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Buß- und Bettag: Mahnung zur Umkehr

Evangelisches Frankfurt Oktober 2010

Vor 15 Jahren wurde der Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag abgeschafft. Seither ist auch sein Sinn bei vielen Menschen in Vergessenheit geraten.

Die Schülerinnen und Schüler Berlins freuen sich auf den 17. November. Zumindest die evangelischen unter ihnen, denn sie können an diesem Tag ganz offiziell zuhause bleiben. Von der Schule sind sie an diesem Tag befreit – der Buß- und Bettag macht’s möglich. Bisher galt die Schulbefreiung nur, wie in Hessen auch, für die Dauer eines Gottesdienstbesuchs.

Der „Ökumenische Bußgang“ – hier 1985 – war früher ein fester Bestandteil des Buß- und Bettages in Frankfurt. Von der Peterskirche aus führte er zu Orten in der Stadt, an denen die Notwendigkeit zum Umdenken und zum Erinnern gegeben ist. In der Katharinenkirche an der Hauptwache findet ein ökumenischer Gottesdienst statt, am Mittwoch, 17. November, um 19 Uhr, mit Pröpstin Gabriele Scherle und dem katholischen Dekan Michael Metzler. | Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Der „Ökumenische Bußgang“ – hier 1985 – war früher ein fester Bestandteil des Buß- und Bettages in Frankfurt. Von der Peterskirche aus führte er zu Orten in der Stadt, an denen die Notwendigkeit zum Umdenken und zum Erinnern gegeben ist. In der Katharinenkirche an der Hauptwache findet ein ökumenischer Gottesdienst statt, am Mittwoch, 17. November, um 19 Uhr, mit Pröpstin Gabriele Scherle und dem katholischen Dekan Michael Metzler.
Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Der Berliner Regelung vorangegangen war eine Anfrage der evangelischen Kirche, die bemängelte, dass zwar muslimische, jüdische und katholische Kinder an ihren jeweiligen Feiertagen schulfrei haben, aber die evangelischen nicht. Nur konsequent, dass nun auch die Evangelischen am Buß- und Bettag und am Reformationstag schulfrei haben. Für manche schulmüden Geister ist dabei sicher auch die Tatsache angenehm, dass die Berliner Schulverwaltung die Konfession nicht erfasst.

Aber nicht nur in Berlin bemüht man sich, den inzwischen fast vergessenen Feiertag wieder zu entdecken. Ist er doch nach seiner Abschaffung als gesetzlicher Feiertag vor 15 Jahren ein wenig aus dem Blick geraten. Mit diesem einen Tag Mehrarbeit wollte man die Belastung der Arbeitgeber durch die Einführung der Pflegeversicherung ausgleichen. Ob dieses Zwecks war der Widerstand der Kirchen gegen die Abschaffung des evangelischen Feiertags eher verhalten. Heute ist der Buß- und Bettag nur noch in Sachsen gesetzlicher Feiertag.

Das Wort „Buße“ führt nämlich ein wenig in die Irre. Es geht an diesem Tag weniger um Schuld und Wiedergutmachung, sondern es steht die innere Bereitschaft zur Veränderung im Vordergrund. Nach evangelisch-christlichem Glauben meint Buße und Schuld nicht in Sack und Asche zu gehen, sondern Umkehr und Sinnesänderung: Buße ist anhaltende Selbstbesinnung.

An vielen Orten nutzen die evangelischen Kirchen den Buß- und Bettag dazu, auf soziale Missstände hinzuweisen. Probleme der Bio-Medizin, Armut, Obdachlosigkeit, Kinderprostitution, Aids, die Situation von Flüchtlingen und andere sozial- und gesellschaftspolitische Themen bilden den Mittelpunkt der Predigten. In dieser Tradition verstand sich auch der Frankfurter Ökumenische Bußgang, an dem in den 1970er und 1980er Jahren jeweils mehrere tausend Menschen teilnahmen. Er führte als Prozession eben an jene Orte, die zur Umkehr mahnen, wie etwa die Gutleutkaserne, die während des Nationalsozialismus die Gestapo beherbergte.

Die Mahnung zur Umkehr ist heute noch ebenso aktuell wie 1893: In diesem Jahr wurde der Buß- und Bettag um der Einheitlichkeit willen in Preußen auf Initiative der zuständigen staatlichen Stellen auf den Mittwoch vor dem letzten Sonntag im Kirchenjahr festgelegt.

Kurt-Helmuth Eimuth

„Johannes zu Eltz. "Es gibt Interesse an authentischem Glauben“

Evangelisches Frankfurt Oktober 2010

Johannes zu Eltz ist der neue katholische Stadtdekan für Frankfurt. Der 53 Jahre alte Theologe war bisher Stadtdekan in Wiesbaden. Mit „Evangelisches Frankfurt“ sprach er über die Bedeutung von Christentum und Religion in der Großstadt.

Herr Stadtdekan, was haben Sie sich in Ihrem neuen Amt vorgenommen?

