Archiv für 27. Oktober 2022

Reformation feiert man an Halloween

Der 31. Oktober ist in vielen Bundesländern Feiertag. Nein nicht wegen Halloween sondern es wird das Reformationsfest begangen. Luthers Thesenanschlag zu Wittenberg ist vor lauter Kürbissen, Gruselmasken und Skeletten kaum noch wahrnehmbar.

Für Conny & Kurt ist das auch in Ordnung. Ihr Gesprächspartner, Pfarrer Bernd Tiggemann von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) empfiehlt den Kindern, „das zu tun, wozu sie Bock haben, aber niemanden Schaden zuzufügen“. Da sei ein Fest über uns geschwappt mit attraktiven Inhalten. Da habe es das Reformationsfest schwer. Beide Feste sind erklärungsbedürftig, wenn man sie verstehen will.

„Du bist ein geliebtes Kind Gottes. Du musst dafür nichts leisten. Du kannst so ein wie du bist. Das ist eine Megabotschaft“, meint der Leiter der Kommunikationsabteilung der EKD. Man müsse nur die Sprache der Menschen sprechen und die Bilder von heute verwenden. Übrigens die Anregung, Reformation in der Sendung mit der Maus zu erklären, hatte der WDR längst umgesetzt.

https://www.wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/martin_luther.php5

Hintergrund:

Die Wurzeln von Halloween gehen auf die Kelten zurück. In dieser Nacht soll das Leben (der Sommer) die Herrschaft für ein halbes Jahr an den Tod (den Winter) abgeben. Man glaubte, dass die Toten sich für ein halbes Jahr lang den Körper eines Lebenden suchen. In jener Nacht soll, so die Vorstellung, die Trennwand der Welt der Toten und der Lebenden besonders dünn sein, weshalb man mit den Toten in Kontakt kommen könne. Im Jahre 837 verfügte Papst Gregor IV, dass an diesem Tag Christen ihre Toten ehren sollten und setzte Allerheiligen auf den 1. November und am darauffolgenden Tag Allerseelen fest. Das Christentum hatte wieder einmal seine große Integrationskraft bewiesen. Die Iren brachten den keltischen Brauch mit nach Amerika und nun kehrt er wieder zurück auf den alten Kontinent.

Energiewende und Klimanotstand: Grünes Schrumpfen als politisches Ziel

Politik & Welt

von Kurt-Helmuth Eimuth

25. Oktober 2022

Zwei aktuelle Bücher beschäftigen sich mit der Frage, wie der Wandel zu einer ökologisch nachhaltigen Wirtschaft funktionieren kann. Und sind sich einig in dem Fazit: Ohne Schrumpfen wird es nicht gehen.

Ulrike Herrmann: Das Ende des Kapitalismus, Kiepenheuer und Witsch, 341 Seiten, 24 Euro. Achim Wambach: Klima muss sich lohnen, Herder, 16 Euro.
Ulrike Herrmann: Das Ende des Kapitalismus, Kiepenheuer und Witsch, 341 Seiten, 24 Euro. Achim Wambach: Klima muss sich lohnen, Herder, 16 Euro.

Angesichts eines im Nachkriegsdeutschland noch nie da gewesenen Wohlstandsverlustes und einer allseits augenfälligen Klimakrise, die längst auch hierzulande durch Trockenheit, Hitze und Starkregen als Bedrohung erlebt wird, stellt sich die Frage: Wie geht es weiter? Das Zukunftsversprechen der Nachkriegsgeneration „Unsere Kinder sollen es besser haben“ ist für die Generationen, die nach 1980 geboren wurde, nicht mehr einlösbar.

Derzeit ist die Rede von Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft. E-Autos ersetzen die Diesel und die Gasheizung wird durch Wärmepumpen ersetzt. Und wenn das Geld nicht reicht, gibt es einen Wumms oder auch einen Doppelwumms. In dieser Situation hat die TAZ-Journalistin Ulrike Herrmann ein viel beachtetes Buch vorgelegt.

