Archiv für 25. März 2013

Buntes nach langem Winter

Von – 25. März 2013

Die Sehnsucht, nach einem langen Winter Buntes zu sehen, ist groß. Bereits in der Karwoche werden überall Zweige mit bunten Eiern geschmückt. Ostern und bunte Eier gehören zusammen wie Heilig Abend und Weihnachtsbaum. Doch warum Eier, und zudem noch bunte?

Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Eine Theorie besagt, dass es den Christinnen und Christen früher während der gesamten Karwoche untersagt war, Eier zu essen. Aber völlig unbeeindruckt von diesem Brauch legten die Hühner trotzdem Eier – die zur damaligen Zeit sehr teuer und kostbar waren. Eier wurden sogar als Zahlungsmittel akzeptiert. Deshalb wurden die überschüssigen Eier gekocht und bunt angemalt, im Mittelalter zunächst nur rot. Dies sollte an das vergossene Blut Jesu und somit an seinen Opfertod am Kreuz erinnern. Erst viel später wurden die Eier auch in anderen Farben angemalt. Das Anmalen der Eier hatte auch einen ganz praktischen Grund. So konnten die gekochten Eier mit den frischen nicht verwechselt werden.

Das Ei war und ist auch das Symbol für Auferstehung. Ostern ist ein Fest des Lebens. Jesus ist zwar am Karfreitag am Kreuz gestorben, aber damit ist nach christlichem Glauben nicht einfach alles zu Ende. Nach drei Tagen ist er auferstanden. Er hat den Tod besiegt. Das Ei ist Zeichen für neues Leben, für Auferstehung.

Es waren katholische Christinnen und Christen die im 16. Jahrhundert begannen, Ostereier mit christlichen Motiven zu versehen, etwa dem Osterlamm. Noch heute finden sich in hessischer Tradition Bibelverse auf den Eiern, und aus Russland kamen an die Ikonenmalerei erinnernde Christusdarstellungen.

Zu Ostern wird auch das Haus geschmückt. Osternester werden aufgestellt, oder es werden Eier an Blumensträuße gehängt. Seit einiger Zeit werden die Ostereier in den Vorgärten sogar mehr. Sie leuchten in kleinen Bäumen und Büschen.

Meist werden sie schon in der Karwoche aufgehängt – und verschwinden dann nach Ostern ganz schnell. Im Sinne der alten christlichen Symbolik wäre es jedoch angebracht, die Ostereier erst am Ostersonntag aufzuhängen. Dann kann man sie auch etwas länger hängen lassen.

Beitrag von , veröffentlicht am 25. März 2013 in der Rubrik Gott & Glauben, erschienen in der Ausgabe , .

Platz eins für die Kirchenmusik

Institut für Medienpädagogik und Kommunikation

Der neue Vorstand des Landesfilmdienst Hessen e.V. – Institut für Medienpädagogik und Kommunikation ist gewählt. Detlef Ruffert (ganz links) und Peter Holnick (ganz rechts) freuen sich über die Wahl von Oliver Bein, Doris Reitz-Bogdoll (zur 2. Vorsitzenden), Helmuth Poppe, Staatssekretär a.D. Paul Leo Giani (zum 1. Vorsitzenden) und Kurt-Helmuth Eimuth.

Ist der Wille unfrei?

Von – 17. März 2013

Symposium zum Thema Hirnforschung

Das Audimax der Universität war voll besetzt: Auf großes Interesse stieß das Symposium „Eine Welt ohne Seele und freien Willen?“ der EKHN-Stiftung. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Selbst der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung war es ein „Plus“ für den Vorsitzenden des Kuratoriums der EKHN-Stiftung, Peter Steinacker, wert. Schließlich versammelte die Stiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau mehr als 1400 Menschen beim Symposium „Eine Welt ohne Seele und freien Willen?“ im Audimax des Unicampus Westend der Goethe-Universität. Mit einem dicht gedrängten Vortragsprogramm war es gelungen, so viele Interessierte zu mobilisieren. Da musste schon ein Nerv getroffen sein.

Und in der Tat provozierte der Münchner Hirnforscher Wolf Singer das Publikum mit seiner Feststellung, dass die Ergebnisse der Hirnforschung als narzisstische Kränkung erlebt würden, denn alles Wissen residiere in der funktionellen Architektur des Gehirns. „Alle, auch die höchsten mentalen Funktionen, beruhen auf neuronalen Prozessen“, so Singer. Da­raus folge, dass das menschliche Verhalten weitgehend festgelegt sei. Im Augenblick der Entscheidung gebe es keine andere Möglichkeit mehr, sich zu entscheiden. Selbst die bewusste Entscheidung konstituiere sich auf der Basis neuronaler Prozesse.

Der Frankfurter Philosophieprofessor Thomas Metzinger gab Singer Recht. Seine radikale These lautete: „Es gibt kein Selbst“. Es gebe nur ein „inneres Bild der Person als Ganzer, inklusive ihrer psychologischen Eigenschaften“.

