Tag Archiv für Rassismus

Auch heute noch: Rassismus in den Kirchen

Der weiße Jesus in der Krippe (Foto: Ulrike La Gro)

Zum Glück sind solche Beispiele in der Kirche selten. Wer sich dem blonden Kind in der Krippe in der Frankfurter Deutschordenkirche nähert, steht direkt vor einer Spendendose im Missionsstil, auch heute noch oft „Nick-N****“ genannt. Wer eine Münze einwirft, dem nickt die Figur eines schwarzen, barfüßigen Kindes brav zu. Solch offener, aber in diesem Fall alljährlich wiederholter krasser Rassismus ist selten.

Doch es gibt den Alltagsrassismus in in den Kirchen. Dieser Befund verwundert zunächst, aber die Kirche ist eben auch nur ein Teil der Gesellschaft. James Karanja, promovierter Theologe, der nicht als Pfarrer arbeiten kann und die Theologiestudentin Ulrike La Gro berichten im Podcast Conny&Kurt vom Alltagsrassismus in der Kirche und welche Wege sie anstoßen, um Christinnen und Christen sensibel zu machen. Dabei geht es vor allem um scheinbare Kleinigkeiten, die aber für die Betroffenen nur schwer zu ertragen sind. Auch theologiegeschichtlich merken die beiden an, „dass es noch mehr gibt außer Luther und Schleiermacher“. Und mit der Kirchengeschichte zu Zeiten des Kolonialismus hat man sich kaum auseinandergesetzt.

Hass und Gewalt nicht nur im Fußball

von Kurt-Helmuth Eimuth 2. März 2020

Wie kann es sein, dass erwachsene Menschen andere erniedrigen, deren Menschenwürde so mit Füßen treten? Hatten sie nie Ethik- oder Religionsunterricht? Andere verächtlich zu machen, sie zu beschimpfen, ihnen negative Eigenschaften zuzuordnen, das alles entspringt dem gleichen Gedankenmuster: „Wir sind besser als die, die müssen weg“. Ein Muster, das sich in totalitären Herrschaftssystemen findet.

Foto: Tevarak Phanduang / unsplash
Foto: Tevarak Phanduang / unsplash

Fußball ist ein tolles Spiel. Es begeistert Millionen und vereint Menschen gleich welcher Nationalität, welchen Milieus oder Geschlechts. Jedenfalls die meisten Menschen.

Die Aktionen gegen den Sponsor des TSG Hoffenheim Dietmar Hopp in der Fußballbundesliga lassen einen aber ratlos zurück. Der Milliardär und Mitbegründer des Softwarekonzerns SAP hat den Aufstieg des Dorfvereins in die Bundesliga mit mehreren hundert Millionen finanziert. Er wurde zur Zielscheibe als Symbol für die Kommerzialisierung des Fußballs. Soweit kurz die Hintergründe, über die sich sachlich diskutieren lässt.

Doch was treibt Menschen dazu, kollektiv große Plakate mit Beleidigungen herzustellen und diese dann im Stadion zu entrollen? Unter anderem eines mit dem Konterfei Hopps im Kreis eines Fadenkreuzes. Wie kann es sein, dass zahlreiche Menschen ein meterlanges Plakat mit diesen Beleidigungen halten. Wo ist hier der Respekt vor dem Gegenüber, vor dem anderen Menschen?

Seit Antony Yeboah Anfang der 1990er Jahre in Frankfurt spielte, kennen wir den Rassismus in den Stadien. Dieser ist zum Glück weniger geworden, aber es gibt ihn noch immer, wie der Vorfall beim Drittligaspiel zwischen Preußen Münster und den Würzburger Kickers kürzlich zeigte. Ein Mann hatte in der Schlussphase in Richtung des Kickers-Verteidigers Leroy Kwadwo Affenlaute gemacht. Daraufhin hatten andere Zuschauer auf den Mann gezeigt, sodass Ordner ihn ausfindig machen konnten.

Die Reaktion der großen Mehrheit gibt Hoffnung, ob in München oder Münster. Und doch ist zu fragen, wie kann es sein, dass erwachsene Menschen andere so erniedrigen, deren Menschenwürde so mit Füßen treten? Hatten sie nie Ethik- oder Religionsunterricht?