Ich habe mir keine fertigen Programme vorgenommen, dazu bin ich schon zu lange im Geschäft. Man sagt mir immer mit einem Lächeln, aber auch als Mahnung, dass in Frankfurt alles anders ist. Deshalb heißt für mich der Anfang einfach „Frankfurt kennen lernen“. Bevor ich mich nicht einigermaßen sensibel in all den Unterschiedlichkeiten und Ungleichzeitigkeiten, die es hier gibt, bewegen kann, werde ich das Wort „Programm“ nicht mal in den Mund nehmen.

Johannes zu Eltz im Gespräch mit „Evangelisches Frankfurt“. Am 22. August ist der gebürtige Eltviller vom Limburger Bischof in sein Amt als katholischer Stadtdekan eingeführt worden. Frankfurt ist ihm nicht ganz fremd: In der Hochschule St. Georgen in Oberrad hat zu Eltz Philosophie und Theologie studiert. | Foto: Rolf Oeser

Johannes zu Eltz im Gespräch mit „Evangelisches Frankfurt“. Am 22. August ist der gebürtige Eltviller vom Limburger Bischof in sein Amt als katholischer Stadtdekan eingeführt worden. Frankfurt ist ihm nicht ganz fremd: In der Hochschule St. Georgen in Oberrad hat zu Eltz Philosophie und Theologie studiert.
Foto: Rolf Oeser

Die Zusammenarbeit von evangelischer und katholischer Kirche hat in Frankfurt eine lange Tradition. Ist die Ökumene eine Sache, die Ihnen am Herzen liegt?

Ich glaube, dass eine intensive, vertrauensvolle, geistlich grundierte ökumenische Zusammenarbeit völlig alternativlos ist. Es gibt gar keine Möglichkeit mehr, sich anders aufzustellen. Das hängt damit zusammen, dass wir uns – beide – aus einer Mitgliederbestände verwaltenden Großinstitution in eine missionarisch agile Veranstaltung verwandeln müssen, die den Leuten hinterher geht. Die Leute können es nicht mehr hören und akzeptieren es auch nicht, wenn wir uns so grämlich und mit uralten Streitigkeiten, deren Gründe wenig verständlich sind, voneinander abgrenzen oder gegeneinander profilieren. Ich kann es gut haben, wenn Evangelische richtig evangelisch sind, ich nehme dasselbe für mich in Anspruch. Aber das Eigene gut kennen, es lieben und da tief drinstehen, ist ja die Bedingung der Möglichkeit dafür, dass man sich dann auch weit aus dem Fenster lehnt und die Berührung mit dem anderen sucht. In einer so großen Stadt kann sich das auch nicht auf die beiden Großkirchen beschränken, sondern wir müssen auch mit anderen, kleineren Kirchen zusammenwirken. Die „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen“ ist dafür eine gute Basis.

Beide großen Kirchen haben ja Probleme mit ihren Finanzen, etwa mit dem Unterhalt ihrer Kirchengebäude, aber da geht nichts zusammen. Man überlegt nicht einmal, ob man Gebäude auch gemeinsam nutzen könnte. Immerhin wurde der Frankfurter Dom ja auch mal dreißig Jahre lang simultan genutzt.

Die Mentalität „Bei Geld hört der Spaß auf“ haben wir auch inner-katholisch, da geht es manchmal von einer Gemeinde zur nächsten nicht mehr weiter. Das ist ein dickes Brett, das gebohrt werden muss. Von Verarmung zu sprechen, wäre aber unangemessen. Wir sinken ja auf einem schwindelerregend hohen Niveau. Richtig ist, wir haben weniger Mittel, und sie werden noch weniger werden, und das wird uns zu praktischer Zusammenarbeit zwingen. Auch in der Nutzung von Ressourcen und Gebäuden. Da bin ich sehr sicher, und das ist mir sehr recht.

Frankfurt ist eine multikulturelle Stadt, und viele Menschen bewegt das Verhältnis zum Islam, aber auch zu anderen Religionen. Wie wäre da aus Ihrer Sicht die angemessene christliche Position?

Christlich werden, das ist die angemessene Position. Wir stehen unter Druck von religiösen Performances, die sehr gebärdenstark sind, sehr selbstbewusst, auch sehr widerständig, und die für liberale Schrumpfformen von Religion wenig Verständnis haben und vor allem auch keine Achtung. Das ist für mich ein Impuls zur – ein problematisches Wort, aber ein guter Begriff – „Fundamentalisierung“ unserer eigenen Vollzüge. „Fundamentalisierung“ bedeutet Grundlegung, und wir können keinen anderen Grund legen als den, der gelegt ist. Das hat einen Absolutheitsanspruch, der nicht von uns kommt, sondern von dem, der uns zusammengerufen hat, und den können wir nicht zeitgeistkonform abknicken. Das wäre das typische Verhalten von Monopolisten, die es sich leisten können, großzügig zu sein. Wir sind aber keine Monopolisten mehr. Die Leute kaufen uns unsere Distanzierung von Christus nicht ab. Dass wir nicht bei bornierten Fundamentalismen enden müssen, ist für mich auch klar. Aber die Gefahr des Missbrauchs hebt den richtigen Gebrauch nicht auf. Wir müssen radikal, das heißt wurzelhaft an die Grundlagen unseres eigenen Glaubens, sonst verlieren wir den Wettbewerb der Religionen.

