Pfarrerin Marion Eimuth
4. Sonntag nach Trinitatis 30.6.96
Röm. 12, 17 – 21
Orgelvorspiel
Gemeinde: Eingangslied: EG 452, 1, 2, 4+5
Pfarrerin: Psalm 42:
Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser,
so schreit meine Seele, Gott, zu dir.
Meine Seele dürstet nach Gott,
nach dem lebendigen Gott.
Wann werde ich dahin kommen,
daß ich Gottes Angesicht schaue?
Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht,
weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott?
Daran will ich denken und ausschütten mein Herz bei mir selbst:
wie ich einherzog in großer Schar, mit ihnnen zu wallen zum Hause
Gottes mit Frohlocken und Danken in der Schar derer, die da feiern.
Was betrübst du dich, meine Seele,
und bist so unruhig in mir?
Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken,
daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.
Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir,
darum gedenke ich an dich aus dem Lande am Jordan und Hermon,
vom Berge Misar.
Deine Fluten rauschen daher, und eine Tiefe ruft die andere;
alle deine Wasserwogen und Wellen gehen über mich.
Am Tag sendet der Herr seine Güte,
und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens.
Ich sage zu Gott, meinem Fels:
Warum hast du mich vergessen?
Warum muß ich so traurig gehen,
wenn mein Feind mich dränget?
Es ist wie Mord in meinen Gebeinen,
wenn mich meine Feinde schmähen und täglich zu mir sagen:
Wo ist dein Gott?
Was betrübst du dich, meine Seele,
und bist so unruhig in mir?
Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken,
daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.
Kommt, laßt uns anbeten:
Gemeinde: Ehr sei dem Vater und dem Sohn..
Pfarrerin: Sündenbekenntnis:
Gott, du willst, daß alle Menschen mit sich, mit anderen und mit dir in Einklang und zufrieden leben, damit Friede und Liebe das letzte Wort haben gegenüber dem, was trennt und was Leiden schafft.
Du traust uns zu, daß wir aus deiner Liebe Kraft und Mut schöpfen, dem Bösen zu widerstehen und ihm Gutes entgegenzusetzen.
Dennoch gibt es Tage, da fühlen wir uns dem Bösen näher als dem Guten: Wir tun Unrecht, verweigern uns dem Anliegen unseres Nächsten, sehen über Not hinweg. Wir fühlen uns innerlich zerrissen zwischen dem Guten, das wir wollen, und dem Bösen, das wir trotzdem tun.
Wir bitten dich, zeige uns immer wieder Möglichkeiten, wie wir aus unseren Feinden unsere Freunde machen können.
„Herr, erbarme dich!“
Gemeinde: Herre, Gott, erbarme dich,
Christe, erbarme dich,
Herre Gott, erbarme dich!
Pfarrerin: Gandenwort:
Gott pflanzt uns seine Liebe ein,
so daß auch wir zur Liebe fähig werden:
andere zu segnen statt zu verfolgen,
anderen Gutes zu tun statt Böses,
Frieden zu schaffen statt zu hassen,
uns zu versöhnen statt zu rächen:
„Ehre sei Gott in der Höhe!“
Gemeinde: Allein Gott in der Höh sei Ehr
und Dank für seine Gnade, darum daß nun
und nimmermehr uns rühren kann kein
Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat;
nun ist groß Fried ohn Unterlaß, all Fehd
hat nun ein Ende.
Pfarrerin: Gebet
Herr, unser Gott, du siehst uns und kennst uns.
Da sind wir mit allem, was uns in der vergangenen
Woche gefreut hat, mit allem, was uns geglückt ist.
Wir danken dir dafür. Da sind wir mit allem, was uns belastet hat, mit allem,
womit wir den anderen Mühe gemacht haben. Nimm du es uns ab.
Laß uns jetzt über unserem Leben und über unserer Welt den hellen Schein deiner Barmherzigkeit wahrnehmen. Wir warten auf dein Wort, daß es uns zurechtbringe, daß es uns tröste und heile und fröhlich mache. Im Namen Jesu sind wir beisammen und warten auf dich. Amen.
Pfarrerin: 1. Schriftlesung:
1. Mose 50, 15 – 21
Die Brüder Josefs aber fürchteten sich, als ihr Vater gestorben war, und sprachen: Josef könnte uns gram sein und uns alle Bosheit vergelten, die wir an ihm getan haben.
Darum ließen sie ihm sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tode und sprach: So sollt ihr zu Josef sagen: Vergib doch deinen Brüdern die Missetat und ihre Sünde, daß sie so übel an dir getan haben. Nun vergib doch diese Missetat uns, den Dienern des Gottes deines Vaters! Aber Josef weinte, als sie solches zu ihm sagten.
