Tag Archiv für Gerechtigkeit

„Zusammenhalt gibt es nur, wenn für alle dieselben Regeln gelten“

von Kurt-Helmuth Eimuth 17. Januar 2018

Reich und Arm driften immer weiter auseinander, der Rechtspopulismus hat Aufwind, und traditionelle Institutionen verlieren das Vertrauen der Menschen: „Was hält die Gesellschaft zusammen? Darüber diskutierten Kirchen und Gewerkschaften in der Evangelischen Akademie am Römerberg.

Großes Interesse: Podiumsdiskussion unter anderem mit Kirchenpräsident Volker Jung und Bischof Georg Bätzing in der Evangelischen Akademie am Römerberg. Foto: Rolf Oeser
Großes Interesse: Podiumsdiskussion unter anderem mit Kirchenpräsident Volker Jung und Bischof Georg Bätzing in der Evangelischen Akademie am Römerberg. Foto: Rolf Oeser

Die Ausgangslage ist klar. Noch nie waren so viele Menschen in Deutschland in bezahlter Arbeit wie heute. Und doch klafft die Kluft zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Ein Fünftel aller Arbeitsplätze sind im Niedriglohnsektor. Den Bereich der prekären Beschäftigungsverhältnisse schätzen manche gar auf 40 Prozent. Private Vermögen haben einen Höchststand erreicht, und gleichzeitig wächst die Armut. Dies verstärkt auch in der Mittelschicht Abstiegsängste, nicht nur angesichts steigender Mietpreise. Und dann ist noch die AfD mit ihren Wahlerfolgen und ihrem Populismus, der vor rechtsextremen Parolen nicht halt macht.

Grund genug für die Kirchen und die Gewerkschaften in Hessen zu fragen: „Was hält die Gesellschaft zusammen“? Drei katholische Bistümer (Fulda, Mainz und Limburg), drei evangelische Landeskirchen (Rheinland, Hessen-Nassau und Kurhessen-Waldeck) sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund hatten erstmals zu einer gemeinsamen Diskussion geladen.

Ulrike Eifler vom DGB-Südosthessen entwarf ein düsteres Bild der derzeitigen Risse in der Gesellschaft. Das politische Klima sei nach rechts verschoben, die Bundestagswahl eine Zäsur, mit der man näher an die Weimarer Verhältnisse in den 1920er Jahren rücke.

Der Baseler Soziologe Oliver Nachtwey warf einen analytischen Blick auf die heutigen gesellschaftlichen Prozesse. Sicher, die Gesellschaft erodiere und im Arbeitsleben vermissten viele die Solidarität. Doch trotz aller Dramatik komme man in Deutschland noch zusammen. Grundsätzlich gelte, dass eine Gesellschaft dann zusammenhält, wenn die Menschen den Eindruck haben, dass alle sich an die gleichen Regeln halten. Das bedeutet nicht, dass es keine Unterschiede gibt. Nachtwey verglich das mit einem Haus, wo unten Menschen in einfachen Wohnungen leben, im ersten Stock die Wohnungen schon besser seien und oben geradezu luxuriös – aber es richten sich doch alle nach derselben Hausordnung. Es gibt keine Sonderrechte und auch keine Parallelgesellschaften , anders als sie sich derzeit bei den „oberen ein Prozent“ der Superreichen herausbildeten.

Die neoliberale Ausrichtung der Politik überlasse alles dem Markt, der so etwas wie ein „anonymer Gott“ geworden sei. Der Markt müsse aber eingebettet sein in andere Bezugsgrößen wie Familie, Freundschaften oder eine Dorfgemeinschaft. Der Limburger katholischen Bischof Georg Bätzing wies darauf hin, dass der Markt nicht an Normen interessiert ist. Gerechtigkeit, Gleichheit und die Würde der Einzelnen müssten daher als gesellschaftliche Norm durchgesetzt werden. Dazu sei, so Kirchenpräsident Volker Jung, auch Empathie notwendig, also dass Menschen sich in die Lage von anderen hineinversetzen. Jung rief dazu auf die Demokratie weiterzuentwickeln, um Partizipation zu ermöglichen.

Neben der neoliberalen Ausrichtung sieht Nachtwey noch eine zweite Ursache für die derzeitigen gesellschaftlichen Spannungen, nämlich die Individualisierung. Frühere Formen der Vergemeinschaftung wie zum Beispiel Vereine verlieren an Bedeutung, die Einzelnen seien  zunehmend auf sich alleine gestellt. Damit werden sie auch immer abhängiger von gesellschaftlichen Institutionen: Wer keine Großeltern in der Nähe hat, ist mehr auf Krippe oder Kindergarten angewiesen, wer keine Kinder oder Verwandte in der Nähe hat, muss bei Pflegebedürftigkeit ins Heim. Und so entstehe das Paradox, dass die modernen Individuen gerade wegen ihres Individualismus immer abhängiger von der Gesellschaft werden.

Und was also nun tun? Nachtwey forderte Kirchen und Gewerkschaften dazu auf, sich einzumischen und auch für konkrete politische Ziele einzutreten, etwa für die Einführung einer Vermögenssteuer oder die Abschaffung von Leiharbeit. Bischof Bätzing war der Ansicht, dass die die meisten Probleme nicht auf der Ebene des Nationalstaates gelöst werden könnten. Angesichts der Globalisierung der Märkte brauche es eine größere Solidarität: „Es gibt keine Alternative zu Europa. Europa muss stärker werden.“

Michael Rudolph vom DGB Hessen-Thüringen sieht die Gewerkschaften durchaus als einen Ort der Solidarität. Hier seien die unterschiedlichsten Berufsgruppen vereint, und es würden nicht nur Einzelinteressen vertreten, wie in den Spartengewerkschaften. Um die „Würde der Arbeit“ wieder herzustellen, müsse die prekäre Beschäftigung abgeschafft werden. Die gemeinsam von Kirchen und Gewerkschaften durchgeführte Kampagne für einen arbeitsfreien Sonntag sei zum Beispiel ein Beitrag gegen die Entgrenzung der Arbeitswelt und gegen die zunehmende Vermischung von Freizeit und Arbeit.

Allerdings wies Nachtwey auch darauf hin, dass das Vertrauen in traditionelle Institutionen wie eben Kirchen und Gewerkschaften ebenfalls bei vielen Menschen verloren gegangen sei. Jedes Jahr gebe es in Deutschland 300.000 Kirchenaustritte, die Mitgliederzahl der Gewerkschaften stagniere.

