Archiv für 22. Mai 2018

Den Stummen eine Stimme – Zum 35. Todestag der Familie Jürges

Der tragische Tod dieser Pfarrfamilie wurde Teil des kollektiven Gedächtnis der Stadt

Pfarrer Martin Jürges Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Sie wollen am Pfingstmontag nach dem Gottesdienst einen Familienausflug ins Grüne unternehmen. Am 22. Mai 1983 herrscht Bilderbuchwetter. Im Stadtwald am Oberforsthaus vergnügen sich die ersten schon beim Volksfest und 400.000 Menschen sind auf dem militärischen Teil des Frankfurter Flughafens, der Rhein-Main-Air-Base, fasziniert von der todbringenden Technik der Starfighter. Als sich bei der Flugschau einer der Militärjets aus der Formation löst, fährt der hellblaue Kombi der Familie Jürges auf dem Autobahnzubringer am Waldstadion. Brennende Wrackteile der abstürzenden Kampfmaschine treffen den Wagen. Die ganze Straße scheint zu brennen. Martin Jürges (40), seine Frau Irmtraud (38), sein Sohn Jan (11), seine Tochter Katharina (1) und seine Mutter Erna (77) verbrennen im Auto. Die 19jährige Nichte Gesine Wagner, Patin der kleinen Katharina, erliegt 81 Tage später in einer Offenbacher Spezialklinik ihren schweren Verletzungen.

Die erste Todesanzeige erscheint am 24. Mai 1983, unterzeichnet von „deutschen und ausländischen Bewohnern des Gutleutviertels“. Sie bescheinigt dem Pfarrer, der erst zwei Jahre in der Gemeinde tätig war: „Martin Jürges war seinen Mitmenschen ohne Ansehen des Alters, des Standes, der Religion, der Nationalität verbunden. Er gab ihnen Halt.“

Tatsächlich konnte dieser Mann in kürzester Zeit, der Gemeinde und dem Viertel etwas von seinem Lebensmut, seinem Optimismus und seinen Visionen vermitteln. Mit dem ihm eigenen Organisationsgeschick und seiner Überzeugungskraft erreichte er es, dass die Gutleutgemeinde ein neues Haus in der Gutleutstraße 131 bekam. Nach den Vorstellungen von Irmtraud und Martin Jürges wurde aus dem Bürogbäude ein Pfarrhaus, ein Gemeindestützpunkt und bot zudem noch dem Kindergarten Platz. Heute beherbergt es die Kaffeestube Gutleut. Das Kaffeestuben-Restaurant ist seit 1991 zu einer festen Einrichtung für wohnsitzlose und arme Menschen des Gutleutviertels geworden. Der Platz vor dem Behördenzentrum wurde nach der Pfarrfamilie benannt.

Martin Jürges und seine Ehefrau arbeiteten zuvor im Stadtjugendpfarramt, er als Stadtjugendpfarrer, sie als Sozialarbeiterin, zuständig für Jugendreisen. Die aktive Mitwirkung am Kirchentag, die Förderung der Gruppe „Habakuk“, die Ausrichtung der Sacro-Pop- Festivals, die Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Einmischung in die Frankfurter Kommunalpolitik mit der Initiative „PO – Politisch Obdachlose“, die Untersuchung alternativer Lebensstile, die aktive Jugendpolitik, die praktizierte Ökumene – alles Stichworte, die die Breite und den Aktionsradius dieser besonderen Pfarrfamilie andeuten.
Kurt-Helmuth Eimuth

Weitere Infos unter www.familie-jürges.de

Trotz klarer Kante Forum sein: Kirche will demokratische Kultur stärken

von Kurt-Helmuth Eimuth 11. Mai 2018

Neben großem Engagement für Geflüchtete gibt es auch bei vielen Kirchenmitgliedern Ängste vor dem Fremden. Ein Beauftragter soll die demokra­tische Kultur stärken.

