Archiv für 28. März 2024

Provokation Tod versus Auferstehung

Zum Osterfest fragen Conny&Kurt in ihrem Podcast, was ist eigentlich Auferstehung? Pfarrer Helwig Wegner, Frankfurt, antwortet sehr persönlich. Er hält es mit Dorothee Sölle, die davon sprach, dass wir im Tod wie ein Wassertropfen im Meer aufgehen. Wegner: „Ich werde, wenn ich sterbe, ein Tropfen im Meer Gottes sein. Damit kann ich mich anfreunden. Ich verliere meine persönliche Identität, aber es wird aufgehoben in einem großen Zusammenhang. Der Tropfen bleibt Wasser, hat aber nicht mehr die Last einer Individualität zu tragen.“ Doch Pfarrer Wegner mag nicht ausschließen, dass er in kritischen Situationen auch auf „ganz infantile Vorstellungen“ zurückgreife.

Die Religionen haben unterschiedliche Vorstellungen entwickelt. Selbst innerhalb des Christentums und ja auch innerhalb einer Konfession gibt es widersprüchliche Vorstellungen. Es sei ein Wechselbad der Möglichkeiten und Meinungen, meint Wegner.

Es werde alles Mögliche gedacht, „denn der Tod ist eine Provokation für einen lebenden Menschen. Alles ist weg. Das können Menschen nicht wahrhaben.“ Folglich müsse es eine Form des Weiterlebens nach dem Tod geben. Weit verbreitet sind die Vorstellungen, dass es eine Auferstehung mit Haut uns Haaren gibt und alle sich wiedersehen. Daneben existiert die Vorstellung, dass die Seele aufersteht. Welche Bilder wirklich tragen, hänge immer von den jeweiligen Lebensumständen ab, etwa ob man gerade einen Verlust erlebe oder die Geburt eines Kindes. Der Kontext spiele eine bedeutende Rolle.

Osterhasen haben in der Karwoche nichts verloren

Osterhasen und bunte Ostereier haben schon längst Konjunktur. Dabei steht von dem Osterfest die Karwoche, die an das Leiden Jesu erinnert. In ihrem Podcast Conny&Kurt rücken die beiden den Inhalt der bevorstehenden Karwoche in den Mittelpunkt ihrer Folge zum Palmsonntag. Sie erinnern daran, dass früher das öffentliche Leben eher durchschnaufte. Selbst das Radio sendete gedämpfte Musik. Heute ist etwa das Tanzverbot an Karfreitag nicht mehr zeitgemäß. Es wäre aber eine Aufgabe der Kirche, den Inhalt der Karwoche zu vermitteln. Hierfür sollten zeitgemäße Formen entwickelt werden.

„Wer Waffen liefert, bekommt Geflüchtete“Die neue Vorsitzende von Pro Asyl im Gespräch

Mit Blick auf den globalen Süden beschreibt die neue Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Pro Asyl Halina Gutale einen Mechanismus, der in der hiesigen Diskussion keine Rolle spielt. Im Podcast Conny&Kurt stellt Gutale, die mit 14 Jahren aus Somalia nach Deutschland flüchtete, fest: „Wer Waffen liefert, bekommt Geflüchtete“. Für sie ist klar: Die Geflüchteten, die man nicht haben will, produziert man gleichzeitig.“ Sie selbst kennt aus ihrer Erfahrung alle Probleme von Geflüchteten: „Wir hatten ganz andere Sorgen als Gleichaltrige.“ Die Woche über ging sie zur Schule und am Wochenende arbeitete sie in der Pizzeria, um den Deutschkurs bezahlen zu können. Für sie ist es wichtig, dass Geflüchtete ihre Rechte kennen. „Damals kannte ich meine Rechte nicht, man verweigerte mir das Abitur aufgrund des Aufenthaltsstatus.“ Es müssten „mit Herz und Verstand“ Lösungen gesucht werden. Dabei gelte immer: „Wir müssen menschlich bleiben“. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Pro Asyl ist ein Zusammenschluss von Mitarbeitenden aus Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrts- und Menschenrechtsorganisationen und landesweiten Flüchtlingsräten. Sie verbindet die Überzeugung, dass es die Pflicht einer demokratischen und humanen Gesellschaft ist, Flüchtlinge und verfolgte Menschen zu schützen.

Barbie statt Bibel

Es ist nicht überliefert, ob vor der Jakobskirche im Frankfurter Stadtteil Bockenheim die Besucherinnen und Besucher den Sonntagsgottesdienst rosa gekleidet besuchten. Doch im Mittelpunkt der Predigt stand der Film mit seiner Antwort auf die Fragen woher wir kommen und wohin wir gehen und seiner Erzählung vom Paradies. „Der Film bietet Orientierung, weil die Frage gestellt wird: Was macht das menschliche Leben aus?“, so Pfarrer Rüdiger Kohl im Podcast Conny&Kurt. Die Antwort des Films sei Sterblichkeit. „Sterben können, auf den Tod hin leben und gerade deshalb ein erfülltes Leben führen“. Rüdiger Kohl spürt im Podcast den versteckten Narrativen nach. Eine Betrachtung des Films aus ungewöhnlicher Perspektive.