Tag Archiv für Wiese-Gutheil

Papst Franziskus: Für die Frauen blieb es beim schwülstigen Reden

Papst Franziskus hat durch seinen Lebensstil überzeugt. Sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit, für Flüchtlinge, für Obdachlose und seine Kritik an der globalen Wirtschaftsordnung haben überzeugt, so auch die Journalistin Doris Wiese-Gutheil, die sich bei Maria 2.0 engagiert. Der Podcast Conny&Kurt würdigt das Pontifikat kritisch aus der Perspektive von Frauen. Die ehemalige Mitarbeiterin des Bistums Limburg zeigt sich in einem Punkt enttäuscht. Zwar habe Franziskus einiges für die Frauen vorangebracht, aber doch nicht entscheidend korrigiert. „Er hat Frauen in höhere Ämter gehoben, vor allem Ordensschwestern. Er hat schon die Frauen anerkannt, aber es war eine Anerkennung von oben herab“, konstatiert Wiese-Gutheil. Er habe die Frauen auf ein Podest gehoben. „Er hätte gern Frauen gehabt, die sagen: Wir geschehen nach deinem Willen, ich tue alles was du erwartest. Du bist mein Herr.“  Bei ihm wurden die Frauen in den Himmel gehoben, aber auf Erden hatte sie nichts zu sagen. „Ein großes Manko des Pontifikats, dass dieser Schritt nicht gekommen ist“, bilanziert Wiese-Guheil.  Und weiter: “ Wir wollen nichts Besonderes sein, die edle Gefährtin und Mutter vieler Kinder. Wir wollen schlicht und ergreifend gleiche Rechte, gleiche Würde. Und da ist gar nichts passiert. Da muss man klar sagen: Da war alles ein schwülstiges, freundliches Reden.“

Der Synodale Weg ist keine Autobahn

Die Bilanz des Reformversuchs der Katholischen Kirche in Deutschland fällt für Doris Wiese-Gutheil, Journalistin und intime Kennerin der katholischen Kirche, sehr durchwachsen aus. Bei der abschließenden Versammlung des „Synodalen Weges“ am letzten Wochenende in Frankfurt seien Beschlüsse gefasst worden, „die weit hinter unseren Erwartungen zurückblieben“, bilanziert Wiese-Gutheil, die sich bei Maria 2.0 engagiert, im Podcast Conny&Kurt. Das Machtgebaren der Bisschöfe sei nicht eingeschränkt worden. Und die Ergebnisse sonst? Wiese-Gutheil weist darauf hin, dass der Predigtdienst für Frauen schon einmal erlaubt war, die Segensfeiern für Homosexuelle erst 2026 kommen, da jetzt erst noch ein Ausschuss über die Modalitäten berät. Und die Erkenntnis, dass es eine Geschlechtervielfalt gibt, müsse man nicht wahnsinnig feiern. „Das ist ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit.“ Die katholische Kirche hat eine Chance vertan. Der Synodale Weg war keine Autobahn, eher eine Schotterpiste auf der das Vorwärtskommen mühselig war.

Synodaler Weg der katholischen Kirche gescheitert

Die deutsche katholische Kirche ist mit ihrem Reformprojekte „Synodaler Weg“ im Grunde gescheitert. Doris Wiese-Gutheil, Journalistin und intime Kennerin kirchlicher Strukturen, beschreibt in diesem Podcast, den Ausgangspunkt des Reformprozesses. Dabei erläutert sie auch, warum Maria 2.0 nicht Teil des Prozesses wurde, sondern bewusst so etwas wie eine außerparlamentarische Opposition blieb. Die jetzt in Frankfurt gefassten Beschlüsse sind so verwässert, dass es so scheint, als wäre die katholische Kirche immer noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Aber Doris Wiese-Gutheil will trotz alledem ihre Hoffnung nicht aufgeben.