Braune Flecken in der Esoterik

Kurt-Helmuth Eimuth / Lutz Lemhöfer (Hrsg.)

Braune Flecken in der Esoterik

Der Antisemitismus der Alternativen

Reihe FORUM – Band 18
Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, Frankfurt am Main
64 Seiten, 9,80 DM

Rechtsradikalismus zeigt sich heute in vielfacher Gestalt. Er kommt nicht nur mit Bomberjacken und Springerstiefeln bei dröhnender Marschmusik daher, sondern auch im bunten Flattergewand der Alternativen. Die „sanfte Verschwörung“ des New Age (so die Kult-Autorin Marylin Ferguson) entpuppt sich bisweilen als alter bräunlicher Wein in neuen Schläuchen. Da wird der nationalsozialistische Judenmord als selbst verschuldetes Schicksal verharmlost; da feiern alte Verschwörungsmythen von den finsteren Machenschaften (meist jüdischer) „Illuminaten“ fröhliche Urstände; da wird in Teilen der Jugendkultur die Nazi-Ästhetik spielerisch vereinahmt und genutzt. Jenseits konkreter politischer Macht- und Parteistrukturen zeigt sich hier eine höchst bedenkliche kulturelle Entwicklung. Rechtes Gedankengut wird wieder schick und in Kreisen diskursfähig, die angesichts von kahl geschorenen Schlägertrupps die Nase rümpfen würden. Ihre Lektüre finden sie nicht in der „Deutschen National- und Soldatenzeitung“, sondern auf der Esoterikmesse. Das Geraune über den tieferen Sinn trübt den Blick für das, was offen zu Tage liegt.
Diesen „Antisemitismus der leisen Töne“ stellt dieses Heft in einigen Vertretern und Strömungen exemplarisch vor. Es will damit einen Beitrag leisten zur Aufklärung über menschenfeindliche Ideen an Orten, wo man sie nicht vermutet.

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