Die Vorfälle in den Stadien zeigen ebenso wie die Morde von Hanau, dass Ausgrenzung und Rassismus in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Die sprachlichen Entgleisungen einiger rechter Politiker verschieben dabei auch das Denken. Andere verächtlich zu machen, sie zu beschimpfen, ihnen negative Eigenschaften zuzuordnen, das alles entspringt dem gleichen Gedankenmuster: „Wir sind besser als die, die müssen weg“. Ein Muster, das sich in totalitären Herrschaftssystemen findet.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Dieser erste Satz des Grundgesetzes scheint heute nicht mehr überall selbstverständlich zu sein. Dabei ist genau dieser Satz die große zivilisatorische Leistung der modernen Gesellschaft. Wir leben in Achtung und Respekt miteinander, und bei Konflikten werden gegebenenfalls Gerichte angerufen.

Anscheinend müssen wir alle verstärkt daran arbeiten, dafür ein Bewusstsein zu wecken. Elternhaus und Schule sind hier gefordert.

Aktuell bleibt aber nur, denen, die die Würde anderer verletzen, zumindest das Zuschauen bei Fußballspielen zu untersagen. In England hat man mit lebenslangen Stadionverboten wohl gute Erfahrungen gemacht.

Dieter Graumann

Römerbergbündnis gegen Rassismus

25.01.2015 Heiliggeistkirche

Kurt-Helmuth Eimuth

Orgelvorspiel

Eingangslied: EG 295, 1-4

Wohl denen die da wandeln

Votum:

Im Namen Gottes feiern wir diese Andacht

Gott ist die schöpferische Kraft,

die alles Leben werden läßt.

Jesus Christus ist die heilende Kraft,

die zusammenhält, was auseinandergefallen ist.

Gottes Geist ist die tragende Kraft,

die hält, was zu fallen droht.

Psalm 23, Nr. 711 im Wechsel

Der Herr ist mein Hirte,

mir wird nichts mangeln.

Er weidet mich auf einer grünen Aue

Und führet mich zum frischen Wasser.

Er erquicket meine Seele.

Er führet mich auf rechter Straße um seines

Namens willen.

Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,

fürchte ich kein Unglück;

denn du bist bei mir,

dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch

Im Angesicht meiner Feinde.

Du salbest mein Haupt mit Öl

Und schenkest mir voll ein.

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen

Mein Leben lang,

und ich werde bleiben im Hause des Herrn

immerdar.

Eingangsgebet:

Wir stehen vor dir, Gott

Eingebunden in unsere Welt,

umgeben von unserem Alltag,

gefordert von der Verantwortung, die wir tragen.

So viel Unterschiedliches umgibt uns,

so viele Anforderungen werden an uns gestellt,

da ist es manchmal nicht einfach, die Orientierung zu behalten –

oder überhaupt erste eine zu finden.

Die Sehnsucht ist da eine Richtung zu erkennen,

an die wir uns halten und auf die wir uns verlassen können.

In unserer schnelllebigen Zeit

Suchen wir Beständigkeit und dauerhafte Ziele.

Wir stehen vor dir, Gott,

mit unseren Erfahrungen und Träumen,

mit unserer Realität und unseren Hoffnungen.

Vor dir können wir sie bestehen lassen und ernst nehmen. Amen.

Lied: EG 613, Freunde, daß der Mandelzweig

Andacht:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mich bewegen in diesen Tagen zwei Ereignisse:

Heute Abend lädt das Römerbergbündnis zu einer Kundgebung unter dem Motto Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit ein. Ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Morgen ist der 70.Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz. Auschwitz ist das Synonym für Unmenschlichkeit, für Grausamkeit aber auch für Intoleranz und Rassismus. So etwas wollen wir nie wieder haben. Hier nicht, in Deutschland nicht, auf der ganzen Welt nicht!

Gerade habe ich ein Buch gelesen, dass zu diesen beiden Aspekten interessante Einblicke gewährt. Peter Lückemeier und Werner D’Inka haben den ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dieter Graumann interviewt.

Graumann, so darf man sagen, ist ein in Israel geborener Frankfurter. Aufgewachsen zunächst in Zeilsheim und später im Westend. Seine Eltern hatten die Konzentrationslager überlebt. Der kleine David, so hieß Dieter Graumann zunächst, kannte vieles aus den Konzentrationslagern aus Erzählungen. „Ich bin mit Geschichten aus den Lagern groß geworden, wie andere mit Grimms Märchen“, sagt Graumann. „Sonntags kamen die Freunde meiner Eltern aus der Zeilsheimer Zeit in unserer kleinen Zweizimmerwohnung im Westend zu Besuch – und worüber redeten sie? Natürlich fast ausschließlich über ihre Zeit in den KZs. Und ich hörte immer sehr aufmerksam zu.

