Vorletzter Sonntag, Mt 25,31-46
Pfarrerin Marion Eimuth
14.11.1997
Orgelvorspiel
Gemeinde: Eingangslied: EG 152,, 1-4
Zum heutigen Sonntag, dem Vorletzten Sonntag im Kirchenjahr, begrüße ich sie ganz herzlich. Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes, des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen.
Pfarrerin: Psalm :50
Gott, der Herr, der Mächtige,
redet und ruft der Welt zu
vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang.
Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes.
Unser Gott kommt und schweiget nicht.
Er ruft Himmel und Erde zu,
daß er sein Volk richten wolle:
„Höre, mein Volk, laß mich reden;
Israel, ich will wider dich zeugen:
Ich, Gott, bin dein Gott.
Opfere Gott Dank
und erfülle dem Höchsten deine Gelübde
und rufe mich an in der Not,
so will ich dich erretten,
und du sollst mich preisen.
Begreift es doch, die ihr Gott vergesset,
damit ich nicht hinraffe, und kein Retter ist da!
Wer Dank opfert, der preiset mich,
und da ist der Weg, daß ich ihm zeige mein Heil.“
Kommt , laßt uns anbeten:
Gemeinde: Ehr sei dem Vater und dem Sohn..
Pfarrerin: Sündenbekenntnis:
Heute – am Volkstrauertag – denken wir an die Toten vergangener und gegenwärtiger Kriege, an die Opfer von Unrecht und Ausbeutung, an die Millionen, die vor Hunger sterben.
Sie klagen uns an.
Wo haben wir dem Frieden,
wo haben wir der Gerechtigkeit,
wo haben wir dem Leben gedient?
Wir haben das Elend nicht wahrgenommen
und nicht wahrhaben wollen –
damals nicht und heute nicht,
haben uns beruhigt:
Da kann man doch nichts machen,
das Schicksal hat es so gewollt.
„Herr, erbarme dich!“
Gemeinde: Herre, Gott, erbarme dich,
Christe, erbarme dich,
Herre Gott, erbarme dich!
Pfarrerin: Gandenwort:
Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.
„Ehre sei Gott in der Höhe:“
Gemeinde: Allein Gott in der Höh sei Ehr
und Dank für seine Gnade, darum daß nun
und nimmermehr uns rühren kann kein
Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat;
nun ist groß Fried ohn Unterlaß, all Fehd
hat nun ein Ende.
Pfarrerin: Gebet
Du, guter Gott,
nimmst dir in deiner Barmherzigkeit Zeit für mich. Ich kann zu dir kommen mit meiner Not, meinem Kummer, meiner Angst, meinen Strapazen, meiner Überanstrengung.
Gib mir heute morgen Zeichen deiner Nähe, gib mir ein Wort, das mir Kraft gibt zum Leben und an dem ich merke, daß es Menschen gibt, mit denen ich teilen könnte meinen Kummer und meine Not. Gib mir Kraft, daß sich meine Augen öffnen für die gefüllten Hände, die ich habe, gefüllt mit Zeit und Gütern, und daß ich selbst barmherzig sein kann mit den Menschen, die mir heute und in der kommenden Woche begegnen, für die Menschen mit ihrem Kummer, ihrer Angst, ihren Strapazen.
Gib mit ein offenes Ohr und einen aufmerksamen Geist für die Zeichen deiner Nähe durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir in der Einheit des Heiligen Geistes lebt und wirkt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Pfarrerin: 1. Schriftlesung:
Jer 8, 4-7
Sprich zu ihnen: So spricht der Herr: Wo ist jemand, wenn er fällt, der nicht gern wieder aufstünde: Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gern wieder zurechtkäme? Warum will denn dies Volk zu Jerusalem irregehen für und für? Sie halten so fest am falschen Gottesdienst, daß sie nicht umkehren wollen. Ich sehe und höre, daß sie nicht die Wahrheit reden. Es gibt niemand, dem seine Bosheit leid wäre und der spräche: Was hab ich doch getan! Sie laufen alle ihren Lauf wie ein Hengst, der in der Schlacht dahinstürmt. Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Kranich und Schwalbe halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen: aber mein Volk will das Recht des Herrn nicht wissen.
