Tag Archiv für Knecht

Verabschiedung Conny von Schumann

Conny von Schumann wurde am 3. Juli 2021 in der Heiliggeistkirche aus dem Dienst des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt Offenbach verabschiedet. Zuletzt leitete er die Notfallseelsorge.

Nachbarschaften werden in Corona-Zeiten wichtiger

Stadtdekan Achim Knecht beim diesjährigen Familienkongress, der „hybrid“ – teil in Präsenz, teils online – abgehalten wurde. Foto: Johannes Otte

Wie kommen Familien gut durch die Corona-Zeit? Dabei spielen Quartiere eine große Rolle, wie beim Frankfurter Familienkongress deutlich wurde.

Wir wussten, wir brauchen uns gegenseitig“, resümierte Sylvia Weber, Frankfurter Dezernentin für Integration und Bildung, auf dem Frankfurter Familienkongress, der seit 2007 jedes Jahr von einem gesellschaftlichen Familienbündnis veranstaltet wird, zu dem auch die evangelische Kirch gehört. Gerade mit Blick auf die Familien habe sich in den letzten Wochen gezeigt, was wirklich wichtig ist. Natürlich war es das Engagement aller, die in Sozialarbeit und im Gesundheitswesen tätig sind: Träger und Mitarbeiter*innen in den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen hätten flexibel auf die Herausforderungen reagiert, sagte Weber. Diese Flexibilität brauche es auch künftig.

Katrin Bienge vom Wuppertal Institut, einem Think Tank für Nachhaltigkeitsforschung, sprach von einer „resilienten Post-Corona-Stadt“, die geprägt sei von größerer Nähe und Agilität. Der öffentliche Nahbereich, die Nachbarschaft, sei wichtiger geworden. Deshalb, so ihre Forderung, müssten die Quartiere gestärkt werden, ebenso die „Kreativ-Szene“, und Innenstädte müssten multifunktionell sein. Ähnliches unterstrich auch Thomas Franke vom Deutschen Institut für Urbanistik aus Berlin: „Der Nahraum hat größere Bedeutung gewonnen“, sagte er, deshalb sei die Sozialraumorientierung zu intensivieren.

Der evangelische Stadtdekan für Frankfurt und Offenbach, Achim Knecht, wies in seinem Beitrag darauf hin, dass die Mitarbeiter*innen in den rund 200 sozialen Einrichtungen in Frankfurt und Offenbach schnell und beweglich gehandelt haben. „Agilität ist eine Qualität gewesen.“ Man habe pragmatisch und mit hohem Engagement auf die jeweilige Herausforderung reagiert. Zum Beispiel hätten Jugendhäuser für die Besucher*innen, die während der Kontaktsperren kein Mittagessen mehr bekamen, Lunchpakete zusammengestellt. Der Beratungsbedarf insgesamt sei gestiegen, sagte Knecht, Rituale würden schmerzlich vermisst. An den Übergängen des Lebens brauche es Rituale wie Hochzeit, Taufe, Konfirmation. Doch sogar Kindergeburtstage konnten nur eingeschränkt gefeiert werden. „Da bricht viel Sinn weg.“

Klar wurde an diesem Tag, wie wichtig die Unterstützung von Familien in ihren Quartieren ist. Auch wenn der Personaleinsatz unter Corona-Bedingungen höher ist. Dezernentin Weber versicherte, dass der Frankfurter Magistrat sich des Problems bewusst sei und sieht, was auf Familien in diesem Herbst und Winter zukommt. Man habe Themen wie Not, Armut und Arbeitslosigkeit im Blick. „Aufgabe der Politik ist es, ein Leben mit Corona zu gestalten.“

Weitere Informationen zu dem Familienkongress und dem Frankfurter Bündnis für Familien gibt es unter www.frankfurter-buendnis-fuer-familien.de. Die Passagen des evangelischen Stadtdekans sind bei der Video-Aufzeichnung ab 1:17 zu finden..

kurt-Helmuth Eimuth

Ein Buch über die Skulptur der Steinbücher im Martin-Luther-Park

von Kurt-Helmuth Eimuth 16. September 2019

Vor zwei Jahren wurde im Offenbacher Martin-Luther-Park die Steinskulptur „Bücher der Weisheit“ der Künstlerin Anna-Maria Kubach-Wilmsen eingeweiht, jetzt gibt es dazu ein Buch. Unter Beteiligung jüdischer, christlicher und muslimischer Gemeinschaften wurde es am Sonntag der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Steinbücher im Martin-Luther-Park würdigen die Weisheit der Religionen. | Foto: Kurt-Helmuth Eimuth
Die Steinbücher im Martin-Luther-Park würdigen die Weisheit der Religionen. | Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Die Buchpräsentation war direkt vor Ort: Unweit der im Buch beschriebenen Steinskulptur versammelten sich jüdische, christliche und muslimische Menschen bei der Vorstellung des Buches „Heilige Schriften – Quellen der Weisheit“. Schließlich symbolisieren die Steinbücher genau diese drei Weltreligionen.

Stadtverordnetenvorsteher Stephan Färber gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich in Offenbach noch in diesem Jahr ein Rat der Religionen gründen möge. „Er sollte sich genau hier konstituieren“, empfahl Färber. Die Stadtgesellschaft solle dankbar sein, dass mit diesem Kunstwerk die Frage aufgeworfen werde, „wie wir die Botschaften dieser Bücher umsetzen können.“ Für Achim Knecht, den evangelischen Stadtdekan, ist die Vielfalt der Religionen in Offenbach eine Bereicherung: „Es ist gut, dass wir so unterschiedlich sind. Wir ergänzen uns gegenseitig.“

Im Vorwort des fünfzigseitigen, reich bebilderten Buches stellen der Musiker Jürgen Blume und Pfarrerin Ulrike Schweiger fest, dass sich in Offenbach ein weitgehend friedliches Miteinander von 160 Nationen entwickele. Dies verlange aber Verständnis für die anderen. „Einen eigenen Standpunkt haben, sich bemühen, die Gedanken der anderen zu verstehen, die Vielfalt der Kulturen und Religionen zu respektieren, darüber ins Gespräch zu kommen, ohne diese übernehmen zu müssen – das bedeutet Toleranz und ist eine Bereicherung für uns alle.“

Im Buch wird sowohl die Ideenfindung als auch die Arbeit der Künstlerin beschrieben. Zum Beispiel erfährt man, dass das Material eines jeden Stein-Buches von einem anderen Kontinent kommt. Reinhold Bernhardt, Theologieprofessor in Basel, vergleicht in seinem Essay den Umgang mit den heiligen Schriften im Islam, Judentum und Christentum.

Zur Entstehungsgeschichte der Skulptur gehört auch, dass an gleicher Stelle vorher eine aufgeschlagene Bronze-Bibel stand, als Erinnerung an den Reformator Martin Luther, nach dem der Park benannt ist und der Bibel ins Deutsche übersetzt hat. Doch zuerst stahlen Diebe das Werk, und auch eine zweite Anfertigung wurde von Materialdieben entwendet.

Deshalb entstand im evangelischen Dekanat und im Förderkreis „PraeLudium“ die Idee, an dieser Stelle die drei in Offenbach vertretenen Buchreligionen zu würdigen. Die Ausfertigung in Stein, wird hoffentlich einen weiteren Diebstahl verhindern.

Das Buch ist während der Öffnungszeiten in der Stadtkirche in Offenbach (Herrnstraße 44) für 5 Euro erhältlich.

Die Kirche als Plattform für offenen Meinungsaustausch

von Kurt-Helmuth Eimuth 19. September 2018

Die Kirche muss sich neuen Gegebenheiten anpassen. Sie ist zu einer Kirche in der Minderheit geworden. Organisatorisch und strategisch muss sie sich neu aufstellen. Wie das gelingen kann und welche Energie dabei entfaltet werden kann, zeigen beispielhaft drei Projekte in Frankfurt.

Kurt-Helmuth Eimuth ist Mitglied in der Redaktion des EFO-Magazins.  |  Foto: Tamara Jung
Kurt-Helmuth Eimuth ist Mitglied in der Redaktion des EFO-Magazins. | Foto: Tamara Jung

Der Abgesang scheint allgegenwärtig: Der Kirche laufen die Mitglieder weg, es fehle an Geld, zudem drohe bald ein Mangel an Pfarrerinnen und Pfarrern. Der Bedeutungsverlust der Kirchen sei unaufhaltsam, sowohl der evangelischen als auch der katholischen.

Unbestritten: Die Kirche muss sich neuen Gegebenheiten anpassen. Sie ist zu einer Kirche in der Minderheit geworden. Organisatorisch und strategisch muss sie sich neu aufstellen. Wie das gelingen kann und welche Energie dabei entfaltet werden kann, zeigen beispielhaft drei Projekte in Frankfurt:

Die Evangelische Akademie, direkt am Römerberg in umgebauten Räumen gut untergebracht, pflegt den Dialog mit sonst der Kirche eher fernstehenden Zielgruppen. Sie ist ein Forum für den Austausch zu Themen wie Flüchtlingspolitik oder Ethik in der Medizin, aber auch Plattform für unterschiedliche Akteurinnen und Akteure.