Es hilft nur Schrumpfen, schreibt sie in ihrem aktuellen Buch „Das Ende des Kapitalismus“. Dabei sieht sich Herrmann gar nicht per se als Kapitalismus-Gegnerin, schließlich habe kein anderes Wirtschaftssystem eine solche Dynamik entfaltet. Aber die Antriebsfeder des Kapitalismus ist das Wachstum. „Ohne ständige Expansion bricht der Kapitalismus zusammen. In einer endlichen Welt kann man aber nicht unendlich wachsen.“ Herrmann rechnet vor, dass schon heute der ökologische Fußabdruck in Deutschland drei Mal so groß sei, wie es für unser Ökosystem verträglich wäre, in den USA fünf Mal, in Katar 18 mal so groß.

Solche Energieverbräuche könnten auf ökologisch nachhaltige Weise nicht hergestellt werden, schreibt Herrmann. Grünes Wachstum, der Traum aller bürgerlichen Parteien, sei nicht erwirtschaftbar. „Diese Aussage mag zunächst überraschen, schließlich schickt die Sonne 5.000-mal mehr Energie zur Erde, als die acht Milliarden Menschen benötigen würden, wenn sie alle den Lebensstandard der Europäer genießen könnten. […] Solarpaneele und Windräder liefern jedoch nur Strom, wenn die Sonne scheint und der Wind weht. Um für Flauten und Dunkelheit vorzusorgen, muss Energie gespeichert werden – und dieser Zwischenschritt ist so aufwendig, dass Ökostrom knapp bleiben wird.“

In der Folge wird es laut Herrmann kein Wachstum geben. Im Gegenteil. Auch das E-Auto sei ein Irrweg. In der Zukunft müssten wir mit weniger Autos, weniger, sogar besser keinen Flügen, und weniger Quadratmetern Wohnfläche pro Person auskommen: Grünes Schrumpfen statt grünes Wachstum.

Als Referenz nennt Herrmann das Jahr 1978. Auf dieses Niveau müsse die Wirtschaftsleistung sinken, um zukunftsfähig zu sein. Es war ein Jahr, in dem die Menschen durchaus gut gelebt haben: „Seit 1978 hat sich die reale Wirtschaftsleistung in der Bundesrepublik verdoppelt, aber die Zufriedenheit ist seither nicht gestiegen. Auch früher lebte es sich gut.“

Klimaneutrales Leben könne eine hohe Qualität haben. Herrmann träumt von einer Welt, „die schöner, leiser, grüner, gesünder, stressfreier, nachhaltiger und gerechter sein wird“. Und fast theologisch fügt sie hinzu: „Der Sinn des Lebens ist nicht, ständig mehr zu konsumieren.“ Schließlich würden sich viele Deutsche von ihren Besitztümern so erdrückt fühlen, dass die Branche der Ratgeber etwa mit dem Dauerbrenner „Simplify your life“ boomt. Herrmann entwirft keine Vision von einem „grünen Bullerbü“. Technische Entwicklung soll es weiter geben. Die entscheidende Frage sei nur: Wie schaffen wir die Transformation?

Für Frankfurt, führte Ulrike Herrmann kürzlich im Haus am Dom aus, sei dies vor allem am Flughafen und in der Finanzbranche zu spüren. Denn die Folge eines solchen wirtschaftlichen Schrumpfungsprozesses sei der Verlust an Arbeitsplätzen. Arbeit beispielsweise in der ökologischen Landwirtschaft oder zum Aufforsten der Wälder sei genug da, nur eben andere und weitaus schlechter bezahlte.

Als Lösung zieht Herrmann die durch Rationierung gekennzeichnete britische Kriegswirtschaft von 1939 heran. Damals teilte die Regierung den privaten Unternehmen Rohstoffe, Kredite und Arbeitskräfte zu. Die Einwohner:innen bekamen eine feste Menge Lebensmittel, Extras wie Möbel konnten über ein persönliches „Punktebudget“ bezahlt werden. Es war ein gerechtes und darum allseits akzeptiertes System, das die Menschen im Vereinten Königreich so liebten, dass sie es noch bis 1954 beibehielten. „Der Konsum fiel damals um ein Drittel – und zwar in kürzester Zeit. Der deutsche Verbrauch muss ähnlich drastisch sinken, wenn das Klima gerettet werden soll“, ist Herrmann überzeugt.