Eine andere große Gruppe, etwa ein Viertel in Frankfurt, sind Konfessionslose, also Menschen, die keiner Religion angehören. Wie spricht man die an?

Meine Erfahrung ist, dass es ein hohes Interesse dieser distanzierten, aber intellektuell anrührbaren Menschen an authentisch gelebtem Glauben gibt. Das interessiert die ganz ungemein. Was sie nicht so interessiert, sind unsere bleiernen Institutionsgeschichten, also „Kirchenkram“. Wie wir unsere Gemeinden zusammenlegen, und ob das nun pastoraler Raum heißt oder nicht, ist denen egal. Aber an ergreifender und handgreiflicher Gegenwart Gottes in der Welt sind sie total interessiert. Auch im Modus des Widerspruchs. Ich war bei der Saisonpremiere des Tigerpalast-Varietés eingeladen. Dessen Leiter Johnny Klinke, ein auch geistlich sehr ausgeschlafener Mann, hat mir gesagt, dass er die Frankfurter auf authentischen Glauben für ansprechbar hält. Es gebe einen Hunger nach Sinn in dieser Stadt. Sie werden nicht alles gleich übernehmen, aber man kann damit kommen. Es interessiert sie. Und das gefällt mir.

Sollten sich die verschiedenen Religionen zusammenschließen, um in einer atheistischen Umgebung das Bewusstsein für Gott wach zu halten?

Ich glaube mit dem großen Johannes Paul, dem verstorbenen Papst, dass es eine tiefe Gemeinsamkeit unter Menschen gibt, die Religionen wirklich ernstlich anhangen. Und dass diese Gemeinsamkeit stärker ist als die Unterschiede in den jeweiligen Glaubensgründen. Schon die Tatsache, dass man überhaupt religiös ist und von Gott, wie immer man ihn ergreift und nennt, sein eigenes Leben bestimmen lässt, also zu einem „Islam“ – einem, übersetzt, „hingebungsvollen Gehorsam“ – überhaupt bereit ist, schafft eine Gemeinsamkeit. Ich denke, dass die vor den trennenden Unterschieden betont werden dürfte. Und dann entsteht so etwas wie ein Rat der Religionen, der sich am runden Tisch versammelt. Das ist für uns Katholiken neu, weil es eine Gleichrangigkeit oder Gleichwürdigkeit von religiösen Bezügen voraussetzt, die wir so bisher gar nicht auf der Festplatte haben. Da müssen wir uns erst neu konfigurieren.

Interview: Antje Schrupp und Kurt-Helmuth Eimuth

Familie – vielfältig aber stabil

Evangelisches Frankfurt Oktober 2010

Es ist gar nicht einfach, den Begriff Familie zu definieren. Obwohl das Wort im 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts in die deutsche Sprache aufgenommen wurde, gibt es bis heute keine einheitliche Auffassung darüber, was man genau als „Familie“ bezeichnet.

Die klassische Familie besteht aus Vater, Mutter und mindestens einem Kind, möglicherweise ergänzt durch die Großelterngeneration. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus, und zwar nicht erst heute, sondern schon immer.

In vorindustrieller Zeit hatten Ehe und Familie vor allem einen instrumentellen Charakter, sie waren Mittel zum Zweck: Die Ehe wurde nicht aus Liebe geschlossen, sondern im Hinblick auf die Kinder, und zwar, um – je nach Schicht – Vermögen oder zumindest den Namen zu vererben, und um im Falle von Krankheit und Alter versorgt zu sein. Im Mittelpunkt stand der „Haushalt“, wozu bei den Besitzenden auch ein Produktionsbetrieb zählte. Zum Haus gehörten auch Knechte und Mägde sowie andere Bedienstete. Bei den ärmeren Schichten stand ebenfalls die wirtschaftliche Funktion des „Haushaltes“ im Mittelpunkt, auch wenn das Haus weniger Mitglieder hatte. Die Erwerbstätigkeit beider Eltern und der Kinder war selbstverständlich. Auch damals gab es bereits sehr verschiedene Lebensformen: Viele verwitwete Frauen oder auch ledige Mütter lebten nicht in der „klassischen“ Familie.

Erst vor etwa 200 Jahren entwickelte sich die „Liebesheirat“. Die sozialen und wirtschaftlichen Funktionen der Familie übernahmen tendenziell Institutionen: Krankenhäuser und Schulen entstanden, andere Aufgaben übernahm der Staat. Der Familie blieb aber die Funktion der Nachwuchssicherung und der „Regeneration“ ihrer Mitglieder.