Klare Kante gegen rechts hat in Frankfurt Tradition. Das Römerbergbündnis hatte sich 1978 gegrün­det, um einen breiten Widerstand gegen Versuche der NPD zu schaffen, in Frankfurt Fuß zu fassen. Dem Römerbergbündnis gehört die Jüdische Gemeinde, die Evangelische und Katholische Kirche, der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Frankfurter Jugendring an. Das Bündnis hat es sich zum Ziel erklärt, den Römerberg in Frankfurt nicht den Nazis zu überlassen, sondern dort eigene Kund­gebungen durchzuführen, wie hier im Jahre 2013. Heute gilt es, sich mit Politikverdrossenheit und Fremdenfeindlichkeit in den eigenen Reihen auseinanderzusetzen. | Fotograf: Kurt-Helmuth Eimuth


Mit der Einrichtung einer Stelle, die den komplizierten Titel „Demokra­tische Kultur in der Gesellschaft stärken. Gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Diskriminierung und gruppenbezogene Menschenfeind­lichkeit“ trägt, kam die Kirchenlei­tung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau dem Wunsch vieler Gemeinden entgegen. ,,Gera­de in der Auseinandersetzung mit der Alternative für Deutschland“ (AfD) seien viele Gemeinden in Not, so EKHN-Sprecher Volker Rahn. Doch wie die Benennung der Stelle schon nahelegt, sei die Aus­richtung dieser Arbeit viel breiter angelegt. ,,Es geht um die Stärkung der Demokratie“, so Rahn. Dabei setze man sich eben auch mit der AfD auseinander, etwa wenn diese beim Kirchentag mitwirken wolle oder wenn eine Prädikantin Funk­tionärin der AfD werde. Auch die katholische Kirche reagierte auf die zunehmende Verbreitung rechtspopulistischen Gedanken­guts. Die Diözesanversammlung des Bistums Limburg hat eigens eine „Erklärung gegen den Rechtspopulismus“ abgegeben.

Selbstkritisch fragte die Evan­gelische Kirche in Deutschland (EKD) in einem Impulspapier, ob in den Gemeinden die Fragen und Ängste aller 23 Millionen Protestan­tinnen und Protestanten Platz ha­ben. Den klaren Positionierungen der kirchenleitenden Personen und Gremien, dem Engagement vieler Gemeinden für die Aufnahme ge­flüchteter Menschen stehe bei einem beachtlichen Teil der Kirchen­mitglieder Skepsis gegenüber.

Matthias Bläser, der die neu bei der EKHN geschaffene Stelle inne­hat, setzt hier an: ,,In Gemeinden muss es eine Gesprächsbereitschaft mit denen geben, die sich von der AfD angesprochen fühlen:“ Hier gelte es, Diskussionsräume zu eröffnen. Genauso müsse man aber auch Din­ge, die dem Evangelium widerspre­chen, klar benennen. Als Beispiel führt der Politikwissenschaftler das Frauenbild oder auch die Nächsten­liebe an, die sich keineswegs nur auf die eigene Verwandtschaft beschränke. Kirchenpräsident Volker Jung for­mulierte es letzthin so: ,,Selbstver­ständlich sind weder Arbeitsvertrag noch Kirchenmitgliedschaft an ein bestimmtes Parteibuch gebunden. Aber: Das Gespräch muss gesucht werden, wo christliche Grundorien­tierungen verletzt werden.“

Warum es sinnvoll ist, für den Todesfall vorzusorgen

Bestattung ist eine Dienstleistung. Dienstleistungen müssen bezahlt werden. Doch in diesem Fall findet in den wenigsten Fällen ein Preis­vergleich statt. Nach Erhebung der Stiftung Warentest zahlen die meisten Kunden viel mehr, als sie ausgeben wollten, weil es an Bera­tung und fairen Kostenvoranschlä­gen fehlt. Wer will auch schon im Angesicht des Verlustes eines lie­ben Menschen über so etwas Pro­fanes wie Geld reden. Da ist man eher froh, wenn einem von der Ge­staltung der Traueranzeige bis zur Ausrichtung des Kaffees nach der Trauerfeier alles abgenommen wird. Nur: Auch hier muss jeder Handgriff bezahlt werden.