Und dann kam der Augenblick, an dem aus David Dieter wurde. Graumann erzählt: „Das ist ein Moment den ich natürlich für immer in mir trage. Wir lebten damals in der Oberlindau im Frankfurter Westend in einer kleinen Zweizimmerwohnung. Wir hatten im Schlafzimmer meiner Eltern eine große Spiegelanrichte. Eines Tages riefen sie mich und haben sehr ernst gesagt: ‚David, Du kommst jetzt in die Schule, und es ist nicht gut, wenn jeder weiß, dass du jüdisch bist. Und mit Deinem Namen David weiß jeder sofort, dass du Jude bist. Das ist nicht gut, und deswegen werden wir jetzt etwas zusammen machen.‘ Und dann haben sie mich ganz feierlich vor den Spiegel gestellt, mich in die Mitte genommen und dann langsam zu mir gesagt: ‚David, ab heute heißt du Dieter.‘ Das war schon ein heftiger, ein absolut dramatischer und auch traumatischer Augenblick für mich. Ich glaube nicht, dass das vielen Menschen im Leben jemals geschieht.“ Und in der Tat fühlte sich Dieter, wie Graumann jetzt hieß, in der Schulklasse „emotional isoliert.“ Doch er gewöhnte sich schnell an den neuen Namen, der auch in seinen Pass eingetragen wurde. Er kannte ja die Angst seiner Eltern: Denn diese fürchteten, dass sich so etwas wie der Holocaust wiederholen könne. Ausreise war für diese Familie immer ein Thema, das sich nur langsam abschwächte. Widerwillig lebten seine Eltern in Deutschland. „Widerwillig und mit ganz, ganz schlechtem Gewissen. Sie lebten an einem Ort, von dem sie das Gefühl hatten, sie dürften dort eigentlich nicht sein“, so Graumann.

Und noch etwas schmerzte aus der Kinderperspektive: Es gab keine Großeltern. Keine Familie im weiteren Sinne und dem Kind fehlte das Wissen um das Woher, wer gehört dazu – und natürlich vermisste das Kind auch Geschenke.

Für den Erwachsenen bleibt die eine, die entscheidende Frage, die Theodize-Frage offen: Wie konnte Gott Auschwitz zulassen? Eine Frage, die auch Graumann nicht beantworten kann. Graumann benutzt als Beschreibung der Schoa Bubers Begriff der „Gottesfinsternis“ und sagt: „Ich persönlich jedenfalls will aber fest daran glauben, dass Gott selbst im Holocaust immer bei den leidenden Menschen war, um ihnen Mut und Kraft und Inspiration zu geben, dass er jenen Hoffnung und Stärke gab, die den Schrecken überleben konnten, dass er die Verzweiflung und die Schrei der Menschen auch dort gehört und sie auch in unermesslichen Leid getröstet hat, ihre Tränen trocknete und ihnen selbst und gerade in ihren allerschwersten, bittersten Stunden immerzu beistand.“

Dieter war ein Frankfurter Bub und fußballbegeistert. Was lag näher als Fan von Eintracht Frankfurt zu werden. Das half ihm auch später auf dem Goethe-Gymnasium im Kontakt mit den anderen Jungs. Später war er Vorsitzender des jüdischen Fußballvereins Makkabi Frankfurt. Im Jahre 2000 wurden Woche für Woche die Kinder und Jugendlichen des Vereins von den Zuschauerrängen mit antisemitischen Sprüchen angepöbelt. Doch Graumann fand beim DFB kein Gehör und wandte sich schließlich an die Presse. Erst da bewegte sich etwas, wenn auch zunächst widerwillig. Graumann schildert, wie ihm der spätere DFB-Präsident Theo Zwanziger unterstütze. Heute, so Graumann, sei der DFB „deutlich sensibler“.

In dem als Buch erschienenen Gespräch werden auch andere, die Stadt und das Land bewegende Ereignisse lebendig. Der Konflikt mit Martin Walser und Jakob Augstein, die Beschneidungsdebatte und natürlich die Auseinandersetzung um die Aufführung des Fassbinder-Stückes im Schauspielhaus. Graumann argumentiert immer sachlich, äußerst reflektiert und stets aus der Perspektive eines Mannes, der nach vorne schaut und gestalten will.