Über Jahrhunderte hinweg war die Erwerbstätigkeit auch von Müttern eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Lediglich das Bürgertum konnte es sich leisten, dass Mütter nicht erwerbstätig waren. Unter den Nationalsozialisten wurde die nicht-arbeitene Mutter dann ideologisch überhöht. Ehestandsdarlehen sollten Frauen, die Mütter wurden, vom Arbeitsmarkt abwerben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg behielt die Bundesrepublik dieses Familienmodell bei, obwohl die Realität der „Trümmerfrauen“ ganz anders aussah. Auch in den 1950er Jahren war die Erwerbstätigkeit der Mütter in vielen Familien notwendig. Erst im Wirtschaftsaufschwung der 1960er und 1970er Jahre konnten es sich viele Familien leisten, dass die Mütter nicht außer Haus arbeiteten.

In der DDR war die Erwerbstätigkeit der Frauen hingegen immer selbstverständlich gewesen. Historisch gesehen entpuppt sich das „klassische“ Familienmodell also als eine Lebensform, die allenfalls zwei Jahrzehnte Bestand hatte.

Heute ist oftmals ein Kinderwunsch Anlass zur Eheschließung. Zwar heiratet man später, aber man heiratet: 90 Prozent der deutschen Bevölkerung schließen bis zum 50. Lebensjahr zumindest einmal eine Ehe.

Kurt-Helmuth Eimuth

Den Stummen eine Stimme (Jürges)

Den Stummen eine Stimme
Veranstaltungen zum 25. Todestag von Familie Jürges

[30.04.2008] Vor 25 Jahren starb die Pfarrersfamilie Jürges. Martin Jürges, Pfarrer der evangelischen Gutleutgemeinde, seine Frau Irmtraud, Sohn Jan (11), Tochter Katharina (1), Mutter Erna (77) und Nichte Gesine Wagner (19) sind auf dem Weg zu einem Familienausflug ins Grüne, als am 22. Mai 1983 ihr Auto auf der Autobahn von brennenden Wrackteilen eines Militärjets getroffen wird.
Zur Erinnerung an das engagierte Pfarrerehepaar und seine Familie lädt die Evangelische Hoffnungsgemeinde zu mehreren Veranstaltungen ein.
Am Pfingstsonntag, 11. Mai, um 12 Uhr findet ein Gedenken an der Unfallstelle am Kreuz an der Einmündung Otto-Fleck-Schneise statt.
Am Dienstag, 20. Mai, um 19 Uhr wird im Martin-Jürges-Haus, Gutleutstraße 131, eine Ausstellung zu Leben und Wirken eröffnet. Zu Gast ist Ulrike Bremer, Autorin des HR-Films „Die tödliche Flugschau von Frankfurt“. Zu sehen ist die Ausstellung bis 1. Juni täglich von 13 bis 18 Uhr.
Einen Gottesdienst zum Gedenken an Familie Jürges gestalten Diakon Kurt Kirmes sowie der Posaunen- und der Kirchenchor der Hoffnungsgemeinde am Sonntag, 25. Mai, um 10 Uhr in der evangelischen Gutleutkirche, Gutleutstraße 121.
Texte von Irmtraud Jürges-Kießling, Martin Jürges und Gesine Wagner sind am Dienstag, 27. Mai, um 19 Uhr im Martin-Jürges-Haus, Gutleutstraße 131, zu hören. Unter dem Titel „Im Feuer ist mein Leben verbrannt“ lesen Kurt-Helmuth und Marion Eimuth. Musik kommt von Marion Eimuth und Lutz Lemhöfer.

Über uns

„Evangelisches Frankfurt wird nicht einseitig sein und sich nicht allein um den kirchlichen Nabel drehen“ – das versprach die Redaktion, als Ende 1976 die erste Ausgabe der neuen Mitgliederzeitung der Frankfurter Kirche erschien.

Antje Schrupp, Ralf Bräuer, Stephanie von Selchow, Kurt-Helmuth Eimuth, Gunda Höppner, Wilfried Steller - v.l.n.r. | Foto: Oeser

Antje Schrupp, Ralf Bräuer, Stephanie von Selchow, Kurt-Helmuth Eimuth, Gunda Höppner, Wilfried Steller – v.l.n.r.
Foto: Oeser

Und so war es dann auch: Sachkenntnis, Meinungsvielfalt, der Kontakt zur Stadt und ein Gespür für aktuelle religiöse Themen kennzeichnen „Evangelisches Frankfurt“ bis heute. Die Redaktion nimmt sich bei ihren wöchentlichen Treffen viel Zeit für engagierte Diskussionen. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Frage: Was interessiert unsere Leserinnen und Leser?