Wer seinen Hinterbliebenen das alles ersparen will, plant seinen Abschied. Welche Form der Beerdigung ist erwünscht: Erd­bestattung, Urne, Rasengrab oder Friedwald? Auch der Ort der Be­stattung will wohlüberlegt sein. Soll es der Geburtsort des Verstor­benen sein oder der letzte Wohn­ort? Da ein Grab, gleich in welcher Form, immer auch ein Ort des Ge­denkens ist, brauchen es vor allem die Hinterbliebenen. Deshalb ist es ratsam, diese Fragen mit den nächsten Verwandten zu bespre­chen und deren Wünsche zu hö­ren. Man kann dieses in einer Bestattungsverfügung zusammen­tragen. Diese ist für die Hinter­bliebenen genau wie ein Testa­ment bindend. Übrigens sollte man eine solche Verfügung nicht dem Testament beilegen, sondern sie gehört ins Stammbuch. Denn das benötigen die Angehörigen zuerst

Wer darüber hinaus seine An­gehörigen auch finanziell entlas­ten will, kann dies bei jedem Be­statter tun. Mit Hilfe von Treuhandgesellschaften, die das Geld verwahren, wird die eigene Beerdi­gung vorab gezahlt. Preis und Leis­tung werden beim Bestatter festgelegt und sind so vergleichbar. Es gibt also einen Vertrag über die Leistung des Bestatters und einen über die Finanzierung. Finanztest hat aktuell vier Treuhandgesell­schaften getestet (Heft 2/18). Bei dreien ist das Geld gut geschützt. Bei vorzeitiger Kündigung fallen aber teils hohe Kosten an.

In Frankfurt fungiert die Ge­nossenschaft der Friedhofsgärt­ner als Treuhandgesellschaft. Da­bei können persönliche Wünsche und Vorstellungen zu Lebzeiten mit einem Friedhofsgärtner, Be­stattungsunternehmen oder ei­nem Steinmetz vertraglich verein­bart werden, angefangen vom Ab­lauf der Beisetzung, der Gestaltung des Grabmals bis hin zur Grabbepflanzung und der an­schließenden Grabpflege. Die Ge­nossenschaft der Friedhofsgärt­ner garantiert im Todesfall die Ausführung der festgelegten Leis­tungen. Neu in Frankfurt sind die Friedfelder. Parkähnlich angelegte Areale, die über die gesamte Dau­er der Ruhefrist von den Gärtnern harmonisch gestaltet werden. Dort finden sich alle Grabarten, vom Einzelurnengrab bis zum Fa­miliengrab. Die Kosten für ein Ur­nengrab belaufen sich auf 3000 Euro, für ein Erdwahlgrab auf 7500 Euro.
Kurt-Helmuth Eimuth

Pfingstmontag auf dem Römerberg: Damit aus Fremden Freunde werden

von Kurt-Helmuth Eimuth 11. Mai 2018

Pfingstfest auf dem Römerberg

Der Open-Air-Gottesdienst am Pfingstmontag steht dieses Jahr unter dem Motto "Gottes Liebe geht unter die Haut – damit aus Fremden Freunde werden".
Der Open-Air-Gottesdienst am Pfingstmontag steht dieses Jahr unter dem Motto „Gottes Liebe geht unter die Haut – damit aus Fremden Freunde werden“.

