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Wie der „Kindergarten“ zu einem deutschen Exportschlager wurde

von Kurt-Helmuth Eimuth 17. März 2011

Brauchen Kinder einen gewissen Drill, um Leistung zu bringen? Sind Strafen ein notwendiges Mittel der Erziehung? Diese Auffassung der amerikanischen Professorin Amy Chua werden auch in Deutschland mit Interesse aufgenommen. Doch die pädagogische Erfahrung lehrt etwas anderes: dass Kinder von Natur aus lernwillig sind, aber ihr eigenes Tempo und ihre individuelle Herangehensweise brauchen. Die Grundlagen für dieses Menschenbild legte der Frankfurter Pädagoge Friedrich Fröbel, der Anfang des 19. Jahrhunderts den Begriff des „Kindergartens“ prägte.

Individuelle Lernerfahrungen, Eigeninitiative und Raum für die persönliche Entfaltung – dieses Konzept des Fröbelschen „Kindergartens“ ist heute noch aktuell, wie hier im neuen Kinderhaus Goldstein. Foto: Rolf Oeser
Individuelle Lernerfahrungen, Eigeninitiative und Raum für die persönliche Entfaltung – dieses Konzept des Fröbelschen „Kindergartens“ ist heute noch aktuell, wie hier im neuen Kinderhaus Goldstein. Foto: Rolf Oeser

Im thüringischen Blankenburg entstand dann auf Fröbels Initiative der erste Kindergarten. Die vielseitige Anregung und Anleitung der Kinder geschah durch Bewegungs- und Wortspiele, durch Lieder und Sprüche sowie im Kontakt mit der Natur, und schließlich auch durch speziell konzipiertes Spielmaterial. Der Kindergarten war so von Anfang an ein Ort frühkindlicher Bildung. Auch die Mütter, denen Fröbel damals die Hauptverantwortung für die Erziehung zusprach, sollten im Kindergarten Anregungen und Beispiele für ihr eigenes Handeln finden und das pädagogische Wissen in die Familien weitertragen. Der Begriff „Kindergarten” erwies sich fortan als Exportschlager und fand seinen Weg als deutsches Lehnwort in andere europäische Länder wie auch nach Amerika.

Fröbel, der seine berufliche Laufbahn übrigens als Lehrer an der Frankfurter Musterschule begonnen hatte und dann als Hauslehrer die drei Kinder einer Frankfurter Adelsfamilie betreute, war Schüler des Schweizer Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi. Die „Menschenerziehung” – so der Titel seines Hauptwerkes – lag ihm am Herzen. Das kleine Kind, so seine moderne Auffassung, müsse „selbsttätig in die Welt des Geistes“ eintreten und dabei Hilfestellung durch Erwachsene erfahren.

Allerdings war das pädagogische Konzept des „Kindergartens“ auch anfällig für totalitäre Erziehungsideologien, in Deutschland die braune und die rote: So wenig man Pflanzen in einem Garten einfach frei wachsen und sich entwickeln ließ, sondern gezielt als Nutzpflanzen in Reih und Glied züchtete, so wurden auch Kinder bewusst dem elterlichen Einfluss entzogen und in die vom Staat gewollte Richtung gelenkt. Das ein wenig ans Paradies erinnernde und selbsterklärende Bild vom Garten, in dem sich alles frei und nach eigenen Gesetzen entwickelt, wo also im Blick auf das Kind eine freie und kreative (Selbst-)Beschäftigung Programm ist, wurde pervertiert zu einem Ort planenden und ordnenden Eingreifens, in dem „Unkraut” und Wildwuchs nichts zu suchen hatten.Die Fröbelsche Wortschöpfung „Kindergarten” ist heute noch in aller Munde, auch wenn man gerade in den Städten im Blick auf die Betreuungszeiten funktional von „Kindertagesstätten” spricht und die „Kindergärtnerin” zugunsten der „Erzieherin” ausgedient hat. Der Wechsel der Berufsbezeichnung spiegelt die Professionalisierung im Berufsbild wider – weg von der romantisierenden und volkstümlichen Vorstellung, eine Kindergärtnerin habe „nur” auf Kinder aufzupassen und mit ihnen zu spielen, hin zur professionellen pädagogischen Fachkraft, die, ganz im Sinne Fröbels, das Kind in seiner jeweiligen Problem- und Fragehaltung ernst nimmt und darin spezifische Lernerfahrungen ermöglicht und fördert.