Nicht Umverteilung muss begründet werden, sondern warum man Ungleichheit akzeptiert

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Kurt-Helmuth Eimuth. Foto: Rui Camilo

Plötzlich wird wieder über Gerechtigkeit diskutiert. Kann es gerecht sein, wenn die reichsten zehn Prozent der Haushalte mehr als die Hälfte des Gesamtvermögens besitzen? Wenn höhere Einkommensgruppen von der guten wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland profitieren, während die Realeinkommen der Ärmeren sinken? Wenn Opel-Manager Boni in Millionenhöhe bekommen, aber die Arbeiter um ihre Jobs bangen müssen?

Seit gut zwei Jahrzehnten driftet unsere Gesellschaft auseinander. Über 16 Millionen Menschen in Deutschland sind von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Doch Menschenwürde, Gleichheit und Gerechtigkeit sind miteinander verwoben. Demokratie hängt davon ab, „dass die Mitglieder einer egalitären Gesellschaft sich wechselseitig das gleiche Recht zugestehen, als Gleiche anerkannt und behandelt zu werden“, wie es der Wirtschaftsethiker Friedhelm Hengsbach formuliert hat.

Nach christlicher Überzeugung sind alle Menschen Ebenbild Gottes. Das bedeutet auch, dass niemand augeschlossen werden darf von Bildung, Gesundheitsversorgung, Daseinsvorsorge.

Aus dieser Perspektive dreht sich die Rechtfertigungspflicht um: Nicht wer für Umverteilung eintritt, muss das begründen, sondern diejenigen, die politisch nichts dagegen unternehmen, dass die Armutsschere immer weiter auseinander geht. Als Gesellschaft müssen wir begründen, warum Menschen mit Behinderung echte Inklusion verweigert wird, warum 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche mit Hartz IV aufwachsen. Wir müssen begründen, warum arbeitslosen Menschen Beschäftigung vorenthalten wird, und wir müssen pflegebedürftigen und kranken Menschen erklären, warum der Personalschlüssel in Krankenhäusern und Altenheimen so schlecht ist. Denn all das sind nicht „wohltätige“ Hilfen, sondern es geht hier um Rechte.

Übrigens scheinen egalitär eingestellte Gesellschaften ein Gewinn für alle zu sein. Der kürzlich erschienene „Weltglücksbericht“ jedenfalls sieht skandinavische Länder, angeführt von Norwegen, ganz vorne.

Flüchtlingskrise: Mehr Ehrlichkeit wagen

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 7. Oktober 2015

Die Herausforderung durch die vielen geflüchteten Menschen, die zurzeit nach Deutschland kommen, wird nicht in wenigen Wochen beendet sein. Es wird viel Geld und Engagement nötig sein, um ihnen eine Perspektive zu verschaffen. Aber genau das birgt auch die Chance, Schieflagen in unserer Gesellschaft zu begradigen.

Kurt-Helmuth Eimuth ist Leiter der Redaktion von „Evangelisches Frankfurt“. Foto: Rolf Oeser

Viele Flüchtlinge stehen noch vor den Grenzen Europas, ein Ende der Kriege in Syrien und Afghanistan ist nicht in Sicht. Deutschland zeigt bisher überwiegend ein freundliches Gesicht. Auch die Kirchen helfen, wo sie können. Doch daneben hat eine Diskussion darüber eingesetzt, wie es nun weitergehen soll.

Bundespräsident Joachim Gauck sagte bei der Einheitsfeier in der Alten Oper: „Wir wollen helfen. Unser Herz ist weit. Aber unsere Möglichkeiten sind endlich.“ Endlich sind unsere Möglichkeiten sicherlich. Aber sind sie bereits ausgeschöpft? Was bedeuten die vielen Flüchtlinge für unser Gemeinwesen?

Manchmal hilft ein Blick in die Statistik: Schon lange beträgt die Zahl der Neuankömmlinge zwischen 1,5 Millionen (1992) und 700.000 (2006) jährlich; 2013 waren es 1,2 Millionen. Deutschland ist längst ein Einwanderungsland. Jetzt kommen Menschen hinzu, die nicht freiwillig ihre Heimat verlassen haben. Viele von ihnen sind seelisch schwer verletzt, traumatisiert. Und doch sind sie auch eine Chance für Deutschland. Die Hälfte von ihnen ist unter 25 Jahre alt. Mit Blick auf den demografischen Wandel kann der deutschen Gesellschaft und auch der Wirtschaft gar nichts Besseres passieren.

In mehr Gerechtigkeit investieren

Allerdings müssen diese Menschen auch eine Chance bekommen. Sie brauchen Deutschkurse, Wohnungen, Arbeitsplätze. Dabei soll niemand sagen, es mangele an Geld: Die Bankenrettung hat einen dreistelligen Milliardenbetrag aus Steuermitteln gekostet. Es ist an der Zeit, in mehr Gerechtigkeit zu investieren.

Der Bau von Sozialwohnungen wird allen zugute kommen, die sich die Mieten in den Ballungsräumen nicht mehr leisten können. Förderprogramme in Kitas und Schulen werden hoffentlich dazu dienen, mehr Bildungsgerechtigkeit zu gewährleisten. Es ist ein Skandal, dass in Deutschland jedes Jahr 70.000 junge Menschen die Schule ohne Abschluss verlassen. Mit den Flüchtlingen haben wir die große Chance, solche Schieflagen unserer Gesellschaft zu begradigen.

Doch dies wird nicht von heute auf morgen gehen. Die Menschen fragen zurecht, wie es weitergehen soll. Hier ist die Politik gefordert, ehrlich zu sagen, dass viel Geld und Engagement nötig ist. Nur dann schaffen wir das. Nur wenn die Flüchtlinge hier eine Perspektive bekommen, werden sie ein Segen sein.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 7. Oktober 2015 in der Rubrik Meinungen, erschienen in der Ausgabe 2015/6 – November, Web.

Die Sehnsucht nach Gerechtigkeit

Wenn das Occupy-Camp eines verkörpert hat, dann die tiefe Sehnsucht nach Gerechtigkeit. Bis ins konservative Lager hinein spüren viele, dass der heutige Turbokapitalismus vor allem eines ist: ungerecht. Es hat eine Diskussion begonnen über die Vision einer Gesellschaft: Soll sie sich nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausrichten? Oder soll sie vor allem gerecht sein?

Kurt-Helmuth Eimuth ist Leiter der Redaktion von “Evangelisches Frankfurt”. Foto: Rolf Oeser 

An vielen Stellen werden Ungerechtigkeiten wieder angeprangert. Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel etwa fordert inzwischen einen Verkaufsstopp für den Bio-Sprit E 10: Es gebe einen „Konflikt zwischen Tank und Teller“. Recht hat er, denn der Anbau von Biomasse zur Spritgewinnung treibt die ohnehin steigenden Lebensmittelpreise weiter nach oben und verbreitet den Hunger in der Welt.