Ist also alles, was in den 1970er Jahren an den Universitäten gelehrt wurde, nur Schall und Rauch? Wird der Mensch nicht vom sozialen Umfeld und einer emanzipatorischen Erziehung geprägt? Hat an Aggression, Drogenkonsum und Kriminalität nicht mehr die Gesellschaft ihren Anteil, sondern ist das alles biologisch bereits festgelegt?

Immerhin, schränkte Singer ein, habe das Gehirn durchaus die Möglichkeit, neue Ideen zu kreieren. Und trotz der für Singer bewiesenen Abhängigkeit des Menschen von der Evolution bleibt für ihn die Frage nach Gott offen: „Evolution und Offenbarung sind nicht kompatibel“, ist Singer überzeugt. Man könne nicht sagen, warum die Evolution geschah.

Es oblag dann Eilert Herms, emeritierter Theologieprofessor aus Tübingen, den Menschen als Person gegen eine neue Unschärfe inmitten aller neuronalen Wolken, Feuer und Gewitter in Schutz zu nehmen: „Es sind keine Gehirne, sondern Personen, die Hirnforschung betreiben. Und als Personen bleiben wir verantwortlich. Wir können uns nicht an unsere Gehirne entlasten.“

Beitrag von , veröffentlicht am 17. März 2013 in der Rubrik Ethik, erschienen in der Ausgabe .

1. Konsultation der Grußstadt-Kitas

Gewinnung von Fachkräften steht an zentraler Stelle

Evangelische Trägerverbünde aus acht deutschen Großstädten kamen am 28. Februar 2013 zu einer Konsultation zusammen. Eingeladen hatte das Diakonische Werk für Frankfurt für Frankfurt am Main. Kurt-Helmuth Eimuth, Leiter des Arbeitsbereichs Kindertagesstätten und Initiator dieser ersten Konsultation war sichtlich zufrieden. „Es ist gelungen, eine Plattform für den Informationsaustausch zu schaffen. Dabei kamen natürlich allgemeine Themen wie Fachkräftemangel, aber auch trägerspezifische Themen, wie etwa die Religionszugehörigkeit von Mitarbeitenden, zur Sprache.“
Der Leiter der Diakonie Frankfurt, Pfarrer Dr. Michael Frase, gab im Rahmen der Veranstaltung einen Einblick in die Frankfurter Situation, wo allein vom Diakonischen Werk für Frankfurt rund 1.000 neue Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen werden. Die Fragen und Themenstellungen, die die Verantwortlichen beschäftigen, sind bundesweit ähnlich, wenngleich sich die kommunalen Strukturen, die Gesetzeslage in den einzelnen Bundesländern und die Finanzierungssituation zum Teil erheblich unterscheiden.Konsultation
Die Gewinnung von Fachkräften steht bei allen Trägern an zentraler Stelle. Die vorgestellten Maßnahmen reichten von der Zusammenarbeit mit Fachschulen und Stipendien für Studierende über die Anwerbung von Mitarbeitenden aus dem Ausland bis hin zu Hilfe bei der Wohnungssuche. Entscheidend ist es – auch hier bestand Einigkeit – die Mitarbeitenden auch langfristig zu binden durch eine Kultur der Wertschätzung und Angebote wie attraktive Fort- und Weiterbildungen, Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
In einer weiteren Diskussionsrunde beleuchteten die Teilnehmenden die unterschiedlichen Trägermodelle. Die Herausforderungen im Hinblick auf Personalgewinnung und -verwaltung, Finanzverwaltung und Bauerhaltung sind angesichts einer abnehmenden Zahl von Kirchenmitgliedern und Gemeindefusionen immer schwieriger von einer einzelnen Kirchengemeinde zu bewältigen. Trägerverbünde können professioneller agieren und sind politisch einflussreicher. Gleichzeitig betonten die Anwesenden, dass gerade die Verbindung von Kita und Gemeinde und die Verwurzelung im Stadtteil Stärken evangelischer Kindertagesstätten sind. Eine zweite  Konsultation soll Anfang 2014 stattfinden.

Lukas-Kita in Sachsenhausen eröffnet

Für 1,7 Millionen Euro errichtete der Evangelische Regionalverband in Sachsenhausen einen Kita-Bau in Holzständerbauweise.

Architekt Uwe Blumenstein (rechts) und Pfarrer Michael Frase, Leiter des Diakonischen Werkes für Frankfurt, bei der Eröffnung der neu gebauten Lukaskindertagesstätte der Maria-Magdalena-Gemeinde in Sachsenhausen. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth.

Der Bau war noch vor dem Beschluss zum Ausbau der Krippenkinderbetreuung geplant worden und wurde auf Grund der Dringlichkeit noch von Stadt und Kirche finanziert, wobei die evangelische Kirche den Löwenanteil mit 1,2 Millionen beisteuerte. Die hellen, lichtdurchfluteten Räume entsprechen den heutigen Standards. Die am vergangenen Sonntag eröffnete Einrichtung bietet Platz für 63 Kinder.

Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Beitrag von , veröffentlicht am 4. März 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .