig klebrig und stinkend in der Gegend herumlaufen müssen. Und Wasser zum Schwimmen ist gerade im Sommer eine tolle Sache.

Alles Leben kommt aus dem Wasser: Die kleinen Planktons und Amöben im Meer und in den Seen genauso wie wir Menschen.

Bevor wir geboren werden, schwimmen wir im Wasser in einer kleinen Blase, die erst platzen muss, damit wir auf diese Welt und in dieses Leben kommen können.

Aber Wasser kann auch gefährlich sein. Wir erleben oder sehen das, wenn es so heftig regnet, dass das Wasser nicht mehr abfließt, sondern in die Keller und Häuser eindringt. Und wenn die Flüsse über ihre Ufer treten, dann wird es gefährlich. Oder auch, wenn wir im Schwimmbad jemanden zu lange untertauchen, kann das gefährlich werden.

Bei der Taufe denken wir an beide Seiten vom Wasser: An das Wasser, das unser Leben bedeutet. Und an das Wasser, in dem wir auch umkommen können.

Die Taufe ist ein Anfang. Durch die Taufe will Gott sagen: Ich kenne dich, ich bin bei dir. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Ich brauche mir nicht erst bei Gott einen Namen zu machen. Für ihn bin ich so wichtig und wertvoll, dass bei der Taufe mein Name mit seinem Namen verbunden wird. Ich gehöre zu Gott.

Die Taufe ist kein „Wundermittel“, das mich vor Krankheit oder Gefahren schützt. Aber ich weiß: Gott hat mich lieb, er meint es gut mit mir, er lässt mich nicht allein.

Mo, Nomi und Keanu werden auf den Namen Gottes getauft und somit in die Gemeinschaft der Christenheit aufgenommen. Sie sind Kinder von Gott.

Taufkerze:

Zur Erinnerung an Jesu Tod und Auferstehung wird in der Osternacht die Osterkerze angezündet. An dieser Kerze werden alle Taufkerzen angezündet. Die Taufkerze soll uns daran erinnern, wie von Jesus ein besonderes Licht ausgegangen ist, das noch heute in uns weiterbrennt.(Kerzen anzünden).

Tauflied: Liedblatt

Glaubensbekenntnis:

Lasst uns Gott loben und preisen mit dem Bekenntnis unseres Glaubens:

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,

den Schöpfer des Himmels und der Erde;

und an Jesus Christus,

seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,

empfangen durch den Heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria,

gelitten unter Pontius Pilatus,

gekreuzigt, gestorben und begraben,

hinabgestiegen in das Reich des Todes,

am dritten Tage auferstanden von den Toten,

aufgefahren in den Himmel;

er sitzt zur Rechten Gottes,

des allmächtigen Vaters;

von dort wird er kommen,

zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,

die heilige, christliche Kirche,

Gemeinschaft der Heiligen,

Vergebung der Sünden,

Auferstehung der Toten

Und das ewige Leben . Amen.

Tauffrage:

Nun wende ich mich besonders an Sie, liebe Eltern, Paten und Taufzeuge:

Sie sind es, die ihre Kinder hier zur Taufe bringen.

Von Ihnen werden die Kinder lernen, welche Wege zum Leben führen.

Ich frage Sie:

Wollen Sie, dass diese Kinder in den Namen des dreieinigen Gottes getauft werden, so antworten Sie: „Ja“.

Wollen Sie auch dazu beitragen, dass diese Kinder das Evangelium von Jesus Christus kennen lernen und den Weg in die christliche Gemeinde finden, so antworten Sie: „Ja, mit Gottes Hilfe“.

So taufen wir diese Kinder und hoffen, dass sich unser Glaube bewährt.

Taufhandlung:

Sarah-Mo, ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Taufspruch: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. (Ps 23, 1)

Kreuzzeichen – Friede sei mit dir.

Nomi-Noelle, ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Taufspruch: Denn ich weiß, an wen ich glaube (2. Tim. 1, 12)

Kreuzzeichen – Friede sei mit dir.

Keanu-Luis, ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Taufspruch: Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen (1. Kor. 16, 14)

Kreuzzeichen – Friede sei mit dir.

Segen für die Eltern,

Liebe Eltern,

Gott segne Sie, er behüte Sie und mache Sie stark. Er mache Ihre Liebe kräftig und Ihre Geduld unverwüstlich. Er lasse Sie Zeit und gute Einfälle finden für Ihre Kinder.

Er gebe Ihnen und Ihren Kindern alles, was gut ist und glücklich macht. Amen.

Gebet eines Paten:

Dankgebet:

Guter Gott, uns liegen die Kinder am Herzen.

Du willst, dass sie für uns sehr wichtig sind. So bringen wir unsere Wünsche und Bitten für sie vor dich.

