Archiv für 29. März 2021

„Lebbe geht weider“: Kult-Trainer Stepanović erklärt Ostern

Osterfilm der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.
Osterfilm der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

von Kurt-Helmuth Eimuth 29. März 2021

Was würde besser zur Osterhoffnung passen, als der launige Ausruf des früheren Trainers von Eintracht Frankfurt Dragoslav Stepanović: „Lebbe geht weider“. Jetzt unterstützt er die evangelische Kirche mit einem Video.

Der Ausruf hat ihn berühmt gemacht: Als 1992 Eintracht Frankfurt die Fußball-Meisterschaft verspielte, kommentierte Trainer Dragoslav Stepanović das mit seinem berühmten „Lebbe geht weider“. Jetzt greift der gläubige Trainer die drei zum Bonmot gewordenen Worte wieder auf, um auf die Osterbotschaft hinzuweisen. „Lebbe geht weider, das ist für mich Ostern“.

Zusammen mit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat Stepanović einen kleinen Film gedreht. Darin erzählt er kurz die biblische Geschichte von der Auferstehung. Stepanović freut sich auf Ostern und feiert es gleich zweimal. Einmal hier und vier Wochen später in Serbien. „Mit Geschenken und allem drum und dran“, und natürlich gebe es auch Lamm. Die Lebensfreude hat sich Stepanović bis heute bewahrt.

Etwas von der Osterhoffnung will die EKHN auch in Pandemie-Zeiten weitergeben. Deshalb bekommt in diesen Tagen jeder Haushalt eine Impulspost, die auch eine Anleitung zur eigenen Andacht enthält.

Ob es angesichts der Corona-Pandemie Präsenzgottesdienste geben wird, entscheidet jede Gemeinde selbst. „Da geht es uns wie der Bundeskanzlerin. Wir können das nicht anordnen,“ sagt Volker Rahn, Pressesprecher der EKHN. „Die Gemeinden werden das sehr genau abwägen“, ist sich Kirchenpräsident Volker Jung sicher. Zudem hat sich eine beeindruckende Zahl digitaler Angebote entwickelt.

Hier geht es zum Film: https://www.ekhn.de/aktuell/detailmagazin/news/mit-osterhoffnung-und-stepi-durch-die-pandemie.html

In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod

Kurts Kommentar zur Pandemiebekämpfung

Umweltschutz: Seit vierzig Jahren auf der Tagesordnung

von Kurt-Helmuth Eimuth 22. März 2021

Die „Bewahrung der Schöpfung“ ist schon lange eine wesentliche Grundlage christlicher Ethik.

Foto: Hindrik Sijens/Flickr.com
Foto: Hindrik Sijens/Flickr.com

Seit der Club of Rome 1980 vor der Klimaveränderung warnte, steht das Thema bei den christlichen Kirchen ganz oben auf der Agenda. 1983 rief der Ökumenische Rat der Kirchen bei seiner Vollversammlung in Vancouver zu einem „konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ auf.

Das setzte eine globale Reformbewegung in Gang mit dem Ziel, Umweltzerstörung, Ungerechtigkeit und Unfrieden zu analysieren und zu überwinden. Auch heute möchten christliche Initiativen die 2020er Jahre zu einer Dekade für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung ausrufen.

Dabei sind Umwelt- und Friedensbewegung von Anfang an eng verwoben. Denn im Kern geht es darum, dass dieser Planet uns nur anvertraut ist und auch nachfolgende Generationen hier gut leben sollen. Es ist dieser Wertkonservatismus von dem schon der frühere Bundesminister und spätere Präsident des Evangelischen Kirchentages Erhard Eppler in den 80er Jahren sprach, der das Fundament für das Engagement bildet.

Insofern sind die Grünen als Partei im Kern wertkonservativ. Es kommt nicht von ungefähr, dass am Anfang der Parteigründung der Grünen so viele Pfarrerinnen und Pfarrer an prominenter Stelle mitwirkten.

Das Engagement für die Bewahrung der Schöpfung, also für eine nachhaltige Umweltpolitik hat zwar die verfasste Kirche nicht zum innovationsstarken Unternehmen gewandelt, aber es hat doch in der Breite zu einer Sensibilisierung beigetragen. Und diese ist wirklich nötig. Denn Verhaltensänderungen sind nur sehr schwer zu bewirken. Wer entscheidet sich schon bei kühlen Temperaturen für das Fahrrad, wenn das Auto daneben steht? Hier bedarf es eines ständigen Updates von der abstrakten Forderung nach Klimaschutz hin zur Alltagsbequemlichkeit. Das ist die Aufgabe der Kirchen. Hier wird die oft beschworene Wertevermittlung konkret.

Kita-Leiterin Birte Hansen: „Die Tests bringen etwas Sicherheit in den Alltag“

von Kurt-Helmuth Eimuth 3. März 2021

Birte Hansen leitet die ökumenische Kita Kaleidoskop im Frankfurter Mertonviertel. | Foto: Rolf Oeser
Birte Hansen leitet die ökumenische Kita Kaleidoskop im Frankfurter Mertonviertel. | Foto: Rolf Oeser

Erzieher:innen gehören während der Corona-Pandemie zu den am meisten infektionsgefährdeten Berufsgruppen. Doch so langsam bessert sich die Situation – durch regelmäßiges Testen und die Aussicht auf baldige Impfungen. Ein Interview mit der Kita-Leiterin Birte Hansen.

Frau Hansen, Sie leiten die ökumenische Kita Kaleidoskop im Mertonviertel. In Ihrem Team herrschte große Angst vor Infektion. Wie haben Sie Ihr Team geschützt?

Ich habe bereits Anfang Februar Tests gekauft. Eine Mutter, die Ärztin ist, testet uns einmal die Woche. Psychologisch hatte das einen Supereffekt für‘s Team. Ob ich die Tests bezahlt bekomme, ist unklar. Aber das ist mir auch egal.

Ihr Team ist jetzt beruhigt?

Beruhigt vielleicht nicht, aber es hat die Stimmung extrem verbessert. Die Tests bringen etwas Sicherheit in den Alltag.

Wie arbeiten Sie im sogenannten eingeschränkten Regelbetrieb?

Wir haben das Konzept über den Haufen geschmissen und arbeiten jetzt in festen Gruppen. Sowohl die Kinder als auch die Erzieherinnen sind fest zugeordnet.

Eine Abkehr von Ihrem pädagogischen Konzept der offenen Arbeit?

Es ist eben ein Kompromiss. Wir wollen für die Kinder da sein. Dieses Setting beruhigt auch die Erzieherinnen, da sie jetzt nur mit 20 statt mit 60 Kindern arbeiten. Das ist kein Optimum, weder was unsere pädagogische Überzeugung betrifft, noch in epidemiologischer Hinsicht. Aber andere Lösungsansätze finden wir derzeit nicht. Es ist kein großer Unterschied zur vorherigen Notbetreuung, denn da war das Haus fast so voll wie jetzt. Dass es keine Regelung gab, wer Anspruch hat, war schlecht.

Ist die jetzige Regelung zufriedenstellend?

Ich sehe auch, was die Kinder für eine Last haben, wenn sie ihr soziales Leben nicht leben können. Das ist nicht gesund. Bisher hatten wir nur zwei Corona-Fälle bei Kindern in der Einrichtung. Wir hatten also Glück.

Was wünschen Sie sich von der Politik?

Gut, dass wir jetzt geimpft werden können. Lasst es doch zu, dass Impfärzte in die Einrichtung kommen und wir nicht einzeln in das Impfzentrum müssen.

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