Archiv für Interview

Pastorin König will Brücken bauen

Foto: Stefanie Rasmussen

Seit gut einem Jahr ist Sigrun König die neue Pastorin der Evangelischen Thomasgemeinde. Im Interview spricht sie über ihre theologische Wurzeln, über ihr Engagement für Obdachlose und über ihre Vorstellungen eines gemeindlichen Brückenschlages in die Mitte Mettenhofs. Das Gespräch führte Kurt-Helmuth Eimuth.

Guten Tag Frau König. Sie sind Pastorin in Kiel-Mettenhof. Was hat Sie nach Mettenhof verschlagen?

Erstmal die Pröpstin, um ehrlich zu sein.

Hat die Ihnen das vorgeschlagen?

Ja, ich war Pastorin zur Nachwuchsgewinnung und dann noch mit halber Stelle Vertretungspastorin im Kirchenkreis. Da bin ich im Januar ’22 nach Mettenhof entsandt worden. Es hat mir so gut gefallen, dass wir alle miteinander daran gearbeitet haben, dass ich bleiben darf.

Das ist ja schön, dass Ihnen Mettenhof gefällt. Der Stadtteil selbst hat ja nicht so einen guten Ruf.

Kann ich nicht verstehen, nicht nachvollziehen. Mich hat es sehr an meine Heimat erinnert. Ich komme ja aus dem Ruhrgebiet. Da ähnelt sich einfach Vieles. Wenn man durch’s Zentrum geht: das Multikulti und auch mal wieder schön in den türkischen Läden einkaufen zu gehen. Mettenhof hat zu Unrecht einen schlechten Ruf. Wir sind ein viel grünerer Stadtteil als alle denken.

Auf alle Fälle. Mettenhof ist sehr weitläufig

Ja.

Und die Gemeinde hat Ihnen offenbar auch gefallen?

Die Gemeinde hat mir auf jeden Fall gefallen. Die Vielfalt, die wir da haben. Das ist wunderbar. Auch mit dem Ökumene-Zentrum dabei. Auch die Freiheit, dass ich viel ausprobieren darf. So Sachen wie: Wir gehen mit der Gemeinde auf die Kieler Woche und feiern dort Gottesdienst. Das ist überhaupt keine Frage. Alle sagen: Ja, klar, machen wir. Was brauchen wir dafür.


Diese Offenheit schätzen Sie?

Ja, absolut.

Was wäre denn gemeindlich ihr Ziel in den nächsten zwei Jahren?

Mein Bild ist ja immer die Brücke, die vom Gemeindezentrum rüber geht ins Einkaufszentrum. Diesen Brückenschlag würde ich gerne intensivieren. Denn mein theologisches Anliegen ist Kirche in der Welt, für die Welt. Und so müssen wir schauen, wie kommen wir mehr in die Welt hinein. Gerne auch einen Gottesdienst auf dem Kurt-Schumacher-Platz feiern. Wir feiern ja auch schöne Gottesdienste vor dem Gemeindezentrum. Aber man könnte auch mal über die Brücke drüber gehen oder einen Brückengottesdienst feiern.

Die Brücke ist ja zur Zeit eher eine Brücke ins Grüne, weg von der Urbanität.

Ja, aber das kann man ja verbinden. Man kann ja auch aus dem Grünen in die Urbanität gehen.

Was sind denn theologisch Ihre Vorbilder?

Auf jeden Fall Dorothee Sölle und Dietrich Bonhoeffer. Ich habe mich intensiv mit der Befreiungstheologie auseinandergesetzt. Irgendwann weiß man nicht mehr, woher man alles zusammengesammelt hat. Ich habe immer gesagt, ich bin auch politische Theologin. Ohne dass wir uns in politische Belange einmischen, ohne Parteipolitisch zu sein, kann ich mir nicht vorstellen Theologin zu sein.

Nun sind wir ja politisch in sehr bewegten Zeiten. Das macht ja auch was mit den Seelen der Menschen. Wie kann man da Ihnen beistehen?

Ich glaube tatsächlich mit viel, viel Seelsorge. Ich führe im Moment viele Einzelgespräche. Wir müssen es auch zulassen, dass wir trauern, dass wir Angst haben. Das darf sein. Und gleichzeitig versuche ich einen Gegenpol zu schaffen, in dem ich sage: Wir können uns auch noch freuen an den schönen Dingen. Ja, es ist Krieg, wir haben die Klimakrise und trotzdem darf ich mich freuen, wenn ich in der Sonne auf meiner Terrasse sitze.

Aber Sie sonnen sich ja nicht nur wohl verdient auf ihrer Terrasse, sondern Sie engagieren sich jenseits ihres Dienstauftrages für Obdachlose.

Ja, wir haben einen Verein gegründet Obdachlosenhilfe-Kiel e.V. und verteilen jede Woche Essen. Jetzt am Montag haben wir ganz viele Schlafsäcke und Isomatten verteilt. Gerade jetzt kommt die warme Jahreszeit. Wir haben T-Shirts und Jogginghosen ausgegeben. Wir gucken immer, wo wir Spenden herbekommen, um sie weiterzugeben. Heute Abend zum Beispiel habe ich die sogenannte Bäcker-Tour. Von einem Bäcker bekommen wir Brot und Brötchen gespendet und bringen es an den Bahnhof und auch zu den Frauen in der Frauen-Notunterkunft.

Sie haben sich für Minderheiten schon immer engagiert. In ihren letzten Stationen waren es Geflüchtete.

Ja, damit bin ich groß geworden. In den 1970er Jahren in Recklinghausen hatten wir erst Boat People, also vietnamesische Flüchtlinge um die sich meine Mutter gekümmert hat. Da bin ich eben immer mitgelaufen. Dann kamen die eritreischen Flüchtlinge und da habe ich im Alter von 10 oder 11 Jahren mit den Kindern Hausaufgaben gemacht. Es waren dann mehr Freundschaften. Es gab auch immer lecker Essen. Imiera ist wunderbar. In der Studienzeit war ich dann in der Flüchtlingshilfe aktiv. Ich wollte nie nur am Schreibtisch sitzen und für’s Studium lernen, sondern auch aktiv sein und beides miteinander verbinden.

Nun gibt es auch ein Leben neben Beruf und Ehrenamt. Welche Hobbys haben Sie?

Fahrradfahren. Im Urlaub packe ich meine Taschen, pack das Zelt auf’s Fahrrad und die Isomatte und den Schlafsack und radle los. Ich war in Litauen, letztes Jahr war ich bis Norderney. Ich habe in einem Jahr Schleswig-Holstein umrundet. Alles mit dem Fahrrad.

Wo geht es dieses Jahr hin?

Ich weiß es noch gar nicht genau.

Also Vorschläge werden noch angenommen.

Genau Vorschläge werden noch angenommen. Ich würde unglaublich gerne wieder nach Litauen. Aber bei der weltpolitischen Lage?

Vielen Dank Frau Pastorin König für das Gespräch.

