Männer sind in der Kinderbetreuung ebenso rar wie willkommen. Fehlen doch Kindern männliche Bezugspersonen, die zur Ausprägung von Rollenverständnis und den Beziehungen zwischen den Geschlechtern wichtig sind. Doch immer noch begegnen Männern einem Generalverdacht vor allem wenn es ums Wickeln oder die Begleitung desToilettengangs geht. Wie können sich Erzieher schützen, welche Strategien gibt es im Umgang mit kritischen Eltern und welche sexualpädagogische Herausforderung stellt dieses Phänomen dar. Ein Seminar nicht nur für Männer.
Die Einübung demokratischer Meinungs- und Willensbildung beginnt bereits in der Krabbelstube. Die Haltung des päd. Fachpersonals muss die Kinder auf Augenhöhe sehen. Kommunikative Prozesse können hier schon eingeübt werden, aber es bilden sich bereits in sehr jungen Jahren auch Vorurteilsstrukturen heraus. In diesem Seminar geht es um Partizipation von Anfang an, um das Erlernen der notwendigen Zuhör- und Sprachkompetenz und um Diversität. Übrigens ist Partizipation nicht nur ein pädagogischer sondern auch ein gesetzlicher Auftrag und auch eine Forderung der Bildungspläne.
Diversität stellt eine Herausforderung für die Pädagogik dar, weil jedes Kind das Recht auf Berücksichtigung seiner individuellen Voraussetzungen hat. Pädagogisch geht es immer auch um die Integration der vielen Verschiedenheiten. Diversität ist eine Ressource, die nicht nur in Unternehmen genutzt wird. In diesem Seminar wird gezeigt, wie in Kindertagesstätten diese Ressource pädagogische Optionen eröffnet, wie Fachkräfte den Verschiedenheiten der sozialen Milieus, des Geschlechts der Kinder, ihrer körperlichen Verfassung und ihrer kulturellen und sprachlichen Besonderheiten gerecht werden können.
Schon die Jüngsten kommen mit Medien in Kontakt und nehmen diese Erlebnisse und Erfahrungen in die Bildungseinrichtung mit. Der Kindergarten kann also gar kein medienfreier Raum sein. Vielmehr ist es Aufgabe der Fachkräfte, sich mit den Medienerlebnissen der Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren auseinanderzusetzen und diese zu begleiten. Im Seminar werden das Medienverhalten der Kinder und deren Medienhelden analysiert. Dabei soll eine kritische Auseinandersetzung mit Medien und dem eigenen Medienverhalten angebahnt werden. Problematische Inhalte können aufgearbeitet und ein erster Einblick in die Funktion und Absichten von Medien gegeben werden.
Die Lektüre eines Krimis hatte für Conny & Kurt eine reale Konsequenz. Sie wollen sich jetzt doch um einige Vorräte für den Notfall kümmern. Wasser, Solarpanel und ein paar Lebensmittelvorräte können nicht schaden. In seinem Thriller Blackout schildert Marc Elsberg die Folgen eines Stromausfalls im engverzahnten Stromnetz Europas. Kein Wasser, keine Energie, keine Kommunikation, kein Lebensmittelnachschub…Gerade vor dem Hintergrund möglicher Schädigung der Infrastruktur, wie sie kürzlich zu erleben war, ist dies hoffentlich weiterhin unwahrscheinlich. Aber mit den Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Vorsorge sollte man sich auseinandersetzen. (https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/vorsorge_node.html)
Menschen, denen wir oft begegnen, von denen wir aber meist kaum etwas wissen, hat Christoph Busch als Stadtteilhistoriker in den Mittelpunkt gestellt. Der frühere Pfarrer lebt seit Jahrzehnten im Frankfurter Stadtteil Rödelheim und führte dort im Rahmen eines Projektes der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Gespräche mit Geschäftsleuten mit Migrationshintergrund.
Vierzehn Gespräche hat Christoph Busch, Pfarrer im Ruhestand, protokolliert, und das ohne technische Hilfsmittel. Keine Angaben auf Fragebögen wollte er bekommen, sondern offene Gespräche mit besonderem Interesse für das Gegenüber führen. Sie sind die Grundlage seines Buches mit Herkunftsgeschichten Rödelheimer Geschäftsleuten. Im Zentrum der Gespräche stand die Frage: „Was haben Sie von dort mitgebracht, von wo Sie nach Rödelheim gekommen sind, um hier ein Geschäft zu eröffnen?“
Busch hat seine lesenswerten Protokolle durch zwei Gespräche mit Fachleuten ergänzt und unter verschiedenen Stichworten – Arbeit, Bildung, Familie, Weggehen und Ankommen, Rassismus oder auch Religion – geordnet.
Zehn Prozent der Weltbevölkerung können nicht lesen und schreiben. und auch drei der im Buch interviewten Frauen konnten als Kinder nicht zur Schule gehen. Doch sie haben dies nicht als „lebenslanges Urteil“ akzeptiert und die Initiative ergriffen. Bemerkenswert ist der hohe Stellenwert von Familie bei Migrant:innen. Und noch ein Befund des Buches ist interessant und mehr als ein Schmunzeln wert: Einige der Rödelheimer Geschäftsleute gaben ihrer Niederlassung den Namen ihrer Kinder. So steht beim Schneider Ercan Dirik in großen Lettern der Name seines Sohnes Kalo an der Scheibe des Ladenlokals. Und das Restaurant „Milly“ ist nach der Tochter des Eigentümers benannt.
Busch weist darauf hin, dass der Ökumenische Rat der Kirchen Rassismus als Sünde gegeißelt hat. Auch Rödelheimer Geschäftsleute haben Rassismus erleben müssen, doch darüber wollen sie nicht öffentlich sprechen. Auch das ist eine Zustandsbeschreibung deutscher Wirklichkeit.
Beim Thema Religion gibt es vermutlich weniger Unterschiede zwischen Eingewanderten und Angestammten als man landläufig meint. Die Religion der von ihm interviewten Menschen, resümiert Busch, „ist keine Religion der Dogmen oder Liturgien. Die Religion, von der sie reden, ist eher eine Herzensangelegenheit. Es ist eine persönliche, eine geradezu intime Religion, die sie mit ihren Worten mehr andeuten als erklären.“ Busch sieht dies im Einklang mit Dorothee Sölles Verständnis von Religion nach „erfahrenem Sinn“, als Versuch einer unendlichen Bejahung des Lebens.
Dem Autor ist es gelungen, den globalen Mikrokosmos Rödelheim einzufangen. Dabei lässt er vor allem die Protagonist:innen selbst zu Wort kommen. Fast alle zeigen sich auch auf den außergewöhnlich gelungenen Fotografien. Die Veröffentlichung entspricht genau dem, was Busch ihr als Zitat seines verstorbenen Freundes und früheren Frankfurter Dezernenten für Integration, Jean-Claude Diallo, vorangestellt hat: „Der Zugang zu einer Kultur kann immer nur partiell und subjektiv sein. Das beinhaltet, den anderen Mann oder die andere Frau wirklich anzusehen und sich ihm oder ihr als Gleichwertigem zu nähern.“
Erntedankfest und die Feier der Deutschen Einheit sind für Conny & Kurt Anlass, sich zu erinnern. Denn der Tag des Mauerfalls hat sich nicht nur in der kollektive Gedächtnis gebrannt, sondern auch in das individuelle. Und so erzählen beide von dem Tag als das Unwahrscheinliche Wirklichkeit wurde. Wie sie es persönlich erlebt haben, dass Zusammenwuchs, was zusammen gehört.