Man mag an manchen Zahlen Zweifel anmelden, doch dass die Klimakrise ohne Verzicht nicht in Grenzen zu halten sein wird, erscheint mehr als plausibel. Die Frage, wie dieser Wohlstandsverlust politisch zu bewältigen ist, bleibt offen. Doch Ulrike Herrmann sieht durchaus die Gefahren, dass ein solcher Kurs zu größeren Gefahren am rechten Rand führt. Es bleibt zu hoffen, dass endlich ein gesellschaftlicher Diskurs über „die Grenzen des Wachstums“, wie sie der Club of Rome schon 1972 beschrieb, beginnt.

Ganz anders geht der Volkswirtschaftler Achim Wambach an das Thema heran. Sein Credo: Der Weg aus der Klimakrise muss sich lohnen, denn der Gewinn ist die Antriebskraft des Kapitalismus. Dabei will er die Marktkräfte nutzen und entfesseln. Der Weg aus der Klimakrise führt nur über eine Reduktion des CO²-Ausstoßes. Der Hochschullehrer entlarvt die Mär, dass zur Verwirklichung der Klimaziele allein das Verhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher verantwortlich sei.

Der sogenannte ökologische Fußabdruck, auf den auch Herrmann Bezug nimmt, wurde ganz bewusst von Seiten der Industrie protegiert, um von der politischen Verantwortung abzulenken. Dabei, so Wambach im Gespräch, benötigen wir eine effiziente Klimapolitik, die den Verbrauch klimaschädlicher Gase so verteuert, dass es eben für die Unternehmen billiger wird, klimaneutral zu produzieren. Dies geschieht über den Emissionshandel, der auch für Kraftstoffe und Wärme eingeführt werden sollte. Nur wird durch diese Verteuerung, die wir gerade aus Gründen des russischen Angriffskrieges erleben, auch ein massiver Wohlstandsverlust herbeigeführt. Auch hier wird es zu einem Schrumpfen kommen.

„Wir müssen viel erwachsener mit Kirchenaustritten umgehen“

Gott & Glauben

von Kurt-Helmuth Eimuth
und Antje Schrupp

24. Oktober 2022

Immer mehr Menschen treten aus den großen christlichen Kirchen aus. Der evangelische Propst für Rhein-Main, Oliver Albrecht, erklärt, warum man diese Entscheidung akzeptieren sollte und wie die Kirche der Zukunft aussehen könnte.

Oliver Albrecht ist Propst für Rhein-Main. |Foto: Rolf Oeser
Oliver Albrecht ist Propst für Rhein-Main. |Foto: Rolf Oeser

Herr Albrecht: Die Kirchenaustrittszahlen in Deutschland sind unvermindert hoch. Welche Herausforderung ist das für die evangelische Kirche?

Albrecht: Erst einmal sollten wir Menschen, die sich für einen Austritt entscheiden, respektieren. Wir als Christ:innen stehen für bestimmte Positionen, aber es ist es doch völlig in Ordnung, wenn jemand sich dagegen entscheidet, weil es ihn nicht anspricht oder er das auch anders sieht. Wir müssen sehr viel erwachsener mit diesen Austritten umgehen.

Muss die Kirche denn nicht etwas gegen den Trend unternehmen?

Es gibt Austritte, die nicht zu verhindern sind. Menschen, die wir in den ersten zwanzig Jahren ihres Lebens nicht erreicht haben, und die dann beim ersten Arbeitsplatz sehen, dass sie Kirchensteuern zahlen müssen, denen kann man es doch nicht verdenken, wenn sie austreten. Das würde ich auch aus einem Verein, bei dem ich irrtümlicherweise noch Mitglied bin. Es gibt viele Austritte, die haben Ursachen, die in diesem Moment nicht mehr zu korrigieren sind.

Viele Menschen treten aber auch aus, weil sie sich über die Kirche ärgern, oder?

