von Kurt-Helmuth Eimuth 20. Mai 2020
Am Samstag vor Pfingsten, 30. Mai, um 16.30 Uhr ist es wieder soweit: Die Glocken der zehn Frankfurter Innenstadtkirchen vereinigen sich zu einem großen Klangteppich. Erstmals kann man das Große Stadtgeläut in diesem Jahr auch online erleben.
Fein aufeinander abgestimmt nach einem Konzept des Glockensachverständigen Professor Paul Smets aus dem Jahr 1954 schwingen fünfzig Glocken aus zehn Frankfurter Innenstadtkirchen beim Großen Stadtgeläut. Diesmal ist es am Samstag vor Pfingsten erstmals auch online auf http://frankfurt.de/ zu hören.
Man braucht also in Corona-Zeiten nicht in die Innenstadt zu laufen, wo der akustische Eindruck durch den üblichen Verkaufslärm vermutlich selbst in diesen Zeiten getrübt wird.
Zu hören sind die Glocken der Dotationskirchen St. Katharinen, St. Peters, Heiliggeist, Alte Nikolaikirche und die Sachsenhäuser Dreikönigskirche, die drei katholischen Gotteshäuser Dom, Liebfrauen und Leonhard sowie die nicht mehr kirchlich genutzte Paulskirche und das ebenfalls säkularisierte Karmeliterkloster.
Der Frankfurter Magistrat hatte die Chance beim Wiederaufbau ergriffen und damit ein einzigartiges akustisches Kunstwerk geschaffen. Vollendet wurde das Große Stadtgeläut aber erst 1995 mit den neuen Glocken des Karmeliterklosters.
Dominant zu hören ist die Glocke „Gloriosa“ im Dom. Sie ist über zweieinhalb Meter hoch und breit und mit 11.950 Kilogramm das Schwergewicht unter den Glocken der Frankfurter Innenstadtkirchen – und die zweitschwerste Bronzeglocke Deutschlands. Insgesamt wiegen die fünfzig Glocken der zehn Innenstadtkirchen 64.804 Kilogramm.
Übrigens kann man Einblicke in die Dotationskirchen ebenfalls virtuell gewinnen. Die Stadt bietet im Internet Besichtigungen in 360 Grad.