„Die Kirche muss chinasensibel werden“

von Kurt-Helmuth Eimuth

4. Januar 2023

Annette Mehlhorn ist vielen in Frankfurt noch aus ihrer Zeit als Pfarrerin in Bockenheim und später als Studienleiterin der Evangelischen Akademie bekannt. In den vergangenen neun Jahren war sie in der deutschen Gemeinde in Shanghai tätig. Im Interview spricht sie über Religionspolitik in China und ihre Erfahrungen mit der dortigen Gesellschaft und Kultur. Das Gespräch führten Kurt-Helmuth Eimuth und Conny von Schumann.

Annette Mehlhorn war neun Jahre lang Pfarrerin in Shanghai. | Foto: Monja Tang

Annette Mehlhorn war neun Jahre lang Pfarrerin in Shanghai. | Foto: Monja Tang

Frau Mehlhorn, Sie waren neun Jahre in China als Pfarrerin tätig. Wie kam es dazu?

2012 wurde mir klar, dass es Zeit wird für einen Stellenwechsel. Ich war damals Pfarrerin in Rüsselsheim, und als ich einem chinesischen Freund von der ausgeschriebenen Stelle in Shanghai erzählte, sagte er: Shanghai ist gut für dich, mach das.


Sie wurden von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entsandt. Aber sie durften gar nicht als Pfarrerin einreisen.

In China bekommen ausländische Geistliche, gleich welcher Religion, in dieser Funktion keine Arbeitsgenehmigung. Deswegen müssen sie einen anderen Weg finden. Wir haben das große Glück, dass die Stadt Hamburg in Shanghai wegen der Städtepartnerschaft ein Büro unterhält. Dort wurden wir – also mein katholischer Kollege und ich, wir sind ja eine ökumenische Gemeinde in Shanghai – als interkulturelle Projektmanager offiziell geführt.


Sie hatten viel Kontakt zu den Menschen, auch zu Chinesen. Sie haben sogar Mandarin gelernt.

Ja, soweit es mir möglich war. Wenn man 55 ist und nochmal eine neue Sprache lernt, die noch dazu so sehr anders ist, als alle bisher gelernten Sprachen, dann hat das Grenzen.


Aber wie war der Kontakt mit den Einheimischen? Religion ist in China ja eher eine Art Subkultur.

Das stimmt nicht so ganz. China hat einen offiziellen Weg der Religionspolitik. Es gibt ein Religionsministerium und alle registrierten Religionsgemeinschaften – das sind insgesamt fünf genehmigte Religionsgemeinschaften – unterstehen diesem Religionsministerium. Auf der einen Seite bin ich nicht als Geistliche eingereist, aber auf anderen Seite war ich akkreditiert als evangelische Pfarrerin dieser Gemeinde. „That’s China“ – sagt man dazu, wenn man China kennt.


Seit dem Ukraine-Krieg schauen wir
in Deutschland auch kritischer auf unser Abhängigkeit von China. Wie eng sind die Verflechtungen?

Shanghai ist meinem Eindruck nach eine der größten deutschen Wirtschaftsmetropolen der Welt, wenn nicht die größte überhaupt. Alle wichtigen deutschen Unternehmen haben dort einen Sitz. Shanghai ist Chinas Tor zur Welt. Die Entwicklungen in China während der letzten Jahre sind nicht in jeder Hinsicht zu begrüßen. Das würde ich auch so sehen. Vieles wurde enger und autokratischer.


Wie wirkt sich das auf die christliche Gemeinde aus?

Naja, mit Corona ist sowieso alles anders geworden. Schon vorher hatten die Restriktionen allerdings zugenommen. Auch die Religionsgesetzgebungen wurden enger formuliert. Das habe ich ebenfalls zu spüren bekommen.


In den Kirchen hängen Videokameras.

Das ist so. Im gesamten öffentlichen Raum und in allen Einrichtungen hängen solche Videokameras. Alle Gottesdienste werden aufgezeichnet und damit auch ein Stück weit überwacht.


Fühlten sie sich überwacht?

Das ist eine Frage, die schwer zu beantworten ist, weil man als Ausländer in China natürlich andere Freiheiten hat als Einheimische. Ich habe eigentlich kein Blatt vor den Mund genommen, und was meine Aussagen oder meine Rede angeht, bin ich nie kritisiert worden. Manchmal bin ich kritisiert worden, was mein Verhalten angeht.


Was würden Sie uns denn empfehlen im Umgang mit China, politisch und menschlich?

Wir als Kirche könnten durch unsere ökumenische Verbundenheit Brücken bauen. Selbst da, wo es auf der politischen oder der wirtschaftlichen Ebene Grenzen gibt. Wir täten gut daran, in die Partnerschaft mit China verstärkt einzutreten und uns dort zu engagieren. Dafür werbe ich. Für uns als deutsche Gesellschaft ist allerdings erhöhte Vorsicht geboten. Zum einen, was die Wirtschaft angeht, das ist keine Frage. Auf politischer Ebene scheint es mir wichtig, darauf zu dringen, dass alles auf Augenhöhe läuft. Ansonsten ist natürlich die Menschenrechtsfrage eine, die auf politischer Ebene zu Recht thematisiert wird.


Ist die Menschenrechtsfrage auch für die Chinesinnen und Chinesen wichtig?

Meinem Eindruck nach spielt das nur für wenige Chinesen eine Rolle.


Wie haben Sie diese restriktive Corona-Politik erlebt oder sind sie vorher ausgereist?

Wirklich schwierig wurde es erst, nachdem die Omikron-Variante nach China kam und die Null-Covid-Politik das nicht mehr in Griff gekriegt hat. In Shanghai haben wir durch den Total-Lockdown dieses Frühjahr eine sehr, sehr unangenehme Zeit verbracht.


Sie sind ja in dieser Schließzeit im Mai 2022 ausgeflogen.

Das war letzten Endes geplant, denn meine neun Jahre in China waren vorbei. Was nicht geplant war, war, dass ich keine Konfirmation mehr durchführen konnte. Mein Abschiedsgottesdienst war online. Ich bin dann im Mai unter sehr reglementierten Bedingungen von einem fast menschenleeren Flughafen abgereist.


Leute wurden in ihren Büros festgehalten.

Ja, das gab’s. Wenn sie im Moment des Lockdowns im Büro waren, mussten Sie dort bleiben. Ich war im Prinzip von Mitte März bis zu meinem Abflug total isoliert und konnte mit allen Leuten nur noch online kommunizieren.


Der Ärger über die Maßnahmen wurde so groß, dass viele Leute protestiert haben.

Schon die chinesischen Kaiser haben sich vor Protestwellen gefürchtet. In diesem riesigen, schwer zu regierenden Land war es immer eine Sorge, dass sich aus regionalen Aufständen landesweite Unruhen entwickeln. Das war auch früher schon für Regierungen ein Grund, die Politik zu ändern, und so ist es halt auch jetzt. Zumal es ja weitere Gründe für das Umsteuern in der Coronapolitik gab.


Also bewirkt ein Aufstand doch etwas?

Man darf nicht denken, ein solches Regime wäre nicht kritisierbar. Kritik findet durchaus statt. Nur hat das eine andere Grundstruktur als in einer Demokratie.


