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Mahnende Glocke der Erlöserkirche in Oberrad

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 22. Oktober 2014

Die „kleine“ Glocke im Hof der Erlösergemeinde am Melanchthonplatz lädt zum Gedenken ein: Wie halb Oberrad wurde auch die Glocke im Zweiten Weltkrieg förmlich zerrissen. Jetzt mahnt sie stumm.

Sie wurde bei der Bombardierung Oberrads 1943 zerstört und mahnt jetzt im Hof der Erlösergemeinde gegen den Krieg: die kleine Glocke der alten Erlöserkirche.
Foto: Anne-Elisabeth Eimuth

Sie wurde bei der Bombardierung Oberrads 1943 zerstört und mahnt jetzt im Hof der Erlösergemeinde gegen den Krieg: die kleine Glocke der alten Erlöserkirche. Foto: Anne-Elisabeth Eimuth

Kirchenglocken sind imponierende Klangkörper. Man hört sie weithin. Nur zu sehen sind sie meist nicht, dazu müsste man in der Regel zahlreiche Treppen bis in die Kirchturmspitze erklimmen.

Nicht so in Oberrad. Im Hof der Erlösergemeinde am Melanchthonplatz ist eine zu sehen – beeindruckend, obgleich es sich nur um die „kleine“ Glocke handelt. Sie lädt zum Gedenken ein: Wie halb Oberrad wurde auch die Glocke im Zweiten Weltkrieg förmlich zerrissen.

Als am 4. Oktober 1943 die westliche Hälfte von Oberrad durch Brandbomben in Schutt und Asche gelegt wurde, brannte auch die in den Jahren 1912 bis 1914 erbaute frühere Erlöserkirche aus. Wenige Wochen später, am 18. März 1944, wurden Kirchenschiff und Turm mittels Sprengbomben in einen Steinhaufen verwandelt.

Die beschädigte „kleine Glocke“ diente dann bis zum Wiederaufbau der Erlöserkirche im Jahr 1956 als Geläut einer provisorischen Notkirche. Da sie nicht mehr geschwungen werden konnte, wurde sie mit einem Klöppel geschlagen.

Anschließend hat man die Glocke dann im Innenhof aufgestellt und ihr eine Inschrift gegeben: „1914 – 1956 – Ich rief zu Gott in zwei Kriegen, Not und Hungerszeit, jetzt mahn’ ich stumm“.

Kita-Erweiterung am Bornheimer Hang

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 11. Oktober 2014

Der Kindergarten der Evangelischen Nord-Ost Gemeinde hat heute seine neuen Räume offiziell in Betrieb genommen. Sogar Oberbürgermeister Peter Feldmann war gekommen.

Oberbürgermeister Peter Feldmann lobte das Engagement des Investors und der Evangelischen Nord-Ost Gemeinde. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Der Oberbürgermeister betonte die Bedeutung der Kinderbetreuungseinrichtungen für die Stadt. „Da wo Familien wohnen, müssen beide Eltern arbeiten. Deshalb brauchen wir qualifizierte Kindertagesstätten“, so Feldmann. da der Zuzug nach Frankfurt anhalte, benötige die Stadt ständig eine größere Anzahl von Kita-Plätzen „und vor allem Kitas, die besser ausgestattet sind.“

Den Kita der Nord-Ost Gemeinde hat die Justizbau-Genossenschaft für 750.000 € erweitert. Nun bietet die Einrichtung Platz für 40 Kinder von 0 bis 6 Jahren. Durch einen Anbau konnte die Grundfläche von 112 Quadratmeter auf 260 Quadratmeter mehr als verdoppelt werden.

Hell und angenehm groß sind die neuen Räume der Kita. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Wenn Betteln organisiert wird, ist das für Städte ein Problem

von Kurt-Helmuth Eimuth 29. September 2014

„Bild“ spricht vom „Bettlerkrieg“ auf der Zeil. Es gebe ein Gerangel um die besten Plätze, und selbst Passanten würden angegriffen. In Norwegen will man das Betteln gar ganz verbieten. Städte wissen sich gegen das organisierte Betteln offenbar nicht anders zu helfen.