Das spielt momentan auf der katholischen Seite eine Rolle, aber bei den Evangelischen gibt es erstaunlich wenige Menschen, die aus einer konkreten Verärgerung austreten, also weil wir in einer bestimmten Situation dies oder das gemacht haben. Ich warne sehr davor, unser Verhalten von potenziellen Austritten abhängig zu machen. Es treten Leute aus, weil wir ein Flüchtlingsschiff ins Mittelmeer schicken, und es treten welche aus, weil wir nicht zehn solcher Schiffe schicken. Wir müssen das tun, was wir aus unserer Überzeugung und aus unserem Glauben heraus für richtig halten, und wenn es Leute gibt, die das ablehnen, dann müssen wir damit leben.

Welche christlichen Inhalte, die vielleicht nicht mehrheitsfähig sind, halten Sie für besonders wichtig?

Nach meiner Beobachtung gibt es zwar in ethischen, gesellschaftlichen und politischen Fragen auch immer wieder Menschen, die unsere Position nicht teilen. Doch wirklich gar nicht mehr mehrheitsfähig sind wir, wenn wir eine Ebene tiefer gehen und nach den Glaubensdingen fragen, die unseren Entscheidungen oft zu Grunde liegen.

Welche zum Beispiel?

Christ:innen gehen davon aus, dass es Dinge gibt, die nicht machbar sind, dass es nicht immer die „intelligenten Lösungen“ sind, die weiterbringen, sondern dass zu einem gelingenden Leben auf dieser Welt auch Verzicht und Vergebung, Widerstand und Ergebung gehören.

Kann die Kirche von denen, die sich abwenden, etwas lernen?

Ich lerne von jedem etwas Neues. Natürlich oft, was wir besser machen können. Aber lieber noch entdecke ich Fremdes in scheinbar Vertrautem neu, staune und erschrecke sogar mit meinen Gesprächspartner:innen. Oft ist es ein heilsames Erschrecken. Im Gespräch mit muslimischen Geschwistern merke ich zum Beispiel oft, was für ein Skandal das tatsächlich ist: Wir glauben einem Gott, der von Menschen ermordet wurde.

Ist der Verzicht darauf, Menschen für ihren Kirchenaustritt zu kritisieren, ein Abschied von dem Bemühen, die ganze Breite der Bevölkerung anzusprechen und in der Kirche zu halten?

Nein, auf keinen Fall. Es geht bei diesem Bemühen um die Menschen ja nicht darum, sie in der Kirche zu halten. Ich möchte sie für Gott und ihre Liebe begeistern. Und genau deswegen, weil es um Liebe geht, findet mein Bemühen seine Grenze, wenn jemand sagt: Ich komme gut ohne Gott und die Kirche klar.

Die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Kristin Jahn, hat Kirchenaustritte als „Erlösung“ vom System der Volkskirche bezeichnet und setzt auf eine Minderheiten- und Freiwilligenkirche. Wie sehen Sie das?

„Erlöst“ werden kann ich nur von etwas Schlimmem oder Schrecklichem. Die Volkskirche ist beides nicht. Es kann aber wirklich sein, dass ihre Zeit vorbei ist, das erlebe ich dann auch schon so, wie Kristin Jahn: Wir stehen gerade in einem riesengroßen Transformationsprozess. Dazu habe den Sommer über sehr viele wunderbare Gespräche geführt und neue Erkenntnisse gewonnen.

Welche zum Beispiel?

Ich denke gerade viel über eine „Kirche ohne Geld“ nach und versuche, aus dem Jahr 2060 auf die Zeit heute zu schauen: Wie könnte eine Kirche ohne eigene Gebäude, mit kaum noch hauptamtlichem Personal und so weiter aussehen? Was lernen wir von lebendigen Gemeinden weltweit, die jetzt schon so leben?