Was heißt: andere Grundstruktur?

Wenn es zu größeren Unruhen kommt, gibt es in China durchaus interne Diskussionsprozesse, auch wenn sie nicht offiziell und demokratisch und auf Mitbestimmung angelegt sind. Man darf nicht denken, dass dort niemand den Mund aufmacht. Auch in dieser Hinsicht sollten wir China etwas differenzierter wahrnehmen.

„Wir müssen viel erwachsener mit Kirchenaustritten umgehen“

Gott & Glauben

von Kurt-Helmuth Eimuth
und Antje Schrupp

24. Oktober 2022

Immer mehr Menschen treten aus den großen christlichen Kirchen aus. Der evangelische Propst für Rhein-Main, Oliver Albrecht, erklärt, warum man diese Entscheidung akzeptieren sollte und wie die Kirche der Zukunft aussehen könnte.

Oliver Albrecht ist Propst für Rhein-Main. |Foto: Rolf Oeser
Oliver Albrecht ist Propst für Rhein-Main. |Foto: Rolf Oeser

Herr Albrecht: Die Kirchenaustrittszahlen in Deutschland sind unvermindert hoch. Welche Herausforderung ist das für die evangelische Kirche?

Albrecht: Erst einmal sollten wir Menschen, die sich für einen Austritt entscheiden, respektieren. Wir als Christ:innen stehen für bestimmte Positionen, aber es ist es doch völlig in Ordnung, wenn jemand sich dagegen entscheidet, weil es ihn nicht anspricht oder er das auch anders sieht. Wir müssen sehr viel erwachsener mit diesen Austritten umgehen.

Muss die Kirche denn nicht etwas gegen den Trend unternehmen?

Es gibt Austritte, die nicht zu verhindern sind. Menschen, die wir in den ersten zwanzig Jahren ihres Lebens nicht erreicht haben, und die dann beim ersten Arbeitsplatz sehen, dass sie Kirchensteuern zahlen müssen, denen kann man es doch nicht verdenken, wenn sie austreten. Das würde ich auch aus einem Verein, bei dem ich irrtümlicherweise noch Mitglied bin. Es gibt viele Austritte, die haben Ursachen, die in diesem Moment nicht mehr zu korrigieren sind.

Viele Menschen treten aber auch aus, weil sie sich über die Kirche ärgern, oder?

Das spielt momentan auf der katholischen Seite eine Rolle, aber bei den Evangelischen gibt es erstaunlich wenige Menschen, die aus einer konkreten Verärgerung austreten, also weil wir in einer bestimmten Situation dies oder das gemacht haben. Ich warne sehr davor, unser Verhalten von potenziellen Austritten abhängig zu machen. Es treten Leute aus, weil wir ein Flüchtlingsschiff ins Mittelmeer schicken, und es treten welche aus, weil wir nicht zehn solcher Schiffe schicken. Wir müssen das tun, was wir aus unserer Überzeugung und aus unserem Glauben heraus für richtig halten, und wenn es Leute gibt, die das ablehnen, dann müssen wir damit leben.

Welche christlichen Inhalte, die vielleicht nicht mehrheitsfähig sind, halten Sie für besonders wichtig?

Nach meiner Beobachtung gibt es zwar in ethischen, gesellschaftlichen und politischen Fragen auch immer wieder Menschen, die unsere Position nicht teilen. Doch wirklich gar nicht mehr mehrheitsfähig sind wir, wenn wir eine Ebene tiefer gehen und nach den Glaubensdingen fragen, die unseren Entscheidungen oft zu Grunde liegen.

Welche zum Beispiel?

Christ:innen gehen davon aus, dass es Dinge gibt, die nicht machbar sind, dass es nicht immer die „intelligenten Lösungen“ sind, die weiterbringen, sondern dass zu einem gelingenden Leben auf dieser Welt auch Verzicht und Vergebung, Widerstand und Ergebung gehören.

Kann die Kirche von denen, die sich abwenden, etwas lernen?

Ich lerne von jedem etwas Neues. Natürlich oft, was wir besser machen können. Aber lieber noch entdecke ich Fremdes in scheinbar Vertrautem neu, staune und erschrecke sogar mit meinen Gesprächspartner:innen. Oft ist es ein heilsames Erschrecken. Im Gespräch mit muslimischen Geschwistern merke ich zum Beispiel oft, was für ein Skandal das tatsächlich ist: Wir glauben einem Gott, der von Menschen ermordet wurde.

Ist der Verzicht darauf, Menschen für ihren Kirchenaustritt zu kritisieren, ein Abschied von dem Bemühen, die ganze Breite der Bevölkerung anzusprechen und in der Kirche zu halten?

Nein, auf keinen Fall. Es geht bei diesem Bemühen um die Menschen ja nicht darum, sie in der Kirche zu halten. Ich möchte sie für Gott und ihre Liebe begeistern. Und genau deswegen, weil es um Liebe geht, findet mein Bemühen seine Grenze, wenn jemand sagt: Ich komme gut ohne Gott und die Kirche klar.

Die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Kristin Jahn, hat Kirchenaustritte als „Erlösung“ vom System der Volkskirche bezeichnet und setzt auf eine Minderheiten- und Freiwilligenkirche. Wie sehen Sie das?

„Erlöst“ werden kann ich nur von etwas Schlimmem oder Schrecklichem. Die Volkskirche ist beides nicht. Es kann aber wirklich sein, dass ihre Zeit vorbei ist, das erlebe ich dann auch schon so, wie Kristin Jahn: Wir stehen gerade in einem riesengroßen Transformationsprozess. Dazu habe den Sommer über sehr viele wunderbare Gespräche geführt und neue Erkenntnisse gewonnen.

Welche zum Beispiel?

Ich denke gerade viel über eine „Kirche ohne Geld“ nach und versuche, aus dem Jahr 2060 auf die Zeit heute zu schauen: Wie könnte eine Kirche ohne eigene Gebäude, mit kaum noch hauptamtlichem Personal und so weiter aussehen? Was lernen wir von lebendigen Gemeinden weltweit, die jetzt schon so leben?

Gerd Müller: „Wissen und Technologie für eine Welt ohne Hunger sind vorhanden“

von Kurt-Helmuth Eimuth 30. September 2021

Wie steht es weltweit um die Versorgung mit Lebensmitteln? Fragen an Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CDU).

Foto: MBZ Pool/Janine Schmitz/photothek.net
Foto: MBZ Pool/Janine Schmitz/photothek.net

Herr Müller, welchen Bedarf an Nahrungsmitteln gibt es weltweit?

Wir müssen uns klar machen: Die Weltbevölkerung wächst jedes Jahr um 80 Millionen Menschen – das ist die Größe Deutschlands. Afrikas Bevölkerung wird sich bis 2050 verdoppeln. Das zeigt die gewaltige Herausforderung, eine Welt ohne Hunger zu schaffen. Beim Kampf gegen den weltweiten Hunger waren wir auf einem guten Weg: Seit 1990 sank die Zahl der Hungernden um 200 Millionen, obwohl zwei Milliarden Menschen neu auf die Welt gekommen sind. Ein großer Erfolg. Aber in den letzten Jahren nimmt der Hunger wieder zu. Durch die Folgen der Corona-Pandemie fallen 130 Millionen Menschen zusätzlich in Hunger und Armut zurück. Das sind mehr Menschen als die Bevölkerung Deutschlands, Österreichs und der Schweiz zusammen! Wir müssen diese Trendwende zum Negativen stoppen. Eigentlich müsste Welternährung das globale Top-Thema Nummer eins sein.