Eine aktuelle Fachzeitschrift für Erzieherinnen trägt im Untertitel den Dreiklang „Erziehung, Bildung und Betreuung“ und beschreibt damit den umfassenden, Familien ergänzenden und beratenden Auftrag des Kindergartens. Weder geht es einseitig um Betreuung ohne Erziehung und Bildung, noch steht vorschulische Wissensvermittlung im Mittelpunkt. Ziel ist es vielmehr, die kindlichen Ressourcen wie Sprache, Motorik, Sozialkompetenz und Kreativität zu fördern und auf die Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit hinzuwirken. Dabei wird jedes Kind als ganzheitliches Individuum gesehen und darf seine eigene Lerngeschichte haben.

Der hessische Bildungsplan betont allerdings gerade im Bereich des Kindergartens die Bildung gegenüber der Erziehung stärker und formuliert als Ziel „die frühere, nachhaltigere, individuellere und intensivere Bildung der Kinder“. Sie sei „die zentrale Voraussetzung, um in der von kontinuierlichem Wandel geprägten Welt auch in Zukunft zu bestehen.“ Auch wenn hier durchaus vom Kind her gedacht wird, nähren solche Formulierungen doch die oft übertriebene Erwartung, der Kindergarten habe besonders große und schöne „Früchte” zu erzielen, die sich später in der Leistungsgesellschaft behaupten können.

„Gras wächst nicht schneller, wenn man an ihm zieht“

Wenn Lulu rebelliert und nicht mehr Klavier spielen will, hagelt es Strafen. Das Puppenhaus soll der Heilsarmee gespendet werden, wenn das Klavierstück am nächsten Tag nicht perfekt sitzt. Der Entzug des Mittag- und Abendessens sowie die Geburtstagspartys gleich für die nächsten vier Jahre gehören ebenso zum Strafenkatalog.

Die rabiaten Erziehungsmethoden der Yale-Professorin Amy Chua, bekannt als „Tigermama“, werden auch hierzulande diskutiert. Und jede Kindertagesstätte kann bestätigen, dass Eltern der aufstrebenden Mittelschicht schon hier Schulleistungen wie Lesen und Schreiben einklagen. Erfolg ist in der Wissensgesellschaft unabdingbar mit Bildung verknüpft. Alle Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Doch was ist das Beste?Bildung ist jedenfalls etwas anderes als Wissen. Bildung ist die umfassende Aneignung der Welt, sie umfasst musische und künstlerische Fähigkeiten ebenso wie soziale Kompetenz. Ein Kind, das unter enormem Druck aufwächst, kann sich kaum entfalten. Es kann Wissen abrufen, aber das vordringliche Gefühl wird doch eher Angst sein. Mit Angst kann das Kind aber nicht die Welt selbstbewusst erforschen, sich nicht die Welt neugierig aneignen. Dabei „arbeiten“ (wie es die Reformpädagogin Maria Montessori formuliert hat) Kinder ganz freiwillig, sogar hoch konzentriert und ausdauernd. Die 14 Monate alte Lisa zum Beispiel liegt auf dem Teppich und sortiert Plastikschüsseln. Sie versucht, die kleine Schüssel in die große zu stellen. Nicht einmal, auch nicht ein Dutzend mal, sondern immer und immer wieder – wenn man sie lässt. Oder Max, der erstmals eine schiefe Ebene betritt, besser: bekrabbelt. Er probiert es mit großer Hartnäckigkeit, und auch durch Misserfolge lässt er sich nicht von seinem Vorhaben abbringen.

Kinder erobern die Welt – sofort nach der Geburt. Ihre Energie, die Leistung ihres Gehirns, wird nie wieder so groß sein wie in den ersten zwölf Monaten. Und alle Kinder finden den für sie passenden Weg. Die einen krabbeln zuerst rückwärts, die anderen rollen sich mehr als dass sie krabbeln. Aber egal, wie: Am Ende werden sie alle laufen können.

Und so ist es auch auf ihrem weiteren Weg der Bildung. Kinder gehen unterschiedliche Wege in unterschiedlichem Tempo. Sie zu fördern, erfordert deshalb nicht Drill, sondern dass man ihnen Zeit lässt. Ein afrikanisches Sprichwort lautet: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man an ihm zieht.“ In diesem Sinne ist mehr Gelassenheit in der Erziehung angesagt. Denn nur glückliche Kinder können wirklich erfolgreich sein.

Werbung alleine reicht nicht

Werbung alleine reicht nicht

Die Lücke zwischen Bedarf und Fachkräften wird immer größer: Bis 2015 werden in Hessen über 1500 zusätzliche Altenpflegerinnen und Altenpfleger gebraucht. In den Krabbelstuben und Kindertagesstätten sieht es noch dramatischer aus. Von etwa 3000 bis zum Jahr 2013 zu besetzenden Stellen geht man alleine in Frankfurt aus. Aber auch Sozialpädagoginnen und Sozialarbeiter sind gesucht. Aufgrund der demographischen Entwicklung werden Fachkräfte rar. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen demnächst in Rente, und die schwächeren Jahrgänge kommen in den Beruf.

