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Neuerscheinung Kein Kinderkram

Terror um Gottes Willen

Neues Taschenbuch des Gemeinschaftswerks Ev. Publizistik„Terror – um Gottes Willen? Weltreligionen und Gewalt.“
Von Kurt-Helmuth Eimuth (Herausgeber), Lutz Lemhöfer (Herausgeber)

Was geht in einem islamischen Selbstmordattentäter vor, was lässt einen israelischen Siedler zur Waffe greifen, was treibt Christen in Irland zur Gewalt? Die Fragen sind aktuell und drängen auf Antworten. Seit dem 11. September 2001 wird die Frage religiös begründeter Gewalt mit zunehmender Schärfe diskutiert: Ist Religion schlechthin oder sind einzelne Religionen ihrem Wesen nach gewalttätig? Oder wird die ursprüngliche Friedensethik der Religionen pervertiert?

Der katholische Weltanschauungsbeauftragte Lutz Lemhöfer und der evangelische Publizist Kurt-Helmuth Eimuth untersuchen in diesem gerade erschienenen Buch das Verhältnis der Weltreligionen zur Gewalt. Herausgeberduo und Autorenteam  – wie Bischof Franz Kamphaus und sein evangelischer Kollege Wolfgang Huber  – sind ökumenisch. Das Thema ohnehin weltumgreifend. Spannend und spannungsreich.

Eine Publikation aus der Reihe „Forum – Streifzüge durch die Welt der Religionen“.

Preis: EUR 6, 90
Broschiert – 96 Seiten –
GEP/Gemeinschaftswerk Ev. Publizistik, Ffm.
August 2002
ISBN: 3932194632

Terror um Gottes willen?

Religiös legitimierte Gewalt ist eine Verzerrung von Religion

Die zerstörerische Kraft des religiösen Fanatismus und Fundamentalismus haben sich in den Selbstmord-Attentaten von New York und Washington vor einem jahr gezeigt. Seitdem werden nicht nur die politischen Konsequenzen bedacht. Auch die Frage religiös begründeter Gewalt wird mit zunehmender Schärfe diskutiert: Ist Religion schlechthin oder sind einzelne Religionen von ihrem Wesen her gewalttätig? Oder wird hier die ursprüngliche Friedensethik der Religionen pervertiert? Gibt es Unterschiede in der Nähe oder Ferne der Religionen zur Gewalt? Der katholische Weltanschauungsbeauftragte Lutz Lemhöfer hat gemeinsam mit dem evangelischen Publizisten Kurt-Helmuth Eimuth ein Buch vorgelegt, in dem namhafte Journalisten das Verhältnis der Religionen zur Gewalt untersuchen.

Das Fazit der beiden Herausgeber: “Eine nüchterne Betrachtung zeigt: Praktisch alle Religionen enthalten ein Potential von Gewalt. Da schießen Christen unterschiedlicher Konfessionen in Nordirland aufeinander. Da führen Hindus und Moslems einen blutigen Konflikt knapp unterhalb der Schwelle des großen Krieges um das umstrittene Grenzgebiet Kaschmir; im ewig scheinenden Bürgerkrieg in Sri Lanka stehen sich Hindus und Buddhisten gegenüber; der ständig eskalierende Konflikt in und um Israel/Palästina ist neben dem Kampf zweier Völker auch einer von zwei Religionen, Judentum und Islam, um vermeintlich gottgegebenes Land.“

Doch die Herausgeber weisen auch auf die andere Seite der Religion: Männer wie der Hindu Mahatma Gandhi, der buddhistische Dalai Lama oder der Christ Martin Luther King zeigten beispielhaft wie Religion Frieden und Versöhnung förderten. Lemhöfer: „Einseitige Schuldzuweisungen an die Religionen schlechthin verbieten sich also ebenfalls wie die Denunzierung etwa des Islam.“