Nicht alle betteln freiwillig, manche werden abends abkassiert. Wie hoch das Ausmaß der organisierten Ausbeutung ist, ist jedoch Spekulation. Foto: Rolf Oeser
Nicht alle betteln freiwillig, manche werden abends abkassiert. Wie hoch das Ausmaß der organisierten Ausbeutung ist, ist jedoch Spekulation. Foto: Rolf Oeser

Das Geben von Almosen gehört schon immer zur christlichen Tradition, die Unterstützung der Armen ist gute Praxis auch im Judentum und im Islam. Menschen in Not gilt es zu unterstützen, ihnen soll man helfen, da sind sich alle Religionen einig.

In der Folge – sozusagen die Kehrseite der Medaille – fordern arme Menschen die „milden Geben“ auch selbst ein, sie betteln. Dies und selbst die Zurschaustellung von Elend müsse man ertragen, urteilte in den 1970er Jahren das Verfassungsgericht. Der Bettler, der stumm an der Ecke sitzt, dürfe nicht vertrieben werden.

Der schweizerische Reformator Johannes Calvin hingegen setzte erstaunlicherweise schon vor 500 Jahren in Genf ein striktes Verbot des Bettelns durch. Jeder müsse von seiner Arbeit leben können, meinte Calvin. Und wenn das nicht gegeben sei, müsse er Zuwendungen bekommen. Deshalb wird in jedem Gottesdienst mit dem Klingelbeutel für diakonische Aufgaben gesammelt. Gottesdienst feiern und an die Armen denken gehören also untrennbar zusammen.

Doch spätestens seit Brechts Dreigroschenoper ist bekannt, dass Betteln eben auch organisiert wird. „Manche müssen das Geld, dass sie erbetteln, abgeben“, sagt Bettina Bonett, Straßensozialarbeiterin bei der Obdachlosenhilfe „Weser 5“. „Neulich habe ich beobachtet, wie ein Typ zwei Frauen richtig verfolgt hat, damit sie ihm das Geld geben“, erzählt sie.

„Zahlen über das Ausmaß des organisierten Bettelns gibt es nicht, nur subjektive Empfindungen“, sagt Ralph Rohrer vom Frankfurter Ordnungsamt. Doch immer mehr Zeitungen haben in letzter Zeit über das Phänomen berichtet: Die Banden seien straff organisiert, holten Menschen aus osteuropäischen Staaten mit falschen Versprechungen in den Westen, die dann in den Fußgängerzonen systematisch zum Betteln eingesetzt würden. Der Gewinn sei beträchtlich. Es wird geschätzt, dass jeder Bettler, jede Bettlerin 100 Euro am Tag einbringen muss. Die Banden operierten europaweit.

„Geben Sie nur dem Bettler ihres Vertrauens etwas“, rät Rohrer. Der Mann vom Ordnungsamt meint jene, die schon seit Jahren am selben Platz sitzen, die sozusagen persönlich bekannt sind. Oder man verweist an das Diakoniezentrum „Weser 5“. Für 1,50 Euro bekommt man dort ein Mittagessen. Bettina Bonett verteilt statt Geld manchmal Essensgutscheine.

Achim Knecht als erster evangelischer Stadtdekan ins Amt eingeführt

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 26. September 2014

Pröpstin Gabriele Scherle führte am Freitag, 26. September, den ersten evangelischen Stadtdekan Frankfurts Achim Knecht in der Heiliggeistkirche in sein Amt ein. Auch Oberbürgermeister Peter Feldmann, der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz und der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung gehörten zu den Gästen.

Der neue Frankfurter Stadtdekan während seiner Predigt in der Heiliggeistkirche.
Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Der neue Stadtdekan betonte in seiner Predigt, dass Kirche nur dort auf der Spur Jesu sei, wo sie diakonisch handele. „Wenn sie sich der Hilfe der Bedürftigen zuwendet.“ Und Knecht mahnte: „Wenn sich Kirche und Diakonie dagegen zu sehr daran orientieren, was sich ‚rechnet‘ und was nicht, dann verlieren sie die Spur Jesu aus den Augen.“ Und da die Kirche sich in den gesellschaftlichen Diskurs einmischen müsse, wenn die Freiheit auf dem Spiel stehe, sei sie auch eine politische Kirche.

Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann hob in seinem Grußwort hervor, dass die Religionen „Sinn und Friedensstifter“ seien. Dabei gehe die evangelische Kirche nicht den einfachen Weg, sondern stelle sich den Konflikten einer Stadtgesellschaft wie etwa der Kinderarmut und der steigenden Zahl der Flüchtlinge. „Die Kirche ergreift Partei für die Schutzlosen. Sie steht mitten in der Stadt“, konstatierte der Oberbürgermeister.

Als weltoffene Handelsmetropole sei Frankfurt schon immer den Weg des Dialogs mit anderen Kulturen gegangen. Darum sei der Dialog der Religionen der einzig gangbare Weg für diese Stadt.

Oberbürgermeister Peter Feldmann betonte in seinem Grußwort die positive Wirkung der Religionen in der Stadtgesellschaft. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Pröpstin Gabriele Scherle erinnerte daran, dass die Risse der Gesellschaft bis in den Rat der Religionen hineinreichten. „Und so lassen die Konfliktlinien dieser Welt auch unser Gemeinwesen brüchig werden. Statt Empathie mit den Opfern werden Gründe gesucht, um anti-semitisch sein zu können, anti-islamisch oder auch anti-westlich.“ In einer solchen Situation brauche es Aufmerksamkeit für das alltägliche Leben und seine Verletzlichkeit.

Der Weg zur Gründung des Stadtdekanats in dem sich die vier bisherigen Frankfurter Dekanate vereinten und das künftig auch die Leitung des Evangelischen Regionalverbandes übernimmt, sei sehr lang gewesen, stellte der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Volker Jung fest. Doch die zahlreichen Gremien und beteiligten Personen seien Ausdruck einer „Partizipationskultur“. Das Stadtdekanat soll das Miteinander in der Sttadt, auch das Miteinander der Religionen fördern und sich als zuverlässiger Partner der Stadt zeigen, wünschte der Kirchenpräsident.

Praktisch wolle man die Ökumene zwischen evangelischer und katholischer Kirche angehen, betonte der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz. Dabei könne man sich auf das Motto der Vorgänger beziehen: „Was wir gemeinsam tun können, tun wir gemeinsam.“

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 26. September 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe 2014/6 – November, Web

Flüchtlingen helfen, Bildungschancen eröffnen

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 10. September 2014

Beim Jahresempfang der Diakonie Hessen in der Peterskirche plädierte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner für bessere Bedingungen für Flüchtlinge.

In der Diskussion mit Sozialminister Stefan Grüttner (2. von rechts): die stellvertretende hessen-nassauische Kirchenpräsidenton Ulrike Scherf (rechts) und Katrin Wienold-Hocke, Pröpstin des Sprengels Kassel (2. von links). Holger Weinert (links) vom hr-Fernsehen moderierte das Gespräch. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Eine kurze Verweildauer in den Erstaufnahmeeinrichtungen und einen schnelleren Zugang zum Arbeitsmarkt für Flüchtlinge forderte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner beim Jahresempfang der Diakonie Hessen in der Frankfurter Peterskirche. Erstens könne der Arbeitsmarkt einige der Qualifikationen gut gebrauchen, zum anderen stärke Arbeit das Selbstvertrauen der Flüchtlinge. Grüttner betonte, dass „niemand sein Heimatland freiwillig verlässt“. Hessen habe sich auf die steigenden Flüchtlingszahlen gut vorbereitet und die Anzahl der Plätze von 578 im Oktober 2012 auf über 3000 gesteigert.

Zufrieden mit der Fusion der beiden hessischen diakonischen Werke zur Diakonie Hessen zeigte sich der Vorstandsvorsitzende Pfarrer Wolfgang Gern. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Die stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf, berichtete, dass die Kirchengemeinden sich an vielen Stellen in der Flüchtlingshilfe engagierten. „Die Hilfsbereitschaft Flüchtlingen zu helfen ist riesengroß“, pflichtete Grüttner der Kirchenvertreterin bei.

Als Beispiel für die Verbesserung der Bildungsgerechtigkeit verwies Grüttner auf den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan für 0 bis 10 Jahre, der inzwischen etabliert sei. Das Land habe verstärkte Anstrengungen gerade in der frühkindlichen Bildung unternommen. Hier investiere man jährlich 435 Millionen Euro. Schließlich hätten selbst führende Kirchenvertreter im Land das in diesem Jahr in Kraft getretene Kinderförderungsgesetz gelobt.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 10. September 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

Militäreinsatz als kleineres Übel

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 7. September 2014

Eine Trennung nach dem Motto „Hier Welt, da Gott“ kann es nach Meinung des ehemaligen Bischofs der evangelischen Landeskirche in Braunschweig, Friedrich Weber, nicht geben. Bei einem Studientag zur Barmer Theologischen Erklärung in Frankfurt verteidigte er auch den Einsatz militärischer Mittel.

Der Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, Friedrich Weber, hat eine Diskussion über die Legitimität militärischer Gewalt in seinem Vortrag zur Barmer Erklärung auch aus christlicher Sicht angeregt. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Bei einem Studientag zur Barmer Theologischen Erklärung in Frankfurt verteidigte er auch den Einsatz militärischer Mittel und unterstrich eine Stellungnahme der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau: „Christen müssen widersprechen, wenn die Gott gegebene Würde von Menschen verletzt oder gar das Leben von Menschen bedroht wird.“

Angesichts der Gewalt wie der der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ in Syrien und Irak verwies Weber auf eine Erklärung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), deren Präsident er ist: Es könne Situationen geben, in denen ein Staat nicht bereit oder fähig ist, seiner Bevölkerung Schutz und ausreichende Sicherheit zu gewährleisten. Es könnte Situationen geben, wo man feststellt, dass ein Regime einen Völkermord oder andere massive Gräueltaten plant.“

Zwar müssten auch dann nicht-militärische Mittel voll ausgeschöpft werden. Doch „wenn militärische Gewalt die einzig mögliche Antwort zu sein scheint, um solche Situationen zu entschärfen, verlangt sie eine legitime Autorität, um sie einzusetzen, und eine beschränkte Anwendung der Kriterien.“ Der Schutz des Lebens von Menschen vor blanker Gewalt sei eine humanitäre Pflicht und der Einsatz militärischer Mittel könne in solcher Situation das „kleinere Übel“ sein, so Weber.

Zu der Fachtagung aus Anlass des 80. Jahrestages der Barmer Erklärung hatten mehrere evangelische Institutionen, darunter der Evangelische Regionalverband Frankfurt und das Predigerministerium eingeladen. Diese Erklärung vom 31. Mai 1934, die maßgeblich Karl Barth ausgearbeitet hatte, war die zentrale Äußerung der Bekennenden Kirche unter dem Nationalsozialismus. Sie richtete sich gegen das Kirchenregime der so genannten „Deutschen Christen”, die die evangelische Kirche dem Nationalsozialistismus anzugleichen.

Laut Barmer Theologischer Erklärung gilt für die Kirche, dass sie „allein unter Gottes Wort“ steht. Danach bestimmt sich auch ihr Verhältnis zum Staat und die Art und Weise, wie die Kirche in der Welt aktiv wird. Darum, so damals der Theologe Karl Barth, „kann die Kirche auch im totalen Staat keinen Winterschlaf antreten und auch keine Gleichschaltung sich gefallen lassen“.

Die Kirche müsse in der Gesellschaft „auf die Wahrheit Gottes hinweisen“ und auf diese Weise Verantwortung für die Welt übernehmen, betonte auch Friedrich Weber.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 7. September 2014 in der Rubrik Gott & Glauben, erschienen in der Ausgabe 2014/5 – Oktober, Web.

Frankfurt wächst und wird noch internationaler

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 28. August 2014

Frankfurts Einwohner und Einwohnerinnen sind zunehmend international: Bald haben mehr als die Hälfte aller Menschen, die hier wohnen, einen Migrationshintergrund, so Oberbürgermeister Peter Feldmann beim Presseempfang der Stadt Frankfurt.