Noch so eine Ungerechtigkeit wird die Entwicklungshilfe direkt treffen. Die Finanzkrise hat nämlich ihre Auswirkungen nicht nur im Euro-Raum. Viele EU-Staaten wollen die Ausgaben für Entwicklungshilfe zurückfahren. Spanien und Griechenland haben ihr Budget schon um 30 bis 40 Prozent gekürzt. Noch 2005 hatte die EU versprochen, 0,7 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung bis 2015 in Entwicklungshilfe zu investieren. Deutschland liegt mit 0,39 Prozent weit hinter dieser Marke.

Und noch so eine Ungerechtigkeit wird möglicherweise ins Visier genommen: Die steuerliche Benachteiligung eingetragener Lebenspartnerschaften im Vergleich zur Ehe. Das Ehegattensplitting ist ohnehin vielen ein Dorn im Auge, schließlich kostet es den Staat 20 Milliarden Euro jährlich und bevorzugt vor allem sehr gut verdienende Haushalte mit nur einem Einkommen – unabhängig davon, ob Kinder im Haushalt leben. Für diese gewaltige Summe kann man sich effektivere Modelle der Familienförderung vorstellen.

Und schließlich ist da noch der Stachel von Hartz IV. Das Modell war ökonomisch erfolgreich, aber es hat einen bitteren Beigeschmack. Denn die Hartz-Gesetze drängten zwar die Arbeitslosigkeit zurück, schufen aber auch Armut trotz Arbeit und führten zu einer Ausweitung des Niedriglohnbereichs. Auch Dank der neuen sozialen Bewegungen hat inzwischen eine Diskussion darüber begonnen, ob etwa ein Grundeinkommen für alle eine Alternative sein könnte.

An vielen Stellen brechen derzeit solche Debatten auf – und das ist gut so. Denn die Idee einer gerechten Gesellschaft ist auch eine im Kern christliche Idee.

Kurt-Helmuth Eimuth, Evangelisches Frankfurt, September 2012

Arbeiter im Weinberg

Andacht, , 21.5.12

Kurt-Helmuth Eimuth

Lied: EG 319, Die beste Zeit im Jahr

Votum:

Im Namen Gottes kommen wir zusammen.

Gott nimmt uns an, wie wir sind.

Jesus gibt unserem Leben Richtung und Sinn.

Gottes Geist ruft uns auf den richtigen Weg.

Herzlich willkommen allen, die sich haben rufen lassen.

Nehmen wir uns an diesem Wahltag Zeit

für uns, für Gott, miteinander.

Amen

Psalm 27, Nr. 714

Lied: 262, 1-4, Sonne der Gerechtigkeit

Ansprache:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich hoffe, auch Sie konnten das für viele verlängerte Wochenende richtig genießen.

Medial war ja Frankfurt an diesen Tagen sehr präsent. Die Kapitalismuskritiker wollten das Finanzzentrum blockieren. Gut, dass alles doch weitgehend friedlich verlief.

Aber gewundert und auch gefreut habe ich mich schon als eine Presseerklärung der evangelischen Kirche in Frankfurt kam, die das Anliegen der Demonstranten unterstützte. Wörtlich heißt es in der Erklärung:

Die evangelische Kirche in Frankfurt tritt ein für die offene Auseinandersetzung über die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Als ChristInnen solidarisieren wir uns mit den Menschen, die unter den massiven sozialen Verwerfungen der Krise, wie z.B. der massiv zunehmenden Armut und der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa zu leiden haben. Vor dem Hintergrund der nach wie vor ungelösten Folgeprobleme auf nationaler wie internationaler Ebene unterstützen wir die Kritik an der ungerechten Lastenverteilung der Krise und fordern eine breite Diskussion um die Zukunft Europas.

Angesichts dieser Herausforderungen braucht unsere Gesellschaft eine starke Zivilgesellschaft. Damit sich diese artikulieren kann, ist sie angewiesen auf die grundrechtlich garantierte Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Frankfurt ist geprägt von einem intellektuell offenen und liberalen Geist, der sich gerade unter den Bedingungen verschärfter gesellschaftlicher Auseinandersetzungen bewähren muss.“

Natürlich betont man die Notwendigkeit eines friedlichen Protests. Dass der Kapitalismus nicht einfach das überlegene Gesellschaftssystem ist, dämmert uns langsam. Schon vor Jahren hat Alt-Kanzler Helmut Schmidt vom Haifischkapitalismus gesprochen. Die einst die junge Bonner Republik prägende soziale Verantwortung hat weltweit keine Chance. Die soziale Marktwirtschaft deutscher Prägung kann und konnte sich nicht durchsetzen.

Es ist doch zu fragen, was gerecht ist. In Talkshows wird gerne darüber diskutiert, ob die Höhe der Managergehälter gerecht sind. Sicher ist das Gehalt von BMW-Chef Norbert Reithofer mit gut 6 Millionen für uns schwer nachzuvollziehen. Doch Reithofer gehört zu jenen, die für ihr Geld noch arbeiten müssen. Die Eigentümerin der Firma BMW, die Familie Quandt hat im gleichen Zeitraum mit ihrem Erbe 650 Millionen verdient. Nicht die Arbeitsleistung hat den Reichtum der Besitzenden in neuen Dimensionen katapultiert, nein, es sind die Profite aus den Kapitalgesellschaften. In nackten Zahlen ausgedrückt: Dem reichsten einen Prozent der Deutschen gehören 35,8 Prozent des Vermögens oder andersherum betrachtet. Den ärmeren 90 Prozent gehören gerade einmal 33,4 Prozent des Vermögens.

Reichtum wird nur selten erarbeitet, aber oft ererbt. 80 Prozent der Reichen in Deutschland sind Erben.

Mir fällt bei all dieser Diskussion um ein gerechtes Wirtschaftssystem immer das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg ein. Es findet sich im Matthäus Evangelium 20, 1-15

Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Hausherrn, der früh am Morgen ausging, um Arbeiter für seinen Weinberg zu dingen. Er vereinbarte mit den Arbeitern einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Und als er um die dritte Stunde ausging, sah er andere müßig auf dem Markte stehen und sagte zu denen: „Geht auch ihr in meinen Weinberg, und was recht ist werde ich euch geben.“ Und sie gingen hin. Um die sechste und neunte Stunde ging er noch einmal aus und tat ebenso. Und als er um die elfte Stunde ausging, fand er nochmals andere dastehen und sagte zu ihnen: „Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig?“ Sie antworteten ihm: „Weil niemand uns gedungen hat.“ Da sprach er zu ihnen: „Geht auch ihr in den Weinberg.“ Als es nun Abend geworden war, sagte der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: „Ruf die Arbeiter und zahle ihnen den Lohn aus, fange bei den letzten an bis zu den ersten. Und es kamen die von der elften Stunde und erhielten je einen Denar. Als nun die ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr bekommen. Und auch sie erhielten je einen Denar. Und da sie ihn erhielten, murrten sie gegen den Hausherrn und sagten: „Diese letzten da haben eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt, die wir die Last des Tages getragen haben und die Hitze.“ Er aber erwiderte einem von ihnen und sprach:“Mein Lieber, ich tu dir kein Unrecht. Hast du nicht mit mir einen Denar vereinbart? Nimm das Deine und geh. Ich will aber diesem letzten geben wie dir. Oder darf ich mit dem Meinen nicht tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse, weil ich gut bin?“

Nun mahnen alle Kommentare, dieses Gleichnis nicht einfach auf heute zu übertragen. Die Verhältnisse damals waren andere.