Man muss nicht über großes ökonomisches Fachwissen verfügen, um zu sehen, dass es mehr braucht als gut gemeinte Werbekampagnen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können wieder auswählen, wo und unter welchen Bedingungen sie arbeiten wollen. Alle Befragungen zeigen, dass zur Attraktivität eines Berufes auch das Gehalt zählt – auch wenn es nicht entscheidend ist. Doch eine Familie sollte man schon ernähren können. Dies ist in der Altenpflege schwierig. Die Pflegebranche zählt bisher zu den Sektoren mit einem relativ hohen Anteil „Aufstockern“, das heißt, der Lohn liegt oft unterhalb des Niveaus von Hartz IV.

Hinzu kommt, dass Pflegekräfte oft nicht länger als sieben bis acht Jahre in diesem Beruf arbeiten. Nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes scheidet fast jede dritte Person aus gesundheitlichen Gründen aus dem Erwerbsleben aus – die häufigsten Gründe sind Wirbelsäulenerkrankungen, Hauterkrankungen und Infektionskrankheiten. Schon im Interesse der Betriebe müsste deshalb mehr auf die Gesundheit der Mitarbeitenden geachtet werden. Es sollten zum Beispiel mehr technische Hilfen bei der Pflege genutzt werden. Gegen Rückenprobleme und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen könnte der regelmäßige Besuch im Fitnesscenter helfen. Warum sollten das die Wohlfahrtsverbände nicht anbieten? Flexible Arbeitszeiten und Kinderbetreuung sind weitere Möglichkeiten, die Fachkräfte im Beruf zu halten.

Wenn die Kirchen und die Wohlfahrtsverbände als Arbeitgeber attraktiv bleiben wollen, werden sie um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen nicht herumkommen. Zu dieser Attraktivität gehört auch gesellschaftliche Anerkennung: Solange ein LKW-Fahrer am Stammtisch eher bewundert wird als ein Altenpfleger oder Erzieher, haben es die Sozialberufe schwer.

Kurt-Helmuth Eimuth

Evangelisches Frankfurt März 2011

Vorbereitet auf das Ende: Patientenverfügung

Evangelisches Frankfurt März 2011

Alle wissen, dass es kommt, doch niemand weiß, wie es sein wird, das Ende des Lebens. Aber wohl niemand will dann lange leiden, an einer Maschine hängen und doch dem Tod nicht entrinnen können. Der Gesetzgeber hat in letzter Zeit das Selbstbestimmungsrecht der Patienten und Patientinnen gestärkt. Seit 2009 ist die Patientenverfügung im Gesetz verankert. Darin kann man festhalten, welche Behandlung man wünscht oder ablehnt für den Fall, dass man sich selbst einmal nicht mehr äußern kann.

Doch Vorsicht: Der Patientenwille zählt, auch wenn er möglicherweise einer Heilung oder einer Linderung der Schmerzen entgegensteht. Bei Stiftung Warentest berichtet der Intensivmediziner Achim Jörres zum Beispiel von einem Patienten, der eine künstliche Beatmung generell ausgeschlossen hatte. „Zum Glück war er bei Bewusstsein, als er mit einer schweren Lungenentzündung qualvoll nach Atem rang.“ Er konnte die Verfügung widerrufen und wurde dann beatmet und erfolgreich behandelt.

Es ist also wichtig, sich vor dem Verfassen einer Patientenverfügung genau zu informieren. Eine Möglichkeit ist das Patientenseminar „Wie erstelle ich meine Patientenverfügung?” des Zentrums für Ethik in der Medizin im Markuskrankenhaus. Nicht nur Juristen, sondern auch Ärzte und Pflegepersonal stehen dabei für Fragen zur Verfügung. Es gibt auch eine DVD, die das Zentrum zusammen mit anderen Trägern erstellt hat.

Übrigens bedarf die Patientenverfügung keiner besonderen Form. Sie sollte aber genau beschreiben, für welche Situationen sie gilt – ob immer dann, wenn der Mensch nicht einwilligungsfähig ist, oder nur in den Fällen, in denen er sich „im Endstadium einer unheilbaren, tödlich verlaufenden Krankheit befindet, selbst wenn der Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist“. Diese Formulierung schlägt das Bundesjustizministerium vor. Die Anweisungen für die Behandlung und Pflege sollten so konkret wie möglich sein. Auch ein Hinweis zu Organspenden ist hilfreich.

Auf alle Fälle ist eine Vorsorgevollmacht sinnvoll, und zwar auch für junge Leute. Denn damit kann man selbst bestimmen, wer im Fall der Fälle über notwendige Maßnahmen entscheidet und – falls vorhanden – die Patientenverfügung auslegt.