Am Standort der Matthäuskirche, zwischen Hauptbahnhof und Messe gelegen, soll bald ebenfalls ein Ort für gesellschaftliche Auseinandersetzungen und neue Formen des Planens, der Kooperation und der Bürgerbeteiligung entstehen, die „Neue Matthäuskirche“. Wie Stadtdekan Achim Knecht sagte: „Der Turm der Matthäuskirche ist ein Symbol für die kritische Kraft des Evangeliums gegenüber den Kräften, die sonst in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik bestimmend sind.“

Und als drittes Projekt ist da das neue Gemeindehaus der Paulsgemeinde und der indonesischen Kristusgemeinde, mitten in der Neuen Altstadt, im Haus „Klein Nürnberg“. Es wird wohl noch bis nächstes Jahr dauern, bis der Innenausbau fertiggestellt ist. Doch auch an diesem Standort eröffnen sich neue Möglichkeiten des Kontaktes.

Die evangelische Kirche in Frankfurt nutzt also ihre Chance, den Dialog mit der Zivilgesellschaft zu führen. Da sie im politischen Diskurs keine eigenen parteipolitischen Interessen hat, können dort wirklich ergebnisoffen Meinungen ausgetauscht werden. Das stärkt die Demokratie, gerade in polarisierenden Zeiten wie diesen.

Bach mitten in der Stadt

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 17. Januar 2015

Nicht Straßenmusiker, auch nicht Marktschreier, sondern Bach dominierte akustisch am Freitag in der B-Ebene der Hauptwache.

Kantor Michael Riedel präsentierte mit Chor und Orchester Teile des Weihnachtsoratoriums in der B-Ebene der Frankfurter Hauptwache. Foto: Rolf Oeser

Die Passanten blieben leicht irritiert stehen. Die Worte „Ehre sei dir Gott“, dargeboten von Chor und Orchester, waberte durch die B-Ebene der Frankfurter Hauptwache. Dort, wo täglich Tausende zwischen den U- und S-Bahnen hin und her hetzten, erklang diese Zeile aus Bachs Weihnachtsoratorium. „Bach in der U-Bahn“ unter diesem Motto hatte das Evangelische Stadtdekanat eingeladen. Es sollte ein theologischer wie

Für die Präses des Evangelischen Stadtdekanates Frankfurt, Irmela von Schenk, war „Bach in der U-Bahn“ ein theologischer und musikalischer Akzent. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Inhaltlicher Akzent zum Jahresbeginn sein, wie die Präses und stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Stadtdekanates, Irmela von Schenk, betonte. Für den Frankfurter Verkehrsdezernenten Stefan Majer war es ein ganz neues Hören, Bachs Weihnachtsoratorium „an diesem Ort der Mobilität“ zu erleben. Kantor Michael Riedel von der Petersgemeinde hatte die Idee zu diesem besonderen Jahresauftakt und stellte einen Chor aus 30 Sängerinnen und Sänger aus den Frankfurter Kantoreien zusammen, die von 18 Instrumentalisten begleitet wurden.

„Diese Musik ist heute dort erklungen, wo man auch die Armut in dieser Stadt antrifft, wo gelegentlich auch Menschen ohne Obdach untergekommen sind“, sagte Stadtdekan Achim Knecht beim sich anschließenden Neujahrsempfang in der Paulskirche. Diese Musik habe das Evangelium „mitten im Alltag der Welt erklingen“ lassen.

Aber an diesem Ort werde den Menschen auch ganz praktisch geholfen. So habe in der Katharinenkirche die Winterspeisung begonnen, erläuterte Knecht und führte aus: „So stellen wir uns kirchliche Arbeit vor: Hand in Hand mit vielen Menschen guten Willens, mit denen wir uns verbunden wissen in unserem Auftrag, Menschen in Not zu helfen und sie zu begleiten.“ Auch wolle die evangelische Kirche weiterhin an den kulturellen und gesellschaftlichen Debatten aktiv teilnehmen.