Zum traditionellen Open-Air-Got­tesdienst am Pfingstmontag, 21. Mai, um 11 Uhr auf dem Römer­berg mit anschließendem interna­tionalen Fest im Dominikanerklos­ter laden die christlichen Gemein­den wieder ein.
Im April vor 50 Jahren ist der Theologe und Bürgerrechtler Mar­tin Luther King erschossen wor­den; sein Kampf gegen Rassismus und für Gleichberechtigung hat sich nicht erledigt. Fremdenfeind­lichkeit, verbal oder verknüpft mit Gewalt, ist bis heute ein Thema – darum steht der Tag unter dem Motto: ,,Gottes Liebe geht unter die Haut: damit aus Fremden Freunde werden“. Die Predigt hält der evangelische Stadtdekan Achim Knecht.

Pfingsten ist auch ein Symbol für die Überbrückung kultureller Differenzen. Das Fest steht schließlich für den Geist, der Men­schen über Grenzen hinweg ver­bindet und befreit, der wach macht für das Erkennen von Ungerechtigkeit und den Einsatz für Gerechtig­keit. Den musikalischen Teil des Gottesdienstes übernehmen unter der Leitung von Bernhard Kießig der Chor SurPraise, eine Band, BlechPur und Posaunenchöre der Propstei Rhein-Main.

Um 12.30 Uhr beginnt das Inter­nationale Fest im Dominikaner­kloster, Kurt-Schumacher-Straße 23, Innenstadt. Gemeinden aus Afrika, Asien, Amerika und Europa erwarten die Gäste mit Kulinari­schem aus vielerlei Küchen dieser Welt sowie einem Kultur- und ei­nem Kinderprogramm im Kloster­hof. Das Gotteslob mit biblischen Texten und Gebeten in vielen Spra­chen sowie Chören und Liedern aus der weltweiten Ökumene be­schließt das Fest um 16.15 Uhr in der Heiliggeistkirche am Domini­kanerkloster.

Warum es sinnvoll ist, für den Todesfall vorzusorgen

von Kurt-Helmuth Eimuth 11. Mai 2018

Auch der Tod ist nicht um­sonst. Wer noch im Leben klare Anweisungen gibt, kann sicher gehen, dass der letzte Wille umgesetzt wird. Und die Hinterbliebenen sind finan­ziell entlastet.

Verkaufsgespräch in einer Pietät.  |
Verkaufsgespräch in einer Pietät. | Bild: http://www.colourbox.de

Bestattung ist eine Dienstleistung. Dienstleistungen müssen bezahlt werden. Doch in diesem Fall findet in den wenigsten Fällen ein Preis­vergleich statt. Nach Erhebung der Stiftung Warentest zahlen die meisten Kunden viel mehr, als sie ausgeben wollten, weil es an Bera­tung und fairen Kostenvoranschlä­gen fehlt. Wer will auch schon im Angesicht des Verlustes eines lie­ben Menschen über so etwas Pro­fanes wie Geld reden. Da ist man eher froh, wenn einem von der Ge­staltung der Traueranzeige bis zur Ausrichtung des Kaffees nach der Trauerfeier alles abgenommen wird. Nur: Auch hier muss jeder Handgriff bezahlt werden.

Wer seinen Hinterbliebenen das alles ersparen will, plant seinen Abschied. Welche Form der Beerdigung ist erwünscht: Erd­bestattung, Urne, Rasengrab oder Friedwald? Auch der Ort der Be­stattung will wohlüberlegt sein. Soll es der Geburtsort des Verstor­benen sein oder der letzte Wohn­ort? Da ein Grab, gleich in welcher Form, immer auch ein Ort des Ge­denkens ist, brauchen es vor allem die Hinterbliebenen. Deshalb ist es ratsam, diese Fragen mit den nächsten Verwandten zu bespre­chen und deren Wünsche zu hö­ren. Man kann dieses in einer Bestattungsverfügung zusammen­tragen. Diese ist für die Hinter­bliebenen genau wie ein Testa­ment bindend. Übrigens sollte man eine solche Verfügung nicht dem Testament beilegen, sondern sie gehört ins Stammbuch. Denn das benötigen die Angehörigen zuerst