Welche Möglichkeiten sehen Sie, diesen Bedarf zu decken?

Das Wissen und die Technologie ist vorhanden, um eine Welt ohne Hunger zu schaffen. Was notwendig ist, sind der politische Wille und ein stärkeres Commitment der Industrieländer. Für eine Welt ohne Hunger bedarf es Investitionen von zusätzlich 40 Milliarden Euro pro Jahr durch die Weltgemeinschaft bis 2030. Das klingt viel, ist aber machbar. Für Rüstung und Militär geben die Staaten jedes Jahr 2000 Milliarden Euro weltweit aus. Leider gibt es Länder, auch europäische, die ihre Gelder für Entwicklungszusammenarbeit reduzieren. Auch die EU hat ihre Mittel gekürzt. Das ist inakzeptabel und kurzsichtig. Denn der Kampf gegen Hunger ist auch die beste Friedenspolitik.


Können lokale Initiativen wie Lebensmittelrettung einen Beitrag leisten?

Absolut. Ein Drittel aller Lebensmittel, die weltweit produziert werden, erreichen den Verbraucher nicht, während Millionen von Menschen in der Welt hungern! Mit lokalen Initiativen können auch wir in Deutschland einen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung und für eine gesunde Ernährung leisten. Vor allem ist entscheidend, dass wir jetzt den politischen Mut aufbringen, auch die Reformen für eine Welt ohne Hunger anzugehen: Investitionen in eine nachhaltige Landwirtschaft weltweit sowie faire Handelsbeziehungen und faire Lieferketten insbesondere im Agrarbereich.

Bastian Bergerhoff: „In Frankfurt haben wir Religionsfrieden“

von Anne Lemhöfer
und Kurt-Helmuth Eimuth 6. September 2021

Bastian Bergerhoff (53) ist der neue Frankfurter Kirchendezernent. Der Grünen-Politiker ist nicht getauft, geht aber trotzdem gelegentlich in den Gottesdienst. Wir haben mit ihm über Bach, den interreligiösen Dialog und seine Lieblingskirche gesprochen.

Der neue Kirchendezernent Bastian Bergerhoff auf dem Römerberg. Zuständig ist er unter anderem für den Unterhalt der historischen Kirchengebäude in Frankfurt. | Foto: Rolf Oeser
Der neue Kirchendezernent Bastian Bergerhoff auf dem Römerberg. Zuständig ist er unter anderem für den Unterhalt der historischen Kirchengebäude in Frankfurt. | Foto: Rolf Oeser

Herr Bergerhoff, Sie sind frisch gekürter Frankfurter Stadtkämmerer, außerdem sind Sie ab sofor zuständig für die Bereiche Personal und Kirchen innerhalb der Stadtregierung. Warum braucht Frankfurt als multireligiöse Stadt, in der auch viele Atheist:innen leben, eigentlich einen Kirchendezernenten?
Als Kirchendezernent bin ich in erster Linie für die Kirchengebäude und deren Unterhalt im historischen Stadtkern zuständig, die sich im Eigentum der Stadt Frankfurt befinden. Diese Zuständigkeit hat historische Gründe. Das hat mit dem Dotationsvertrag von 1830 zu tun, durch den die kirchlichen Räume, vor allem die Innenstadtkirchen, an die Stadt übertragen wurden.

Gehen Sie selbst in den Gottesdienst?
Ja, gelegentlich. Als ich noch in einem Kirchenchor gesungen habe, bin ich regelmäßig zum Singen im Gottesdienst gewesen. Aber auch zu anderen Anlässen gehe ich manchmal in den Gottesdienst. Ich wurde nicht getauft, habe heute aber familiär und kulturell eine starke Nähe zu den Kirchen. Mein persönlicher Zugang war dabei immer insbesondere die Musik.

Haben Sie selbst Musik gemacht?
Ich mache privat sehr viel Musik. Aber Sie fragen wahrscheinlich nach Musik in Kirchengemeinden. Ja, ich habe lange im Chor der Thomas-Gemeinde in Heddernheim gesungen und habe in einer anderen Gemeinde gelegentlich sonntags in Vertretung die Orgel gespielt.

Haben Sie ein Lieblingslied?
Mir geht „Aus tiefster Not schrei ich zu dir“ – gerade im Satz von Johann Sebastian Bach – sehr nahe, es berührt mich sowohl musikalisch wie auch textlich stark.

Für manche mag das seltsam anmuten, dass ein Kirchendezernent nicht getauft ist.
Vielleicht. Aber auch nur auf den ersten Blick. Die Zuständigkeit für kirchlich Angelegenheiten ist ja tatsächlich keine inhaltliche Zuständigkeit für den Glauben. Glaube ist zum Glück etwas sehr Persönliches. Und dass Religion auch heute noch ein Faktor im gesellschaftlichen Alltag ist, war auch für mich immer klar und ich habe das immer positiv erlebt – neben meiner Begeisterung für Musik hat das bei mir zum Beispiel dadurch Spuren hinterlassen, dass ich im katholischen Haus der Begegnung meinen Zivildienst geleistet habe.

Haben Sie eine Lieblingskirche?
Ich wohne im Bereich der Dreikönigskirche. Die hat in Frankfurt sicherlich große Bedeutung für die Kirchenmusik, von der wir ja schon viel gesprochen haben. Daneben gibt es andere, auch kleinere Kirchen, die mir aus unterschiedlichen Gründen im Laufe meines Lebens Besonderes bedeutet haben. Ein Ranking liegt mir fern. Als zuständiger Dezernent sehe ich aber natürlich, dass gerade unsere Innenstadtkirchen ein hohes kulturelles Gut für die Stadt darstellen, das es zu pflegen gilt. Nicht zuletzt an der St. Leonhardskirche ist zu sehen, wie gut das der Stadt die letzten Jahre gelungen ist. Alle unsere Innenstadtkirchen sind prägende Orte, jede auf ihre eigene Art.

Wie beurteilen Sie den interreligiösen Dialog in Frankfurt?
Ich finde, dass er sehr gut funktioniert! Die Interreligiosität reflektiert Frankfurt in seiner Vielfalt – ich glaube, es gibt keine Religionsgemeinschaft, und sei sie noch so klein, die hier keine Vertreter:innen hat. Auch der Rat der Religionen arbeitet sehr erfolgreich. Es gibt in Frankfurt kaum unlösbare Konflikte um das Thema Religion – es wird immer versucht, zu vermitteln und Lösungen zu finden. Ich habe den Eindruck, dass wir in Frankfurt Religionsfrieden haben.