In Wahrheit brauchen wir grünes Schrumpfen

Die wirtschaftliche Lage ist prekär, individuell und im Lichte der gesamten Gesellschaft. Wie kann eine Transformation hin zu einer ökologischen Kreislaufwirtschaft gelingen? Ulrike Herrmann vertritt die These, dass dies mit einer Reduktion der wirtschaftlichen Leistung verbunden sein wird. Wir alle müssten uns auf einem Niveau des Lebensstandards von 1978 einstellen. Als Beispiel für den Weg dorthin nennt Herrmann die britische Kriegswirtschaft von 1939. Conny&Kurt setzen sich mit den zentralen Thesen der TAZ-Journalistin, die sie einem Vortrag im Frankfurter Haus am Dom entnommen haben, auseinander. Danke für die Genehmigung der Nutzung der Ausschnitte.

Die Attraktivität der Verschwörungserzählungen Strategien zur Begegnung

Corona-Leugner, Verschwörungsgläubige, rechte Esoterikerinnen und Rechtsextremisten
aus ganz Deutschland protestierten im August in Berlin. Eine krude Mischung aus besorg-
ten Bürgerinnen und Bürgern und Anhängerinnen und Anhängern von Verschwörungser-
zählungen. Eine besonders bizarres Beispiel ist „QAnon“.
Prominente wie der Musiker Xavier Naidoo und der Kochbuchautor Attila Hildmann haben
dazu beigetragen, QAnon in Deutschland bekannt zu machen. Verschwörungserzählun-
gen gab es schon immer. Besonders in Krisenzeiten haben sie Konjunktur. Doch die aus
den USA herübergeschwappte QAnon-Erzählung ist so wirr und absurd, dass man es gar
nicht wiedergeben mag. Und trotzdem sehen viele in dieser Bewegung eine Gefahr für die
demokratische Gesellschaft.
Die Geschichte hinter QAnon wird in vielen Variationen erzählt, im Kern geht sie so: Ein
mit den Mächtigen der Welt verbundener Geheimbund hält Tausende entführter Kinder in
Kellern und eigenen Tunnelsystemen gefangen. Dort wird ihnen bei satanischen Folterritu-
alen Blut abgezapft. Dieses Blut wird zur Herstellung eines Supermedikaments namens
Adrenochrom benötigt, das der Elite Jugendlichkeit verschafft oder sie zumindest
„High“ macht (Adrenochrom ist ein Stoffwechselprodukt des Adrenalin und bildet sich in
geringen Mengen im Körper).
So krude die ganze Story vom anonymen „Q“ auch ist, sie heftet sich bestens an alte und
in der Gesellschaft tief verwurzelte Vorurteile. Geschichten von einer Weltverschwörung,
einem geheimen Club, der die Welt steuert, zirkulieren schon lange. Man dockt auch an
den Antisemitismus anBasierend auf diesen tief verwurzelten Mustern und Feindbildernlässt sich eine Stimmung erzeugen, die die Welt in Gut und Böse aufteilt, die die Anhänger
und Anhängerinnen in einer eigenen Blase leben lässt. Die heute in Teilen der Bewegung
anzutreffende Legitimierung des Angriffkrieges von Putin, zeigt, wohin dieses Denken
führt. Offenbar bedarf es immer wieder „Anschlusserzählungen“, die diesen Impuls dann
weiter tragen.
Das Seminar will die Handlungs- und Erzählmuster der unterschiedlichen Verschwörungs-
erzählungen aufzeigen und Handlungsstrategien für die Begegnung entwickeln.

Kontakt: BEP@eimuth.de

Bilderwelten selbst gestalten


Noch nie war es so leicht zu fotografieren und zu filmen. Doch was macht ein gutes Foto
aus? Was braucht es hierfür? Oder kann man doch alles hinterher am PC bearbeiten?
Welche Programme hierfür gibt es?
Ein Seminar zum Ausprobieren der eigenen Perspektive, der eigenen kreativen Möglich-
keiten. Ob man die Bilder nur für die Dokumentation oder zum Erstellen der einer Dia-
Show nutzen will. Und da ist natürlich auch noch das Bundesdatenschutzgesetz, das es
zu beachten gilt.