Deutlich, so die Herausgeber, werde vielmehr: Religionen werden dort gewalttätig, wo irdische Ansprüche mit dem Heiligenschein göttlicher Setzung verklärt und damit unverhandelbar werden. Wo konkretes menschliches Leben abstraktem „heiligem Recht“ geopfert wird und der Nichtgläubige, welchen Glaubens auch immer, angeblich weniger Rechte innehat als der Gläubige. Lemhöfer wörtlich: „Es ist die sektiererische oder fundamentalistische Verzerrung der Religion, die mit Gewalt einher geht. Daran gilt es am Jahrestag der Attentate zu erinnern, und Kirchen und Religionen sind gut beraten, hier auf den Splitter im eigenen Auge zu achten und nicht auf den Balken im Auge des anderen.“

Das Buch „Terror – um Gottes willen?“, herausgegeben von Kurt-Helmuth Eimuth und Lutz Lemhöfer, ist beim Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, Tel.: 069/58098-189 oder im Buchhandel zu erhalten.

Stichwort: Endzeitsekten

Tokio, 20. März 1995: Zwölf Menschen sterben an den Folgen eines Giftgasanschlages in der U-Bahn, über 5.500 werden verletzt. Verantwortlich gemacht wird die Aum-Sekte um ihren Guru Asahara.

Nicht nur Japan ist schockiert. Die Zahl und das Ausmaß der geplanten Anschläge verursacht auch über Japan hinaus Angst und Schrecken. Asahara ist nicht so einzigartig, wie er denkt. Das Gemisch aus Selbstüberschätzung, Charisma, Endzeitprophezeiung und religiösem Wahn findet sich bei vielen Führern, die den Tod brachten. Asahara hatte ebenso das Weltende prophezeit wie Luc Jouret und sein Orden des Sonnentempels. Am 5. und 6. Oktober 1994 starben über fünfzig Personen in Kanada und an zwei Orten der Schweiz. Sie haben die Erde „für einen neuen Zyklus der Erde verlassen“, wie es im Abschiedsbrief heißt.

Auch für den selbsternannten Messias David Koresh in Texas, USA, war das Weltende gekommen, ebenso für die über neunhundert Menschen, die sich 1978 im Urwald von Guayna umbrachten.

Und bei uns in Deutschland?
Es ist eher unwahrscheinlich, dass es bei den hier tätigen Organisationen zu einem solchen Endpunkt kommt. Aber die Denkstruktur ist in vielen – auch kleineren – Gruppen erstaunlich ähnlich.

Da gibt es eine feindliche Außenwelt, die völlig verkennt, dass die Gruppe das Patentrezept zur Rettung dieser Welt hat. Ja, es bildet sich eine Art Verschwörung gegen die eigene Gruppe. So lässt sich jede Kritik von außen abblocken und sogar das Weltende erklären. Die Verblendeten werden gerichtet, während die eigene Gruppe zu einem neuen, besseren Leben in einer jenseitigen Welt aufsteigt. Dieses Denkschema findet sich beim Universellen Leben mit seiner «Posaune Gottes» Gabriele Wittelk ebenso wie bei den „Kindern Gottes“, die sich heute „Family“ nennen, oder auch den Zeugen Jehovas, für die das Endgericht unmittelbar bevorsteht.

Kein Zweifel: es handelt sich bei den Gruppen, die für den Tod von vielen Menschen verantwortlich sind, um eine krankhafte Form von Religiosität. Aber die Zutaten des tödlichen Mix finden sich eben auch bei anderen Endzeitsekten. Es bedarf für ein solches Desaster vor allem eines Gurus, Meisters oder Führers, der dazu fähig ist, seine Anhänger und Anhängerinnen dorthin zu führen. Er braucht Ausstrahlung und quasi göttliche Autorität. Seine Anweisungen müssen im Namen einer überirdischen Macht ausgesprochen werden. Erst wenn göttliche und menschliche Autorität des Führers deckungsgleich sind, besitzt er wirkliche, unbestreitbare, letzte Autorität. Wenn diese Voraussetzungen zusammenkommen, sind alle – um es mit dem Religionswissenschaftler Johannes Aagaard zu sagen -„Höllenhunde losgelassen“.

