Schon die Jüngsten kommen mit Medien in Kontakt und nehmen diese Erlebnisse und Erfahrungen in die Bildungseinrichtung mit. Der Kindergarten kann also gar kein medienfreier Raum sein. Vielmehr ist es Aufgabe der Fachkräfte, sich mit den Medienerlebnissen der Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren auseinanderzusetzen und diese zu begleiten. Im Seminar werden das Medienverhalten der Kinder und deren Medienhelden analysiert. Dabei soll eine kritische Auseinandersetzung mit Medien und dem eigenen Medienverhalten angebahnt werden. Problematische Inhalte können aufgearbeitet und ein erster Einblick in die Funktion und Absichten von Medien gegeben werden.
Die Lektüre eines Krimis hatte für Conny & Kurt eine reale Konsequenz. Sie wollen sich jetzt doch um einige Vorräte für den Notfall kümmern. Wasser, Solarpanel und ein paar Lebensmittelvorräte können nicht schaden. In seinem Thriller Blackout schildert Marc Elsberg die Folgen eines Stromausfalls im engverzahnten Stromnetz Europas. Kein Wasser, keine Energie, keine Kommunikation, kein Lebensmittelnachschub…Gerade vor dem Hintergrund möglicher Schädigung der Infrastruktur, wie sie kürzlich zu erleben war, ist dies hoffentlich weiterhin unwahrscheinlich. Aber mit den Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Vorsorge sollte man sich auseinandersetzen. (https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/vorsorge_node.html)
Menschen, denen wir oft begegnen, von denen wir aber meist kaum etwas wissen, hat Christoph Busch als Stadtteilhistoriker in den Mittelpunkt gestellt. Der frühere Pfarrer lebt seit Jahrzehnten im Frankfurter Stadtteil Rödelheim und führte dort im Rahmen eines Projektes der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Gespräche mit Geschäftsleuten mit Migrationshintergrund.
Vierzehn Gespräche hat Christoph Busch, Pfarrer im Ruhestand, protokolliert, und das ohne technische Hilfsmittel. Keine Angaben auf Fragebögen wollte er bekommen, sondern offene Gespräche mit besonderem Interesse für das Gegenüber führen. Sie sind die Grundlage seines Buches mit Herkunftsgeschichten Rödelheimer Geschäftsleuten. Im Zentrum der Gespräche stand die Frage: „Was haben Sie von dort mitgebracht, von wo Sie nach Rödelheim gekommen sind, um hier ein Geschäft zu eröffnen?“
Busch hat seine lesenswerten Protokolle durch zwei Gespräche mit Fachleuten ergänzt und unter verschiedenen Stichworten – Arbeit, Bildung, Familie, Weggehen und Ankommen, Rassismus oder auch Religion – geordnet.
Zehn Prozent der Weltbevölkerung können nicht lesen und schreiben. und auch drei der im Buch interviewten Frauen konnten als Kinder nicht zur Schule gehen. Doch sie haben dies nicht als „lebenslanges Urteil“ akzeptiert und die Initiative ergriffen. Bemerkenswert ist der hohe Stellenwert von Familie bei Migrant:innen. Und noch ein Befund des Buches ist interessant und mehr als ein Schmunzeln wert: Einige der Rödelheimer Geschäftsleute gaben ihrer Niederlassung den Namen ihrer Kinder. So steht beim Schneider Ercan Dirik in großen Lettern der Name seines Sohnes Kalo an der Scheibe des Ladenlokals. Und das Restaurant „Milly“ ist nach der Tochter des Eigentümers benannt.
Busch weist darauf hin, dass der Ökumenische Rat der Kirchen Rassismus als Sünde gegeißelt hat. Auch Rödelheimer Geschäftsleute haben Rassismus erleben müssen, doch darüber wollen sie nicht öffentlich sprechen. Auch das ist eine Zustandsbeschreibung deutscher Wirklichkeit.
Beim Thema Religion gibt es vermutlich weniger Unterschiede zwischen Eingewanderten und Angestammten als man landläufig meint. Die Religion der von ihm interviewten Menschen, resümiert Busch, „ist keine Religion der Dogmen oder Liturgien. Die Religion, von der sie reden, ist eher eine Herzensangelegenheit. Es ist eine persönliche, eine geradezu intime Religion, die sie mit ihren Worten mehr andeuten als erklären.“ Busch sieht dies im Einklang mit Dorothee Sölles Verständnis von Religion nach „erfahrenem Sinn“, als Versuch einer unendlichen Bejahung des Lebens.
Dem Autor ist es gelungen, den globalen Mikrokosmos Rödelheim einzufangen. Dabei lässt er vor allem die Protagonist:innen selbst zu Wort kommen. Fast alle zeigen sich auch auf den außergewöhnlich gelungenen Fotografien. Die Veröffentlichung entspricht genau dem, was Busch ihr als Zitat seines verstorbenen Freundes und früheren Frankfurter Dezernenten für Integration, Jean-Claude Diallo, vorangestellt hat: „Der Zugang zu einer Kultur kann immer nur partiell und subjektiv sein. Das beinhaltet, den anderen Mann oder die andere Frau wirklich anzusehen und sich ihm oder ihr als Gleichwertigem zu nähern.“
Erntedankfest und die Feier der Deutschen Einheit sind für Conny & Kurt Anlass, sich zu erinnern. Denn der Tag des Mauerfalls hat sich nicht nur in der kollektive Gedächtnis gebrannt, sondern auch in das individuelle. Und so erzählen beide von dem Tag als das Unwahrscheinliche Wirklichkeit wurde. Wie sie es persönlich erlebt haben, dass Zusammenwuchs, was zusammen gehört.