Kontakt: BEP@eimuth.de

Cypermobbing


Konflikte zwischen Heranwachsenden sind normal. Schwierig wird es, wenn sie online
über Beleidigungen, Abwertungen und Ausgrenzungen ausgetragen werden. Cybermob-
bing ist weder räumlich noch zeitlich begrenzt, Inhalte verbreiten sich extrem schnell und
sind nicht kontrollierbar, weil sie von Nutzer:innen gespeichert, verändert und an anderer
Stelle erneut hochgeladen oder weiterversendet werden können.
Viele kennen Mobbing vor allem vom Schulhof oder bei der Arbeit. Dabei werden einzelne
Personen immer wieder schikaniert, gedemütigt und (seelisch) verletzt. Inzwischen wer-
den Beleidigungen, Abwertungen und Ausgrenzungen auch online ausgetragen – das kann in einer Online-Community sein, in der die Kinder und Jugendlichen sich nur über
das Internet kennen, oder auch als Ergänzung in Schule oder Hort.
Oft ist das Mobbing in den Kinderbetreuungseinrichtungen und der Schule nicht vom Cy-
bermobbing zu trennen und eng miteinander verknüpft. Wenn ein peinliches oder demüti-
gendes Video von per Messenger, z.B. im WhatsApp-Klassenchat, verbreitet wird, kommt
es meist auch in der Einrichtung zu Demütigungen und Ausgrenzung. Die Hemmschwelle
beim Cypermobbing ist niedrig, da die Täter:nnen nicht unmittelbar mit der Reaktion der
Opfer konfrontiert sind.
Wie kann man dem Cypermobbing vorbeugen und was kann man tun, wenn es dann doch
passiert?

Kontakt: BEP@eimuth.de

Hörmedien

Podcasts werden immer beliebter. Hörspiele sind für Kinder ständig verfügbar.
Hörangebote in Form von Hörbüchern und -spielen können für Kinder schon ab dem
zweiten Lebensjahr eine Bereicherung sein, speziell mit Sachthemen zur
Wissenserweiterung. Tonie, Tigerbox und Hörbert haben längst Einzug in die
Kinderzimmer gehalten. Aber was ist ein gutes Hörspiel, in welchem Alter? Und welche
Möglichkeiten gibt es selbst kreativ zu werden? Da die Technik bei akustischen Medien
einfach ist, können selbst im Kindergarten schon eigene Hörspiele erstellt werden. Auch
eignen sich die Medien dazu Kindern nicht deutscher Muttersprache mit Anerkennung zu
begegnen

Kontakt: BEP@eimuth.de

Vom medienkompetenten Umgang mit den Sozialen Netzwerken


50 Prozent der Kinder zwischen sechs und dreizehn Jahren haben ein Smartphone. Mit
Freund:innen schreiben, angesagten Trends folgen und herausfinden, wer man ist – all
das können Heranwachsende in sozialen Netzwerken. Die verschiedenen Plattformen wie
TikTok, Snapchat oder Instagram sind beliebt. Hier kann man verfolgen, was ihre
Freund:nnen so machen und Likes, verteilen und kommentieren. Vielleicht auch selbst
Bilder oder Videos von sich online teilen. Das Erstellen eigener Posts kann die Kreativität
fördern und regt die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität an. Aber natürlich liegen
hier gerade für Kinder und Jugendliche gefahren.
In diesem Seminar geht es um die kreative Nutzung, aber auch um die Gefahren des
Internets und wie man diesen begegnen kann.

Kontakt: BEP@eimuth.de

Groß werden mit Medien


Medien gehören zur Lebenswelt der Kinder. Sie werden zu den Sozialisationsinstanzen
gezählt. Es beginnt sicher mit Puppen und dem ersten Buch, doch schnell kommen
elektronische Medien hinzu. Kinder wachsen in einer digitalen Welt auf. Sie sind Teil ihres
Weges zur Aneignung der Welt.
Wann und wie sollen Medien in der Kita eingesetzt werden. Wie gehen wir selbst mit
Medien um und wann sind sie auch in der Kita hilfreich. Welche Apps sind für Kinder im
Kindergartenalter geeignet? Wie kann man kreativ die Möglichkeiten der digitalen Welt
kennenlernen?

Kontakt: BEP@Eimuth.de