In Malaria-Gebieten setzen Gutsbesitzer Tagelöhner ein. Der wirtschaftlich denkende Arbeitgeber bedient sich nicht seiner Sklavinnen und Sklaven, denn diese hat er kaufen müssen. Sie sind für ihn zu wertvoll. Die Tagelöhner aber sind von Geburt her Freie, und doch sind ihre Lebensbedingungen noch elender als die der Sklavinnen und Sklaven. Jesus und seine Anhängerschaft kennen die Arbeitsbedingungen der Tagelöhner sehr genau. Vermutlich gehörten einige von ihnen selbst dazu.

Das Gleichnis selbst beachtet alle Details, die wichtig sind. Der Gutsbesitzer schließt zunächst einen üblichen Arbeitsvertrag mit Handschlag ab, nennt dabei auch die Lohnsumme. Der eine Denar, so setzt der Text stillschweigend voraus, ist so etwas wie das Existenzminimum. Die Neutestamentlerin Luise Schottroff fragt an dieser Stelle berechtigt, ob der Tagelöhner von diesem einen Denar auch Frau und Kinder mit ernähren kann. Wir wissen es nicht. Der Text sagt darüber nichts.

Der Arbeitgeber stellt dann im Laufe des Tages weitere Tagelöhner ein, um 9, 12, 15 und 17 Uhr. Die zuletzt Angeheuerten dürften nur noch gut eine Stunde bis zum Sonnenuntergang zu arbeiten gehabt haben. Der Arbeitgeber zahlt allen den vollen Tagelohn, unabhängig wie lange sie gearbeitet haben. Er sieht, dass auch die Arbeitslosen, die nur noch eine Stunde gearbeitet haben, den einen Denar zum Überleben brauchen. Der Gutsbesitzer richtet sich bei der Auszahlung des Lohnes nicht nach der Leistung sondern nach den Bedürfnissen der Menschen. Die Langarbeiter protestieren. Sie haben kein Verständnis. Das Gleichnis endet offen mit der wortlosen Einladung des Arbeitsherrn an die Langarbeiter, ihr Herz zu öffnen und den Arbeitslosen den Überlebensdenar zu gönnen.

Da liegt einem förmlich die Analogie mit Griechenland auf der Zunge. Öffnen wir unser Herz und gönnen den Griechen den Überlebenseuro, möchte man sagen. Nur leider sind wir nicht mehr bei der Feldarbeit. Die Finanzmärkte funktionieren anders als der Ackerbau. Und doch hat uns das Gleichnis auch heute noch etwas zu sagen. Luise Schottroff formuliert es so:

„Das Gleichnis öffnet Raum für den Gedanken, dass Veränderung möglich ist. Der Arbeitsherr verändert seine Orientierung am Profit, und die Langarbeiter werden zur Solidarität eingeladen. Das Gleichnis ist sparsam mit Anweisungen für Konsequenzen, die zu ziehen wären. Es setzt voraus, dass diejenigen, die diesen Text erzählen und hören, miteinander einen Weg finden, Gerechtigkeit in kleinen Schritten aufzubauen.“ Wir alle müssen uns da einmischen, müssen nach Wegen suchen, denn es betrifft uns alle. Deshalb ist es auch gut, dass die evangelische Kirche am Wochenende ihre Stimme erhoben hat.

Lied: EG: 262, 5 – 7,

Mitteilungen:

Geburtstage

Gebet:

Lassen Sie uns mit den Worten beten, die Dom Helder Camara formulierte: Gott wir müssen in unser Gebet die ganze Menschheit miteinbeziehen, 
denn dein göttlicher Sohn, unser Bruder Jesus Christus, 
hat sein Blut vergossen für alle Menschen, an allen Orten, zu allen Zeiten.
Trotzdem erlaube uns, Herr, heute ein besonderes Gebet 
für die Völker der Welt, die keine Stimme haben. 
Es gibt hunderte Millionen Menschen, 
wahrscheinlich sogar Milliarden Menschen, 
in den armen Ländern und in den Armenvierteln der reichen Länder, 
die kein Recht haben, ihre Stimmen zu erheben, 
die keinerlei Möglichkeit haben, Einspruch zu erheben und zu protestieren, 
so gerecht ihre Sache auch ist, die sie verteidigen wollen. Die Menschen ohne ein Dach, ohne Nahrung, ohne Kleidung, ohne Gesundheit, ohne die geringste Bildungsmöglichkeit, ohne Arbeit, ohne Zukunft, ohne Hoffnung, 
sind in Gefahr, dem Fatalismus zu verfallen; 
ihr Mut versinkt, ihre Stimme versagt, sie werden zu Menschen ohne Stimme.
Sende, Herr, deinen Geist! 
Er allein kann das Angesicht der Erde erneuern! 
Er allein wird die Egoismen zerbrechen; 
denn das ist unerlässlich, wenn die Strukturen, die Millionen in Sklaverei halten, 
überwunden werden sollen. 
Er allein wird uns helfen, eine Welt zu errichten, die menschlicher, christlicher ist.
Dass wir, Vater, jedes Mal mehr eins seien mit deinem Sohn! 
Dass Christus sehe durch unsere Augen, höre durch unsere Ohren, rede durch unsere Lippen. Text nach: Dom Helder Camara, in: Beten im Alltag, Frankfurt 1995

Und was uns noch bewegt, bringen wir vor dich mit den Worten, die Christus uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:

Geht in diesen Tag, in diese Woche mit dem Frieden

unseres Gottes:

Der Herr segne dich und behüte dich,

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir

und sei dir gnädig.

Der Herr hebe sein Angesicht auf dich und

gebe dir Frieden. Amen.

Lied: EG 640, Lass uns den Weg der Gerechtigkeit gehen

„We shall overcome“

Andacht 28. 2. 2011

Kurt-Helmuth Eimuth

Lied: EG 452, Er weckt mich alle Morgen, 1-5

Votum:

Gegen die Furcht in unserem Leben

feiern wir heute die Kraft Gottes.