Wir bitten für sie, dass sie immer ein gutes Zuhause haben, wo sie Wärme und Geborgenheit erfahren,

dass sie Menschen um sich haben, die ihnen gute Begleiter und Freundinnen und Freunde fürs Leben sind,

dass sie viel Freude erfahren und sich über die kleinen Dinge freuen können,

dass sie in eine Welt hineinwachsen, in der sie leben können und mit allem, was zum Leben dazugehört.

Wir bitten dich für uns alle. Bleib du uns Hoffnung und Ziel unseres Lebens. Amen.

Lied (v.Pr.): EG 200, 1+2, 5+6 Ich bin getauft

Predigt:

In Frieden leben kann. So meint Schalom umfassend: alles, was ich zu meinem Leben brauche.

Der Segen Gottes ist ein verlässlicher Begleiter besonders an den Wendepunkten unseres Lebens. Hier wird der Segen persönlich zugesprochen, bei der Taufe, der Konfirmation, der Trauung und der Bestattung.

Wer weiß, dass er von Gott behütet ist, dass er in seiner Gnade und seinem Frieden lebt, der wird diese Segensgaben Gottes weitergeben.

Amen.

Lied: EG 331, 1-3, 9 Großer Gott wir loben dich

Abkündigungen:

Lied: EG 590, Herr, wir bitten.

Fürbitten:

Um Deinen Segen bitten wir Dich, Gott

Wenn wir jetzt nach Hause, in die kommende Woche gehen, damit wir uns nicht abhängig machen von dem, was man allgemein so denkt und meint; damit wir nicht aufgeben, für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung deiner Schöpfung einzutreten.

Um Deinen Segen bitten wir Dich, Gott, für Mo, Nomi und Keanu und ihre Eltern, sei und bleibe bei ihnen auf allen ihren Wegen

Um Deinen Segen bitten wir Dich, Gott, für alle Menschen, die unter Gewalt, Hunger und den Folgen von Naturkatastrophen zu leiden haben.

Wir denken heute an die Menschen, die den Bombenanschlägen auf der Sinai-Halbinsel zum Opfer fielen.

Um Deinen Segen bitten wir Dich, Gott,

für alle, die unter uns als Fremde, als Flüchtlinge leben,

für alle, die krank und alt sind, alleingelassen sind, für alle, die sich von einem lieben und wichtigen Menschen trennen mussten,

kein Gegenüber für ihre Trauer finden:

Wir denken heute besonders an Dieter Kolb, der im Alter von 69 Jahren verstorben ist. Tröste die Hinterbliebenen. Lass sie Kraft gewinnen aus dem Glauben, dass auch der Tod uns durch deine Liebe nicht trennen kann.

Um deinen Segen bitten wir dich, Gott, damit wir zum Segen werden können für die, denen wir begegnen.

Gemeinsam beten wir, wie Jesus uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel

geheiligt werde dein Name,

dein Reich komme,

dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:

Gott segne dich und behüte dich,

Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Gott hebe sein Angesicht auf dich

Und schenke dir Frieden. Amen.

Orgelnachspiel

Kein Beruf wie jeder andere

Pfarrer oder Pfarrerinnen haben keinen Beruf wie jeden anderen. Sie sind rund um die Uhr „im Dienst“, und sogar von ihren Familien wird oft erwartet, dass sie aktiv mithelfen. Doch diese traditionelle „Einheit von Berufs- und Lebensform“ löst sich auf, wie eine aktuelle Studie zeigt.

In der Fernsehserie „Oh Gott, Herr Pfarrer“ vor fast zwanzig Jahren rankte sich die Handlung um das Leben im Pfarrhaus: Der stets zum Dienst am Nächsten verpflichtete Pfarrer hatte eine selbstbewusste Ehefrau, die nicht nur „Frau Pfarrer“ sein wollte, sondern ihrem eigenen Beruf nachging, was oft zu Konflikten führte. Heute sind die Erwartungen anders – auch weil der Pfarrer inzwischen sehr oft eine Pfarrerin ist. Von männlichen „Pfarrfrauen“ wird aber nicht stillschweigend vorausgesetzt, dass sie Gemeindesekretärinnen, Kindergottesdienstleiterinnen und Gemeindepädagoginnen zugleich sind.
Aber vielleicht ist damit auch etwas verloren gegangen. Denn das evangelische Pfarrhaus ist mehr als eine Dienstwohnung. Idealtypisch sei es ein Ort der Andacht, der diakonischen Hilfe und der Bildung, schreiben die Autoren einer Studie, die im Auftrag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau die Zukunft des Pfarrberufs untersuchte. Das Pfarrhaus war schon immer eine Keimzelle gemeindlicher Aktivität. Die Gemeindehäuser sind dagegen eine relativ junge Erfindung. Sie dienen der Geselligkeit, während die geistlichen Impulse aus dem Pfarrhaus kommen (sollten).
Heute aber begreifen sich viele Pfarrer und Pfarrerinnen eher als Angestellte der Kirche und nicht als Menschen, die rund um die Uhr im Dienst sind – und deren Familien dieses Engagement unterstützen müssen. Das liegt natürlich auch daran, dass es inzwischen viele Teilzeitstellen gibt. Und die Frage, wie man rund um die Uhr ein guter Teilzeitpfarrer sein soll, bleibt weitgehend unbeantwortet. Auch haben sich die Rahmenbedingungen für den geistlichen Berufsstand in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Das Gehalt wurde gekürzt, Beförderungen zeitlich gestreckt, und Pfarrdienstwohnungen sind teurer geworden – bei gleichzeitiger „Residenzpflicht“. Welche „professionstypischen Zumutungen“ da in Zukunft noch angemessen sind, muss wohl weiter diskutiert werden.
Kurt-Helmuth Eimuth