Dieter Graumann schildert beeindruckend, welche Aufgabe sich der Frankfurter jüdischen Gemeide ab 1989 stellte: „neunzig Prozent unserer Mitglieder sind in den letzten 25 Jahren aus der ehemaligen Sowjetunion zu gekommen, ich wiederhole: neunzig Prozent! Nur zehn Prozent waren vorher schon da. Das ist doch ein bemerkenswertes, kurioses Zahlenverhältnis.“ Für Graumann hat die jüdische Gemeinde dadurch „eine rasante, eine radikale, eine durchaus revolutionäre Veränderung“ erlebt. Die Gemeinde hat sich ihren neuen Mitgliedern zugewandt. Graumann berichtet: „Als jetzt die Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion zu uns kamen, sagte ich mir, ja: da schwor ich mir, die Fehler der Vergangenheit dürfen wir auf gar keinen Fall wiederholen. Deshalb habe ich mich vom ersten Moment an dafür eingesetzt, dass die Neuankömmlinge mit offenen Armen empfangen wurden. Mit Herzlichkeit und einem Lächeln.“

Diese Haltung kann uns Vorbild sein. Im Aufruf zur heutigen Kundgebung des Römerbergbündnisses heißt es : „Seit dem Zweiten Weltkrieg waren weltweit noch nie so viele Menschen auf der Flucht. Gerade Muslime, Juden und Christen sind Opfer von Gewalt und Vertreibung. Dies droht europäische Gesellschaften zu spalten.

Menschen fliehen nach Europa vor Krieg und politischer, religiöser oder ethnischer Verfolgung, vor Hunger und bitterer Armut, vor Umweltzerstörung und vor brutalen Menschenrechtsverletzungen in ihrer Heimat. Asylrecht ist ein wichtiges und aus geschichtlichen Gründen in der Verfassung verankertes Grundrecht. Angriffe auf Grundrechte unterschreiten die Standards, nach denen wir leben wollen. Allzu oft in unserer Geschichte, als Menschen ausgegrenzt und verfolgt wurden, haben zu viele zu lange nur zugeschaut. Eine menschenwürdige Gesellschaft wird aber nur entstehen und Bestand haben, wenn ihre Mitglieder bereit sind, sie gleichberechtigt zu entwickeln und zu verteidigen.“

Und zum Schluss wird festgestellt: „Wir bekennen uns zu den in der Verfassung festgehaltenen Grundrechten, die unabhängig von Geschlecht, Religion und Herkunft für alle Menschen gelten: vor allem zu dem Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit sowie zur Presse-, Meinungs-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Wir bejahen ausdrücklich die Diversität der Menschen in unserer Stadt und wollen die daraus entstehenden Konflikte im Rahmen der Rechtstaatlichkeit gemeinsam lösen.“

Lied: EG 599, Selig seid ihr

Mitteilungen

Gebet:

Gott, Quelle der Weisheit

Wir danken für die Momente der Klarheit, die wir erleben,

für den echten Glanz, den wir sehen,

für deine Gegenwart.

Wir bitten dich,

lass uns deine Gegenwart auch in unserer Gemeinschaft erleben:

in unserer Kirche,

daß wir gemeinsam Worte finden für das, was uns bewegt,

in unserem Land,

daß wir uns auf deinen Zuspruch von Frieden und Gerechtigkeit besinnen,

in unserer Gemeinde,

daß wir die Höhen und Tiefen unseres Weges begreifen.

Wir denken an unser eigenes Leben,

was uns fehlt, was wir ändern wollen.

Daß wir unser Leben verantwortungsvoll gestalten,

anderen und uns selbst Freude schenken können,

darum bitten wir.

Gemeinsam beten wir:

Vater unser im Himmel.

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

Und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:

Gott segne uns und behüte uns

Gott gebe uns Liebe, wo Haß ist,

Kraft, wo Schwachheit lähmt,

Toleranz, wo Ungeduld herrscht,

Offenheit, wo alles festgefahren scheint.

So sei Gottes Segen mit uns allen,

beflügle unsere Hoffnung

und begleite uns wie ein Licht in der Nacht. Amen.

Lied: 421 Verleih uns Frieden

„We shall overcome“

Andacht 28. 2. 2011

Kurt-Helmuth Eimuth

Lied: EG 452, Er weckt mich alle Morgen, 1-5

Votum:

Gegen die Furcht in unserem Leben

feiern wir heute die Kraft Gottes.

Gegen die Gleichgültigkeit und allen Hass in unserem Leben

feiern wir heute die Liebe Christi.

Gegen die Maßlosigkeit und die Gewalt in unserem Leben

feiern wir heute die verändernde Gegenwart des Heiligen Geistes.

„Denn Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben,

sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

Psalm: 119, Nr. 748

Lied: EG 640, Lass uns den Weg der Gerechtigkeit 1-3

Ansprache

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in der Welt ist wieder etwas zu spüren von jenem Geist, der nicht mehr alles hinnehmen will. Von dem Geist, der das Böse überwinden will. Als ich über das Thema der heutigen Andacht nachdachte, ging es in den Medien noch über Stuttgart 21 und um die Auseinandersetzung um Hartz IV.