Das Patientenseminar findet am Mittwoch, 27. April, von 15 bis 18.30 Uhr im Markuskrankenhaus, in der Wilhelm-Epstein-Straße statt (Aula). Eine Anmeldung ist notwendig unter Telefon 069 95332020 oder bei cornelia.berger@agaplesion.de (20 Euro). Die DVD kann dort für 5 Euro gekauft oder bei den angegebenen Adressen zuzüglich Porto bestellt werden.

Kurt-Helmuth Eimuth

„Gras wächst nicht schneller, wenn man an ihm zieht“

Evangelisches Frankfurt, März 2011

Wenn Lulu rebelliert und nicht mehr Klavier spielen will, hagelt es Strafen. Das Puppenhaus soll der Heilsarmee gespendet werden, wenn das Klavierstück am nächsten Tag nicht perfekt sitzt. Der Entzug des Mittag- und Abendessens sowie die Geburtstagspartys gleich für die nächsten vier Jahre gehören ebenso zum Strafenkatalog.

Die rabiaten Erziehungsmethoden der Yale-Professorin Amy Chua, bekannt als „Tigermama“, werden auch hierzulande diskutiert. Und jede Kindertagesstätte kann bestätigen, dass Eltern der aufstrebenden Mittelschicht schon hier Schulleistungen wie Lesen und Schreiben einklagen. Erfolg ist in der Wissensgesellschaft unabdingbar mit Bildung verknüpft. Alle Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Doch was ist das Beste?

Bildung ist jedenfalls etwas anderes als Wissen. Bildung ist die umfassende Aneignung der Welt, sie umfasst musische und künstlerische Fähigkeiten ebenso wie soziale Kompetenz. Ein Kind, das unter enormem Druck aufwächst, kann sich kaum entfalten. Es kann Wissen abrufen, aber das vordringliche Gefühl wird doch eher Angst sein. Mit Angst kann das Kind aber nicht die Welt selbstbewusst erforschen, sich nicht die Welt neugierig aneignen. Dabei „arbeiten“ (wie es die Reformpädagogin Maria Montessori formuliert hat) Kinder ganz freiwillig, sogar hoch konzentriert und ausdauernd. Die 14 Monate alte Lisa zum Beispiel liegt auf dem Teppich und sortiert Plastikschüsseln. Sie versucht, die kleine Schüssel in die große zu stellen. Nicht einmal, auch nicht ein Dutzend mal, sondern immer und immer wieder – wenn man sie lässt. Oder Max, der erstmals eine schiefe Ebene betritt, besser: bekrabbelt. Er probiert es mit großer Hartnäckigkeit, und auch durch Misserfolge lässt er sich nicht von seinem Vorhaben abbringen.

Kinder erobern die Welt – sofort nach der Geburt. Ihre Energie, die Leistung ihres Gehirns, wird nie wieder so groß sein wie in den ersten zwölf Monaten. Und alle Kinder finden den für sie passenden Weg. Die einen krabbeln zuerst rückwärts, die anderen rollen sich mehr als dass sie krabbeln. Aber egal, wie: Am Ende werden sie alle laufen können.

Und so ist es auch auf ihrem weiteren Weg der Bildung. Kinder gehen unterschiedliche Wege in unterschiedlichem Tempo. Sie zu fördern, erfordert deshalb nicht Drill, sondern dass man ihnen Zeit lässt. Ein afrikanisches Sprichwort lautet: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man an ihm zieht.“ In diesem Sinne ist mehr Gelassenheit in der Erziehung angesagt. Denn nur glückliche Kinder können wirklich erfolgreich sein.

Kurt-Helmuth Eimuth

Virtueller Friedhof

Evangelisches Frankfurt
Februar 2011

Die Idee ist frappierend: Eines oder einer Verstorbenen virtuell zu gedenken. Keine Friedhofsgebühren, kein teurer Grabstein, keine echten Blumen, kein Zwang zur Grabpflege. Und zudem immer und von überall via Internet erreichbar. Für alle Welt einsehbar und auf ewig gespeichert. Kein Wunder, dass virtuelle Friedhöfe boomen.

www.memorta.com, ein aus den USA kommendes Internetportal, entstand schon in den 1990er Jahren und hat sich inzwischen auch in Deutschland etabliert. Es ist unbekannt, wie viele dieser Portale mit wie vielen Online-Gräbern es inzwischen gibt. Der nach eigenen Angaben größte Anbieter „ememorial“ behauptet, 170 000 Einträge zu haben.

Auf stilisierten Grabsteinen wird der Verstorbenen gedacht. Meist kann man nicht nur Bilder hinzufügen, sondern virtuelle Blumensträuße aufstellen oder eine Kerze anzünden. Dies wirkt optisch, gerade wenn es auf dem Bildschirm noch blinkt und flackert, oft ein wenig bizarr, geradezu kitschig. Und doch wird hier ernsthaft getrauert. Etwa wenn die Enkelin der Oma Gedichte postet. Oder wenn die Familie an Heiligabend einträgt: „Alles ist vorbereitet und wieder sehr feierlich, doch leider ist es ein Fest ohne dich. Unser Gesang wird nicht so klingen wie mit dir.“

Während sich die meisten Portale weltanschaulich neu-tral geben, firmiert www.geh-den-weg.de als interreligiöser Friedhof für Christen, Muslime und Buddhisten. Kurzinformationen über unterschiedliche Bestattungsbräuche und die Jenseitsvorstellungen ergänzen das Portal. Auch wenn die Hintergrundmusik Geschmackssache ist, überzeugt die Seite durch die Klarheit der Gestaltung. Auch Bilder und Filme können eingestellt werden.

Dagegen ist www.internet-friedhof.de ein schlechter Tipp. Nicht nur, weil die Seite grafisch schlecht gemacht ist und Werbung enthält. Gästeeinträge können hier auch ungefiltert Negatives enthalten. So wird etwa von der mit 23 Jahren verstorbenen Carolin Ebert alias „Sexy Cora“ aus der RTL-Show Big Brother gesagt, es geschehe ihr recht, „wenn sie hin ist“. Im realen Leben wäre das wohl unter Grabschändung einzusortieren.

Kurt-Helmuth Eimuth

Das Aus für die Zivis

In vielen Gemeinden wird man sie vermissen
Evangelisches Frankfurt Februar 2011

Im Kindergarten der Gemeinde Cantate Domino hat man schon Abschied genommen von den „Zivis“. Seit 1984 hatte man Zivildienststellen in den drei Kindergruppen und in der Küche vorgehalten. Jetzt arbeitet der letzte Zivildienstleistende in dieser integrativen Einrichtung in der Nordweststadt – noch bis Mai. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht wird auch der Zivildienst zum 1. Juli abgeschafft. Allerdings, sagt Kita-Leiterin Helga Krämer, habe schon die Verkürzung des Zivildienstes auf sechs Monate die Einsatzmöglichkeiten stark beschränkt: „Und von den sechs Monaten gehen noch Lehrgänge und Urlaub ab.“

Eine wirkliche Beziehung zu den Kindern lässt sich in dieser Zeit nur schwer herstellen. Deshalb versucht man in der Nordweststadt schon seit einigen Jahren, zwei der vier Stellen mit jungen Menschen im „Freiwilligen sozialen Jahr“ (FSJ) zu besetzen. Doch „FSJler“ sind rar. Zudem will man gerne welche, die mindestens 18 Jahre alt sind und möglichst Männer, die das Team der Kita ergänzen. „Männliche Bezugspersonen zu haben, ist wichtig“, sagt Helga Krämer. „Die Identifikationsmöglichkeit wird fehlen.“

Lieve Van den Ameele, Pfarrerin in Fechenheim, schätzt an den Zivildienstleistenden in der Gemeinde ihre unterschiedlichen Fähigkeiten. Der jetzige ist gelernter Kfz-Mechaniker. Mit seinem technischen Verstand hilft er der Gemeinde über manche organisatorische Klippe hinweg. Wie es in der gemeindlichen Arbeit weitergehen soll, weiß Van den Ameele auch nicht. Der Zivi hilft Älteren beim Einkaufen, übernimmt Hausmeisterdienste oder ist in der Kindertagesstätte eingesetzt. „Wie wir das anderweitig machen sollen, ist offen. Ein-Euro-Kräfte gibt es ja auch immer weniger“, stellt Van den Ameele fest. Eine konkrete Auswirkung hat die Angelegenheit schon jetzt. Die Einladung zum Kindergottesdienst wird es nur noch per E-Mail geben. Denn der Zivi kann das Austragen in die Briefkästen nicht mehr übernehmen.

Ob und wie der von der Politik diskutierte Freiwilligendienst ein Ersatz in den zahlreichen sozialen Arbeitsfeldern sein kann, wird sich also erst noch herausstellen müssen. Es ist aber wahrscheinlich, dass für die zahlreichen Einsatzstellen in der Altenpflege, im Krankenhaus, im Rettungsdienst oder eben auch in Kirchengemeinden, an denen bisher Zivildienstleistende eingesetzt waren, sich nicht genügend Freiwillige finden werden.