Evangelisches Frankfurt Oktober 2004

Die Umfrage
Wann sind Pfarrerinnen und Pfarrer gut?

Hans Springorum (39), Versicherungsangestellter und Kirchenvorsteher in der Petersgemeinde
Das wichtigste ist für mich der Gottesdienst. Da sammle ich mich, denke über die Woche nach, über mich und ein Bibelwort. Sehr schön finde ich es, wenn die Pfarrerin in der Liturgie Zeichen setzt: wenn sie einen besonderen Segen spricht für eine Konfirmandin, die für ein soziales Praktikum ins Ausland geht, oder bei einer Taufe auch die Kinder einbezieht, die nicht selbst getauft werden, oder am Totensonntag für jeden eine Kerze hat. Eine gute Pfarrerin ist meiner Ansicht aber auch eine geniale Netzwerkerin. Dabei muss sie viele Leute kennen und sie zu den ungewöhnlichsten Aktionen zusammenbringen und aktivieren. Noch wichtiger ist aber, dass sie sehr aufmerksam ist und mitkriegt, was einzelne Gemeindemitglieder brauchen, auch wenn sie nicht ständig in Kontakt mit ihr stehen, wie es in der Großstadt ja ganz normal ist.

Renate Menzel (70), Rentnerin
Ein guter Pfarrer muss vor allem ein guter Seelsorger sein. Er sollte für die Belange und Probleme der Menschen da sein und auch offen für die Ideen der Jüngeren. Und er muss gut predigen können. Das heißt für mich, dass er auf traditionelle Weise biblische Texte mit heutigem Zeitgeschehen und heutigen Problemen der Menschen verknüpft und erklärt. Dabei sollten die Predigten nicht nur ermahnend, sondern aufbauend und ermutigend sein. Natürlich hat ein Pfarrer heute viele zusätzliche Aufgaben, die er früher nicht erfüllen musste, wie zum Beispiel die Verwaltungsarbeit oder die Gremien- und übergemeindliche Arbeit. Das ist ein richtiger Knochenjob. Meine Gemeinde wird sich demnächst mit der Nachbargemeinde zusammen schließen. So ein Fusionsprozess erfordert viel Zeit und Arbeit für ein Gemeindeoberhaupt.

Arnolf Schade-James (47) Pfarrer in der Friedensgemeinde im Gallusviertel
Pfarrerinnen und Pfarrer sollten die Theologie, die sie verkündigen, auch leben. Die von Gott geschenkte Liebe ist die Quelle, aus der sie schöpfen, um diese Liebe an andere weiter zu geben. Ich versuche meinen Vikarinnen und Vikaren immer zu vermitteln, dass wir die Menschen ernst nehmen, uns um sie be-mühen müssen. Nichts von dem, was wir tun, ist heute noch selbstverständlich. Mir ist auch wichtig, die Gemeinde zu führen ohne Führungsanspruch. Nach dem Motto: Ich kann euch den Weg zeigen, gehen müsst ihr ihn alleine. Natürlich hat sich das Gemeindedasein verändert. Ich zum Beispiel bin permanent damit beschäftigt, irgendwas zu organisieren. Ich bin ein professioneller Geburtstagskartenschreiber geworden. Da helfen natürlich auch Computerkenntnisse. Das muss ein Pfarrer heute auch können.

Birgit Rosenberger (35), Bürokauffrau
Das ist jemand, der Verständnis für meine Wünsche und Bedürfnisse aufbringt, der auch mal flexibel ist. Zum Beispiel, wenn es darum geht, mein Kind zu taufen, obwohl ich nicht verheiratet bin, oder einen Tauf gottesdienst ausnahmsweise samstags statt sonntags zu halten. Ich habe da leider ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Das hat mich echt schockiert. Vor allem bei der evangelischen Kirche hätte ich das nicht erwartet. Wegen der Samstagstaufe meines jüngsten Kindes habe ich mich dann an das evangelische Info-Center gewandt, durch das ich einen für mich guten Pfarrer gefunden habe. Für jüngere Kirchenmitglieder wie mich spielt das Fromme, das Traditionelle eine untergeordnete Rolle. Kirche ist für mich wichtig und gibt mir Halt, aber etwas Offenheit und Service würde ich mir heutzutage schon wünschen.