Welche Funktion von Kirche ist Ihrer Meinung nach in Frankfurt die Wichtigste?
Religion ist sicher ein Element, das die Stadt und die Gesellschaft zusammenhält. Wenn Menschen ihren Glauben als etwas Trennendes begreifen, dann habe ich dafür wenig Verständnis. Das betrifft aber sicher nur eine verschwindende Minderheit. Die meisten Menschen betrachten ihren Glauben als etwas Zusammenbringendes und leben ihn auch so. Ich finde es toll, dass sich die Kirchen an gesellschaftlichen Diskussionen beteiligen, in allen Bereichen. Darüber hinaus sind sie eine tragende Säule unserer sozialen Infrastruktur, die unerlässlich für uns ist.

Vom Umgang mit dem Männer-Krebs

Leben & Alltag

von Kurt-Helmuth Eimuth 26. Juli 2021

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 60.000 Männer an Prostatakrebs. Und plötzlich spielt im Leben anderes eine Rolle als bisher. Auch dem Theologen und Berater Wolfgang Weinrich ist das so gegangen. In seinem neuen Buch lässt er andere an seinen Erkenntnissen teilhaben.

Wolfgang H. Weinrich: Sex geht jetzt anders. Persönliches und Versöhnliches vom MännerKrebs. Books on Demand, 91 Seiten, 16,80 Euro (E-Book 8,49 Euro).
Wolfgang H. Weinrich: Sex geht jetzt anders. Persönliches und Versöhnliches vom MännerKrebs. Books on Demand, 91 Seiten, 16,80 Euro (E-Book 8,49 Euro).

Männer werden nicht krank. Jedenfalls ihrem eigenen Gefühl nach. Auch Wolfgang Weinrich war so ein Mann. Bis zur Diagnose Prostatakrebs hielt er sich für „unkrankbar“ – mit diesem Wort beschreibt der Theologe diese Haltung. Er war der Macher, der kreative Kopf für die Kommunikationsprojekte der hessen-nassauischen Landeskirche. Er organisierte Auftritte beim Hessentag, erfand eine Lichtkirche und ein neues Kirchen-Logo, das Facettenkreuz. Dann ging er frühzeitig in den Ruhestand, um in aller Freiheit neu Projekte zu planen. Und dann das: Prostatakrebs.

Männer gehen nicht zur Vorsorge, jedenfalls nicht so häufig. Kein Wunder, dass ihn der Urologe fragte, warum er nicht schon früher gekommen sei – doch ist es müßig, darüber weiter nachzudenken. Die Situation bedurfte einer radikalen Änderung, nicht nur des Alltags, sondern auch der inneren Einstellung. Wolfgang Weinreich krank. Das passte nicht zum Selbstbild. Er musste sich zurückziehen. Meist in seinen Sessel. Zum Nachdenken. Auch über so Fragen wie: „Was war in meinem Leben und ist es jetzt vorbei? Es gibt viele Abschiedsmomente in so einer Situation“, erinnert sich Weinrich.

An seinem Glauben hat er allerdings nicht gezweifelt. Er, der sich schon von Berufs wegen mit dem Tod auseinandergesetzt hat, war vertraut mit der Frage: Warum gerade ich? „Das ist Schicksal“, sagt Weinrich. „Gott ist nicht der, der direkt in mein Leben hineingeht. Es kann halt jedem Menschen passieren.“ Geholfen haben ihm viele Gespräche, auch mit Ärzten. Ergebnis eines langen Prozesses: „Ich will leben. Ich werde weiter leben. Punkt.“

Nach Weinrichs Beobachtung ist die größte Sorge bei Männern die vor Inkontinenz und Impotenz. „Aber man kann lernen, damit umzugehen, und das macht auch Spaß.“ Offen spricht Weinrich über diese Tabuthemen und wundert sich, dass nur für Inkontinenzeinlagen bei Frauen geworben wird. Dabei ist das auch bei Männern ein Problem, insbesondere nach Prostataoperationen. Beckenbodenübungen beispielsweise auch, zur Stärkung der Schließmuskulatur.

Inzwischen ist Weinrich wieder zurück im Leben, unterwegs mit seiner Band und auch mit Lesungen: Über seinen Kampf mit dem Krebs hat er ein Buch geschrieben. Locker, fast fröhlich, aber auch mit aller Ernsthaftigkeit berichtet er darin von Zweifeln, Arztgesprächen und Reha. Erstaunlicherweise gibt es Reaktionen von vielen Frauen auf sein Buch. Sie sagen: „Gut, dass Du darüber sprichst. Wie kann ich denn mit meinem Mann umgehen, denn er spricht nicht darüber, auch nicht mit mir.“ Für alle Männer hat Weinrich aber nur eine Empfehlung: „Mann, geh‘ zur Vorsorge.“

Wolfgang H. Weinrich
Sex geht jetzt anders
Persönliches und Versöhnliches vom MännerKrebs
ISBN 9783 752 689 143
WolfgangWeinrich.de

Weniger Pfarrstellen, mehr Teamarbeit: die Kirche in 2030 – Das Interview

Propst Oliver Albrecht (links) im Gespräch mit Kurt-Helmuth Eimuth.
Propst Oliver Albrecht (links) im Gespräch mit Kurt-Helmuth Eimuth.

von Kurt-Helmuth Eimuth 28. Mai 2021

Bis zum Jahr 2030 wird die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) laut aktuellen Prognosen 300.000 Mitglieder verlieren, das ist ein Fünftel ihrer derzeitigen Stärke. Ein Reformprozess unter der Überschrift „ekhn 2030“ will nun die Strukturen entsprechend anpassen.

Noch im laufenden Jahrzehnt sollen die Ausgaben der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) von derzeit 700 Millionen Euro im Jahr auf 560 Millionen reduziert werden. Aber wo sparen? Es gelte, gemeinsam herauszufinden, „was wir weiter tun wollen, was wir neu beginnen wollen und was seine Zeit gehabt hat und nicht mehr weitergeführt werden soll“, sagt Kirchenpräsident Volker Jung.

Geld ist dabei aber nicht das einzige Problem. Die Zahl der Pfarrstellen wird bis 2030 sogar überproportional schrumpfen, von derzeit 1.600 auf 1.000, was vor allem an einer großen bevorstehenden Pensionierungswelle und fehlendem Nachwuchs liegt. Unter dem Stichwort „Professionenmix“ sollen daher in Zukunft auch andere Berufe eine stärkere kommunikative Rolle übernehmen, etwa Pädagogen und Kirchenmusikerinnen. Die Zeit der „traditionellen Pfarrherrlichkeit“ sei ohnehin vorbei, sagt Propst Oliver Albrecht.

Kita-Leiterin Birte Hansen: „Die Tests bringen etwas Sicherheit in den Alltag“

von Kurt-Helmuth Eimuth 3. März 2021

Birte Hansen leitet die ökumenische Kita Kaleidoskop im Frankfurter Mertonviertel. | Foto: Rolf Oeser
Birte Hansen leitet die ökumenische Kita Kaleidoskop im Frankfurter Mertonviertel. | Foto: Rolf Oeser

Erzieher:innen gehören während der Corona-Pandemie zu den am meisten infektionsgefährdeten Berufsgruppen. Doch so langsam bessert sich die Situation – durch regelmäßiges Testen und die Aussicht auf baldige Impfungen. Ein Interview mit der Kita-Leiterin Birte Hansen.