Wer darüber hinaus seine An­gehörigen auch finanziell entlas­ten will, kann dies bei jedem Be­statter tun. Mit Hilfe von Treuhandgesellschaften, die das Geld verwahren, wird die eigene Beerdi­gung vorab gezahlt. Preis und Leis­tung werden beim Bestatter festgelegt und sind so vergleichbar. Es gibt also einen Vertrag über die Leistung des Bestatters und einen über die Finanzierung. Finanztest hat aktuell vier Treuhandgesell­schaften getestet (Heft 2/18). Bei dreien ist das Geld gut geschützt. Bei vorzeitiger Kündigung fallen aber teils hohe Kosten an.

In Frankfurt fungiert die Ge­nossenschaft der Friedhofsgärt­ner als Treuhandgesellschaft. Da­bei können persönliche Wünsche und Vorstellungen zu Lebzeiten mit einem Friedhofsgärtner, Be­stattungsunternehmen oder ei­nem Steinmetz vertraglich verein­bart werden, angefangen vom Ab­lauf der Beisetzung, der Gestaltung des Grabmals bis hin zur Grabbepflanzung und der an­schließenden Grabpflege. Die Ge­nossenschaft der Friedhofsgärt­ner garantiert im Todesfall die Ausführung der festgelegten Leis­tungen. Neu in Frankfurt sind die Friedfelder. Parkähnlich angelegte Areale, die über die gesamte Dau­er der Ruhefrist von den Gärtnern harmonisch gestaltet werden. Dort finden sich alle Grabarten, vom Einzelurnengrab bis zum Fa­miliengrab. Die Kosten für ein Ur­nengrab belaufen sich auf 3000 Euro, für ein Erdwahlgrab auf 7500 Euro.

Landeskirche will Diskriminierung Transsexueller beenden

von Kurt-Helmuth Eimuth
9. Mai 2018

Spätestens seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Herbst des letzten Jahres zum Eintrag in das Geburtsregister wurde der Blick auf eine Gruppe von Menschen gerichtet, die für viele nicht sichtbar war. Es gibt neben der klaren geschlechtlichen Zuordnung eben auch noch mehr. Und dieses soll auch so im Geburtsregister abgebildet werden.

Noah Kretzschel, Vorsitzender der Evangelischen Jugend, Landesjugendpfarrer Gernot Bach-Leuchtl und Oberkirchenrätin Christine Noschka (von links) bei der Vorstellung der EKHN-Handreichung zur Transsexualität in der Kirche. | Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Noah Kretzschel, Vorsitzender der Evangelischen Jugend, Landesjugendpfarrer Gernot Bach-Leuchtl und Oberkirchenrätin Christine Noschka (von links) bei der Vorstellung der EKHN-Handreichung zur Transsexualität in der Kirche. | Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Erstmals hat sich eine evangelische Landeskirche mit Fragen zur Transsexualität auseinandergesetzt und auch positioniert. Die Handreichung mit dem Titel „Zum Bilde Gottes geschaffen. Transsexualität in der Kirche“ will aus christlicher Perspektive einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen in ihrer Vielfalt wahrgenommen und Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht und sexueller Orientierung beendet werden.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung bekräftigt im Vorwort der Handreichung, dass „geschlechtliche Vielfalt eine Herausforderung für kirchliches und kirchenleitendes Handeln“ sei. „Das bedeutet für viele ein Umdenken. Wahrnehmung geschlechtlicher Vielfalt verlangt, den Horizont zu öffnen. Es ist nötig, eigene Denkmuster zu überprüfen.“ Dazu gehöre auch, sich vor Augen zu führen, dass es Menschen gebe, „die sich zwischen oder jenseits eines zweigeschlechtlich definierten Lebens befinden“. Dies gehört nach Jung „zu der Vielfalt, in der Gott uns geschaffen hat. Wer das bejaht, kann dazu beitragen, Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und sexueller Orientierung zu beenden.“