  • Information: Wer Kirchensteuern bezahlt, hat ein Recht darauf, zu erfahren, was mit diesem Geld geschieht. Daher gibt es immer wieder Berichte über neue Einrichtungen, Projekte und Initiativen der Frankfurter Kirche.
  • Sachkenntnis: Journalistinnen, Pfarrer und kirchliche Medienexperten arbeiten in der Redaktion zusammen. Professionalität beim Zeitungsmachen ist daher genauso garantiert wie eine genaue Kenntnis kirchlicher Strukturen und theologischer Hintergründe.
  • Meinungsvielfalt: Heiße Eisen sind kein Tabu. „Evangelisches Frankfurt“ diskutiert aktuelle Themen kontrovers – hier kommen die verschiedenen Argumente zu ihrem Recht. Zum Beispiel auf der regelmäßigen Seite „Pro und Contra“.
  • Regionalbezug: Kirchliches Leben wird dort konkret, wo die Menschen leben, in der Stadt, in der Nachbarschaft, in der Gemeinde. Kommunalpolitik, Stadtteilinitiativen und aktuelle Frankfurter Ereignisse sind daher wichtige Bezugspunkte für „Evangelisches Frankfurt“.

    Zahlen und Fakten

  • „Evangelisches Frankfurt“ erscheint sieben Mal im Jahr in einer Auflage von 120.000 Exemplaren.
  • „Evangelisches Frankfurt“ wird per Post an alle Haushalte verschickt, in denen mindestens ein Mitglied evangelisch ist, sowie an alle anderen Interessierten, die die Zeitung beziehen möchten. Außerdem liegt es an verschiedenen Stellen aus, zum Beispiel im Foyer des Dominikanerklosters oder in der Katharinenkirche.
  • „Evangelisches Frankfurt“ kostet, inklusive Druck, Porto und Redaktionskosten, nur rund 1,60 Euro pro Jahr und Kirchenmitglied – eine Investition, die sich lohnt.

vangelisches Frankfurt Okt 2006

Evangelisches Frankfurt: Die Redaktion

Frankfurt: Redaktionssitzung Evangelisches Frankfurt mit Allensbachstudie. Foto vom 13.03.2006 Foto: Rolf Oeser

Die Taufe ist ein Anfang

Taufgottesdienst, 10. 10. 2004

Gethsemanekirche

Predigttext: aaronitischer Segen

Marion Eimuth

Begrüßung und Votum:

Guten Morgen

Ich begrüße die Kinder und alle Erwachsenen sehr herzlich zu diesem Taufgottesdienst, den wir heute miteinander feiern!

Mo, Nomi und Keanu werden heute getauft. Mit der Taufe danken wir Gott für die Einmaligkeit, die mit jedem Kind neu geboren wird.

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen Gottes, der uns das Leben schenkt.

Und im Namen Jesu,

der uns zu leben lehrt.

Und im Namen des Heiligen Geistes,

der uns am Leben hält. Amen.

Lied: EG 445, 1-5, Gott des Himmels..

Psalm: 1, Nr. 702

Im Wechsel:

Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder

Noch sitzt, wo die Spötter sitzen,

sondern hat Lust am Gesetz des Herrn

und sinnt über seinem Gesetz Tag und

Nacht!

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit,

und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.

Aber so sind die Gottlosen nicht,

sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.

Darum bestehen die Gottlosen nicht im

Gericht noch die Sünder in der

Gemeinde der Gerechten.

Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten,

aber der Gottlosen Weg vergeht.

Kommt lasst uns anbeten

Gemeinde: Ehr sei dem Vater und dem Sohn

Ankündigung der Taufe und Taufbefehl:

An einem Tag wie diesem freuen wir uns – bejahen die Welt, die uns glücklich macht. Aber sie macht auch Sorgen. Wir zweifeln, ob es uns gelingt, in Güte und Frieden miteinander zu leben.

Jesus sagt: Fürchtet euch nicht! Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht zu Jüngerinnen und Jüngern alle Völker: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Denn ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Mt. 28, 19-20)

Gebet:

Guter Gott, wie gut ist es zu wissen,

dass du zu uns stehst und uns liebhast.

Wie gut ist es zu spüren und zu erfahren,

dass Menschen um uns sind,

die es gut mit uns meinen und für uns da sind.

Wir danken dir für die Kinder,

die uns anvertraut sind.

Wir danken dir für die Eltern, die für uns da sind und uns ins Leben geleiten.

Wir danken dir für die Geschwister und Freunde, mit denen wir spielen und vieles miteinander erleben und bewältigen können.

Wir sind hier in deinem Namen zusammen, um dich miteinander zu loben.

In deinem Namen taufen wir diese Kinder und bitten dich um deinen Segen für sie und für das, was wir tun. Amen.

Taufansprache:

Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Gemeinde,

wir wollen heute morgen, Mo, Nomi und Keanu taufen. Wir wollen die Kinder Gott anvertrauen und sie unter seinen Segen stellen.

Die Taufe ist keine christliche Erfindung, sondern stammt aus der jüdischen Tradition.

Soweit wir wissen, hat Jesus keine Menschen getauft. Aber er selbst hat sich taufen lassen, bevor er anfing herumzuziehen und den Leuten Geschichten von Gott und von einem besseren, gerechteren Leben zu erzählen.