Und da war noch ein Geburtstag. Joan Baez, die große Figur des Kampfes um Bürgerrechte in den USA wurde Anfang des Jahre 70 Jahre alt. In ihrer Familie war der Einsatz für Frieden, Menschenrechte und sozialen Ausgleich selbstverständlich. Ihr Großvater war Mexikaner, er trat – was damals ungeheuerlich war –aus der katholischen Kirche aus und wurde in den USA evangelischer Pfarrer. Von dort ist er weitergezogen zu den Quäkern. Das ist eine sogenannte Friedenskirche, denn ihre Mitglieder verweigern aus grundsätzlichen Gründen den Wehrdienst. Den Quäkern gehörten auch die Eltern von Joan Baez an. Ihr Vater war Physiker, er lehnte mehrere gute Berufsangebote ab, weil er nicht für die Rüstungsindustrie arbeiten wollte. Frieden, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte – diese Themen umgaben Joan Baez also von klein auf. Und sie hat sie sich zu Eigen gemacht. Als Folksängerin sang sie für gleiche Rechte für Schwarze und Weiße – und gegen Gewalt. Ihre Stimme stand immer für gewaltlosen Widerstand, egal ob es um die Rechte von Arbeitern ging, um ein Ende des Vietnamkrieges, um eine Aussöhnung zwischen den Parteien das kalten Krieges oder später auch gegen die Diskriminierung von Homosexuellen.

We shall overcome – dieses Lied steckt voller Gefühle. Kampfgeist scheint darin auf und Trotz. Zuversicht, aber auch Traurigkeit – und ein tiefes Gottvertrauen:

Die zweite Strophe der Originalversion lautet: „Gott der Herr wird uns gut hindurchgeleiten. Gott der Herr wird uns gut durchbringen – eines Tages. Tief in meinem Herzen bin ich mir sicher, dass wir es eines Tages überwinden werden.“

Das Lied ist wie eine Quelle, aus dem viele Menschen ihr Vertrauen in Gottes gutes Geleit schöpfen. Und daraus schöpfen sie auch die Kraft zu kämpfen für ein besseres Leben und eine bessere Welt.

Was sie im Innersten antrieb, das bündelte sie in einem Lied: „We shall overcome“. “

Wir werden es überwinden. Eines Tages werden wir es überwinden. Tief in meinem Herzen bin ich mir sicher, dass wir es eines Tages überwinden werden.

Lassen Sie uns gemeinsam die ersten drei Strophen singen. 636 1-3

We shall overcome – dieses Lied steckt voller Gefühle. Kampfgeist scheint darin auf und Trotz. Zuversicht, aber auch Traurigkeit – und ein tiefes Gottvertrauen:

Die zweite Strophe der Originalversion lautet: „Gott der Herr wird uns gut hindurchgeleiten. Gott der Herr wird uns gut durchbringen – eines Tages. Tief in meinem Herzen bin ich mir sicher, dass wir es eines Tages überwinden werden.“

Das Lied ist wie eine Quelle, aus dem viele Menschen ihr Vertrauen in Gottes gutes Geleit schöpfen. Und daraus schöpfen sie auch die Kraft zu kämpfen für ein besseres Leben und eine bessere Welt.

Das taten schon Generationen vor Joan Baez. Denn das Lied wurde bereits 1901 komponiert. Als Gospel in der Tradition der religiösen Sklavenlieder. Geschrieben hat es Charles Tindley, ein Arbeiterpfarrer im Süden Amerikas, wo die Schwarzen als Sklaven hatten schuften müssen auf Plantagen oder in Bergwerken. Und wo sie auch im Jahr 1901 und lange danach noch Menschen zweiter Klasse waren. Ursprünglich hieß das Lied „I will overcome“ – ich werde es überwinden. Aber was es zu überwinden gab, das wurde in dem Lied gar nicht gesagt. So konnte jeder einzelne das eintragen, was ihn gerade umtrieb.

Wer vor Armut nicht mehr wusste, wie es weitergehen sollte, der konnte mit dem Lied gegen seine Armut ansingen: Gott der Herr wird mich da hindurch geleiten. Ich werde sie überwinden.

Wer an einer schweren Krankheit litt, der konnte mit dem Lied all seinen Kampfgeist hineinlegen und singen: Ich werde die Krankheit überwinden. Gott der Herr wird mich da hindurch führen.

Wer gerade einen lieben Menschen verloren hatte, der konnte in das Lied all seine Trauer hineinlegen und singen: Ich werde die Trauer überwinden. Gott der Herr wird mich darin nicht hängen lassen.