Der Evangelische Stadtdekan rief beim Neujahrsempfang zur Teilnahme an der Kundgebung des Römerbergbündnisses am Montag, dem 26. Januar, 18 Uhr, vor dem Römer auf. Motto: „Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit“. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Deutlich trat der evangelische Stadtdekan für die Meinungsfreiheit ein. „Wir beziehen Stellung gegen die Abschottung unserer Gesellschaft im Innern und nach Außen.“ Man verurteile, „wenn religiöse Fanatiker ihre Mitmenschen mit Gewalt und Terror bedrohen und einschüchtern, nur weil sie eine kritische Meinungsäußerung nicht meinen ertragen zu können.“

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 17. Januar 2015 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe 2015/1 – Februar, Web.

„Gott nicht für Gewalt missbrauchen“

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 1. November 2014

Beim zentralen Reformationsgottesdienst in der Katharinenkirche an der Hauptwache kritisierte der evangelische Frankfurter Stadtdekan Achim Knecht den Missbrauch von Religion.

Erstmals stand Stadtdekan Achim Knecht auf der Kanzel der Frankfurter Katharinenkirche. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

„Wir erleben im Nahen Osten, wie im Namen der Religion Gewalt verübt wird“, sagte Knecht in seiner Predigt. Die Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) nehme Gott in Anspruch, um seine brutale Gewalt zu legitimieren.

Der Stadtdekan mahnte: „Menschen sollten sich nicht anmaßen den Willen Gottes auf ihrer Seite zu haben. Wir brauchen Gott nicht nachzuhelfen.“ Knecht forderte ein solidarisches Miteinander. Allerdings gäbe es keine Patentrezepte für das Zusammenleben in einer Gesellschaft.

Der neue evangelische Stadtdekan, der im September sein Amt angetreten hat, predigte erstmals in der Katharinenkirche. Wie Pröpstin Gabriele Scherle ankündigte, wird er künftig das zentrale Reformationsgedenken in Frankfurt verantworten.

Achim Knecht als erster evangelischer Stadtdekan ins Amt eingeführt

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 26. September 2014

Pröpstin Gabriele Scherle führte am Freitag, 26. September, den ersten evangelischen Stadtdekan Frankfurts Achim Knecht in der Heiliggeistkirche in sein Amt ein. Auch Oberbürgermeister Peter Feldmann, der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz und der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung gehörten zu den Gästen.

Der neue Frankfurter Stadtdekan während seiner Predigt in der Heiliggeistkirche.
Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Der neue Stadtdekan betonte in seiner Predigt, dass Kirche nur dort auf der Spur Jesu sei, wo sie diakonisch handele. „Wenn sie sich der Hilfe der Bedürftigen zuwendet.“ Und Knecht mahnte: „Wenn sich Kirche und Diakonie dagegen zu sehr daran orientieren, was sich ‚rechnet‘ und was nicht, dann verlieren sie die Spur Jesu aus den Augen.“ Und da die Kirche sich in den gesellschaftlichen Diskurs einmischen müsse, wenn die Freiheit auf dem Spiel stehe, sei sie auch eine politische Kirche.

Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann hob in seinem Grußwort hervor, dass die Religionen „Sinn und Friedensstifter“ seien. Dabei gehe die evangelische Kirche nicht den einfachen Weg, sondern stelle sich den Konflikten einer Stadtgesellschaft wie etwa der Kinderarmut und der steigenden Zahl der Flüchtlinge. „Die Kirche ergreift Partei für die Schutzlosen. Sie steht mitten in der Stadt“, konstatierte der Oberbürgermeister.

Als weltoffene Handelsmetropole sei Frankfurt schon immer den Weg des Dialogs mit anderen Kulturen gegangen. Darum sei der Dialog der Religionen der einzig gangbare Weg für diese Stadt.

Oberbürgermeister Peter Feldmann betonte in seinem Grußwort die positive Wirkung der Religionen in der Stadtgesellschaft. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Pröpstin Gabriele Scherle erinnerte daran, dass die Risse der Gesellschaft bis in den Rat der Religionen hineinreichten. „Und so lassen die Konfliktlinien dieser Welt auch unser Gemeinwesen brüchig werden. Statt Empathie mit den Opfern werden Gründe gesucht, um anti-semitisch sein zu können, anti-islamisch oder auch anti-westlich.“ In einer solchen Situation brauche es Aufmerksamkeit für das alltägliche Leben und seine Verletzlichkeit.

Der Weg zur Gründung des Stadtdekanats in dem sich die vier bisherigen Frankfurter Dekanate vereinten und das künftig auch die Leitung des Evangelischen Regionalverbandes übernimmt, sei sehr lang gewesen, stellte der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Volker Jung fest. Doch die zahlreichen Gremien und beteiligten Personen seien Ausdruck einer „Partizipationskultur“. Das Stadtdekanat soll das Miteinander in der Sttadt, auch das Miteinander der Religionen fördern und sich als zuverlässiger Partner der Stadt zeigen, wünschte der Kirchenpräsident.