Halleluja
Gemeinde: Halleluja, Halleluja, Halleluja
Gemeinde: Lied, 149, 1-3,5
Pfarrerin: 2. Schriftlesung:
Röm 8 18-23
Denn ich bin überzeugt, daß dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, daß die Kinder Gottes offenbar werden. Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat – , doch auf Hoffnung; denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.
„Ehre sei dir Herr!“
Gemeinde: Lob sei dir o Christe!
Pfarrerin und Gemeinde:
Laßt uns Gott loben und preisen mit dem Bekenntnis unsers Glaubens:
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde;
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige, christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.
Gemeinde: Lied , 432, 1-3
Pfarrerin: Predigt:
Text, Mt 25, 31-46
Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben? oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen? oder nackt und haben dich gekleidet? Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen, und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.
Liebe Gemeinde,
In einem Fenster der Turmhalle des Straßburger Münsters aus dem Jahr 1350 werden die Werke der Barmherzigkeit gezeigt. Da ist Christus zu sehen als Bedürftiger und Notleidender, als einer, dem selbst Bamrherzigkeit verweigert wird. Eine Darstellung aus einer Zeit, in der die Pest die Menschen Europas so schrecklich heimsuchte. Eine der Inschriften sagt: „Do ich hungrik was, ir spiset mich nit.“
Bilder und Worte am Eingang, die anrühren können. Es geht um dich und darum, wie du Gott begegnen kannst. So können wir in die Worte Jesu hineinhören, heute, am vorletzten Sonntag im Jahr der Kirche, der auch Volkstrauertag genannt wird. Es ist ja der Tag, an dem wir alle an die schrecklichen Folgen des Weltkrieges und des unvorstellbaren Mordens an Mitmenschen denken und Gott draum bitten wollen, daß er unsere Gedanken auf den Weg des Friedens lenke.
Wir kommen nicht umhin, heute morgen aus unserem Evangelium herauszuhören, daß das Worte sind, die von einem Gericht sprechen und davon, daß Jesus wiederkommen wird und zu Gericht sitzen. Und es wird uns das Bild aus dem Alltag der Hirten in Palästina vor Augen geführt: Tagsüber weiden sie die Schafe und Ziegen. Für die Nacht aber werden sie getrennt, die Ziegen kommen in einen Stall, weil sie die Kühle der Nacht nicht vertragen, während sich die Schafe auch in der Nacht lieber im Freien aufhalten. Schafe sind wertvoller als Ziegen, deshalb wird ihnen der Platz zur Rechten zugewiesen.
Ein idyllisches Bild für einen ernsten Vorgang: Am Ende der Tage werden Gerechte und Ungerechte getrennt, und es wird deutlich werden, wer sich in seinem Leben bei dem, was er tat, hat leiten lassen von dem, was Jesus erwartet.
Martin Niemöller, der nach seinen Lebensmaximen befragt wurde, hat gesagt: „Ich stelle mir immer die Frage: ‚Was würde Jesus dazu sagen'“? Dann, am Ende der Tage, so unser Evangelium, werden wir erfahren, was Jesus wirklich zu allem sagt.