„Das Gemisch aus Selbstüberschätzung, Charisma, Endzeitprophezeihung und religiösem Wahn findet sich bei vielen Führern, die den Tod brachten.“

Werbeschrift der „Familie“/Heaven’s Love, ehemals Kinder Gottes:
„Offen gesagt, die Weit ist heute in sich in einem schlimmen Zustand, dass wir wirklich froh sind, dass Jesus bald wiederkommt; denn die einzige Lösung, die wir im heutigen Chaos und in der heutigen Verwirrung sehen können, ist die baldige Wiederkunft des Herrn!“

Auszug aus den Offenbarungen der Gabriele Wittek (Universelles Leben), aus der Jesus Christus sprechen soll:
„Meine Worte sind das Allgesetz, das ewige Gesetz,- sie verlangen Entscheidung für oder gegen mich. Wer es fassen kann, der fasse es. Wer es lassen will, der lasse es. Jeder trägt das, was er ist – und für das, was er ist, selbst die Verantwortung vor dem Allgesetz, Gott. “

Auszug aus einer Schrift, die nach den Tod von über 50 Mitgliedern des Sonnentemplerordens bei einer Schweizer Sektenexperten einging (zitiert nach Berliner Dialog Nr. 1/95):
„Mit einer unergründlichen Liebe, mit einer unvergleichlichen Freude und ohne jedes Bedauern, verlassen wir diese Welt. Menschen, weint nicht über unseren Abgang, aber weint lieber über Euren. Der unsere ist beneidenswerter als Eurer. Euch, die ihr empfänglich seid für diese letzte Botschaft, sagen wir, dass unsere Liebe und unser Friede Euch begleitet in den schrecklichen Prüfungen der Apokalypse, die Euch erwartet. Wisset, dass von dort, wo wir sind, wir immer die Arme ausstrecken zu denjenigen, die würdig sind uns zu treffen. “

1999 Kurt-Helmuth Eimuth

Sekten – Unauffällig aber allgegenwärtig

Rainer Fromm / Kurt-Helmuth Eimuth

Materialien für Unterricht und Erwachsenenbildung

Frankfurt 1998 GEP-Verlag ISBN 3-932194-13-6
erschienen in der Reihe Forum – Streifzüge durch die Welt der Religionen, hrsg. von Kurt-Helmuth Eimuth und Lutz Lemhöfer

Bei der Behandlung des Themas Sekten in der Schule oder in der Erwachsenenbildung stellt sich immer wieder die Frage nach geeignetem Material. Der ZDF-Journalist Rainer Fromm und der Publizist Kurt-Helmuth Eimuth, beider beschäftigen sich schon seit Jahren mit politischen und religiösen Extremgruppen, schließen mit dem hier vorgelegten Band eine Lücke. Dabei kommen ihnen ihre Erfahrungen in den unterschiedlichen Bereichen der Bildungsarbeit zugute.
Beispielhaft wird heir Material aus dem Umfeld der Zeugen Jehovas, Scientology, Universelle Leben, Thakar Singh als auch derEsoterik veröffentlicht. Die Autoren wählten beispielhafte Erlebnisberichte sowie Originalmaterialien aus.
Angeregt wurden die Autoren durch ihre gleichnamige Filmreihe, die sie für Matthias-Film Stuttgart produzierten

Was gehen den Staat die Sekten an?

Eimuth, Kurt-Helmuth/ Lemhöfer, Lutz (Hg.)

Was gehen den Staat die Sekten an?