Gegen die Gleichgültigkeit und allen Hass in unserem Leben

feiern wir heute die Liebe Christi.

Gegen die Maßlosigkeit und die Gewalt in unserem Leben

feiern wir heute die verändernde Gegenwart des Heiligen Geistes.

„Denn Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben,

sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“

Psalm: 119, Nr. 748

Lied: EG 640, Lass uns den Weg der Gerechtigkeit 1-3

Ansprache

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in der Welt ist wieder etwas zu spüren von jenem Geist, der nicht mehr alles hinnehmen will. Von dem Geist, der das Böse überwinden will. Als ich über das Thema der heutigen Andacht nachdachte, ging es in den Medien noch über Stuttgart 21 und um die Auseinandersetzung um Hartz IV.

Und da war noch ein Geburtstag. Joan Baez, die große Figur des Kampfes um Bürgerrechte in den USA wurde Anfang des Jahre 70 Jahre alt. In ihrer Familie war der Einsatz für Frieden, Menschenrechte und sozialen Ausgleich selbstverständlich. Ihr Großvater war Mexikaner, er trat – was damals ungeheuerlich war –aus der katholischen Kirche aus und wurde in den USA evangelischer Pfarrer. Von dort ist er weitergezogen zu den Quäkern. Das ist eine sogenannte Friedenskirche, denn ihre Mitglieder verweigern aus grundsätzlichen Gründen den Wehrdienst. Den Quäkern gehörten auch die Eltern von Joan Baez an. Ihr Vater war Physiker, er lehnte mehrere gute Berufsangebote ab, weil er nicht für die Rüstungsindustrie arbeiten wollte. Frieden, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte – diese Themen umgaben Joan Baez also von klein auf. Und sie hat sie sich zu Eigen gemacht. Als Folksängerin sang sie für gleiche Rechte für Schwarze und Weiße – und gegen Gewalt. Ihre Stimme stand immer für gewaltlosen Widerstand, egal ob es um die Rechte von Arbeitern ging, um ein Ende des Vietnamkrieges, um eine Aussöhnung zwischen den Parteien das kalten Krieges oder später auch gegen die Diskriminierung von Homosexuellen.

We shall overcome – dieses Lied steckt voller Gefühle. Kampfgeist scheint darin auf und Trotz. Zuversicht, aber auch Traurigkeit – und ein tiefes Gottvertrauen:

Die zweite Strophe der Originalversion lautet: „Gott der Herr wird uns gut hindurchgeleiten. Gott der Herr wird uns gut durchbringen – eines Tages. Tief in meinem Herzen bin ich mir sicher, dass wir es eines Tages überwinden werden.“

Das Lied ist wie eine Quelle, aus dem viele Menschen ihr Vertrauen in Gottes gutes Geleit schöpfen. Und daraus schöpfen sie auch die Kraft zu kämpfen für ein besseres Leben und eine bessere Welt.

Was sie im Innersten antrieb, das bündelte sie in einem Lied: „We shall overcome“. “

Wir werden es überwinden. Eines Tages werden wir es überwinden. Tief in meinem Herzen bin ich mir sicher, dass wir es eines Tages überwinden werden.

Lassen Sie uns gemeinsam die ersten drei Strophen singen. 636 1-3

We shall overcome – dieses Lied steckt voller Gefühle. Kampfgeist scheint darin auf und Trotz. Zuversicht, aber auch Traurigkeit – und ein tiefes Gottvertrauen:

Die zweite Strophe der Originalversion lautet: „Gott der Herr wird uns gut hindurchgeleiten. Gott der Herr wird uns gut durchbringen – eines Tages. Tief in meinem Herzen bin ich mir sicher, dass wir es eines Tages überwinden werden.“

Das Lied ist wie eine Quelle, aus dem viele Menschen ihr Vertrauen in Gottes gutes Geleit schöpfen. Und daraus schöpfen sie auch die Kraft zu kämpfen für ein besseres Leben und eine bessere Welt.

Das taten schon Generationen vor Joan Baez. Denn das Lied wurde bereits 1901 komponiert. Als Gospel in der Tradition der religiösen Sklavenlieder. Geschrieben hat es Charles Tindley, ein Arbeiterpfarrer im Süden Amerikas, wo die Schwarzen als Sklaven hatten schuften müssen auf Plantagen oder in Bergwerken. Und wo sie auch im Jahr 1901 und lange danach noch Menschen zweiter Klasse waren. Ursprünglich hieß das Lied „I will overcome“ – ich werde es überwinden. Aber was es zu überwinden gab, das wurde in dem Lied gar nicht gesagt. So konnte jeder einzelne das eintragen, was ihn gerade umtrieb.

Wer vor Armut nicht mehr wusste, wie es weitergehen sollte, der konnte mit dem Lied gegen seine Armut ansingen: Gott der Herr wird mich da hindurch geleiten. Ich werde sie überwinden.

Wer an einer schweren Krankheit litt, der konnte mit dem Lied all seinen Kampfgeist hineinlegen und singen: Ich werde die Krankheit überwinden. Gott der Herr wird mich da hindurch führen.

Wer gerade einen lieben Menschen verloren hatte, der konnte in das Lied all seine Trauer hineinlegen und singen: Ich werde die Trauer überwinden. Gott der Herr wird mich darin nicht hängen lassen.

Und wer nur mit großen Sorgen in die Zukunft eines neuen Jahres blicken konnte, der konnte sich mit dem Lied Mut zusingen: Ich werde die Sorgen überwinden. Gott der Herr wird mich durch das Jahr hindurch geleiten.

Auf diese Weise haben viele Sängerinnen und Sänger das Lied durch die Zeiten getragen und umgekehrt: Es hat sie durch die Zeiten getragen.

Bei einer Gewerkschaftsaktion entdeckte 1947 auch der bekannte Folksänger Pete Seeger das Lied. Er veränderte das ICH zum WIR, fügte noch einige Strophen hinzu und machte es berühmt. So kam es auch zu Joan Baez. Durch sie und viele andere wurde das Lied zur Hymne der Bürgerbewegungen in den USA und der ganzen westlichen Welt. Heute steht es bei uns im Gesangbuch.636

„We shall overcome“ – das ist ein Lied für Ergriffene. Es spricht zu Menschen, die wissen, was sie verbindet, und die einen gemeinsamen Traum haben. Und Gegner, die diesen Traum bedrohen. Kein Wunder, dass das Lied nun auch in Deutschland wieder gesungen wird: In Stuttgart, bei Andachten von Gegnern des Bahnhofprojekts Stuttgart 21.