Praktisch wolle man die Ökumene zwischen evangelischer und katholischer Kirche angehen, betonte der katholische Stadtdekan Johannes zu Eltz. Dabei könne man sich auf das Motto der Vorgänger beziehen: „Was wir gemeinsam tun können, tun wir gemeinsam.“

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 26. September 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe 2014/6 – November, Web

Dekanewahl

Evangelisches Frankfurt Juni 2010

Höchst entschied sich für Achim Knecht, Frankfurt-Süd für Horst-Peter Pohl

Zwei Dekane wurden in Frankfurt neu gewählt. In Höchst fiel die Wahl auf Achim Knecht, im Süden auf Horst Peter Pohl. Frankfurt gliedert sich in vier Dekanate. Der Dekan ist die geistliche Leitung eines Dekanates.

Einstimmig wurde der 52-jährige Achim Knecht von der Dekanats Synode Höchst gewählt. Der neue Dekan ist in Frankfurt bekannt. Hatte er doch diese Funktion als Pfarrer der Praunheimer Wicherngemeinde von 1994 bis 1998 im damaligen Dekanat Nordwest. Nach seiner Zeit als Schulpfarrer in der Carl-von-Weinberg-Schule in den Jahren 2002 bis 2007 promovierte er 2008 im Fach Praktische Theologie an der Goethe-Universität. Von März 2008 bis November 2009 war Achim Knecht Vertretungspfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt-Griesheim. Und schließlich übernahm er im Oktober 2009 die Projektpfarrstelle „Qualitätssicherung theologischer Ausbildung im Rahmen des Pfarramtsstudiengangs“ an der Goethe-Universität. So wundert es auch nicht, dass der neue Dekan dazu aufforderte, verschiedene Formen von Gottesdiensten im Dekanat anzubieten, „denn nur so ermöglichen wir verschiedenen Milieus den Zugang zu unseren Gottesdiensten“. Im Kontext einer multireligiösen Stadt wie Frankfurt sei es außerdem wichtig, die Sprachfähigkeit evangelischer Christinnen und Christen in Sachen des Glaubens zu fördern. Glaubensgrundkurse für Erwachsene seien, so Knecht, daher ein wichtiges Angebot.

Mit „Freundlichkeit, Ausdauer und Geduld“ will Pfarrer Horst Peter Pohl seine Aufgaben als neuer Dekan wahrnehmen. Die Mitglieder der Synode des Evangelischen Dekanats Frankfurt-Süd wählten den Pfarrer der Dreifaltigkeitsgemeinde bereits im ersten Wahlgang.

Als wichtigste Aufgaben nannte der 59-jährige Pfarrer aus der Kuhwaldsiedlung, „das kirchliche Leben in der Region zu gestalten und das Evangelium von der Menschenfreundlichkeit Gott zu bezeugen“. Diesen Auftrag zu erfüllen, bedeute für die evangelische Kirche in Frankfurt, mitgliederfreundlicher zu werden. „Wir müssen auch gemeinsam erarbeiten, was Mission in einer säkularen und multireligiösen Gesellschaft bedeutet“, fordert Pohl. Für die Gestaltung des kirchlichen Lebens in der Region sei die Reduzierung der aktuell vier Dekanate auf ein einziges Stadtdekanat in Frankfurt ein wichtiger Schritt, für den er sich als Dekan einsetzen wolle.

Horst Peter Pohl studierte Theologie und Erziehungswissenschaften an den Universitäten in Frankfurt, Mainz und Marburg. Bevor Pohl 2003 die Pfarrstelle in der Frankfurter Dreifaltigkeitsgemeinde übernahm, war er Gemeindepfarrer in Gravenbruch (1979-1982), Leiter der „Krisenberatung Bielfeld – Beratungszentrum für Suizidgefährdete“ (1982-1984), Studentenpfarrer am Fachbereich Humanmedizin der Universität Frankfurt (1984-1991), Referent für Fortbildungsplanung der Pfarrer bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (1991-1998) sowie Projektleiter „Übergemeindliche Einrichtungen“ der Landeskirche (1998-2000) sowie Dozent für Theologie und Pädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt (2000-2003). Horst Peter Pohl ist darüber hinaus Supervisor, pädagogischer Psychotherapeut und Gemeindeberater .

Kurt-Helmuth Eimuth