Verlag Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik e.V.
Frankfurt a.M. 1998

Begleitheft

Zu den Filmen ist ein Begleitheft für Unterricht und Erwachsenenbildung erschienen:

Rainer Fromm / Kurt-Helmuth Eimuth

Sekten – Unauffällig aber allgegenwärtig

Materialien für Unterricht und Erwachsenenbildung

Frankfurt 1998 GEP-Verlag ISBN 3-932194-13-6
erschienen in der Reihe Forum – Streifzüge durch die Welt der Religionen, hrsg. von Kurt-Helmuth Eimuth und Lutz Lemhöfer
Bei der Behandlung des Themas Sekten in der Schule oder in der Erwachsenenbildung stellt sich immer wieder die Frage nach geeignetem Material. Der ZDF-Journalist Rainer Fromm und der Publizist Kurt-Helmuth Eimuth, beider beschäftigen sich schon seit Jahren mit politischen und religiösen Extremgruppen, schließen mit dem hier vorgelegten Band eine Lücke. Dabei kommen ihnen ihre Erfahrungen in den unterschiedlichen Bereichen der Bildungsarbeit zugute.
Beispielhaft wird heir Material aus dem Umfeld der Zeugen Jehovas, Scientology, Universelle Leben, Thakar Singh als auch derEsoterik veröffentlicht. Die Autoren wählten beispielhafte Erlebnisberichte sowie Originalmaterialien aus.
Angeregt wurden die Autoren durch ihre gleichnamige Filmreihe, die sie für Matthias-Film Stuttgart produzierten.

Sekten-Ratgeber (1977)

Kurt-Helmuth Eimuth

Sekten-Ratgeber

Informationen und Ratschläge für Betroffene

Freiburg 1977
Herder-Verlag

 

 

Eimuth, Sekten-Kinder, Herder 1996

Erziehung zur Unfreiheit
Kurt-Helmuth Eimuths Buch über die Sektenkinder

Jugendsekten sind seit langem ein Thema in den Medien. Weniger Aufmerksamkeit schenkt man bisher den Sektenkindern. Gemeint sind damit jene Kinder, die in eine Sekte hineingeboren werden bzw. durch den Eintritt der Eltern in eine Sekte gelangen und so von klein auf im Sinne der Sekte erzogen werden. Über diese Kinder hat der Leiter der Evangelischen Arbeitsstelle für Religions- und Weltanschauungsfragen in Frankfurt/M. Kurt-Helmuth Eimuth jetzt ein Buch vorgelegt.

Beispielhaft wird an acht Sekten aufgezeigt, welche Formen eine solche Erziehung, die auf totale Vereinahmung ausgerichtet ist, annehmen kann. Und welche Folgen sie für die Kinder hat! Auch wenn die von Eimuth ausgewählten Gruppen ein buntes Spektrum an Weltanschauungen repräsentieren – von Fernöstlichem wie Krishna und Thankar Singh über Altbekanntes wie Zeugen Jehovas und Scientology bis hin zu Modernem wie der Neocharismatischen Bewegung – eines haben sie alle gemeinsam: Die Grundwerte der Erziehung, wie sie unser Kinder- und Jugendhilfegesetz formuliert, nämlich Förderung der Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit, werden durch vollständige Anpassung und blinden Gehorsam gegenüber der Sekte ersetzt. Das Buch belegt dies durch zahlreiche Beispiele, die zum Teil eine erschütternde Lektüre darstellen.

Eimuth stellt zurecht die Frage, ob derartige Praktiken durch die vom Grundgesetz verbriefte Religionsfreiheit gedeckt werden oder ob hier nicht Reaktionen von staatlicher Seite erforderlich sind. Die SPD-Fraktion im Bundestag hat jedenfalls vor einigen Wochen das Buch von Eimuth zum Anlaß genommen, die Einrichtung einer Kommission aus Parlamentariern und Sachverständigen zu fordern, die sich mit diesem Problemkreis befaßt.
(da)

Kurt-Helmuth Eimuth:
Die Sektenkinder. Mißbraucht und betrogen –
Erfahrungen und Ratschläge.
Reihe Herder Spektrum.
Herder Verlag, Freiburg/Br., 1996

Christliche Spiritualität im Supermarkt der Religionen

Fulbert Steffensky

Forum-Spezial 7,

herausgegeben von Kurt-Helmuth Eimuth und Lutz Lemhöfer

veröffentlicht 1996