Jesus ist damals zu Johannes, der auch Täufer genannt wurde, an den Jordan gegangen.

Der Jordan ist auch heute noch der größte Fluß in Israel. Johannes hat Jesus im Fluß untergetaucht, so wurde damals getauft. Heute taufen wir, indem wir Wasser über den Kopf geben.

Wasser brauchen wir zum Leben. Zum Trinken, wenn wir Durst haben, und für die Pflanzen zum Wachsen und für die Tiere.

Wasser ist auch zum Waschen ganz wichtig, damit wir nicht ständig klebrig und stinkend in der Gegend herumlaufen müssen. Und Wasser zum Schwimmen ist gerade im Sommer eine tolle Sache.

Alles Leben kommt aus dem Wasser: Die kleinen Planktons und Amöben im Meer und in den Seen genauso wie wir Menschen.

Bevor wir geboren werden, schwimmen wir im Wasser in einer kleinen Blase, die erst platzen muss, damit wir auf diese Welt und in dieses Leben kommen können.

Aber Wasser kann auch gefährlich sein. Wir erleben oder sehen das, wenn es so heftig regnet, dass das Wasser nicht mehr abfließt, sondern in die Keller und Häuser eindringt. Und wenn die Flüsse über ihre Ufer treten, dann wird es gefährlich. Oder auch, wenn wir im Schwimmbad jemanden zu lange untertauchen, kann das gefährlich werden.

Bei der Taufe denken wir an beide Seiten vom Wasser: An das Wasser, das unser Leben bedeutet. Und an das Wasser, in dem wir auch umkommen können.

Die Taufe ist ein Anfang. Durch die Taufe will Gott sagen: Ich kenne dich, ich bin bei dir. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Ich brauche mir nicht erst bei Gott einen Namen zu machen. Für ihn bin ich so wichtig und wertvoll, dass bei der Taufe mein Name mit seinem Namen verbunden wird. Ich gehöre zu Gott.

Die Taufe ist kein „Wundermittel“, das mich vor Krankheit oder Gefahren schützt. Aber ich weiß: Gott hat mich lieb, er meint es gut mit mir, er lässt mich nicht allein.

Mo, Nomi und Keanu werden auf den Namen Gottes getauft und somit in die Gemeinschaft der Christenheit aufgenommen. Sie sind Kinder von Gott.

Taufkerze:

Zur Erinnerung an Jesu Tod und Auferstehung wird in der Osternacht die Osterkerze angezündet. An dieser Kerze werden alle Taufkerzen angezündet. Die Taufkerze soll uns daran erinnern, wie von Jesus ein besonderes Licht ausgegangen ist, das noch heute in uns weiterbrennt.(Kerzen anzünden).

Tauflied: Liedblatt

Glaubensbekenntnis:

Lasst uns Gott loben und preisen mit dem Bekenntnis unseres Glaubens:

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,

den Schöpfer des Himmels und der Erde;

und an Jesus Christus,

seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,

empfangen durch den Heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria,

gelitten unter Pontius Pilatus,

gekreuzigt, gestorben und begraben,

hinabgestiegen in das Reich des Todes,

am dritten Tage auferstanden von den Toten,

aufgefahren in den Himmel;

er sitzt zur Rechten Gottes,

des allmächtigen Vaters;

von dort wird er kommen,

zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,

die heilige, christliche Kirche,

Gemeinschaft der Heiligen,

Vergebung der Sünden,

Auferstehung der Toten

Und das ewige Leben . Amen.

Tauffrage:

Nun wende ich mich besonders an Sie, liebe Eltern, Paten und Taufzeuge:

Sie sind es, die ihre Kinder hier zur Taufe bringen.

Von Ihnen werden die Kinder lernen, welche Wege zum Leben führen.

Ich frage Sie:

Wollen Sie, dass diese Kinder in den Namen des dreieinigen Gottes getauft werden, so antworten Sie: „Ja“.

Wollen Sie auch dazu beitragen, dass diese Kinder das Evangelium von Jesus Christus kennen lernen und den Weg in die christliche Gemeinde finden, so antworten Sie: „Ja, mit Gottes Hilfe“.

So taufen wir diese Kinder und hoffen, dass sich unser Glaube bewährt.

Taufhandlung:

Sarah-Mo, ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Taufspruch: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. (Ps 23, 1)

Kreuzzeichen – Friede sei mit dir.

Nomi-Noelle, ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Taufspruch: Denn ich weiß, an wen ich glaube (2. Tim. 1, 12)

Kreuzzeichen – Friede sei mit dir.

Keanu-Luis, ich taufe dich auf den Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Taufspruch: Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen (1. Kor. 16, 14)

Kreuzzeichen – Friede sei mit dir.

Segen für die Eltern,

Liebe Eltern,

Gott segne Sie, er behüte Sie und mache Sie stark. Er mache Ihre Liebe kräftig und Ihre Geduld unverwüstlich. Er lasse Sie Zeit und gute Einfälle finden für Ihre Kinder.