Und wer nur mit großen Sorgen in die Zukunft eines neuen Jahres blicken konnte, der konnte sich mit dem Lied Mut zusingen: Ich werde die Sorgen überwinden. Gott der Herr wird mich durch das Jahr hindurch geleiten.

Auf diese Weise haben viele Sängerinnen und Sänger das Lied durch die Zeiten getragen und umgekehrt: Es hat sie durch die Zeiten getragen.

Bei einer Gewerkschaftsaktion entdeckte 1947 auch der bekannte Folksänger Pete Seeger das Lied. Er veränderte das ICH zum WIR, fügte noch einige Strophen hinzu und machte es berühmt. So kam es auch zu Joan Baez. Durch sie und viele andere wurde das Lied zur Hymne der Bürgerbewegungen in den USA und der ganzen westlichen Welt. Heute steht es bei uns im Gesangbuch.636

„We shall overcome“ – das ist ein Lied für Ergriffene. Es spricht zu Menschen, die wissen, was sie verbindet, und die einen gemeinsamen Traum haben. Und Gegner, die diesen Traum bedrohen. Kein Wunder, dass das Lied nun auch in Deutschland wieder gesungen wird: In Stuttgart, bei Andachten von Gegnern des Bahnhofprojekts Stuttgart 21.

We shall overcome“ Strophe 4 bis 7

Wir gehen Hand in Hand – eines Tages.

Schwarz und Weiß zusammen – eines Tages.

Wir werden in Frieden leben – eines Tages.

Ist das ein Lied gegen Rassisten, Kriegstreiber, Ausbeuter oder andere Finsterlinge? Nein, es ist eher ein Lied für Frieden, Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich. Für Ziele und nicht gegen Menschen. Das ist ein wichtiger Unterschied.

Und diesen wichtigen Unterschied macht auch der Satz, der uns in diesem Jahr als Jahreslosung begleitet. „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Geschrieben hat ihn der Apostel Paulus. Und er teilt damit die Welt eben nicht in gute und böse Menschen auf. Er spricht nicht von den Guten und den Bösen, sondern von dem Guten und dem Bösen. Und was das jeweils genau ist, darin stimmen Paulus und Joan Baez überein.

Das Gute, das sind die Kräfte, die uns für einander Respekt und Mitgefühl empfinden lassen. Die uns bescheiden und gastfreundlich machen. Und die uns zu Botschaftern des Friedens machen.

Und das Böse, das sind die Kräfte, die Menschen dazu verleiten, anderen zu schaden oder sie gar zu vernichten. Es ist nicht immer leicht, beides auseinander zu halten. Der Alltag lässt sich eben nicht so einfach in schwarz und weiß aufteilen. Es gibt viele Schattierungen dazwischen.

Doch gerade deshalb ist eine solche Mahnung wichtig. Sie enthält ein anzustrebendes Prinzip.

Für das Böse ist jeder Mensch anfällig, auch der scheinbar Friedfertigste und Gutmütigste. Für das Gute auch. Beides ringt in jedem Menschen miteinander.

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Eine anspruchsvolle Aufforderung. Die uns aber auch Mut macht, so wie das Lied im Laufe seiner Zeit vielen Menschen Mut gemacht hat. We shall overcome. Ich bin froh und bedanke mich ganz herzlich bei den Kolleginnen aus dem Arbeitsbereich, dass sie bereit waren uns zu so früher Stunde das Lied nochmals a capella zu singen.

Lied

Mitteilungen.

Gebet:

Gott, erleuchte und bewege uns

leite und begleite uns mit deiner befreienden Kraft.

Wir bitten dich um Augen, die hellsichtig sind

für Zeichen der Not, für Winke zum Helfen.

Wir bitten dich um Fingerspitzengefühl

im Umgang mit schwierigen Menschen;

um ein gutes Gedächtnis für die Sorgen, die uns jemand anvertraut hat,

und für Dinge, die wir zu tun versprochen haben.

Wir denken an andere, die mit schweren Lasten ihre Wege gehen.

Lass sie unter uns Menschen finden, die sie zum Sprechen bringen.

Wir denken an andere, die dem Frieden und der Versöhnung

nichts zutrauen.

Lass sie erfahren, wie Misstrauen gemindert

und Befreiung erlebt werden kann.

Wir denken an Menschen, die Zwang aushalten müssen

in der Familie, im Beruf, in ihren politischen Verhältnissen.

Lass uns Freundin oder Freund werden, die ihnen den Rücken stärken

und mit ihnen Wege zur Befreiung suchen.

Wir danken für die Freiheit Jesu Christi,

die gegen die Ängste in unserer Welt aufsteht.

Lass uns in diesem Geist miteinander leben.