Und seine Brüder gingen hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe wir sind deine Knechte.
Josef aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an Gottes Statt? Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk. So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen. Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen.
Halleluja
Gemeinde: Halleluja, Halleluja, Halleluja
Gemeinde: Lied, 243, 1,2,4+6
Pfarrerin: 2. Schriftlesung:
Lukas 6, 36 – 42
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht. so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben.
Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr meßt, wird man euch wieder messen.
Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen?
Der Jünger steht nicht über dem Meister; wenn er vollkommen ist, so ist er wie sein Meister. Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr?
Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge und sieh dann zu, daß du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!
„Ehre sei dir Herr!“
Gemeinde: Lob sei dir o Christe!
Pfarrerin und Gemeinde:
Laßt uns Gott loben und preisen mit dem Bekenntnis unsers Glaubens:
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde;
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige, christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.
Gemeinde: Lied 495, 1-3
Pfarrerin: Preidigt:
Röm. 12, 17 – 21
Vergeltet niemand Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.
Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: „Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.“
Vielmehr, „wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln“.
Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Liebe Gemeinde,
Gut und Böse, das ist ein Thema, das seit Menschengedenken die Menschen beschäftigt und weiter beschäftigen wird, solange es Menschen gibt. Schriftsteller und Märchenerzähler, Philosophen und Theologen haben intensiv darüber nachgedacht. Auch der Apostel Paulus hat dies in seinem Brief an die Römer getan.
Er setzt sich mit der Erscheinung des Bösen auseinander. Genauer gesagt, geht es um das Böse, wie es uns in dem Verhalten böswilliger und feindseliger Menschen begegnet.
Zunächst überrascht die Nüchternheit, mit der die Bibel von der Möglichkeit des Bösen redet, ja sie sozusagen als den Normalfall ansieht, über den sich besonders zu wundern oder zu beklagen kein Anlaß besteht. Diese Wirklichkeit des Argen, unter der wir zu leiden haben, läßt sich weder durch psychologische Theorien auflösen, noch durch soziale oder pädagogische Reformen allmählich zum Verschwinden bringen.
Wie soll man sich nun verhalten, wenn jemand einem Schlechtes zufügt?
Allgemein kann man beobachten, daß Böses mit Bösem vergolten wird. Ja, dies kommt in der Welt so häufig vor, es ist scheinbar so normal, daß man schon fast von einem Gesetz der Vergeltung und Rache sprechen kann. Blickt man auf das allgemeine Weltgeschehen, dann fällt auf, wie oft in den Nachrichten von Gewalt und Gegengewalt berichtet wird, wie oft da z.B. von „Sanktionen“ die Rede ist, die verhängt werden.
Das Rad der Vergeltung ist in ständiger Bewegung. Im großen Weltgeschehen wie im kleinen, privaten Bereich herrscht allgemein die Regel, daß Böses mit Bösem vergolten wird, auch wenn die Betreffenden dies weit von sich weisen würden. Das gilt für die Gerüchteküche, für üble Nachrede, für Feindseligkeiten zwischen Nachbarn oder innerhalb des Stadtteils oder des Dorfes.
Und es ist ja auch nur allzu verständlich! Wenn einem Schlechtes widerfährt, ist man voller Ärger und Zorn. Dieser Ärger verleitet dazu, dem betreffenden Menschen wiederum ein Übel zuzufügen, ihn bewußt und unbewußt zu bestrafen, oder zumindest ihm etwas Gutes vorzuenthalten! Man ist guten Willens, aber es gelingt nicht; man will ruhig bleiben und wird doch aufbrausend, man will umsichtig sein und doch entwickeln sich die Worte verletzend. Es ist eine große Versuchung so zu reagieren, ja man könnte meinen es ist wie eine heimliche Kraft, wie ein Sog, gegen den man nicht ankommt. Wer könnte sich vollends davon freimachen?
Genau das aber ist die eigentliche Gefahr für uns Christinnen und Christen – die Neigung, dem Übel mit Üblem zu begegnen.