We shall overcome“ Strophe 4 bis 7

Wir gehen Hand in Hand – eines Tages.

Schwarz und Weiß zusammen – eines Tages.

Wir werden in Frieden leben – eines Tages.

Ist das ein Lied gegen Rassisten, Kriegstreiber, Ausbeuter oder andere Finsterlinge? Nein, es ist eher ein Lied für Frieden, Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich. Für Ziele und nicht gegen Menschen. Das ist ein wichtiger Unterschied.

Und diesen wichtigen Unterschied macht auch der Satz, der uns in diesem Jahr als Jahreslosung begleitet. „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Geschrieben hat ihn der Apostel Paulus. Und er teilt damit die Welt eben nicht in gute und böse Menschen auf. Er spricht nicht von den Guten und den Bösen, sondern von dem Guten und dem Bösen. Und was das jeweils genau ist, darin stimmen Paulus und Joan Baez überein.

Das Gute, das sind die Kräfte, die uns für einander Respekt und Mitgefühl empfinden lassen. Die uns bescheiden und gastfreundlich machen. Und die uns zu Botschaftern des Friedens machen.

Und das Böse, das sind die Kräfte, die Menschen dazu verleiten, anderen zu schaden oder sie gar zu vernichten. Es ist nicht immer leicht, beides auseinander zu halten. Der Alltag lässt sich eben nicht so einfach in schwarz und weiß aufteilen. Es gibt viele Schattierungen dazwischen.

Doch gerade deshalb ist eine solche Mahnung wichtig. Sie enthält ein anzustrebendes Prinzip.

Für das Böse ist jeder Mensch anfällig, auch der scheinbar Friedfertigste und Gutmütigste. Für das Gute auch. Beides ringt in jedem Menschen miteinander.

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Eine anspruchsvolle Aufforderung. Die uns aber auch Mut macht, so wie das Lied im Laufe seiner Zeit vielen Menschen Mut gemacht hat. We shall overcome. Ich bin froh und bedanke mich ganz herzlich bei den Kolleginnen aus dem Arbeitsbereich, dass sie bereit waren uns zu so früher Stunde das Lied nochmals a capella zu singen.

Lied

Mitteilungen.

Gebet:

Gott, erleuchte und bewege uns

leite und begleite uns mit deiner befreienden Kraft.

Wir bitten dich um Augen, die hellsichtig sind

für Zeichen der Not, für Winke zum Helfen.

Wir bitten dich um Fingerspitzengefühl

im Umgang mit schwierigen Menschen;

um ein gutes Gedächtnis für die Sorgen, die uns jemand anvertraut hat,

und für Dinge, die wir zu tun versprochen haben.

Wir denken an andere, die mit schweren Lasten ihre Wege gehen.

Lass sie unter uns Menschen finden, die sie zum Sprechen bringen.

Wir denken an andere, die dem Frieden und der Versöhnung

nichts zutrauen.

Lass sie erfahren, wie Misstrauen gemindert

und Befreiung erlebt werden kann.

Wir denken an Menschen, die Zwang aushalten müssen

in der Familie, im Beruf, in ihren politischen Verhältnissen.

Lass uns Freundin oder Freund werden, die ihnen den Rücken stärken

und mit ihnen Wege zur Befreiung suchen.

Wir danken für die Freiheit Jesu Christi,

die gegen die Ängste in unserer Welt aufsteht.

Lass uns in diesem Geist miteinander leben.

In der Stille fügen wir hinzu was unausgesprochen blieb.

Mit den Worten, die Jesus Christus uns gelehrt hat beten wir:

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:

Geht in diesen Tag, in diese Woche mit dem

Segen unseres Gottes:

Der Segen

und die Güte Gottes

führe uns

von der Ungerechtigkeit

zur Gerechtigkeit.

Der Segen

und die Güte Gottes

führe uns

von den Ersten

zu den Letzten.

Der Segen

und die Güte Gottes

führe uns

vom Krieg

zum Frieden.

Amen.

Euer Herz erschrecke nicht

Andacht

  1. 1. 2010

Lied: EG 443, Aus meines Herzens Grunde 1+2, 6+7,

Votum:

Im Namen Gottes kommen wir zusammen.

Gott nimmt uns an, wie wir sind.

Jesus gibt unserem Leben Richtung und Sinn.

Gottes Geist ruft uns auf den richtigen Weg.

Psalm: 84, Nr. 734

Lied: EG 72, O Jesu Christe, wahres Licht 1- 3 + 5

Ansprache:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

„Euer Herz erschrecke nicht – glaubt an Gott und glaubt an mich“ – so lautet die Losung, die uns für das neue Jahr 2010 mit auf den Weg gegeben ist.

Das ist eine wunderbare Zusage. Und obgleich uns der Alltag schon längst eingeholt hat, so stehen wir doch erst am Beginn eines neuen Jahres. Ein Jahr mit vielen Unbekannten, aber auch ein Jahr voller Hoffnung. Wird alles gut wird oder kommt doch Schweres auf uns zu.

Gerade wir in der Kirche diskutieren ja schon seit Jahren, dass die Rahmenbedingungen schwerer werden. Die Kirchensteuereinnahmen gehen massiv zurück, die Zahl der Kirchenmitglieder sinkt.

Die Jahreslosung für 2010 ist zuallererst eine Ermutigung: nicht erschrecken! Habt keine Angst! Mit Gottvertrauen sollen wir in das neue Jahr gehen: Glaubt an Gott und glaubt an mich.

Hört sich vielleicht etwas naiv an, doch erdet uns dieser Satz. Es hängt nicht alles von mir ab. Es gibt auch noch eine andere Macht, die Macht, die den Tod überwindet, die Kraft, die uns alle trägt.

Kirchenpräsident Volker Jung hat hier im Dominikanerkloster darauf hingewiesen, dass eben nicht alles von uns abhängt. Aus Anlass der Einführung eines Qualitätsentwicklungssystems unter dem Signet Qualitätsfacetten, was künftig das Facettenkreuz ergänzt, wies der Kirchenpräsident darauf hin, dass eben der Mensch nicht perfekt ist. Auch ein Qualitätsentwicklungsprozess wird daran nichts ändern. Gleichwohl sind wir dazu angehalten das Beste zu tun, uns selbst ständig zu überprüfen und Abläufe zu optimieren. Aber Gott Lob, perfekt sind wir und werden wir nicht.

„Alles wird gut!“ Dieser Satz von Nina Ruge stand wohl auf zahlreichen Weihnachtskarten. Ein schöner Satz, dem man gerne zustimmen würde. Doch wird alles gut? Ist das die christliche Botschaft der Jahreslosung?