In der Stille fügen wir hinzu was unausgesprochen blieb.

Mit den Worten, die Jesus Christus uns gelehrt hat beten wir:

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:

Geht in diesen Tag, in diese Woche mit dem

Segen unseres Gottes:

Der Segen

und die Güte Gottes

führe uns

von der Ungerechtigkeit

zur Gerechtigkeit.

Der Segen

und die Güte Gottes

führe uns

von den Ersten

zu den Letzten.

Der Segen

und die Güte Gottes

führe uns

vom Krieg

zum Frieden.

Amen.

Todesstrafe

„Dekade zur Überwindung von Gewalt“

2.4. 2001 Heilig Geist

Kurt-Helmuth Eimuth

Orgelvorspiel

Eingangslied:

EG 445, 1-3 + 5

Gott des Himmels

Votum:.

Im Namen Gottes feiern wir diese Andacht

Gott ist der Grund unseres Lebens.

Jesus Christus ist seinen Weg konsequent gegangen.

Und Gottes Geist begleitet und ermutigt uns in Höhen und Tiefen.

Psalm: 43 Nr. 724

Gott, schaffe mir Recht

Und führe meine Sache wider das unheilige Volk

Und errette mich von den falschen und bösen Leuten!

Denn du bist der Gott meiner Stärke:

Warum hast du mich verstoßen?

Warum muß ich so traurig gehen,

wenn mein Feind mich dränget?

Sende dein Licht und deine Wahrheit,

daß sie mich leiten

und bringen zu deinem heiligen Berg

und zu deiner Wohnung,

daß ich hineingehe zum Altar Gottes,

zu dem Gott, der meine Freude und Wonne ist,

und dir, Gott, auf der Harfe danke, mein Gott.

Was betrübst du dich, meine Seele,

und bist so unruhig in mir?

Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken,

daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.

Gebet:

Christus, erbarme dich aller Menschen

die zu deinem Kreuz kommen mit ihrem Kreuz:

in Lebensüberdruß und Todesangst,

gekrümmt unter Schmerzen,

verlassen, entmutigt und ohne Hoffnung,

verwundet und zerrissen,

aufgerieben, leer, verzweifelt.

Nimm dich derer an,

die dagegen kämpfen, daß Menschen gekreuzigt

werden wie du:

Lebe du in ihnen als langer Atem und weite

Aussicht,

als Findigkeit und List,

als Stärke, die sich nicht hart macht,

als Liebe zu allem Lebendigen,

als heitere Bescheidenheit.

Laß unser Unterscheidungsvermögen wachsen,

damit wir immer genauer in Erfahrung bringen,

welche Kreuze wir zerbrechen – und welche wir

tragen müssen. Amen.

Lied: EG 96, 1-3 Du schöner Lebensbaum

Andacht:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Rings um den Erdball wächst die Sorge über die zunehmende Gewalt. Nachrichten über kriegerische Konflikte, Fremdenfeindlichkeit, Gewalt gegen Frauen und Kinder, Brutalität in Video und Fernsehen halten uns

in Atem. Der Ökumenische Rat der Kirchen hat durch die Ausrufung der weltweiten „Dekade zur Überwindung von Gewalt“ die Dringlichkeit dieser Aufgabe in den Mittelpunkt seiner Arbeit gerückt. Auch in Deutschland ist Gewalt eine zentrale Herausforderung für die Kirchen.

Gewalt gibt es in unseren Häusern und Familien:

Noch immer halten zwei Drittel aller Eltern körperliche Strafen für ein legitimes Mittel der Erziehung. Gewalt gegen Frauen und der sexuelle Missbrauch von Kindern gehören zu den Schattenseiten unserer Gesellschaft.

Rassistisch und antisemitisch motivierte Gewalt gibt es mitten unter uns:

Deutschland war in den zurückliegenden Monaten leider Schauplatz von zahlreichen Gewaltakten gegen Menschen anderer Hautfarbe oder von Attacken gegen jüdische Gotteshäuser. Trotz zahlreicher von den Kirchen mit getragener Initiativen konnten wir dieses Problem noch immer nicht mit spürbarem Erfolg bekämpfen.

Gewalt gibt es zwischen Völkern:

Die Bilder vom Kosovo-Krieg sind uns noch gegenwärtig, die Eskalation der Gewalt in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten hat bis an den Rand eines Krieges geführt. In diesen wie in anderen Konflikten, zum Beispiel in Indonesien, wird immer wieder auch versucht, Religion für andere Interessen zu instrumentalisieren.

