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Die Armutsquote steigt stetig in Hessen: Diakonie macht Vorschläge zur Bekämpfung

Wäre es eine Bundesligatabelle, würde man sagen: Hessen wurde durchgereicht. Doch die Sache ist ernst. Es geht um Armut. Inzwischen belegt Hessen in der unrühmlichen Rangfolge, der Länder mit der höchsten Armutsquote den 11. Platz. Der letzte Hessische Landessozialbericht bezeugt mit einem Wert von 17,9 Prozent (für 2020) einen neuen Höchststand der Armutsquote in Hessen. Inzwischen ist sie noch weiter angestiegen, sagt Melanie Hartmann, Referentin für Armutspolitik der Diakonie Hessen im Podcast Conny&Kurt. Hartmann erläutert im Podcast die Vorschläge der Diakonie Hessen zur Verbesserung der Situation. Der Wohlfahrtsverband hat hierzu vor der Hessenwahl konkrete Vorschläge gemacht.

Nachzulesen unter: https://www.diakonie-hessen.de/fileadmin/redaktion/03_Publikationen/Unerh%C3%B6rt_Sozial/DH_Unerh%C3%B6rt_Sozial_hess_Landtag_2023_web_neu__2_.pdf

Die Integration muss gefördert werden, nicht die Abschreckung

Conny&Kurt zeigen sich in ihrem Podcast verwundert über die derzeitige Diskussion über Flüchtlinge. Aus gutem Grund stehe im Grundgesetz das Recht auf Asyl. Und dies gelte allemal für Menschen aus den Kriegsgebieten wie Ukraine oder Syrien oder auch Afghanistan. Conny&Kurt sind sich einig, dass mehr für die Integration getan werden muss. Ein erprobtes Modell sei es, die Geflüchteten morgens arbeiten zu lassen und nachmittags in den Deutschunterricht zu senden. So könnten sie ihren Lebensunterhalt selbst verdienen und gleichzeitig durch den Kontakt mit Deutschen die Sprache besser lernen. Das generelle Arbeitsverbot sei unsinnig.

Willkommensfest statt Taufe

Man kennt es von den Friedhöfen. Mehr als die Hälfte aller Beerdigungen werden von freien Rednerinnen und Rednern gehalten. Selbst die Konfirmation hat starke Konkurrenz erhalten. Mit der DDR verschwand keineswegs die Jugendweihe. Da ist es fast schon naheliegend, dass auch das Ritual der Taufe eine weltliche Alternative erhält. Fast unbemerkt von den Kirchen hat sich im Supermarkt der Religionen das Willkommensfest etabliert. Die Theologiestudentin Anna Martens hat den Markt untersucht und in einem Essay auf die Entwicklung hingewiesen. Im Podcast Conny&Kurt beschreibt sie den äußerst heterogenen säkularen Markt der Rituale, der bisher von den Kirchen nicht beachtet wird.

Religionsverfassungsrecht

Das Magazin 5/35 1.10.2023

Stadtteilfest: Nicht ganz vom Winde verweht

So ganz wurde das Mettenhofer Stadtteilfest am Samstag, 23. September, nicht vom Winde verweht. Die katholische und evangelische Gemeinde luden kurzentschlossen zum Ökumenischen Gottesdienst in die Brigitta-Thomas-Kirche ein. Pastor Christian Müller-Tiedemann begrüßte unter Beifall die Absage des Festes aufgrund der angekündigten starken Windböen: „Sicherheit geht vor“.

Katrin Guski zog in ihrer Ansprache einen Vergleich zwischen der Farbenbracht und Vielfalt einer Blumenwiese und der Vielfalt im Stadtteil. Die Besucher:innen konnten während des Gottesdienstes bunte Papierblumen basteln und so dem Thema nachspüren. Und auch das Motto zum anschließenden Beisammensein im Foyer entnahm man einem Gottesdienstlied. „Aufeinander zugehen, von einander lernen“ heißt es im Text von Clemens Bittlinger. Und so geschah es. Jims Bar, die Popcorn-Maschine, Getränke und die Präsentation der Bildershow „Mettenhof heute und gestern“ vom Team von „heidschi.de“ ließen erahnen, was alles auf der Wiese am Heidenberger Teich möglich gewesen wäre. Aber es zeigte sich auch, dass die Mettenhöfer:innen aus jeder Situation das Beste machen können.