„Euer Herz erschrecke nicht – glaubt an Gott und glaubt an mich“

Auf wundersame Weise wollen wir ja, dass alles gut wird. Wir haben uns bis vor kurzem noch ein Frohes Neues Jahr gewünscht. „Alles wird gut!“ Ist das die christliche Botschaft, die uns die Jahreslosung mitgibt? Eine Hoffnung ist das schon. Alles soll gut werden! Ein neues Jahr beginnt. Da wünschen sich viele Menschen, dass die Sorgen unserer Welt irgendwie aufgehoben sein könnten.

Aber leider ist eben nicht alles gut. Wir haben allen Grund, zu erschrecken.

Da gibt es im reichen Europa Armut. 2010 ist das Europäische Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung in den 27 Mitgliedsländern der Europäischen Union sowie in Norwegen und Island. Die Schirmherrschaft für die Aktion hat in Deutschland die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann übernommen.

Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen wird in der Presse so zitiert: „Eine wohlhabende Gesellschaft muss umtreiben, dass bestimmte Gruppen auf Dauer von Armut gefährdet sind: Menschen mit Migrationshintergrund, Alleinerziehende, Personen ohne Berufsabschluss. Es ist fatal, wenn sich Erfahrungen des Scheiterns und der Ohnmacht über Generationen hinweg in den Köpfen eingraben. Deswegen müssen wir allen von Armut betroffenen Menschen auch etwas zutrauen. Sie brauchen zum einen konkrete Angebote und Unterstützung, die sie in die Lage versetzen, auf Dauer auf eigenen Beinen zu stehen. Das kann für die Alleinerziehende der Kitaplatz sein, der ihr Arbeit ermöglicht oder für einen Jugendlichen das nachgeholte letzte Lehrjahr. Unverzichtbar ist jedoch eine zweite Komponente, damit die Brücke raus aus der Armut trägt: Das sind Menschen, die – häufig im Ehrenamt – Betroffene bestärken und vor dem Straucheln bewahren, wenn neue Hindernisse auftauchen. Die Schlüsselbegriffe heißen Zuwendung, Bildung und Teilhabe. Das Europäische Jahr unter dem Motto ‚Mit Neuem Mut‘ soll in diesem Sinne ein starkes Signal geben.“

Die Schirmherrin, Margot Käßmann ergänzt: „Armut und soziale Ausgrenzung sind eng verbunden; beide beschädigen das Selbstwertgefühl der Betroffenen. Besonders besorgniserregend ist es, wenn Kinder keine Hoffnung haben, aus der Armut herauszukommen. Ich hoffe, dass das Europäische Jahr 2010 gegen Armut und soziale Ausgrenzung hilft, dass unsere Gesellschaft dafür ein Bewusstsein entwickelt und Wege findet, wie vor allem Kinder faire Startchancen für ihren Weg ins Leben bekommen. Armut bedeutet oft mangelnde Teilhabemöglichkeiten an der Gesellschaft. Ich wünsche mir, dass wir in einer solidarischen Gesellschaft Chancengerechtigkeit für alle erreichen.“

Es war die Ratsvorsitzende selbst, die durch eine kurze Passage in ihrer Neujahrspredigt nicht nur auf einen weiteren Missstand hingewiesen, sondern auch eine notwnedige Diskussion in Gang gesetzt hat. Käßmann äußerte sich zum Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Offenbar kannten viele ihrer männlichen Kritiker den Wortlaut der Predigt nicht.

Wörtlich sagte Käßmann am Neujahrstag in der Dresdner Frauenkirche: „Nichts ist gut in Afghanistan. All diese Strategien, sie haben uns lange darüber hinweggetäuscht, dass Soldaten nun einmal Waffen benutzen und eben auch Zivilisten getötet werden. Das wissen die Menschen in Dresden besonders gut! Wir brauchen Menschen, die nicht erschrecken vor der Logik des Krieges, sondern ein klares Friedenszeugnis in der Welt abgeben, gegen Gewalt und Krieg aufbegehren und sagen: Die Hoffnung auf Gottes Zukunft gibt mir schon hier und jetzt den Mut von Alternativen zu reden und mich dafür einzusetzen. Manche finden das naiv. Ein Bundeswehroffizier schrieb mir, etwas zynisch, ich meinte wohl, ich könnte mit weiblichem Charme Taliban vom Frieden überzeugen. Ich bin nicht naiv. Aber Waffen schaffen offensichtlich auch keinen Frieden in Afghanistan. Wir brauchen mehr Fantasie für den Frieden, für ganz andere Formen, Konflikte zu bewältigen. Das kann manchmal mehr bewirken als alles abgeklärte Einstimmen in den vermeintlich so pragmatischen Ruf zu den Waffen. Vor gut zwanzig Jahren haben viele Menschen die Kerzen und Gebete auch hier in Dresden belächelt….“ Soweit Margot Käßmann.

Nein, es ist nicht alles gut. Aber trotzdem müssen wir nicht deprimiert oder mit gesenktem Haupt ins neue Jahr gehen. „Seht auf und erhebt eure Häupter“ heißt es in der Bibel.

Aber ja doch! Wir glauben an den auferstandenen Christus und nicht an einen Toten. Wir haben Hoffnung für diese Welt und über diese Welt hinaus. Deshalb können wir die Spannung aushalten zwischen Erschrecken und Gottvertrauen, zwischen Ängsten und Mut zur Weltverbesserung. Wir können fröhlich feiern, ohne Fassaden. Denn unser Glaube blendet Leid und Kummer in der Welt nicht aus!

Hören wir also! Gehen wir unseren Weg – von Gottvertrauen getragen. Unser Leben steht unter der Zusage: „Euer Herz erschrecke nicht!“ Das leben wir, davon singen wir, darauf vertrauen wir auch am Beginn eines neuen Jahres, am Beginn einer neuen Woche. Das ist eine ganz eigene Melodie für unser Leben und eine ganz andere Hoffnung, auf die wir bauen.

So wünsche ich Ihnen allen ein gesegnetes Neues Jahr.

Amen.

Lied: EG 369, Wer nur den lieben Gott lässt walten 1-3, 7

Mitteilungen:

Gebet:

Gott, du Licht der Welt

lass deinen Stern auch in unserem Leben aufgehen,

damit wir erfahren, dass unsere Suche keine Irrfahrt ist,

sondern ein Heimweg zu dir.

Zeige uns auch in diesem neuen Jahr,

wo wir dich finden können, wo du uns nahe kommst.

Lass dein Licht in unser Leben scheinen,

damit wir uns selbst annehmen können, so wie wir sind

und dann auch unsere Mitmenschen.

So bitten wir dich auch für das, was uns am Herzen liegt:

für das, was uns in diesen Tagen beschäftigt hat,

für die Menschen, die uns nahe stehen

und auch für die, mit denen wir es nicht leicht haben.