Wie wenig Gespür für Gewaltverherrlichung in den Medien da ist, zeigt sich gerade in den Vereinigten Staaten. Wir bereiten uns auf die größte Show des Jahres vor“ – wird ein Manager des amerikanischen Fernsehsenders CBS in den Medien zitiert. Damit meint der Mann nicht die Steuben-Parade in New York, sondern die Absicht der großen US-Fernsehketten, am 16. Mai live von der Hinrichtung des Mörders Timothey McVeigh im Bundesgefängnis von Terra Haute (Indiana) zu berichten. Aber nicht nur Berichterstattung im Umfeld der Hinrichtung wird geplant, sondern auch die Hinrichtung selber soll live in die amerikanischen Wohnzimmer übertragen werden, wenn es den TV-Gesellschaften gelingt, vor den US-Gerichten die Zustimmung dafür zu erstreiten. Noch ist die Entscheidung nicht gefallen. Bereits eine Woche vor der Hinrichtung wollen die TV-Stationen mit Sondersendungen aus dem Zuchthaus beginnen. Live wollen Kamera-Teams aus den Wohnzimmern von Angehörigen der von McVeigh Ermordeten senden, im Hof des Gefängnisses sollen Reportageplätze mit Ton-Direktschaltung in den Hinrichtungsraum eingerichtet werden. Angeblich will das US-Justizministerium die Live-Übertragung der Hinrichtung selber verhindern, denn, so die makabre Begründung, „wir haben kein Interesse daran, mit Live-Übertragungen in Amerikas Wohnzimmer Abscheu und eine Diskussion um die Todesstrafe auszulösen“. Aber genau dies sollte man sich wünschen!

Eine Debatte um die Abschaffung der Todesstrafe im Sinne der bereits 1948 von der UN-Generalversammlung verabschiedeten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Zu deren 50. Jahrestag hat der Rat der EKD 1998 unter anderem erklärt: „Der Vollzug der Todesstrafe ist eine besonders drastische und zudem unheilbare Weise, die Menschenrechte zu verachten. Dies gilt auch und erst recht für zivilisierte Staaten. Dies alles macht deutlich: Es muss mehr geschehen, es muss sich etwas in den Köpfen verändern. Wir brauchen eine Kultur der Gewaltfreiheit. Sie muss eingeübt werden, zuhause im Wohnzimmer, auf dem Schulhof, in Stadt und Land ebenso wie in der internationalen Politik. Der Ökumenische Rat der Kirchen erinnert uns mit der Ausrufung der Dekade an diese Aufgabe. Sie ist nicht leicht und wir werden sie einem Jahrzehnt nicht abschließen können. Wer sich für die Überwindung von Gewalt einsetzt, ist kein weltfremder Träumer.

Der Kampf für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe ist seit 1948 nicht ohne Erfolg geblieben. Aber angesichts einer immer noch erschreckend hohen Zahl von Hinrichtungen muss er unvermindert fortgesetzt werden.“ Und vielleicht führt die in diesem Jahr begonnene „Dekade zur Überwindung von Gewalt“ des Weltkirchenrates dazu, dass die Diskussion um die Todesstrafe nicht verstummt und dass denen, die schon lange auf eine Abschaffung hinarbeiten – auch in Amerika – neuer Mut gemacht wird, in ihrem Bemühen nicht nachzulassen.

Lied: EG 96, 4-6 Du schöner Lebensbaum

Mitteilungen

Gebet:

Christus, wie schwer ist uns selbst noch im Leid einen Sinn zu entdecken.

Könnten wir es doch.

Du hast die Bitterkeit angenommen,

den Spott ertragen,

die Schmerzen erduldet.

Du hast den Zweifel ausgehalten,

Gott vertraut,

und so die Frucht reifen lassen, der wir bedürfen.

Christus, lehre uns festhalten an der Güte Gottes.

Erbarme dich aller, für die wir dich bitten.

Für die Menschen, die vom Krieg bedroht und verfolgt sind

Für die Kranken und die, die sie pflegen

Für die Sterbenden und die, die bei ihnen wachen

Für die Menschen, die ihre Heimat verlassen und ein Zuhause suchen bei uns

Für uns, wenn sich unsere Herzen und Sinne verhärten

In Not und Schmerz

Christus, lehre uns festhalten an der Güte Gottes,

in den Zeiten der Freude,

in den Zeiten der Not,

in der Stunde des Todes.

Und was uns noch bedrängt bringen wir vor dich mit den Worten die Christus uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:

Möge Gott dich segnen und behüten

Möge Gottes Angesicht auf dich leuchten

Und dir Gnade geben.

Mögen Gottes Augen über dir leuchten und

Dir Frieden bringen.

Lied: EG 421 Verleih uns Frieden