So mancher Schulhof wird als Parkplatz für Lehrerinnen und Lehrer zweckentfremdet. Wofür haben die eigentlich das Hessenticket bekommen?
Schulhöfe, na klar, sind für die Kinder da. Das sollte man jedenfalls denken. Auf dem Schulhof sollen die Kleinen in den Pausen, vor und nach dem Unterricht toben und spielen. Schließlich tut ihnen Bewegung und frische Luft gut.
Nun ist allerdings in Großstädten wie Frankfurt kaum ein Gut so rar wie Boden. Da liegt es nahe, dass die Schulhöfe bei akuter Raumnot zumindest zeitweise mit Containern zugestellt werden. Aber das ist noch nicht alles. Weil der Platz so knapp ist, findet man in der Stadt häufig auch keinen Parkplatz. Das ist ärgerlich für alle Autofahrerinnen und Autofahrer.
Auch vom Lehrpersonal scheinen so manche dieses individuelle Verkehrsmittel zu bevorzugen. Was also liegt näher, als einen Teil der Fläche des Schulhofs als Parkplatz für die Lehrerinnen und Lehrer freizugeben? Und so steht dort, wo eigentlich Kinder Fangen spielen sollten, so mancher SUV.
Ist diese Prioritätensetzung schon fragwürdig so wird sie völlig unverständlich, wenn man bedenkt, dass der beamtete Teil des Personals mit dem Hessenticket, das die Landesregierung spendiert hat, kostenlos zur Schule fahren könnte. Wäre es spätestens jetzt nicht an der Zeit, Kindern Vorrang einzuräumen? Auf den Schulhof gehören Kinder und keine Autos.
17 Millionen Deutsche spenden jedes Jahr und bewirken mit der gewaltigen Summe von über drei Milliarden Euro viel Gutes: Kinderkrebsstationen werden unterstützt, Obdachlosenarbeit oder die Katastrophenhilfe. Was macht man aber mit dem Geld, das man als Notgroschen oder zur Altersvorsorge behalten will? Tipps von Heinz-Thomas Striegler, Finanzdezernent der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).
Bei den meisten Fonds hat man als Anleger keine Kontrolle darüber, was mit dem Geld finanziert wird. Viele Menschen möchten mit ihrem Ersparten aber weder Atomkraftwerke noch Kinderarbeit finanzieren. Kann ich als Kleinanleger mit fünf- oder zehntausend Euro eine Entwicklung nach ethischen Vorstellungen fördern?
Heinz Thomas Striegler: Zunächst bitte ich um Verständnis, dass ich keine konkreten Anlageempfehlungen geben kann. Aber ein paar grundsätzliche Tipps gebe ich gerne. Das Kapitalmarktangebot hält ein großes Spektrum an Anlageformen bereit. Die Maxime der EKHN ist es, zu mischen und zu streuen, um in turbulenten Zeiten gewappnet zu sein.
Als institutioneller Anleger investieren wir überwiegend in Spezialfonds mit aktivem Managementansatz. Für den Privatanleger, der ebenfalls an der Marktentwicklung eines breiten Anlageuniversums partizipieren will, bieten sich Publikumsfonds an. Die werden von Finanzdienstleistern vielfach mit vergünstigtem Ausgabeaufschlag angeboten. Auch Indexfonds, die sogenannten Exchange Traded Funds (ETFs) eignen sich. Sie bilden möglichst genau die Wertentwicklung einer Gruppe von Wertpapieren ab.
Rückzahlungstermine planen
Für Aktien oder Rentenfonds erfolgt über Angebot und Nachfrage täglich eine Preisbildung an der Börse. Gleiches gilt im Normalfall auch für ETFs. Wenn dann unvorhergesehen Liquidität benötigt wird, kann die Anlage rasch aufgelöst werden. Schwieriger wird das kurzfristige Kassemachen bei Immobilienfonds-Anteilen.
Generell gilt: Für einen kontinuierlichen Aufbau von Vermögen braucht es den langen Atem, denn auch Kursrückschläge und die Kosten des Einstiegs und der laufenden Verwaltung müssen durch Renditezugewinne refinanziert werden. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, auch an positiven Phasen eines Marktzyklus teil zu haben, sollte der Einsatz in risikoreicheren Assetklassen (zum Beispiel weltweite Aktien ETFs) für mindestens fünf Jahre erfolgen, besser wäre ein noch längerer Zeithorizont
Nicht zu viel erwarten
„Die schwarze Null“ für 2018 – Dieses Anlageziel einiger Fondsmanager von risikoarmen, globalen Rentenanlagen erscheint vor der Negativzins-Kulisse für Kurzfristanlagen als ambitioniertes Ziel. Auf der Suche nach Alternativen zum volatilen Aktienmarkt schweift der konzertierte Blick der Marktteilnehmer zu Immobilienanlagen; ablesbar ist das in deren Preisanstieg. Aber am Ende gilt: Ganz gleich, welcher Anlageform Sie sich zuwenden: Schützen Sie sich vor unrealistischen Renditeversprechen; erwarten Sie nicht mehr als den Substanzerhalt. Zum richtigen Einstiegszeitpunkt sei angemerkt, dass sich der stets erst im Rückspiegel zeigt – und bei einer monatlichen Sparrate relativieren sich die Fehler im Timing.
Nachhaltig kritisch sein
Verantwortliches Investieren gehört inzwischen zum Mainstream, zumal wissenschaftliche Studien die Vermutung eines aus ökonomischer Sicht besseren Rendite-Risikoprofils belegen. Inzwischen finden sich die vom Arbeitskreis kirchlicher Investoren entwickelten ethisch-nachhaltigen Anlagekriterien in unterschiedlichster Ausprägung in Anlageprodukten der Finanzdienstleister. Vielleicht auch deshalb, weil sie seit Jahren die siebzehn Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bis zum Jahr 2030 in einen Praxiskontext stellen. Wichtig ist es jetzt, das Angebotsdickicht zu lichten, um tatsächlich nachhaltigen Mehrwert zu generieren.
Der kritische Anleger hinterfragt die Anlagestrategie des Fonds, die Kriterien für die Titelauswahl und die Inhalte der Vermögensaufstellung. Als Indikation kann auch gelten, dass der Anbieter selbst glaubwürdig und in der Vergangenheit als nachhaltiges Unternehmen in Erscheinung getreten ist.
Stöbern Sie doch einmal auf den Internetseiten der Kirchenbanken!