Archiv für Allgemein

Gerechter Frieden

Im Gespräch mit Dr. Eberhard Pausch, der 2007 an der Denkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Friedensethik mitwirkte, gehen Kurt und Conny der Frage nach, on das Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ heute noch gelten kann. Der Theologe Pausch ist Studienleiter an der Evangelischen Akademie Frankfurt. Er ist davon überzeugt, dass der Kurs der EKD auch in Anbetracht des Krieges Bestand hat, da es Selbstverteidigung sei. Jedoch hält er die Position der russisch-orthodoxen Kirche für völlig unbiblisch. Doch die größte Herausforderung sei der Klimawandel, dessen Auswirkungen auch Einfluss auf die Sicherheitsarchitektur der Welt haben würde.

Kurt in der Pflege

Kurt-Helmuth pflegt seit 6 Jahren seine Frau, die gelähmt ist und nicht sprechen kann. In Deutschland gibt es 4,1 Millionen Pflegebedürftige. Rund vier von fünf Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause versorgt. Meist erfolgt die Pflege durch pflegende Angehörige. Häufig unterstützt sie dabei ein ambulanter Pflegedienst. Offen spricht Kurt über die Situation und darüber, was sich verbessern muss.

Im Notfall: Seelsorge

Rund um die Uhr stehen Nofallseelsorgerinnen und -seelsorger Menschen in Not bei. Sie überbringen Todesnachrichten oder begleiten einfach Menschen in Situationen, die alles verändern. Einer von Ihnen war Conny von Schumann, der die Frankfurter Notfallseelsorge leitete. Hier zu hören im wöchentlichen Podcast.

Glückliches Ghana

Nina ist Sozialpädagogin und arbeitete vier Monate in einem Kinderheim. Sie ist begeistert von der Lebenslust, von der Ausstrahlung eines Landes, das wir der sogenannten Dritten Welt zuordnen. Sie empfindet, dass die Menschen dort irgendwie fröhlicher, ja vielleicht auch glücklicher sind. Sie berichtet in unserem Podcast.

Für einen Professor zu groß?

Die Impfpflicht scheiterte heute, 7. April 22, im Bundestag und damit ein Vorhaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Doch, so meinen wir, die Aufgaben des klugen Professors sind viel, viel größer. Privatisierung, Konzentration und die Herausforderung der Pflege diskutieren wir. Immerhin werden hier über 500 Milliarden Euro und damit 13 Prozent des BIP umgesetzt. Diese Herkulesaufgabe konnte bisher niemand schultern. Lauterbach ist um diese Aufgabe nicht zu beneiden.

Unser Podcast:

Frieden schaffen ohne Waffen

„Frieden schaffen ohne Waffen“, ist dieses Motto überholt? Brauchen wir wirklich 100 Milliarden mehr für Rüstung und wie können wir mit unserer Angst umgehen. Ein Gespräch über das, was bewegt.

Benzin 2,50 €. Na und!

Zugegen: Auch ich fahre gerne Auto. Der Blick auf die Preistafeln der Tankstellen schockiert. Über 2 Euro. Selbst Diesel. Vor einigen Wochen noch unvorstellbar. Scheinbar alles aufgrund der Verteuerung der russischen Öllieferungen.

Nur: das Benzin, das heute an den Tankstellen verlauft wird, wurde vor zwei2 oder drei Monaten gekauft. Zum damaligen Preis. Und auch heute gibt es keine Verknappung. Noch liefern alle Länder vertragsgemäß, auch Russland. Die Verteuerung ist also reine Spekulation und sichert allen Ölkonzernen, ob russisch oder amerikanisch, satte Extragewinne.

Doch was tun? Keine Frage. Die Situation belastet Privathaushalte genauso wie die Wirtschaft. Die Idee des Finanzministers Christian Lindner, der einen Tankrabatt fordert, ist populistisch, ungerecht und klimaschädlich. Vor allem sichert er die Extragewinne der Ölmultis. Unterstützung hingegen bedürfen die, deren Budget zu klein ist, die Teuerung abzufedern. Dies ist bestimmt nicht der SUV-Fahrer, der jetzt für sein Viertonnen-Fahrzeug für eine Tankfüllung 130 Euro statt 90 Euro zahlt.

Gefördert müssen die werden, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Hartz Vier, Wohngeld, Bafög oder auch Kindergeld müssen angehoben werden. Hier bedarf es eines Ausgleichs. Auch die Anhebung des Mindestlohns sollte in den Blick genommen werden.

Und die Wirtschaft? Sie bekommt die Mehrwertsteuer über die Steuerverrechnung wieder zurück. Ein kleiner Ausgleich. Und klar. Der Handwerksbetrieb wird die steigenden Spritpreise an die Kunden weitergeben. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Die Ampelkoalition spricht zwar von dem größten wirtschaftlichen Transformationsprozess der Geschichte, doch sie tat immer so, als sei dieser zum Nulltarif zu erhalten. Der Ausstieg aus einer Wirtschaft, die auf fossilen Brennstoffen basiert, kostet Geld. Ja, es wird teuer. Auch für Privathaushalte. Im Jahr geben deutsche Haushalte rund 15,4 Prozent der gesamten Konsumausgaben für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren aus. Um das Jahr 1900 lagen die Ausgaben der deutschen Haushalte für die wichtigsten Konsumgüter noch über der Hälfte aller Konsumausgaben. Selbst 1970 lag der Anteil noch bei einem Viertel. In den vergangenen zehn Jahren blieb der Ausgabenanteil jedoch auf einem relativ konstanten, niedrigem Niveau.