Kurt-Helmuth Eimuth

„Bildung muss zweckfrei sein“

Gesine Schwan sprach in der Evangelischen Stadtakademie
Evangelisches Frankfurt Dezember 2010

„So viel schlauer und fleißiger als ich kann Herr Ackermann nicht sein, um den Einkommensunterschied zu begründen.“ Mit anschaulichen Beispielen zog die ehemalige Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin und Präsidentin der Humboldt-Viadrina School of Governance in Berlin, Gesine Schwan, ihre Zuhörer und Zuhörerinnen in der Evangelischen Stadtakademie in ihren Bann. Es war spürbar, dass hier jemand spricht, die mitten unter uns lebt.

Schwan war eingeladen, um über „Talentförderung oder Elitebildung?“ zu sprechen. Sie betonte die Notwendigkeit, extreme Einkommensunterschiede zu vermeiden. Der Staat habe für eine materielle Grundsicherung zu sorgen. Bildung und Ausbildung müssten immer die Gerechtigkeit im Blick haben. Kein gutes Haar ließ Gesine Schwan am derzeitigen Bildungssystem. Der Vorrang des ökonomischen Prinzips habe die Erkenntnis verdrängt, dass Bildung zweckfrei sei. Bildung werde auf schnell verwertbares Wissen reduziert. Komplizierte Zusammenhänge könnten so nicht mehr ergründet werden: „Damit verkümmert eine Kultur der Begründung.“ Zudem „wissen wir heute nicht, was wir in 25 Jahren wissen wollen“, führte Schwan aus. Als Zeichen des Versagens wertete sie, dass über 70 000 Schüler und Schülerinnen pro Jahr die Schule ohne Abschluss verlassen: „Das dreigliedrige Schulsystem selektiert zu früh und zu hart.“

Auch wenn Bildung heute scheinbar ganz oben auf der politischen Agenda stehe, würden gemessen an der wirtschaftlichen Leistungskraft die Ausgaben für Bildung in Deutschland sinken. Gesine Schwan plädierte für ein Bildungsverständnis, das Selbstvertrauen, Neugier und Geduld zum Lernen beinhaltet. Dabei habe die Familie eine hervorgehobene Bedeutung: Bildung brauche Vertrauen. Bildung beginne im Mutterleib. Gesine Schwan plädierte für reduzierte Arbeitszeiten in der Familiengründungsphase: „Die Zukunft gehört partnerschaftlichen Familien, in denen beide sich um die Kinder kümmern.“

Selbstvertrauen und Selbstachtung seien zwei Grundhaltungen, die es zu vermitteln gelte. Man solle Schülerinnen und Schüler ermutigen und ihre jeweiligen Kompetenzen sehen.So gelte es, die Zweisprachigkeit der Einwanderer zu fördern. Dieses Potential helfe auch der Wirtschaft. An der Bildung entscheide sich, „wie wir zusammen leben wollten“, ob in Konkurrenz oder in einer Kultur der Gemeinsamkeit.

Kurt-Helmuth Eimuth

Unter strengen Regeln

Blick hinter die Kulissen der Zeugen Jehovas
Evangelisches Frankfurt Dezember 2010

Einen Blick hinter die Kulissen der Zeugen Jehovas vermittelt das Buch „Mara im Kokon“, das die Selbsthilfeinitiative „Sinus“ gemeinsam mit der Autorin Barbara Kohout in Frankfurt vorstellte. Sechzig Jahre lang war Kohout Mitglied der „Wachturmgesellschaft“. Sie beschreibt, wenn auch erzählerisch verfremdet, den Alltag in der Sekte.

So verhinderte sie die Freundschaft ihrer Tochter mit einer Klassenkameradin: „Es waren ‚Weltmenschen‘ und somit also schlechter Umgang.“ Als die Tochter einen jungen Mann kennenlernte, der kein Zeuge Jehovas war, und es zu angeblichen „sexuellen Verfehlungen“ kam, denunzierte die Mutter das eigene Kind bei den Ältesten. Die Jugendliche musste sich vor dem Rechtskomitee der Zeugen Jehovas verantworten.

Heute spricht kein Zeuge Jehova mehr mit Barbara Kohout. „Ich werde tot geschwiegen.“ Selbst das eigene Enkelkind, noch in der Sekte, mochte die Großmutter bei Facebook nicht als „Freundin“ akzeptieren. „Gemeinschaftsentzug“ nennt man diese Praxis.

Das Buch „Mara im Kokon“ (Engelsdorfer Verlag, 14,95 Euro) sei „ein leidenschaftliches Plädoyer für Gewissensfreiheit“, sagte der Weltanschauungsbeauftragte des Bistums Limburg, Lutz Lemhöfer. Die Wachturmgesellschaft hat in Deutschland etwa 160 000 Mitglieder und ist in einigen Bundesländern, darunter auch Hessen, als Körperschaft des Öffentlichen Rechts anerkannt.