Heizlüfter sind auch keine Alternative. Wirklich frieren will auch niemand. Aber wie machen es Conny&Kurt? In ihrem neuen Podcast unterhalten die zwei sich über ihre Strategien. Heizung runter, warme Unterhosen und ein gezielter Einsatz der Wärme. Doch es gibt unterschiedliche Bedarfe. Wer im Rollstuhl sitzt braucht mehr Wärme. Auf anderes kann man verzichten. Zum Beispiel auf die Heizung in den Kirchengebäuden. Spart mehr als man denkt.
Der Abschied vom Arbeitsleben ist ein harter Einschnitt. Plötzlich hat der Tag keine Struktur mehr, die Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen fehlt und man selbst wird nicht mehr wahrgenommen als Person, die für das Gelingen einer Dienstleistung oder eines Produktionsprozesses wichtig ist. Der Rentner, die Rentnerin muss mit der eigenen „Entwichtigung“ zurecht kommen. Wie das Gelingen kann, darüber sprechen Conny&Kurt in Ihrem Podcast. Auch Rentner und Rentnerinnen brauchen Aufgaben und Terminkalender, meinen die beiden und erzählen von ihrer neuen Freiheit aber auch von den neuen Herausforderungen.
Die deutsche katholische Kirche ist mit ihrem Reformprojekte „Synodaler Weg“ im Grunde gescheitert. Doris Wiese-Gutheil, Journalistin und intime Kennerin kirchlicher Strukturen, beschreibt in diesem Podcast, den Ausgangspunkt des Reformprozesses. Dabei erläutert sie auch, warum Maria 2.0 nicht Teil des Prozesses wurde, sondern bewusst so etwas wie eine außerparlamentarische Opposition blieb. Die jetzt in Frankfurt gefassten Beschlüsse sind so verwässert, dass es so scheint, als wäre die katholische Kirche immer noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Aber Doris Wiese-Gutheil will trotz alledem ihre Hoffnung nicht aufgeben.
Diversität wird allenthalben gefordert und Kultursensibilität eingeklagt. Kinderbücher stehen dabei besonders im Fokus, von Astrid Lindgren bis Karl May. Doch wie sieht es in der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur aus? Wie konstruktiver Umgang mit Unterschieden und wertschätzende Haltung anderen gegenüber in der Kinderliteratur aussehen kann, zeigen die Bücher von Monika Tworuschka.
Monika Tworuschka: „Angst am Drachenfels“, Westarp Verlagsgesellschaft, 19,95 Euro.
Die Kinderbuchautorin Monika Tworuschka ist Pionierin einer Didaktik der Religionen. Kürzlich erschien der dritte Band ihrer Krimireihe. In „Angst am Drachenfels“ erzählt Tworuschka eine spannende Kriminalgeschichte, die den Kindern gleichzeitig Einblicke in den Islam ermöglicht. So werden an einigen Stellen, in die Handlung eingewoben, Suren zitiert und erklärt. Aber man begegnet in der fiktiven Handlung, die am Rhein spielt, auch einer fundamentalistischen Interpretation des Islam, die aber als Irrtum entlarvt wird. Und weil Kulturen sich nicht nur in den Weltanschauungen, sondern ganz handfest im Essen begegnen, gibt es schon auf den ersten Seiten Mememen sucuklu und Pogca und süße Acma-Brötchen.
Das Eintreten gegen Extremismus, Rassismus und Gewalt und für Vielfalt, Toleranz und faires Miteinander ist eine Haltung, die das Lebenswerk der Autorin durchzieht. Tworuschka will einen bewussteren Umgang mit der Vielfalt der Gesellschaft. Inspiriert wurde die promovierte Islamwissenschaftlerin in ihrer Jugend ausgerechnet durch die Erzählungen von Karl May. Sie kann gar nicht verstehen, dass in der Schule für die Vermittlung des Wissens über fremde Kulturen und Religionen nicht mehr auf gute Geschichten gesetzt wird.
Aber Monika Tworuschka schreibt nicht nur Krimis. Gemeinsam mit ihrem Mann Udo Tworuschka hat sie ei „Lexikon der Weltreligionen – Kindern erklärt“ herausgegeben. 2007 realisierte die heute 71-Jährige Autorin eine interaktive Lernsoftware „Religiopolis – Eine virtuelle Begegnung mit den Weltreligionen“, außerdem produzierte sie für den WDR Hörspiele für Kinder über die Weltreligionen produziert. Dazu kommen zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen.
Schade findet es die Autorin, dass Verlage nur wenig Interesse Jugendkrimis wie ihren haben. „Entweder ist ihnen zu viel Religion drin oder zu wenig“, sagt sie. Ihre drei Kinderkrimis bauen aufeinander auf, man kann sie aber auch einzeln lesen. Der jüngste Band, „Angst am Drachenfels“, ist eine gelungene Mischung aus Spannung und der Beschreibung eines Milieus, das doch Vielen fremd ist. Geschrieben mit Empathie, aber auch mit Kritik an Fehlentwicklungen. Auch die beiden vorherigen Bände, „Gefährliche Freunde“ (16,95 Euro), Alter 11-14 Jahre und „Das Geheimnis des Zauberpferdes“, Alter 9-12 Jahre (14,95 Euro) sind zu empfehlen.
In seinem neuesten Buch „Menschen, Götter und Maschinen“ fordert Wolfgang Huber eine Ethik der Digitalisierung. Im Podcast bei Conny & Kurt warnt der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands vor einem „Digital gap, also einer Kluft zwischen den Teilhabern an der digitalen Revolution und den von ihr Ausgeschlossenen.“ Huber betont, dass die digitale Welt Arbeitserleichterungen erschließt, aber die letzte Entscheidung, auch bei der KI müsse beim Menschen liegen.