Oberbürgermeister Peter Feldmann beim Presseempfang Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Beim Presseempfang der Stadt Frankfurt in der Villa Merton prognostizierte Oberbürgermeister Peter Feldmann, dass die Fünfzig-Prozent-Marke in Kürze genommen werde. Dies bedeute, dass dann mehr als die Hälfte der Einwohner Frankfurts einen Migrationshintergrund haben, also entweder selbst aus dem Ausland zugewandert oder Kinder von Zugewanderten sind. „Für die internationalen Firmen ist das ein Plus“, betonte Feldmann. Wie nicht anders zu erwarten, lobte Feldmann die Attraktivität der Mainmetropole. Allein im letzten Jahr sei die Stadt um 13.000 Menschen gewachsen. In diesem Zusammenhang verwies er auf seinen Vorschlag, vorhandene Ackerflächen zu bebauen.

Mit Bezug auf seinen Arbeitsstil bemerkte Feldmann, dass der Gestaltungswille der Bürgerschaft spürbar sei. Ohne in Fraktionen eingebunden zu sein, könne er sich so der Stadt und den Bürgerinnen und Bürgern widmen. „Das genieße ich“, so der Oberbürgermeister.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 28. August 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

Wunschbaum im Park

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 18. Juli 2014

Mit einem „Wunschbaum der Wohnungslosen” beteiligt sich das Howard-Philipps-Haus, eine stationäre Einrichtung für wohnungslose Männer an der Eschenheimer Anlage, an einer Kunstinstallation in den Wallanlagen.

Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Auf zahlreichen großen Bannern stehen in Deutsch und Englisch verschiedene Wünsche wie zum Beispiel „einen Schulabschluss machen“, „zur Ruhe kommen“ oder „einen Grabstein für meine Eltern kaufen“. Die Installation ist eines von insgesamt sechzig Exponaten, die das Historische Museum in dem fünf Kilometer langen Anlagenring aufgestellt hat. Hundert Einzelpersonen und Institutionen haben sich an der Ausstellung beteiligt. Sie ist noch bis zum 21. September zu sehen.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 18. Juli 2014 in der Rubrik Kultur, erschienen in der Ausgabe 2014/4 – Juli, Web.

Dankeskirchengemeinde: „Rundherum erneuert“

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 12. Juli 2014

Zehn Tage lang feiert die Dankeskirchengemeinde in Goldstein die Eröffnung ihres neuen Gemeindezentrums

Stolz hält Archithekt Thomas M. Beha den Plan des neuen Gemeindezentrums in die Höhe. Duch die Panoramaschreiben im Gemeindesaal schaut man direkt auf die Dankeskirche. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Für Thomas M. Beha vom Architekturbüro Frick und Frick war der Neubau des Gemeindezentrums der Evangelischen Dankekirchengemeinde in Goldstein eine Herzensangelegenheit. Begeistert erzählt er, dass er schon auf dieser 50 Jahre alten Rutsche als Kind hinuntersauste. „Wir haben sie erhalten und wieder auf einen Hügel gestellt.“ Gerne erläutert er die Details des Gemeindehauses in dem auch ein fünfgruppiger Kindergarten untergebracht ist. Eine weitere Rutsche hat es ihm und den Kindern angetan. Die in Orange getauchte In-door-Rutsche. Eine Attraktion nicht nur für die Kindergartenkinder. Aber auch die Details im Gemeindesaal mit den in ihrer Verästelung an einen Baum erinnernden Leuchtstäben oder die in den Wandschrank versenkbare mobile Wand.

Beeindruckt vom Bau zeigte sich auch die Vorsitzende des Vorstandes des Evangelischen Regionalverbanmdes, Pfarrerin Esther Gebhardt bei der offiziellen Eröffnung am gestrigen Freitag (11. Juli). Das Gebäude strahle Offenheit für alle aus. „Dieses Haus fällt in den Blick, man sieht, dass hier ein lebendiges Stadtteilleben stattfinden kann,“ sagt Gebhardt. Gemeinehaus und Kita hätten jetzt auch mit Hilfe der Stadt Frankfurt einen Neubau bekommen, die Kirche sei im letzten Jahr renoviert worden. Man könne sagen, „die Gemeinde sei rundherum erneuert“. Der designierte Frankfurter Stadtdekan Achim Knecht betonte, dass in einem Gemeindehaus „immer etwas los sein“ solle: „Das Haus hat offene Türen auch für Menschen anderer Kulturen“.