Frau Hansen, Sie leiten die ökumenische Kita Kaleidoskop im Mertonviertel. In Ihrem Team herrschte große Angst vor Infektion. Wie haben Sie Ihr Team geschützt?

Ich habe bereits Anfang Februar Tests gekauft. Eine Mutter, die Ärztin ist, testet uns einmal die Woche. Psychologisch hatte das einen Supereffekt für‘s Team. Ob ich die Tests bezahlt bekomme, ist unklar. Aber das ist mir auch egal.

Ihr Team ist jetzt beruhigt?

Beruhigt vielleicht nicht, aber es hat die Stimmung extrem verbessert. Die Tests bringen etwas Sicherheit in den Alltag.

Wie arbeiten Sie im sogenannten eingeschränkten Regelbetrieb?

Wir haben das Konzept über den Haufen geschmissen und arbeiten jetzt in festen Gruppen. Sowohl die Kinder als auch die Erzieherinnen sind fest zugeordnet.

Eine Abkehr von Ihrem pädagogischen Konzept der offenen Arbeit?

Es ist eben ein Kompromiss. Wir wollen für die Kinder da sein. Dieses Setting beruhigt auch die Erzieherinnen, da sie jetzt nur mit 20 statt mit 60 Kindern arbeiten. Das ist kein Optimum, weder was unsere pädagogische Überzeugung betrifft, noch in epidemiologischer Hinsicht. Aber andere Lösungsansätze finden wir derzeit nicht. Es ist kein großer Unterschied zur vorherigen Notbetreuung, denn da war das Haus fast so voll wie jetzt. Dass es keine Regelung gab, wer Anspruch hat, war schlecht.

Ist die jetzige Regelung zufriedenstellend?

Ich sehe auch, was die Kinder für eine Last haben, wenn sie ihr soziales Leben nicht leben können. Das ist nicht gesund. Bisher hatten wir nur zwei Corona-Fälle bei Kindern in der Einrichtung. Wir hatten also Glück.

Was wünschen Sie sich von der Politik?

Gut, dass wir jetzt geimpft werden können. Lasst es doch zu, dass Impfärzte in die Einrichtung kommen und wir nicht einzeln in das Impfzentrum müssen.

„Mir geht es darum, dem Phänomen Religion gerecht zu werden“

Dreißig Jahre lang hat Meinhard Schmidt-Degenhard die Sendung „Horizonte“ im Hessenfernsehen moderiert, nun lief die letzte Sendung, und Ende September geht der 59-Jährige in Altersteilzeit. Kurt-Helmuth Eimuth hat ihn zum Abschied interviewt.

Sie haben im Hessenfernsehen dreißig Jahre lang Sendungen zu religiösen Themen verantwortet und moderiert. Was hat sich in den drei Jahrzehnten verändert?

Abgenommen hat die Bedeutung von ‚Kirche‘ für das gesellschaftliche Miteinander hierzulande, aber auch für das je persönliche Leben; gewachsen ist hingegen die Bedeutung von Religion für das politische und soziale Miteinander auf diesem Planeten. Die These vom allmählichen Verschwinden der Religion, der wir in den achtziger Jahren erlegen sind, trifft nicht zu: Religion ist global nie wirklich zurückgegangen! Wir Menschen in der westlichen Welt sind spätestens durch die Ereignisse um 9/11 daran erinnert worden, dass Religion eine entscheidende und treibende Kraft ist für das menschliche Zusammenleben. Meine Grundthese nach 30 Jahren: „Du kannst die Welt nicht verstehen ohne die Religion(en) – ohne um das zu wissen, was die Menschen zu ihrem Gott erklären.“

Geht es heute nicht um das Miteinander der Religionen?

Mir geht es bei alldem zunächst darum, dem Phänomen Religion gerecht zu werden. Das, was diesen Planeten durcheinanderwirbelt, kann ich nicht begreifen, wenn ich nicht um das weiß, was den Menschen heilig ist. In einem zweiten Schritt versuche ich das Gespräch zwischen den Religionen zu verstehen: Was läuft da gerade ab? Welche Themen kristallisieren sich heraus? Wir Journalisten sind kritische Beobachter des Dialogs oder de facto des Trialogs der Religionen. Die Kernfrage lautet schlicht: Wenn’s denn einen Gott gibt, dann kann es doch eigentlich nur einen geben … oder? Wie aber dann umgehen mit den realen kulturellen Unterschiedlichkeiten? Was kann man daraus lernen, um das globale wie lokale Miteinander besser zu verstehen?

Sie gehören keiner Kirche an. Das ist ungewöhnlich für einen Kirchenredakteur.

Das hat zugegeben eine Menge frommer Geister verwirrt – kann ich sogar verstehen. Für mich war es eine persönliche Entscheidung. Das heißt aber nicht, dass Religion für mich keine Rolle spielt: Die Ebene der Transzendenz, die religiös-philosophischen Fragen sind mir für mein Leben unverzichtbar. Aber je mehr ich mich – auch beruflich bedingt – bei aller kritischen Sympathie mit dem Phänomen ‚Kirche‘ beschäftigt habe, umso mehr bin ich auf Distanz gegangen.

Die Kirchen sind privilegiert. Auch in den öffentlich-rechtlichen Anstalten, beispielsweise mit einer Kirchenredaktion. Ist das noch zeitgemäß?

Wenn wir in die Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems schauen, so stellten sich die Kirchen für die Alliierten nach 1945 als wichtige Vertrauenspartner dar. Sie galten, wenn auch nicht immer zu recht, als jene Institutionen, die in den Jahren der Nazi-Diktatur Horte des Widerstands waren. In den Jahren des demokratischen Wiederaufbaus kam den Kirchen wie den öffentlich-rechtlichen Anstalten qua Gesetz eine besondere Bedeutung haben. Rundfunkpolitisch waren und sind (!) die Kirchen einflussreiche Player. Aber beide Institutionen – Kirche wie öffentlich-rechtlicher Rundfunk – müssen zugleich einen immensen Vertrauensverlust vergegenwärtigen, müssen sich selbstkritisch auf die Ursachen hin befragen. Unsere Programmarbeit hat sich in den vergangenen Jahren geöffnet, weg von explizit kirchlichen hin zu allgemein religiösen, religionspolitischen Themen, aber auch hin zu muslimischen Partnern. Aber de facto sind die Kirchen immer auch noch privilegierte Lobbyisten im Rundfunk, in diesem Land – das prägt schon die Republik. Die Kirchen tun gut daran, darüber nachzudenken, ob all diese gesellschaftlichen Privilegien noch gerechtfertigt sind, wenn die Zahl der Kirchenmitglieder eines Tages unter 50 Prozent sinkt – und dieser Tag ist absehbar. Auf der anderen Seite möchte ich als Journalist aber auch der Gesellschaft die Frage stellen: Was wird das für eine Gesellschaft sein, in der die Kirchen keine oder nur noch eine geringere Bedeutung haben? Wie steht es um die soziale Realität, um den ethisch-moralischen Diskurs in der Gesellschaft, wenn wir die Institutionen der Kirchen nicht mehr haben, egal wie auch immer wir ihre Privilegien beurteilen?