Sicher können wir uns fragen: Bewegt der Gedanke an ein zukünftiges Gericht über unsere Taten und Unterlassungen heute noch die Menschen? Auch für viele Christen ist das Bild vom Gericht in den Hintergrund gerückt, wenn nicht gar unerträglich geworden, und sie sagen: Ein richtender, wütender Gott entspricht nicht dem, was wir von Gott aus der Bibel hören, der die Liebe ist. Gericht ist mittelalterlich. Und ehrlicherweise werden wir das auch heute morgen bekennen müssen: Wir gehen nachher ruhig auseinander und rechnen in unserem Verhalten nicht damit, daß das eintritt, was wir gehört haben und worum wir beim Abendmahl bitten: „Ja, komm, Herr Jesus.“
Doch werden wir bedenken müssen, wenn wir die Worte Jesu aufmerksam hören wollen: Können wir zuversichtliche, fröhliche, mutige Christen sein, ohne auf ein Ziel zuzugehen? Können wir uns einsetzen für Wahrheit, Liebe, Frieden, wenn wir sagen, daß Lüge, Selbstgefälligkeit, Hunger und Krieg das letzte Wort behalten werden?
Ob man sich diesen Vorgang am Ende vorstellt verbunden mit katastrophenartigen Bildern, wie sie auch in der Bibel stehen, oder mehr als eine innere Bewegung, das ist nicht wesentlich. Wichtig daran allein bleibt, daß unser Geschick nicht im Sande verläuft. Sondern Christus wird mir als Richter erscheinen und von Angesicht zu Angesicht das Überraschende sagen: „Ich bin dir schon längst begegnet. Was du getan hast den Geringsten meiner Brüder und Schwestern, das hast du mir getan.“
Er erwartet von uns unbemerkte, kleine, schlichte Zeichen. Zeichen der Aufmerksamkeit dafür: Hier ist ein Mensch. Ist er nicht wichtiger als alles andere? Das ist Barmherzigkeit.
Wenn Jesus vom Hungrigen spricht, der Nahrung braucht, dann gehen uns ja die schrecklichen Bilder nicht aus dem Sinn aus dem Innern Afrikas, wenn sterbende Menschen noch einmal ihre Hand flehend aufhalten und bitten: ein paar Körner Reis, ein Schluck sauberes Wasser! Und wir hören, daß die Zahl der Kinder, die an Hunger sterben müssen, weltweit nicht geringer wird: alle zwei Sekunden stirbt eines.
Jeder und jede von uns wird wissen, wie man mit Spenden Not lindern kann. Es geht aber auch noch um einen tieferen Vorgang: nicht nur das, was wir geben, kann für andere Nahrung sein, sondern wir selbst. Die Zeit, die ich gebe, mein Zuhören, mein Teilnehmen kann schon satt machen. Auch mich selbst.
Durstigen zu trinken geben könnte heißen: aufmerksam hören auf die Not, die sich verborgen hat, die sich gar nicht mehr aussprechen kann, weil sie mit so vielem zugedeckt wird. Es könnte heißen: Nicht ausweichen, sondern zuhören und ohne Belehrungen sagen: Du bist nicht allein. Durst wird gestillt, und Hoffnung keimt auf.
Im Märchen von des Kaisers neuen Kleidern wird von einem kleinen Jungen nicht nur ein Betrug aufgedeckt, als er unbefangen über den Kaiser sagt: „Der ist ja nackt.“ Sondern es wird auch aufgedeckt Eitelkeit und Duckmäusertum. Durch eine einzige Feststellung ist der Kaiser entlarvt und die, die ihn betrogen haben.
Es ist schlimm, plötzlich nackt dazustehen, bloßgestellt. Kann es etwas Entwürdegenderes geben als dies, wenn das, was einer schamhaft verbergen möchte in seinem Innern, ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt wird?
Ich kenne Menschen, in deren Nähe ich mich deshalb wohlfühle, weil ich weiß, sie kennen mich genau, manchmal besser, als ich mich selbst kenne. Und ich kann doch das Vertrauen haben, daß ihre Zurückhaltung mich schützend und tröstlich umgibt wie ein wärmender Mantel im Winter. Und ich begreife in ihrer Nähe viel von Gottes Barmherzigkeit.
Drei Möglichkeit haben wir gehört, wie Barmherzigkeit werden kann. Und immer geht es um Menschen, die einander nötig haben.