Filterblasenkinder

Die beiden Autorinnen haben für sie einen griffigen Begriff gefunden. Sie nennen Kinder, die in weltanschaulich geschlossenen Systemen aufwachsen, „Filterblasenkinder“. Unter dem Titel „Zwischen den Welten: Filterblasenkinder verstehen und unterstützen“ haben Sarah Pohl und Mirijam Wiedemann jetzt einen Ratgeber für alle herausgegeben, die mit solchen Kindern zu tun haben, sei es im Kindergarten, in der Schule oder der Beratungsarbeit. Kinder, die in solch geschlossenen Systemen aufwachsen, müssen sich irgendwann entscheiden, entweder für die Gruppe oder für ihre Eltern. Eine kaum auszuhaltende Spannung. Sarah Pohl und Mirijam Wiedemann wollen sensibilisieren für die besondere Situation dieser Kinder und Jugendlichen und wollen Eltern sowie Pädagog:innen, Berater:innen und Therapeut:innen mit Handlungsempfehlungen für die Praxis unterstützen. Allerdings nennen sie nicht Ross und Reiter. Der Link zu den jeweiligen Ideologien, sei sei es auch nur beispielhaft, fehlt. Man könne so die Systeme besser aufzeigen und außerdem gäbe es zu viele Kleinstgruppen, erläutert Sarah Pohl im Podcast Conny&Kurt.

Sieben Gottesdienste im Jahr sind genug

Schon lange beobachten die evangelischen Gemeinden einen Rückgang des Gottesdienstbesuchs. Im Rahmen der Strukturanpassungen reagieren viele Gemeinden mit der Zusammenlegung des sonntäglichen Gottesdienstangebotes. Der Mainzer Hochschullehrer Professor Kristian Fechtner plädiert im Podcast Conny&Kurt für einen anderen Blick auf das liturgische Angebot. Vielleicht entsprächen sieben Angebote, die dem Kirchenjahr mit Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Erntedank und Reformation folgten, eher dem Lebensrhythmus des heutigen mobilen Menschen. Fechtner spricht in diesem Zusammenhang von der Lebensrealität eines Auswahlchristentums. Hinzu komme das Paradoxon, dass Viele wünschen, dass in der Kirche verlässlich Gottesdienste stattfänden, sie aber selbst niemals einen Gottesdienst besuchten. Fechnter: „Ich nenne das den gelebten Konjunktiv“. Kirchengebäude hätten, genau wie Pfarrpersonen, für die Vergewisserung der Menschen eine hohe Bedeutung, ohne dass sie sie selbst in Anspruch nähmen.

Nicht-Fachkräfte sollten wenigstens die Betreuung in den Kitas sicher stellen

Irgendwann riss bei ihm die Hutschnur. Dekan Volkhard Guth war es leid Eltern und Bürgermeistern zu erklären, warum das Dekanat Wetterau in seinen elf Kitas Betreuungszeiten einschränken und sogar Gruppen schließen musste. Er schrieb einen offenen Brief an den Hessischen Sozialminister. Darin schlug er vor, auch Nicht-Fachkräfte für die Betreuung einsetzen zu können. Denn für den Kirchenmann ist klar: Lieber eine sicher gestellte Betreuung als eine qualitativ hochwertige Bildungseinrichtung für wenige. Am liebsten natürlich beides. Inwischen denkt die Politik auch in die Richtung, aber der Dekan warnt im Podcast Conny&Kurt. Es dürfe keine Billiglösung mit Hilfskräften, die weniger verdienen, geben. Vielmehr sollten die mitgebrachten Kompetenzen der Nicht-Fachkräfte in die Kita eingebunden und die Nicht-Fachkräfte entsprechend geschult werden. So etwas verändert die gesamte Struktur eines Teams. Dies wird nur mit fachlicher Begleitung zum Erfolg führen. Aber auch die kostet Geld.

Yoga als Gesundheutsübung

In diesem Lehrbuch für Sek 2 wurde ein Beitrag von mir in Auszügen über Yoga aus dem EFO übernommen.

https://www.efo-magazin.de/magazin/leben-alltag/zwischen-glauben-und-gymnastik-wie-viel-religion-steckt-im-yoga/

Fachkräftemangel auf der Kanzel

Pfarrer Martin Zentgraf, über drei Jahrzehnte Vorsitzender des Pfarrerinnen- und Pfarrervereins der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau berichtet im Podcast Conny&Kurt über die Probleme Nachwuchs für seinen Berufsstand zu finden. Seit Jahren nehmen die Zahlen der Theologiestudierenden an den Hochschulen ab. Dies habe auch mit Ängsten um die berufliche Zukunft in einer schrumpfenden Kirche zu tun, meint Zentgraf. Dabei sei der Pfarrberuf eine wunderbare Möglichkeit seine Talente weiter zu entwickeln.