Auch heute ist die wiederaufgearbeitete Rutsche im idyllischen Außengelände des Kindergartens eine Attraktion. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Eine Gemeinde benötige solche Gebäude, um alle Menschen einzuladen. Diese Offenheit drücke auch das Motto der Festwoche aus, betonte Gemeindepfarrer Walter. Deshab laute das Motto der Festwoche: „Dankes lädt ein“. Informationen zur Festwoche und zu den Vorverkaufsstellen für viele Veranstaltungen, unter www.dankeskirche.de oder Telefon (069) 66 36 85 02.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 12. Juli 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe 2014/5 – Oktober, Web.

Zwei neue Kitas für Fechenheim

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 5. Juli 2014

Gleich zwei neue Kitas konnte die Evangelische Gemeinde Fechenheim in Betrieb nehmen. Die Kita Mainstrolche zog aus beengten Verhältnissen in einen Neubau und die Kita Sonnenschein erhielt einen Erweiterungsbau.

Der Erweiterungsbau der Kita Sonnenschein bietet Platz für 40 Kinder von 0 bis 3 Jahren Foto: Kurt-Helmuth Eimuth
Stadtrat Jan Schneider hob in seiner Rede zur Eröffnung der beiden Kita-Neubauten die Bedeutung der guten Kooperation der Stadt mit den Trägern hervor. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Stadtrat Jan Schneider freute sich bei der Eröffnung über die gelungenen Neubauten der Kindertagesstätten. Insbesondere der in Modulbauweise errichtete Bau der Kita Mainstrolche hatte es dem Frankfurter Dezernenten für Reformprojekte angetan. Will doch die Stadt diesen im Auftrag des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt entwickelten Typ an sechs Standorten nachbauen, da er durch Qualität und Preis überzeugt. Denn, so Schneider, der Ausbau gehe weiter. In den nächsten Jahren sollen jedes Jahr tausend neu Kinderbetreuungsplätze entstehen. Auch deshalb müsse man darauf achten kostengünstiger zu bauen, so Schneider. Er versprach, das eingesparte Geld für den Kita-Ausbau zu verwenden. „Wir sparen nicht an, sondern für die Kindertagesstätten.“

Die Vorsitzende des Vorstandes des Evangelischen Regionalverbandes, Pfarrerin Esther Gebhardt, betonte, dass es die Aufgabe der ganzen Gesellschaft sei Kinder zu fördern. „Wir haben eine gemeinsame Verantwortung für die heranwachsende Generation“, sagte Gebhardt.

Die neue KiTa Mainstrolche wurde von Architekt Ferdinand Heide aus Fechenheim entworfen. Die Kosten für den Neubau, in dem sechs Kindergruppen untergebracht sind, liegen bei etwa 2,6 Millionen Euro. Gut drei Millionen Euro wurden für den konventionell errichteten viergruppigen Erweiterungsbau der KiTa Sonnenschein investiert. Hier hat Architekt Michael von Törne aus Darmstadt den Neubau stilvoll an das vorhandene Ensemble angeschlossen; den in den Sechzigerjahren entstandenen Komplex Kindertagesstätte und Gemeindezentrum Glaubenskirche hatte er in den Jahren 1996/97 neu gestaltetet. Gemeinsam ist den Gebäuden ein großzügiges Raumgefühl und viel Helligkeit. Jede Kindergruppe kann einen großen und einen kleinen Raum nutzen und verfügt über einen eigenen Sanitärraum. Gekocht wird täglich frisch, eine aufwändige Belüftungsanlage sorgt stets für gute Luft. Das Außengelände konnte im Vergleich zu den Möglichkeiten in der Innenstadt großzügig ausfallen.

Umgeben von reichlich Grün, der Neubau der Kita Mainstrolche Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Die evangelische Kirchengemeinde Fechenheim ist Trägerin von drei Kindertagesstätten mit über achtzig hauptamtlichen Angestellten. „In dem von Armut und einem hohen Migrantenanteil geprägten Stadtteil sieht die Gemeinde die Übernahme der Trägerschaft als Beitrag zur Integration und als Teil ihres sozial-diakonischen und Bildungs-Auftrags“, so Pfarrer Wilfried Steller.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 5. Juli 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.