Es mag merkwürdig erscheinen, daß mittelalterliche Frömmigkeit den sechs Werken der Barmherzigkeit ein siebtes hinzugefügt hat: Tote begraben. Doch zeichenhaft ergibt auch das Sinn: Ich kann etwas tun für den, der gerade nichts mehr tun kann. Ich kann mich vor dem Guten und Schönen, das einer in seinem Leben getan hat, verneigen, denken an die Möglichkeiten, die vielleicht noch vor ihm standen, und ich gebe alles zurück in Gottes Hände, weiß ihn in Gottes Barmherzigkeit geborgen, von der alles einmal seinen Ausgang nahm.
Ein Kreis schließt sich.
Nichts Außerordentliches nennt Christus in Mt 25, nur dies: Hier ist ein Mensch. Nicht hundert, nicht zehn Menschen. Ein Mensch, einer, der dich nötig hat, der dich braucht. Deshalb ist es trotz aller Not keine traurige, deprimierende Welt. Denn wo Menschen einander brauchen, da ist Gelegenheit, die Tage sinnvoll zu sehen, da ist Leben, da ist Entdeckung, da ist ein weiter Horizont für Begegnung, und es spürt eine plötzlich, was sie kann.
Gott schenke uns, daß wir begreifen, wie aus seiner Barmherzigkeit unsere Hände schon längst gefüllt sind und wir sie nur aufzumachen brauchen, nicht krampfhaft festhalten müssen. Und wenn wir unsere Hände auftun, steht er plötzlich vor uns mit Schwestern und Brüdern und sagt: Komm her zu mir.
Amen.
Gemeinde: Lied 413, 1-5
Pfarrerin: Abkündigungen
Gemeinde: Lied 632, 1-5 und Kollekte
Pfarrerin: Fürbittengebet
Gütiger Gott, du gibst uns Menschen an die Seite, mit denen wir ein Stück unseres Lebens gemeinsam gehen, Menschen, die uns länger begleiten oder die uns nur kurz begegnen. Manchmal ist es uns eine Freude und Erleichterung, manchmal beschwerlich, weil sie uns zu tragen geben. Für sie alle bitten wir heute:
– Für die, die sich nicht zurechtfinden in der Gestaltung ihres Lebens, die kein Ziel haben, auf das sie zugehen können, daß sie eine Aufgabe finden, für die sie sich einsetzen können.
– Für die verschämt Armen, die ihre Not nicht an die große Glocke hängen mögen, daß ihnen Möglichkeiten eröffnet werden, ihr Leben in Würde zu führen.
– Für unsere Politikerinnen und Politiker, daß sie nicht allein ihre Arbeit tun in der Sorge, wie die leeren Kassen gefüllt werden können, sondern daß sie stets die Menschen im Blick haben, die sich um ihr Auskommen sehr mühen müssen.
– Für die, die heute an die Opfer der Kriege denken und an das schreckliche Morden, für die, die an Leid und Schuld sich erinnern, das so viele Wunden zugefügt hat, die kaum zu heilen sind auch nach so langer Zeit nicht, daß ihr Schmerz, ihr Mahnen nicht im Gedenken stecken bleiben, sondern zu einem friedvollen Miteinander in unserem Land und weltweit Mut machen.
– Für uns selbst, daß wir nicht erschrecken und mutlos werden vor den vielen Aufgaben, die wir zu bewältigen haben, sondern daß wir sorglos und gelassen einem Bruder und einer Schwester gerade jetzt das geben können, was er und sie brauchen.
Gib offene Augen, Ohren und Hände, die spüren, was fehlt und was wir geben können.
Und was uns noch bedrängt bringen wir vor dich
mit den Worten die Christus uns gelehrt hat:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Segen:
Geht in diesen Tag, in diese Woche mit dem Frieden
unseres Gottes:
Der Herr segne dich und behüte dich,
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig.
Der Herr hebe sein Angesicht auf dich und
gebe dir Frieden. Amen.
Orgelnachspiel