Er gebe Ihnen und Ihren Kindern alles, was gut ist und glücklich macht. Amen.

Gebet eines Paten:

Dankgebet:

Guter Gott, uns liegen die Kinder am Herzen.

Du willst, dass sie für uns sehr wichtig sind. So bringen wir unsere Wünsche und Bitten für sie vor dich.

Wir bitten für sie, dass sie immer ein gutes Zuhause haben, wo sie Wärme und Geborgenheit erfahren,

dass sie Menschen um sich haben, die ihnen gute Begleiter und Freundinnen und Freunde fürs Leben sind,

dass sie viel Freude erfahren und sich über die kleinen Dinge freuen können,

dass sie in eine Welt hineinwachsen, in der sie leben können und mit allem, was zum Leben dazugehört.

Wir bitten dich für uns alle. Bleib du uns Hoffnung und Ziel unseres Lebens. Amen.

Lied (v.Pr.): EG 200, 1+2, 5+6 Ich bin getauft

Predigt:

In Frieden leben kann. So meint Schalom umfassend: alles, was ich zu meinem Leben brauche.

Der Segen Gottes ist ein verlässlicher Begleiter besonders an den Wendepunkten unseres Lebens. Hier wird der Segen persönlich zugesprochen, bei der Taufe, der Konfirmation, der Trauung und der Bestattung.

Wer weiß, dass er von Gott behütet ist, dass er in seiner Gnade und seinem Frieden lebt, der wird diese Segensgaben Gottes weitergeben.

Amen.

Lied: EG 331, 1-3, 9 Großer Gott wir loben dich

Abkündigungen:

Lied: EG 590, Herr, wir bitten.

Fürbitten:

Um Deinen Segen bitten wir Dich, Gott

Wenn wir jetzt nach Hause, in die kommende Woche gehen, damit wir uns nicht abhängig machen von dem, was man allgemein so denkt und meint; damit wir nicht aufgeben, für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung deiner Schöpfung einzutreten.

Um Deinen Segen bitten wir Dich, Gott, für Mo, Nomi und Keanu und ihre Eltern, sei und bleibe bei ihnen auf allen ihren Wegen

Um Deinen Segen bitten wir Dich, Gott, für alle Menschen, die unter Gewalt, Hunger und den Folgen von Naturkatastrophen zu leiden haben.

Wir denken heute an die Menschen, die den Bombenanschlägen auf der Sinai-Halbinsel zum Opfer fielen.

Um Deinen Segen bitten wir Dich, Gott,

für alle, die unter uns als Fremde, als Flüchtlinge leben,

für alle, die krank und alt sind, alleingelassen sind, für alle, die sich von einem lieben und wichtigen Menschen trennen mussten,

kein Gegenüber für ihre Trauer finden:

Wir denken heute besonders an Dieter Kolb, der im Alter von 69 Jahren verstorben ist. Tröste die Hinterbliebenen. Lass sie Kraft gewinnen aus dem Glauben, dass auch der Tod uns durch deine Liebe nicht trennen kann.

Um deinen Segen bitten wir dich, Gott, damit wir zum Segen werden können für die, denen wir begegnen.

Gemeinsam beten wir, wie Jesus uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel

geheiligt werde dein Name,

dein Reich komme,

dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:

Gott segne dich und behüte dich,

Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Gott hebe sein Angesicht auf dich

Und schenke dir Frieden. Amen.

Orgelnachspiel

Kinder brauchen Religion

Ein Beitrag von Marion und Kurt-Helmuth Eimuth in „Gemeinde leiten“

Die Kirche hat Chancen

Verabschiedung als Leiter der Evangelischen Öffentlichkeitsarbeit Frankfurt am 28. August 2001

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,

liebe Gäste,

viel Musik und wenige Worte sind versprochen. Dabei soll es auch bleiben.

Doch danken will ich Ihnen allen. Für die freundlichen Worte, für die gemeinsame Zeit in der Arbeit und natürlich für das wunderschöne Fest hier heute Abend im neu gestalteten Innenhof.

Lassen Sie mich stellvertretend einige Personen vorstellen und nennen, die den Weg meiner Berufstätigkeit begleiteten.

Da sind zunächst aus der Sektenarbeit die Mitglieder von Sinus, der Sekteninformation und Selbsthilfe Hessen, da ist Lutz Lemhöfer, der Katholege – mit dem ich so manchen weltanschaulichen Doppelpaß gespielt habe. Zu nennen auch Frau Habermann, die auf geniale Weise das Thema ihrer alten und neuen Wirkungsstätte, der Evangelischen Arbeitsstelle für Weltanschauungsfragen und des Ev. Frauenbegegenungszentrums, in einer Diplomarbeit verband. Ihnen, liebe Frau Habermann, auch von hier aus noch einmal herzlichen Glückwunsch.

Zu nennen auch die Herren und Damen der Medien, die fair mit der evangelischen Kirche umgegangen sind – auch wenn uns manche Kritik nicht schmeckte.