Gott, hilf uns, dich in unseren Schwestern

und Brüdern wiederzuerkennen.

Lass uns achtgeben auf Menschen, die unsere Hilfe brauchen.

Wir bitten dich für diejenigen,

die Dunkelheit in ihrem Leben erfahren,

für die Einsamen und Kranken,

für die Enttäuschten und Verbitterten,

für alle, die sich selbst im Wege stehen

und ihre Hoffnungen begraben haben:

schenke ihnen neue Zuversicht.

Gott, dein Licht will sich ausbreiten.

Lass es auch unter uns hell werden.

Und was uns noch bewegt, bringen wir vor Dich

mit den Worten, die Christus uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:

Geht in diesen Tag, in diese Woche mit dem Segen unseres Gottes:

Gott segne und behüte uns,

Gottes Licht wärme uns,

Jesus Christus leuchte unseren Weg aus,

Heiliger Geist, lichte unser Leben

Gehet hin in Frieden. Amen.

Gerechtigkeit ist Leben

Andacht, Kirchentag

30. 6. 1997

Lied: EG 445, 1, 2, 5

Votum:

Aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.

Mit diesem Wochenspruch aus dem Epheserbrief, Kapitel 2, Vers 8 begrüße ich Sie herzlich zur heutigen Andacht, die wir feiern im Namen Gottes des Vater, und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Psalm 73, Nr. 733

Lied: EG 632, 1-3

Ansprache:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Der 27. Deutsche Evangelische Kirchentag ging vor gut einer Woche zu Ende. Leipzig war geprägt, trotz Regens, von den vielen fröhlichen Besuchern und Besucherinnen. Das Bild kennen wir ja. Und doch war dieses Mal das Kirchentagsthema etwas sperriger. Auf dem Weg der Gerechtigkeit ist Leben, so das Motto des viertägigen Treffens ist angesichts der deutlichen Widersprüche die der Besucher und die Besucherin selbst bei der Straßenbahnfahrt wahrnimmt augenfällig.

Da stehen postmoderne Bürogebäude neben Häusern, die an das Nachkriegsdeutschland erinnern. Soziale Gegensätze prallen hier aufeinander in einer Schärfe, wie wir sie uns kaum vorstellen. Und dann dieses programmatische und prophetische Wort: Auf dem Weg der Gerechtigkeit ist Leben. Ungerechtigkeit ist Tod. Ungerechtigkeit vernichtet. Ungerechtigkeit macht perspektivlos.

Doch so sehr wir alle uns Gerechtigkeit wünschen, so schwierig ist es immer klar zu sagen was gerecht ist. Im heutigen Lehrtext heißt es im 1. Johannesbrief, Kapitel 1, Vers 8: Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.

Wir Menschen müssen um diese Wahrheit ringen, immer wissend, daß wir auch irren können. Doch wir sind aufgefordert eben sie zu suchen, uns für sie einzusetzen und Position zu beziehen. Darum muß sich auch unsere Kirche für die Wahrheit engagieren. Wahr ist: Auf dem Weg der Gerechtigkeit ist Leben. Wenn wir diese Wahrheit teilen, müssen wir uns für eine gerechte Welt einsetzen. Keine leichte Aufgabe, weder für den Einzelnen noch für unsere Kirche. Dorothee Sölle hat es in der ihr eigenen Weise in einer Bibelarbeit in Leipzig auf den Punkt gebracht.

„Einer der vielen Gründe, warum es die Kirche heute nicht gerade leicht hat, ist ein sehr ehrenvoller: die unaufgebbare Perspektive der Verlierer, der Loser. Der biblische Gott hat eine merkwürdige Vorliebe für die, die zu kurz kommen, für die kein Platz da ist, die Unterlegenen. Wo gesiegt wird, da wird auch unterworfen; wo heute Waffen exportiert werden, da werden morgen Frauchen vergewaltigt; wo gewonnen wird, da gibt es Verlierer; wo Globalisierung Platz greift, da wird die Subsistenzwirtschaft zerstört; wo Arbeit abgeschafft wird, um schneller und problemloser zu den Winnern zu gehören, da sollten wir diese andere Perspektive mitsehen. ‚Wer verliert dabei?‘ sollten wir bei jeder wirtschaftspolitischen Neuerung, wie zum Beispiel der Abschaffung der Vermögenssteuer, laut und deutlich fragen. Wer sind die Verlierer bei der globalen Weltaneignung?

Und wer gewinnt, wenn Tausende von Arbeitsplätzen vernichtet werden? Die Aktien steigen, wenn mehr Menschen ins Unglück gestürzt werden.

Ich frage mich manchmal, was ich der Kirche, meiner Kirche, wünsche, wie sie ohne Selbstbeschädigung und Selbsterübrigung durch diese Zeiten käme. Ich möchte, daß sie nicht nur zählt und sich selber im Zählen erstickt. Es gibt Loser, die haben nichts anderes im Kopf als die Winner. So sollte es bei uns nicht sein. Ich wünsche mir, daß diese Erzählgemeinschaft namens Kirche mit störrischer Geduld Jesaja und Christus weitererzählt, Geschichten, die nicht von Winnern handeln. Ich wünsche mir, daß sich die Kirche nicht der Sprache der Gerechtigkeit schämt. Daß sie dieses überflüssige Globalisierungshemmnis namens Gerechtigkeit noch erinnert. Daß sie es analysiert und einklagt, betet und singt.

Lied: EG: 632, 4 + 5

Mitteilungen:

Gebet:

Du Schöpfer dieser Welt.

Wir leben von deiner Güte und Weisheit.

Uns Menschen ist viel Macht gegeben.

Was deine Weisheit geschaffen hat,

ist uns unweisen Menschen anvertraut.

Was du gegeben hast, damit wir leben können,

ist Gefahr geworden für unser aller Leben.

Wir möchten dir danken für deine Welt.

Wir möchten einander schützen

vor Gewalt und Haß.

Wir möchten deine Gaben behüten:

die Menschen und ihr Glück

und das Leben der ganzen Erde.

Wir bitten dich, bewahre uns den Frieden

und bewahre uns davor,

den Frieden anderer zu gefährden:

den Frieden unserer Kinder, Freunde und Nachbarn

und aller, denen wir begegnen.

Wir bitten dich, Schöpfer dieser Welt,

hilf uns und gib Gelingen.

mit den Worten die Christus uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:

Geht in diesen Tag, in diese Woche mit dem Frieden

unseres Gottes:

Der Herr segne dich und behüte dich,

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir

und sei dir gnädig.

Der Herr hebe sein Angesicht auf dich und

gebe dir Frieden. Amen.

Lied: EG 421 (1)