Diese Neigung des Menschen, so sagt Paulus, bedeutet den Sieg der Lieblosigkeit und stärkt das Böse! Wir lassen uns auf die Spielregeln des Bösen ein, unser Denken und Handeln richtet sich dann nach dem Prinzip von Schlag und Gegenschlag. Wir lassen uns in die teuflische Logik des Bösen hineinziehen. Jede „Rache“ ist ein Unterfangen, „den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben“ und stärkt die Macht des Gottfeindlichen. Das Rad der Vergeltung ist in ständiger Bewegung, und dabei kommt es gerade darauf an, daß dieses Rad des Verderbens an uns Christinnen und Christen zerbricht. Wir sollen uns in der Begegnung mit dem Bösen eben nicht besiegen lassen, sondern uns selbst als Sieger bewähren. Das geschieht aber nur dadurch, daß wir uns entschlossen dem Sog nach Vergeltung entgegenstellen, indem wir „auf Gutes bedacht sind gegenüber jedermann“. Nur die Kräfte des Guten, des Guten Willens, der guten „Nachrede“, des guten Handelns bedeuten einen Schutz gegen die Ansteckung durch das Böse.
„Soweit es an euch liegt, haltet mit den Menschen Frieden“, sagt Paulus. Das heißt doch: Wir sind nicht allein für den Frieden verantwortlich, wir müssen nicht alles hinnehmen.
„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“. sagt Schiller. Aber es gilt das eigene dazuzutun, es gilt seinen Beitrag zu leisten und in diesem Bemühen beharrlich zu bleiben.
Paulus weist uns auch an, wie wir uns gegenüber dem übelwollenden Menschen verhalten sollen: „Wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln (Spr 25,2f). Wer seinem Feind Gutes tut, wird feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln, d.h. der wird ihn so beschämen, daß es in ihm wie ein Feuer brennt. Und diese Freundlichkeit kann unter Umständen sein verhärtetes Herz erweichen und so das üble Wollen in ihm überwinden.
Aber wenn das so leicht wäre mit dem, was Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Rom empfiehlt: nicht Böses mit Bösem vergelten, sondern Gutes tun; sich nicht vom Bösen überwinden lassen, sondern das Böse mit Gutem überwinden. Es klingt so, als wäre es das Einfachste auf der Welt.
Sicherlich, seine Welt damals war anders als unsere heute. Vieles war undenkbar, was für uns heute selbstverständlich ist. Aber es gab mindestens genausoviel Böses, das bedrohlich für die Menschen war. Ich kann mir nicht vorstellen, daß es der Gemeinde in Rom leichter fiel als uns heute, Böses mit Gutem zu überwinden.
Doch Paulus weiß, wovon er schreibt. Er kennt die Welt und die Menschen – und er kennt sich. Er weiß – nicht zuletzt aus seiner eigenen Lebensgeschichte – um diesen Gegensatz von Gut und Böse: Aus dem Christenverfolger Saulus wurde der Christenanwalt Paulus. So verschließt er vor dem Bösen nicht seine Augen, sondern bestätigt, daß es Böses gibt: Strukturen und Situationen, an denen Menschen leiden. Und – er verteufelt nicht das Böse an sich und damit die Menschen, die Böses tun, sondern nimmt es als gegeben an und setzt sich mit ihm auseinander.
Zunächst betont Paulus, wie wichtig es ist, gegenüber dem Übel eine bestimmte Grundhaltung einzunehmen: Es ist überhaupt nicht unsere Aufgabe, Vergeltung zu üben. Dafür sind wir sozusagen gar nicht zuständig: „Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: ‚Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr“, zitiert Paulus das Alte Testament.
Dem Zorn Gottes Raum geben bedeutet, daß Zürnen Gottes Sache ist. Es ist weder unsere Aufgabe noch unser Recht Vergeltung zu üben; dies steht Gott zu und zwar ihm allein! Auf Böses mit Bösem zu antworten, greift in das Recht Gottes ein, der sich – und zwar sich allein – den „Zorn“ des Gerichts und der gerechten Strafe vorbehalten hat. Und wir können dies auch ruhig Gott überlassen. Aus dem Bibelwort spricht, daß Gott das Unrecht nicht übersieht und Recht schaffen wird, und er allein weiß wirklich, was in unserem gegenüber vorgeht. Wir können und sollen ihm diese Dinge überlassen, bei ihm sind sie in guten Händen.
Wie aber sollen wir mit unserem Ärger, ja Zorn, und dem daraus erwachsenden Vergeltungsbedrüfnis umgehen?
Den Schlüssel zu dieser Frage finden wir in den Psalmen. Wenn man sich dort den Klagepsalmen zuwendet, so verblüfft doch die Art und Weise, wie die Betenden hier sprechen: Ebenso heftig wie die Klage wird hier an Gott der Wunsch herangetragen, die Feinde mögen umkommen, ja Gott solle sie geradezu zerschmettern und vom Erdboden austilgen, von Zorn und Vergeltungsdrang durchzogene Gebete.