Sie haben in der Sendung im Wesentlichen den Dialog zwischen Theologie und Wissenschaft, zwischen Gesellschaft und Philosophie dargestellt und nicht die Berichterstattung über Kirche.

Die Medienforschung hat uns nüchtern gezeigt, dass die Menschen ganz selten an Themen aus dem direkten kirchlich-religiösen Leben interessiert sind. Ob und welche der großen Kirchen mal wieder einen Finanz-Fehler begangen hat, ob es in Limburg oder Nordhessen mal wieder einen Skandal gibt … oder auch nicht – das nutzt sich ab, hat kein wirkliches Erregungspotenzial mehr. Was die Menschen tief drinnen interessiert, sind die Grundfragen unseres Zusammenlebens, die Grundfragen unserer individuellen wie kollektiven Existenz. Und da kommen wir rasch an die religiösen Grundfragen heran, an das, was wirklich zählt im Leben. Die Kirchenkrisen sind nicht das Problem unserer Zeit – es geht letztlich um die Gotteskrise: Wie buchstabieren die Menschen heute die religiösen Fragen? Was stellen sie sich unter dem Synonym ‚Gott‘ vor? Wie sind Wissenschaft und tradierter Glaube vereinbar?

Was raten Sie den Kirchen angesichts des Traditionsabbruchs und einer verstärkt säkular aufwachsenden Generation?

Den Menschen auch intellektuell ernstnehmen! Es führt kein Weg vorbei an der  Aufklärung – konkret das Kant’sche Quartett: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch? Und da sind wir mitten drin in den existentiell berührenden Fragen. Und diese Fragen erst einmal nur auszuhalten statt mit frommen Phrasen daherzukommen, kann den Kirchen und somit den Menschen nutzen.

Und was machen Sie jetzt nach dem Ausscheiden aus dem Hessischen Rundfunk?

Ich habe jetzt recht früh mit 59 Jahren aufgehört, dank der Möglichkeiten, die der HR mir bot. Aber ich habe aufgehört, um Neues zu beginnen. Ich werde in den nächsten Jahren mit Stiftungen und Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten, als Moderator, aber auch als Coach und Interviewtrainer. Und das Thema Religion bleibt in jeder Hinsicht mein Lebensthema.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 18. August 2016 in der Rubrik Menschen, erschienen in der Ausgabe 2016/5 – September, Web.

„Familien brauchen Rückhalt – unabhängig von ihrer Form“

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 28. Juli 2015

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung ist einer der Vorkämpfer für die kirchliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften. Das ist nicht einfach nur dem Zeitgeist geschuldet, sondern dahinter stehen theologische Überlegungen über die Grundlagen des christlichen Familienbildes und die Auslegung der Bibel. Kurt-Helmuth Eimuth befragte ihn zu den Details. 

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Kirchenpräsident Volker Jung. Foto: EKHN

Herr Kirchenpräsident, Sie gehören zu den Verfassern der Orientierungshilfe Familie des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Dieses Papier hat Furore gemacht, da hier nicht nur Vater, Mutter, Kind als Familie gesehen werden?

Die Orientierungshilfe nimmt zunächst die Wirklichkeit von Familien in Deutschland in den Blick. Und die zeigt: Es gibt inzwischen eine Vielzahl unterschiedlicher Formen des familiären Zusammenlebens. Dazu gehören die sogenannte „klassische“ Familie ebenso wie das kinderlose Ehepaar, das Verwandte pflegt, und das gleichgeschlechtliche Paar, das in einer eingetragenen Partnerschaft mit Kindern lebt, und manches mehr. Es ist ein Grundanliegen der Orientierungshilfe zu sagen, dass Familien gesellschaftlichen Rückhalt brauchen – unabhängig davon, in welcher Form Familie gelebt wird.

Die Ehe als “göttliche Stiftung” und traditionelle Geschlechterrollen lassen sich nicht biblisch begründen?

Es gibt eine lange theologische Tradition, in der aus der Erschaffung des Menschen als Mann und Frau und der Rollenzuschreibung aus neutestamentlichen Texten die Ehe mit traditionellen Geschlechterrollen gleichsam als „göttliche Ordnung“ begründet wurde. Das lässt außer Acht, dass die biblischen Vorstellungen selbst zeitbedingt sind, und andere Texte über diese Rollenmuster hinausweisen. Außerdem hat sich unsere Wahrnehmung – insbesondere der homosexuellen Prägung von Menschen – verändert. Biblisch begründen lässt sich aber sehr wohl, dass es in Ehe und Familie darum geht, dass Menschen dauerhaft, verbindlich, verlässlich, partnerschaftlich und gerecht Verantwortung füreinander übernehmen.

Welche Formen von verlässlicher Beziehung kennt die Bibel?

In der Bibel finden wir ganz unterschiedliche Familienkonstellationen. Da wird von den Urvätern erzählt, dass sie mehrere Frauen hatten. Und es reicht hin bis zum Hausstand, in dessen Zentrum Mann und Frau stehen, zu dem aber auch Sklaven gehören. Auch die Ehelosigkeit wird gewürdigt und gewissermaßen eingefügt in den Zusammenhalt von Gemeinden. Das alles zeigt: Es kann nicht darum gehen, zeitbedingte Formen in den Rang einer überzeitlichen Norm zu erheben.

Und Homosexualität? Ist die in der Bibel nicht verpönt?

Homosexualität wird sowohl im Alten als auch im Neuen Testament in den wenigen Stellen, in denen davon die Rede ist, klar abgelehnt. Das ist sicher ein Grund dafür, warum Homosexualität lange als Krankheit oder Sünde betrachtet wurde. Es war ein langer Weg zu erkennen, dass Homosexualität eine Prägung von Menschen ist, die nicht veränderbar ist, und dass es sehr wohl möglich ist, diese sexuelle Veranlagung – wie auch die heterosexuelle – zwischen gleichberechtigten Partnern verantwortlich zu leben. Auch hier geht es darum zu erkennen, dass die Bibel in zeitbedingten Sichtweisen nicht normativ sein kann. Sie ist aber normativ darin, dass Menschen in allem, was sie tun, Verantwortung haben und einander nicht schaden dürfen.

Welche Funktion hat Familie in einer erweiterten Form heute noch für die Gesellschaft?

Es bleibt der wichtige Grundgedanke, dass verlässliche Partnerschaften und mit ihnen Familien nach wie vor für eine Gesellschaft außerordentlich wichtig sind. Eine Gesellschaft ist darauf angewiesen, dass Menschen verbindlich und dauerhaft füreinander da sind und füreinander sorgen. Heute geht es darum, dass der zu Recht gewährte besondere Schutz für Ehe und Familie über die traditionelle Form der Familie, die natürlich nach wie vor von vielen gern und gut gelebt wird, hinaus ausgeweitet wird.