Zu danken habe ich dem Beirat der Ev. Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere Ihnen Frau Babbe, für die wohlwollende Begleitung.

Für das ehrliche Miteinander im ökumenischen Kontext habe ich Ihnen Herr Tillmann zu danken – auch dafür das beim Geld die Freundschaft nicht aufhörte. Ein wirklich besonderes Miteinander entwickelte sich mit der Katholischen Medienarbeit mit Ulrich Fischer, der heute Abend seiner Dienstpflicht auf der Funkausstellung in Berlin nachkommt. Extra aus Hauptstadt gekommen ist Stephanie Pieper. Liebe Stephanie: es war wirklich ein tolles Miteinander. Und so manche Idee haben wir gemeinsam geboren und  auch später umgesetzt. Blindes Vertrauen und der Wille, die beiden Kirchen in dieser Stadt zu profilieren, trieben uns an.

Vertrauen brachte mir auch der Arbeitsbereich Kindertagesstätten entgegen. Ich weiß, liebe Gerlinde Lindemann, dass unsere Radaktionssitzungen für dich zunächst etwas befremdlich waren, aber Du warst offen für neue Wege, auch wenn sie anfänglich kritisch beäugt wurden.

Die Redaktion des Evangelischen Frankfurts ist in den letzten Jahren den eingeschlagenen Kurs der Modernisierung des Blattes nicht nur mitgegangen, sondern hat ihn selbst vorangetrieben. Und das ich weiter in der Redaktion mitwirken kann, ist für mich tröstlich, denn so ganz kann ich es ja doch nicht lassen.

Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Regionalverband muß ich danken. An vielen Stellen begegnete mir Offenheit – auch Offenheit für Sonderwünsche. Ob Personalabteilung oder Organisation und Wirtschaft, ob Bau- oder EDV-Abteilung, ob Poststelle oder Druckerei. Es wurde ein Weg zur Erfüllung unserer Wünsche gefunden. Kollegial auch die Zusammenarbeit mit dem Regionalbüro und dem Büro der Vorsitzenden. Frau Stickel-Jäger machte auch mal Unmögliches möglich und half aus, wenn ich mal wieder irgendein Papier vergraben hatte.

Besonderen Dank schulde ich dem Gesamtvorstand, dem geschäftsführenden Vorstand – und da darf ich Sie Herr Telschow miteinschließen –  und besonders der Vorsitzenden. Es war ein Grundvertrauen vorhanden, die meine Arbeit trug und auch manche herbe Kritik  – auch das gab es – ertragen lies.

Ein Gesicht haben Sie, Frau Pötter und Sie Herr Holtz, der Frankfurter evangelischen – und inzwischen ja auch der katholischen – Kirche gegeben. Ihr Design-Konzept, ihre Plakat-Ideen und ihre Einfühlungsvermögen in unsere Wünsche sind Garant für die wirkungsvolle Visualisierung der evangelischen Kirche in der Stadt.

Den Kolleginnen und Kollegen in der EKHN habe ich zu danken. Da wuchs in diesen vier Jahren etwas zusammen, was zusammengehört.

Und natürlich muß ich mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Evangelischen Öffentlichkeitsarbeit bedanken. Wie hat doch der große deutsche Philosoph Berti Voigts so richtig festgestellt: Der Star ist das Team. Diese banale Weisheit gilt auch in diesem Falle. Ohne Ihr weit über das zu erwartende Maß hinausgehendes Engagement  wäre vieles nicht machbar gewesen. Herr Schmitt erledigte viele Sonderwünsche am PC, Frau Reuter bewunderte ich für ihre Geduld beim endlosen Hinterhertelefonieren, Herr Albers verdanken wir einen wirklich akuraten Pressedienst und manch andere ehrenamtliche Handreichung. Herr Mühl frischt Internet und interne Kommunikation auf. Künftig werde ich Kirche Intern mit anderen Augen lesen. Aber Frau Diehl bei einem bin ich mir ganz sicher: Ihre Texte werden weiterhin genüßlich zu lesen sein. Frau Krüger, sie sind mir nicht nur eine große Stütze gewesen sondern sie sind auch so etwas wie das Herz der Öffentlichkeitsarbeit. Besonders freue ich mich, dass Du Antje dich bereit erklärt hast, einzuspringen. Du wickelst nicht nur Angefangenes ab, sondern treibst die Projekte voran. Das erleichtert mir mein Ausscheiden.

Die evangelische Kirche hat vielfältige Chancen ihre Botschaft an den Mann und die Frau zu bringen. Und wenn alle um der gemeinsamen Sache Willen an einem Strang ziehen, werden noch viele Kräfte entfaltet werden können. Wir haben diese Chance, wir müssen sie nur nutzen.  Dazu wünsche ich dem Verband Gottes Segen.
Kurt-Helmuth Eimuth, 28. August 2001

Raub der Kindheit

Der Spiegel, 21.4.1007

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8700439.html