Kurt-Helmuth Eimuth

Weihnachten feiern – gerne auch unchristlich

Evangelisches Frankfurt Dezember 2010

Ob deutscher Weihnachtsmarkt in Birmingham, Weihnachtsdeko in China oder Christmas Cake in Japan: Die Globalisierung hat das Weihnachtsfest erfasst. Und womöglich seines Inhaltes beraubt? Denn Weihnachten ist zwar in allen Teilen der Erde präsent – doch die Botschaft von der Geburt Jesu fehlt.

Der Frankfurter Weihnachtsmarkt lockt in der Adventszeit nicht nur Tausende in die Mainmetropole, auch in England erfreut er sich wachsender Beliebtheit. In mehrere Städte exportiert die Frankfurter Tourismus und Congress GmbH original deutsches Weihnachtsgefühl: Leeds, Manchester und Edinburgh zum Beispiel. Die höchsten Besucherzahlen verzeichnet der Markt in Frankfurts Partnerstadt Birmingham. Der dortige „Frankfurt Christmas Market“ ist der größte deutsche Weihnachtsmarkt außerhalb des deutschsprachigen Raumes. Mit fast neunzig Ständen konnte er im letzten Jahr rund eineinhalb Millionen Gäste anziehen.

Der englische Ableger des Frankfurter Weihnachtsmarktes wird in großen Containern komplett aus Germany importiert: Aachener Printen, Christstollen, Nussknacker, Lammfellpantoffeln und Holzspielzeug gibt es da, selbst der Glühwein wird in Originalbechern mit dem Aufdruck „Frankfurter Weihnachtsmarkt“ serviert. Die Budenbeschriftungen sind weitgehend in Deutsch. Für viele Engländer sind Worte wie „Brot“ oder Waffeln“ eine besondere Herausforderung. Die Lebkuchenherzen tragen Aufschriften wie „Schatzi“, und auch die Preislisten sind auf Deutsch. Nur gezahlt wird in Pfund.

Zum Erfolg trägt sicher auch der Alkoholausschank unter freiem Himmel bei – was sonst in England streng verboten ist. Doch der deutsche Weihnachtsmarkt lässt eine Ausnahme zu. Am Ausgang machen große Schilder darauf aufmerksam, dass man nun wieder die alkoholfreie Normalität betritt.

Umfunktionierte Tannenbäume, die geradezu Leuchtturmqualitäten entwickeln, Bedienungen mit Nikolausmützen und allenthalben schrille Lichterketten – das mag im eher atheistischen China verwundern. Vor dem berühmten Vogelnest-Olympiastadion wird alle Jahre wieder ein riesiger Weihnachtsbaum aufgestellt.

Berichte aus dem vorweihnachtlichen China entbehren nicht einer gewissen Skurrilität: „In diesen warmen Dezembertagen sind sie ungewöhnlich gekleidet: Die Kellnerinnen vom ‚Goldenen Essstäbchen’ tragen rotweiße Weihnachtsmützen, am Schaufenster ihres Lokals hängt ein künstlicher Kranz: „Fröhliche Weihnachten!“ Und weiter berichtet das Magazin „Der Spiegel“: „Die Stände im Shin-Kong-Einkaufszentrum im Pekinger Central Business District sind ebenfalls mit Tannenbäumen und mit bunten Geschenkpaketen dekoriert. Aus den Lautsprechern dudelt Jingle Bells, Weihnachtskränze hängen an den Wänden, im Supermarkt gibt es Baumkugeln zu kaufen. Ein Weihnachtsbaum aus Plastik, rund einen halben Meter hoch, kostet 78 Yuan (rund acht Euro). In der Supermarktkette Jingkelong gibt es ihn schon für 48 Yuan.“

Gerade in Ländern, in denen zunehmender Wohlstand einen großen Nachholbedarf in Sachen Internationalisierung und Anerkennung hervorruft, ist Weihnachten immer beliebter. Für die junge, sich westlich gebende Generation gehört das mit zum neuen Lebensstil. Ein Grund, wa-
rum gerade der Weihnachtsmann in China so schnell aufgenommen wurde, liegt sicher auch in der Symbolik der Farbe Rot, die im traditionellen chinesischen Kontext als Glücksfarbe gilt.

Die religiöse Bedeutung des Festes bleibt dabei weitgehend unbekannt. Zwar dürfen die wenigen Christinnen und Christen auch in China Gottesdienste feiern. Doch ganz einfach haben es die Kirchengemeinden dort nicht. Die Regierung genehmigt nur die Aktivitäten einer einzigen christlichen Kirche, an deren Spitze ein vom Staat akzeptierter Bischof steht. Für alle, die sich dem nicht unterwerfen wollen, bleibt nur die gefährliche Hinwendung zur so genannten Untergrundkirche.