Was brauchen Familien in ihrer vielfältigen Erscheinungsform heute?

Sie brauchen zunächst gesellschaftliche Akzeptanz und politische Anerkennung in all ihren Formen. Für mich ist gegenwärtig besonders der der Blick auf die Situation von Alleinerziehenden wichtig. Sie muss dringend verbessert werden – finanziell aber auch mit konsequent weiter ausgebauten Unterstützungs- und Betreuungsangeboten.

Die evangelische Kirche will Familien gerade im Bereich der Erziehung und Bildung stützen. Wie kann sie das?

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau bietet selbst eine ganze Menge an: Von 600 Kindertagesstätten mit fast 40.000 Plätzen über vier Schulen in kirchlicher Trägerschaft und Familienbildungsstätten bis hin zur Unterstützung für  Familienzentren.

Die Orientierungshilfe fordert familienfreundliche Arbeitszeiten. Die Kirche ist selbst ein großer Arbeitgeber. Gibt es in der Kirche besondere Anstrengungen um diesen Anspruch umzusetzen?

Im Sommer 2015 ist die Kirchenverwaltung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau beispielsweise für ihr Engagement zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Berlin ausgezeichnet worden. Mit dem Stabsbereich Chancengleichheit versuchen wir dafür zu sorgen, dass wir uns hier weiterentwickeln. Aber wir müssen auch zugeben: da gibt es noch viel zu tun – in unseren Gemeinden und Einrichtungen in Kirche und Diakonie. Manches lässt sich aber auch nur verwirklichen, wenn die gesamte Gesellschaft sich hier verändert.

Nirgends wird die Solidarität der Generationen so sichtbar wie in der Familie. Wie können Kirchengemeinden dieses wahrnehmen und unterstützen.

Kirchengemeinden spielen mit ihren vielen Angeboten von der Krabbelgruppe bis zum Seniorenkreis schon jetzt eine ganz wichtige Rolle. Derzeit läuft mit der Diakonie zusammen eine spannende Initiative zur stärkeren Vernetzung von Hilfsmöglichkeiten vor Ort. Ziel des Projektes „Drin“, das wir mit drei Millionen Euro fördern, ist es, die Gemeinwesenarbeit zu stärken. Dazu gehört eben auch, Lebensbedingungen für Familien zu verbessern. Etliche Kirchengemeinden sind auch beim Aufbau von Familienzentren engagiert. Auch das unterstützen wir. Insgesamt geht es auch darum, noch mehr als bisher die unterschiedlichen Familienkonstellationen wahrzunehmen und ihnen vorurteilsfrei zu begegnen.

Die häusliche Pflege ist nicht nur gesellschaftlich notwendig, sondern intensiver Ausdruck der Verlässlichkeit von Beziehung. Doch gelegentlich überfordern sich die Pflegenden. Kann die Kirchengemeinde hier helfend tätig werden?

Eine menschenwürdige Pflege von älteren Menschen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Hier braucht es gute unterstützende Angebote. Es kommt auf ein gutes Zusammenspiel von Pflegediensten, ärztlicher Unterstützung und seelsorgerlicher Begleitung von Pflegebedürftigen und Pflegenden an. Kirchengemeinden können hier mithelfen, sie können aber bei weitem nicht alles leisten, was nötig wäre. Ganz wichtig ist auch hier, Möglichkeiten zu eröffnen, durch die Pflege und Beruf miteinander vereinbart werden können.

In der Orientierungshilfe wird auch die Schattenseite von Familie angesprochen: familiäre Gewalt.

Ja, das war eine wichtige Sichtweise, die vor allem Praktikerinnen immer wieder eingebracht haben. Dazu kam, dass die Arbeit an der Orientierungshilfe mit den großen Skandalen um sexuellen Missbrauch zusammenfielen. Die Vorsitzende der Ad-Hoc-Kommission Ehe und Familie, die ehemalige Bundesministerin Christine Bergmann, war in dieser Zeit Beauftragte der Bundesregierung für Opfer sexuellen Missbrauchs. Das hat uns noch einmal besonders sensibel auf die Gewaltproblematik schauen lassen. Dazu gehört, sich einzugestehen, dass Familie nicht immer ein idyllischer Hort des Friedens ist, sondern eben auch ein sehr konfliktreicher Ort und manchmal auch ein Ort entsetzlichen Leidens sein kann. Das nicht zu verheimlichen und mit den Schattenseiten offen umzugehen, war uns wichtig.

Familie stärkt die Gesellschaft, doch gleichzeitig sind Alleinerziehende von Armut bedroht. Wie kann hier umgesteuert werden?

Das ist ein besonders trauriges Kapitel. Die Armutsgefährdung in diesem Bereich ist seit Jahren erschreckend hoch, zumal alleinerziehende Frauen auch weit über dem Durchschnitt in Niedriglohnbereichen arbeiten. Hier hilft nur der konsequente weitere Ausbau von guten Betreuungsmöglichkeiten. In der Orientierungshilfe haben wir zudem die Hoffnung geäußert, dass der Mindestlohn vielleicht dazu beiträgt, die sogenannten Ein-Eltern-Haushalte künftiger weniger oft in die Armut abrutschen zu lassen.

Im Zusammenleben mit anderen Religionen und Kulturen begegnen uns auch andere Familientraditionen. Gerade der Umgang mit Homosexualität dürfte eher trennend wirken. Eine Herausforderung für die einheimische Gesellschaft?

Homosexualität ist ja schon innerhalb der christlichen Glaubensrichtungen und Traditionen ein heikles Thema. Natürlich spielt das auch beim Dialog mit anderen Religionen eine Rolle. Das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen friedvoll zu gestalten  ist eine große Zukunftsaufgabe. Dazu gehört auch, gute Wege zu finden, schwierige religiöse und kulturelle Fragen zu bearbeiten.

Familienpolitik ist längst nicht mehr “Gedöns”. Sie sei, so die Orientierungshilfe, ein wesentlicher Faktor für die allgemeine Wohlfahrt und den gesellschaftlichen Reichtum.

Es hat sich einiges getan. Aber meistens ist es in der politischen Praxis doch immer noch so, dass das Finanzministerium oder auch das Verteidigungsministerium anders beachtet wird als das Familienministerium. Eine gute Politik für die Menschen muss aber noch viel stärker von der Sozial- und Familienpolitik aus bestimmt sein als bisher. Die skandinavischen Länder haben hier eine führende Rolle. Und das hat ganz praktische Folgen – etwa in der größeren Bereitschaft, Kinder zu bekommen.

Diakonie und Kirche sollen Familie stark machen. Wie können sie das?

Wir können Familien stark machen, indem wir sie mit vielfältigen Angeboten unterstützen. Und auch dadurch, dass wir uns für eine andere politische Gewichtung der Familienpolitik einsetzen. Die Orientierungshilfe Familie versucht dies und hat gerade auch im politischen Raum eine bemerkenswerte Beachtung gefunden.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 28. Juli 2015 in der Rubrik Ethik, erschienen in der Ausgabe Web.