Tag Archiv für Predigt

Sieben Gottesdienste im Jahr sind genug

Schon lange beobachten die evangelischen Gemeinden einen Rückgang des Gottesdienstbesuchs. Im Rahmen der Strukturanpassungen reagieren viele Gemeinden mit der Zusammenlegung des sonntäglichen Gottesdienstangebotes. Der Mainzer Hochschullehrer Professor Kristian Fechtner plädiert im Podcast Conny&Kurt für einen anderen Blick auf das liturgische Angebot. Vielleicht entsprächen sieben Angebote, die dem Kirchenjahr mit Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Erntedank und Reformation folgten, eher dem Lebensrhythmus des heutigen mobilen Menschen. Fechtner spricht in diesem Zusammenhang von der Lebensrealität eines Auswahlchristentums. Hinzu komme das Paradoxon, dass Viele wünschen, dass in der Kirche verlässlich Gottesdienste stattfänden, sie aber selbst niemals einen Gottesdienst besuchten. Fechnter: „Ich nenne das den gelebten Konjunktiv“. Kirchengebäude hätten, genau wie Pfarrpersonen, für die Vergewisserung der Menschen eine hohe Bedeutung, ohne dass sie sie selbst in Anspruch nähmen.

Helau kommt von Halleluja

Fabian Vogt mit Martin Schultheiß als Duo Camillo

Die Theorie, dass Helau von Halleluja kommt, ist ihm, dem Pfarrer und Kabarettisten Fabian Vogt, die beliebteste Ableitung des alten Faschingrufes. Die großen Themen des Lebens bedürfen nach seiner Ansicht auch der Leichtigkeit. Dabei beruft er sich auf Martin Luther, der gesagt hat: „Wo Glauben ist, da ist auch Lachen.“ Gerade hat er seinen ganz eigenen Katechismus herausgegeben „Stories of Faith – die Basics des Christentums in 153 chilligen Posts. Der Kabarettist wechselt die Perspektiven. Schon beim Nutzen des Wortes Abendmahl werde man belogen, denn es sei weder ein Mahl, noch finde es in der Regel Abends statt. Vogt geht es darum, die Leichtigkeit des Glaubens zu entdecken. Zum Schluss wird im Podcast Conny&Kurt noch der Song „Gott liebt Tango“ angespielt. Vogt stellt hier unter Beweis, dass er auch ein vorzüglicher Sänger ist.

Zur Person: Fabian Vogt arbeitet ab Januar 2022 bei „mi-di“, der Zukunbftswerkstatt der Evangelischen Kirche in Deutschland, als Referent für „Evangelisation und missionale Bildung“ in Berlin. Vogt tritt gemeinsam mit Martin Schultheiß als Duo Camillo auf. Zahlreiche CD- und Buchveröffentlichungen.

Reformation feiert man an Halloween

Der 31. Oktober ist in vielen Bundesländern Feiertag. Nein nicht wegen Halloween sondern es wird das Reformationsfest begangen. Luthers Thesenanschlag zu Wittenberg ist vor lauter Kürbissen, Gruselmasken und Skeletten kaum noch wahrnehmbar.

Für Conny & Kurt ist das auch in Ordnung. Ihr Gesprächspartner, Pfarrer Bernd Tiggemann von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) empfiehlt den Kindern, „das zu tun, wozu sie Bock haben, aber niemanden Schaden zuzufügen“. Da sei ein Fest über uns geschwappt mit attraktiven Inhalten. Da habe es das Reformationsfest schwer. Beide Feste sind erklärungsbedürftig, wenn man sie verstehen will.

„Du bist ein geliebtes Kind Gottes. Du musst dafür nichts leisten. Du kannst so ein wie du bist. Das ist eine Megabotschaft“, meint der Leiter der Kommunikationsabteilung der EKD. Man müsse nur die Sprache der Menschen sprechen und die Bilder von heute verwenden. Übrigens die Anregung, Reformation in der Sendung mit der Maus zu erklären, hatte der WDR längst umgesetzt.

https://www.wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/martin_luther.php5

Hintergrund:

Die Wurzeln von Halloween gehen auf die Kelten zurück. In dieser Nacht soll das Leben (der Sommer) die Herrschaft für ein halbes Jahr an den Tod (den Winter) abgeben. Man glaubte, dass die Toten sich für ein halbes Jahr lang den Körper eines Lebenden suchen. In jener Nacht soll, so die Vorstellung, die Trennwand der Welt der Toten und der Lebenden besonders dünn sein, weshalb man mit den Toten in Kontakt kommen könne. Im Jahre 837 verfügte Papst Gregor IV, dass an diesem Tag Christen ihre Toten ehren sollten und setzte Allerheiligen auf den 1. November und am darauffolgenden Tag Allerseelen fest. Das Christentum hatte wieder einmal seine große Integrationskraft bewiesen. Die Iren brachten den keltischen Brauch mit nach Amerika und nun kehrt er wieder zurück auf den alten Kontinent.