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Altenheimschließung ist Alarmsignal

Weil Fachkräfte fehlen, mussten in Hamburg zwei Altenheime der Diakonie-Stiftung Alt-Hamburg geschlossen werden. Dadurch fallen 200 Plätze weg. Für Stefan Rehm, Vorstand der Diakonie Hamburg, ein Alarmzeichen. „Wir finden nicht genug Fachkräfte“, sagt Rehm im Podcast Conny&Kurt. Er fordert, dass die Fachkraftquote von 50 Prozent wegfällt. „Wenn wir die Quote nicht erfüllen, müssen wir die Zimmer leer stehen lassen. Das ist wirtschaftlich nicht zu vertreten.“

Rehm befürchtet nicht so sehr eine Qualitätsreduzierung durch den Einsatz von weniger qualifizierten Kräften. „Wir müssen die qualifizierten Kräfte zielorientierter einsetzen,“ sagt Rehm und verweist auf die zahlreichen Hilfstätigkeiten wie Essen anreichen oder Hilfestellung beim Waschen. Um den Beruf attraktiv zu machen, habe man beim Gehalt gewaltig nachgebessert. Ohne Zulagen bekommt eine Altenpflegerin als Einstiegsgehalt 3538 Euro. Doch die Personalgewinnung bleibt eine Mammutaufgabe. „Die Versorgungssicherheit“, so Rehm, „muss an erster Stelle stehen“. Rehm berichtet, dass schon jetzt die Einrichtungen mit Nachfragen überschwemmt werden.

Zur Person:
Stefan Rehm ist Vorstand des Diakonischen Werkes Hamburg. Er ist Vorsitzender des Fachausschusses Pflege und Senioren der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege sowie stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Hamburgischen Pflegegesellschaft. Außerdem ist er zuständig für die diakonischen Krankenhäuser und ist Vorstandsmitglied im Verband der FREIEN in Hamburg

Die Erinnerung lebt – Weihnacht im Altenheim

In den Senioren-Residenzien sind Advent und Weihnachten keinesfalls trostlos. Es ist eine Zeit der Erinnerung, des Erlebens alter Traditionen. „Lieder und auch die Weihnachtsgeschichte knüpfen an die Erinnerungen der Kindheit an“, berichtet Pfarrer Christian Wiener von der Fachstelle Altenseelsorge der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau im Podcast Conny&Kurt. Dabei kommen auch Erinnerungen an die Adventszeit im Krieg hoch. Kein Vater, Angst, große Not und die Zeit in den Kellern und Bunkern sind Teil der Erinnerungen. Noch heute reagierten die alten Menschen auf das Knallen an Silvester mit Schrecken. Eine besondere Aufgabe sieht Wiener in der Vermittlung christlicher Tradition an das Personal. Die Pfleger und Pflegerinnen, die oftmals aus einem anderen Kulturkreis kommen, seien offen für Informationen und Erklärungen. Das sei eine Aufgabe für kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für Menschen mit Demenz könne das Weihnachtsfest ein Ankerpunkt sein.