Die Klagepsalmen haben ihren Festen Platz in der Bibel. Zu keiner Zeit sind sie ausgeschlossen gewesen. Dies läßt den Schluß zu: Gott erlaubt uns, so heftig, von Wut und Zorn bestimmt und dabei auch ungerecht werdend zu beten. Und im Bibeltext steht ja auch keineswegs geschrieben: Denke niemals böse über deine Feind, lobe sie im Gebet.
Solch unausgewogenes und ungerecht werdendes Gebet erlaubt Gott uns auch um unseretwillen, damit uns Ärger, Wut und Haßgefühle nicht zerfressen, damit sie auf diese Weise abgebaut werden.
Der empfohlenen Grundhaltung gegenüber der Vergeltung und den Klagepsalmen ist etwas wichtiges gemeinsam: Ihr Gegenüber ist Gott; sie rechnen mit Gott, er ist und bleibt der maßgeblich Handelnde, ihm bleibt die angemessene Antwort auf das Unrecht vorbehalten.
Die Psalmgebete sind ja nicht Ankündigungen, daß man demnächst seine Feinde zerschmettern wird, sondern sind Wünsche an Gott, Aufforderungen an ihn, er möge solches tun. In den Psalmen wie auch bei Paulus wird Gott als der gesehen, in dessen Händen das Geschehen liegt.
Auf eines muß noch hingewiesen werden: Christus hat in seiner Begegnung mit dem Bösen den Sieg davongetragen. Den Weg, wie man Böses mit Gutem überwinden kann hat Jesus in seiner Bergpredigt beschrieben: Liebe verändert die Menschen und damit die Welt. Jesus hat diese verändernde Liebe verkörpert. Wer sich in Gottes Liebe hineinnehmen läßt, wird befähigt, aus der Liebe zu leben. Die Liebe ist der Maßstab für Gut und Böse. Kein Mensch soll von der Liebe ausgenommen sein, so ist es Gottes Willen, und das soll auch bei den Glaubenden so sein. Gottes Maßstab ist die Liebe, die allen Menschen gilt. Er wird es gut machen. Keiner und keine kommt bei ihm zu kurz, keine und keinen vergißt er.
Ich brauche mich nicht selbst zu rächen, brauche nicht selbst für meine Gerechtigkeit zu sorgen, wodurch ich sicherlich die Spirale des Bösen weiter fortführen würde. Das kann ich Gott überlassen. Ich kann meine Energie und Phantasie verwenden, um dem Bösen Gutes entgegenzusetzen, in mir und für die anderen; ich kann meine Energie und Phantasie verwenden, um aus meinen Feinden meine Freunde zu machen.
Es ist ein langer, schwerer Weg, zu dem Paulus die Gemeinde in Rom und uns heute ermutigt, aber es ist der einzige Weg, den Teufelskreis des Bösen zu unterbrechen. Friede und Liebe werden möglich. Friede und Liebe werden die Menschen und die Welt verändern. Amen.
Gemeinde: Lied 420, 1-5
Pfarrerin: Abkündigungen
Gemeinde: Lied 171 und Kollekte
Pfarrerin: Fürbittengebet
Freundlicher Gott, schenke uns behütetes Leben,
gib gute Zeit und Tage mit klaren Zielen. Wir bitten dich
darum für uns und alle, die du uns zu unseren Nächsten
gemacht hast.
Wir bitten dich um Augen, die hellsichtig sind für
die Zeichen der Not, für Winke zum Helfen;
um offene Ohren, die uns auch die halblauten Bitten
anderer hören lassen.
Wir bitten dich um Fingerspitzengefühl im Umgang
mit schwierigen Menschen; um ein gutes Gedächtnis
für die Sorgen, die jemand uns anvertraut hat, und für die
Dinge, die wir zu tun versprochen haben.
Wir bitten dich um gute Nerven, damit wir uns nicht an
Kleinigkeiten gegenseitig zerreiben, denn
du willst keine verärgerten Leute.
Wir bitten dich um ein fröhliches Gesicht und um
ein Lächeln, das aus dem Herzen kommt,
denn andere sollen sich an uns freuen können.
Du bist uns zugetan wie ein Freund; laß uns in
allem so gesinnt sein, wie Jesus Christus gesinnt war.
Und was uns noch bedrängt bringen wir vor dich
mit den Worten die Christus uns gelehrt hat:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen:
Geht in diesen Tag, in diese Woche mit dem Frieden
unseres Gottes:
Der Herr segne dich und behüte dich,
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig.
Der Herr hebe sein Angesicht auf dich und
gebe dir Frieden. Amen.
Orgelnachspiel