Fazit: Der heutige Anstieg der Spritpreise ist erst der Anfang einer notwendigen Wende. Einer Wende hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft. Dies wird Einschnitte in unseren Lebensstandard bedeuten. Das größte Versäumnis der Politik ist es, die Notwendigkeit des Umsteuerns zu sehen, aber so zu tun, als könnten wir alle so weiterleben wie bisher. Wir werden an einigen Stellen Neues mit Freude entdecken, aber auch an anderer Stelle Verzicht ertragen müssen. Genau wie bei der Corona-Krise versagt die Politik in ihrer Kommunikation. Es wird nicht ohne Opfer gehen. Aber um der Schöpfung Willen muss der Umstieg vollzogen werden. Gottes Schöpfung zu bewahren, ist unser Auftrag. Ganz zu schweigen von der Verpflichtung der zukünftigen Generation gegenüber.

Populistische Vorschläge á la Lindner sind rückwärtsgewandt.

Kurt-Helmuth Eimuth

Zu guter Letzt

Die Redaktion des EFO hat für micht persönlich eine eigene, wunderbare Ausgabe gemacht. Vielen Dank liebe Kolleginnen und Kollegen. Unten kann man die Ausgabe runterladen.

Wer nicht warten kann, verliert das Gespür fürs Besondere

von Kurt-Helmuth Eimuth 12. November 2021

Weihnachtskitsch schon Mitte November? Pandemiebedingt beginnen die Adventsmärkte in diesem Jahr teilweise schon Mitte November. Dabei kommt nicht nur das Gedenken am Totensonntag unter dir Räder. Es macht die Märkte auch beliebig.

Lydia Hinton/Unsplash.com
Lydia Hinton/Unsplash.com

Warten, Abwarten ist eine Tugend. Zumindest in England. Bei uns herrscht eher das Gedrängel im Gedrängel. Und klar, an der Kasse nebenan geht es doch schneller.

Uff, und da kommt der Advent daher. Diesmal kalendarisch bedingt schon sehr früh. Am 28. November ist schon der 1. Advent. Der Beginn der Ankunftszeit, sozusagen die letzten vier Wochen der Schwangerschaft. Man fiebert der Geburt entgegen. In diesem Jahr haben wir beim Holzkünstler eine schwangere Maria bestellt. Dass wir all die Jahre darauf nicht kamen? Warten auf das Kind, das noch im Bauch der Mutter ist.

Dieses Warten drücken auch die vier Adventskerzen aus. Ursprünglich hatte Johann Hinrich Wichern 24 Kerzen auf ein großes Wagenrad geklemmt. Man schrieb das Jahr 1839. Für die Kinder im Rauhen Haus in Hamburg, ein Kinderheim, sollte so das Warten erträglicher werden. Den Kranz hängte Wichern im Betsaal des Waisenhauses auf. Er hatte 19 kleine rote und vier dicke weiße Kerzen. Jeden Tag wurde eine neue Kerze angezündet – eine kleine für die Werktage, eine große für die Advents-Sonntage. Die Kinder wussten also immer, wie viele Tage es noch bis Weihnachten sind. Einen netten Nebeneffekt hatte der Kranz auch: Die Kinder lernten wie nebenbei das Zählen.

Die Idee ist so einfach wie genial und eroberte deshalb schnell die Welt. Nur das mit dem Wagenrad war in kleinen Wohnungen doch eher unpraktisch. Vier Adventskerzen für die Sonntage ist schon lange die bei uns übliche Sparversion.

Warten können wir aber trotzdem nicht. Überall müssen viele Lichter her, hoffentlich dem Klima zuliebe in LED-Technik. Und weil uns das Warten so schwerfällt, sollen auch die Weihnachtsmärkte möglichst früh aufmachen. Also zumindest vor dem 1. Advent. In Frankfurt will man immerhin noch den Totensonntag, den Ewigkeitssonntag abwarten, dieses Jahr am 21. November. Doch dann soll es gleich am Montag losgehen. Früher wartete man wenigstens bis zum Mittwoch, denn eigentlich soll die Woche nach dem Totensonntag dem Gedenken gewidmet sein. Aber nach all dem wirtschaftlichen Stillstand wegen der Pandemie soll es möglichst schnell losgehen mit dem Verkauf von Glühwein und Bratwurst, von Engeln und Zuckerwatte.

Während Frankfurt noch halbwegs am christlichen Jahreskreis festhält, ist man in anderen Städten noch forscher. In Offenbach und Darmstadt sollen die Weihnachtsmärkte schon am 15. November öffen, in Gießen am 18. November. Hoffentlich hilft es wenigstens der notleidenden Schausteller-Branche.

Aber es geht eben auch etwas verloren. Wer das Besondere, den Festtag, zum Alltäglichen macht, spürt nicht mehr die Freude auf diesen einen Tag. Dann wird eben auch der Weihnachtsmarkt nur noch ein Markt neben vielen anderen Märkten sein. Das Besondere braucht die Einzigartigkeit, auf die man sich beim Warten freuen kann. Das ist immer so, egal ob es aus religiösen oder traditionellen Gründen geschieht.

Sex geht jetzt anders

Ein Gespräch mit dem Autor Wolfgang Weinrich über seine Prostatakrebserkrankung, über die Angst vor dem Tod, die Reha und die Notwendigkeit der Vorsorge.