In Japan gehören weniger als zwei Prozent der Bevölkerung dem christlichen Glauben an. Trotzdem steigt auch hier die Popularität des Weihnachtsfestes. Wieder sind es die Jungen, die den neuen Brauch gerne aufgreifen. Ihnen kommt entgegen, dass es üblich ist, sich an Weihnachten zu beschenken – auf höfliche Gesten legt man im Land der Mitte besonderen Wert. Das Beschenken wird deshalb gerne und häufig zelebriert.

In Japan sind vor allem die Illuminationen in der dunklen Jahreszeit sehr beliebt. Ganze Straßenzüge werden beim so genannten „Light up“ in buntes Licht getaucht. Der japanische Fremdenverkehrsverein wirbt mit diesem besonderen Erlebnis: „Zur Winterzeit werden in verschiedenen Orten im ganzen Land Straßenzüge mit ausgefallenen Lichterdekorationen in ein abendliches Lichtreich verwandelt. In der dunkelsten Jahreszeit wird ein Spaziergang im Lichterschein zu einer fröhlichen, aber auch besinnlichen Erfahrung.“ In der Stadt Sendai findet im Rahmen der Beleuchtungen auch eine Parade von als „Santa Claus“ verkleideten Menschen statt.

Schon im Jahr 1549 hat mit dem Jesuitenpater Franziskus Xaverius der erste christliche Missionar das Land betreten. Mit ihm kam auch das Weihnachtsfest in das japanische Inselreich. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich das Fest zunehmend amerikanisiert. Genau wie in Amerika bringt seither Santa Claus am 25. Dezember Geschenke.

Eine Besonderheit ist in Japan der Christmas Cake, den es um die Weihnachtszeit zu kaufen gibt, und der von Fremdenverkehrsvereinen als Besonderheit vermarktet wird: Es handelt sich um eine kleine Sahnetorte mit Erdbeeren, die als typisches Weihnachtsessen gilt. Sie sorgte dafür, dass das Wort „Weihnachten“ hier in aller Munde ist: Als „liegengebliebenen Weihnachtskuchen“ bezeichnet man in Japan nämlich etwas despektierlich ältere unverheiratete Frauen.

Doch wer über diese Sinnentleerung und Metamorphose des Weihnachtsfestes die Nase rümpft, bedenke, dass erst seit gut einem Jahrzehnt Halloween in Deutschland als Partyfest Einzug gehalten hat. Wen interessiert es da, dass es keltischen Ursprungs ist – und zwischenzeitlich auch christlich aufgeladen wurde.

Kurt-Helmuth Eimuth

Vier Klassen mehr – Integrative Schule in Ginnheim wird erweitert

Evangelisches Frankfurt Oktober 2010

Die Integrative Schule in Ginnheim bekommt einen Erweiterungsbau. Die Nachricht überbrachte Bürgermeisterin Jutta Ebeling bei einer Feier zum 25-jährigen Bestehen. Derzeit lernen hier in vier Klassen jeweils 4 Kinder mit und 15 Kinder ohne Behinderung gemeinsam. In Zukunft kann die Zahl der Klassen verdoppelt werden. Ebeling würdigte die „Vorreiterrolle“ der von der Französisch-Reformierten Gemeinde und dem Evangelischen Regionalverband Frankfurt getragenen Schule.

Pfarrerin Esther Gebhardt, die Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Regionalverbands, freut sich über die Entscheidung der Stadt. Einst „Aufbruchsignal“, sei die Integrative Schule heute wichtiger denn je: „Sie verweist auf eine Welt, in der Unterschiede ihren Platz erhalten, und in der sich das Streben nach guter Leistung und sozialer Verantwortung nicht widerspricht.“

Vera Moser, bisher Direktorin des Instituts für Heil- und Sonderpädagogik an der Universität Gießen und seit Oktober Professorin an der Berliner Humboldt-Universität, bescheinigte der Integrativen Schule „eine in jeder Hinsicht modellhafte Praxis“. Moser bemängelte, dass es in den deutschen Bundesländern noch keine verbindlichen Richtlinien für Barrierefreiheit im Bildungsbereich gebe. Inklusion sei mittlerweile aber „nicht mehr nur eine gute pädagogische Idee, sondern Menschenrecht.“

Die Pädagogin ist sicher, dass entsprechende Standards über kurz oder lang in allen Schulen zum Maßstab erhoben werden. Dabei könne sich die Politik an der Integrativen Schule Frankfurt ein Vorbild nehmen, so Moser. In einer Bildungslandschaft mit Zukunft sei es „unverzichtbar, Etikettierung und Klassifizierung abzuschaffen“.

epd / Kurt-Helmuth Eimuth