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Diskussion über die Integrationskraft von Religion

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 3. Februar 2014

Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Religion Integration verhindere, könne Religion eine Brücke sein, die Einwanderung ermöglicht. Da waren sich die Diskutantinnen, die Politikwissenschaftlerin Ursula Apitzsch und die Journalistin Khola Hübsch, in der Frankfurter Universität völlig einig.

Khola Hübsch, Schriftstellerin und Journalistin. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Für Hübsch ist Religion noch mehr: „Religion kann Solidarität vermitteln, sie kann zum Gemeinwohl beitragen.“ Religion habe ein großes Potential, auf das der Staat und das Gemeinwesen angewiesen seien.

„Stört Religion die Integration?“ war die Fragestellung der Podiumsdiskussion, zu der das Frank Bauer-Institut und  Lajna Imaillah, die Frauenorganisation der Ahmadiyya-Gemeinde, eingeladen hatten.

Vor gut hundert meist jungen Zuhörerinnen und Zuhörern formulierte Hübsch klare Ansprüche an die deutsche Gesellschaft. Die Ausbildung von muslimischen Theologen an den Universitäten und die Einführung von islamischen Feiertagen sollten Normalität sein. So wie die Ahmadiyya Gemeinde im vergangenen Jahr den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts erhalten habe. Auch sollten künftig Führungspositionen in der Gesellschaft mit Musliminnen, auch mit Kopftuchträgerinnen, besetzt werden.

Ursula Apitzsch, Politikwissenschaftlerin und Soziologin. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Für Apitzsch hingegen sind Konkordate und Staatsverträge ungerechtfertigte Privilegien. „Wir sind kein säkularer Staat“, sagte die Professorin. Die öffentlich-rechtliche Verfasstheit der Kirche brächte dieser große Vorteile. Die Kirchen seien dadurch der größte Arbeitgeber geworden und hätten ein eigenes Arbeitsrecht. Die christlichen Kirchen hätten Macht. Diese Privilegien wollten die anderen Religionen nun auch haben, und das sei falsch. Diese Logik entspreche auch nicht den jeweiligen Religionen. Für Apitzsch gibt es nur eine Alternative: den säkularen Staat.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 3. Februar 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe 2014/1 – Februar, Web.

Ginnheim: Neue Räume für Kita und Gemeinde

on Kurt-Helmuth Eimuth – 2. Februar 2014

Nach langer Zeit des Wartens konnte jetzt auch die Kindertagesstätte Fuchshohl der Bethlehemgemeinde saniert und erweitert werden.

Bunt präsentiert sich der Anbau an die Kita Fuchshohl der Ginnheimer Bethlehemgemeinde. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Pfarrerin Christine Harmert sieht das neue Angebot der Krabbelgruppen als „Dienst für junge Familien“. Foto Kurt-Helmuth Eimuth

Zu den bestehenden beiden Kindergartengruppen und der Hortgruppe kommen nun auch noch zwei Krabbelgruppen, so dass die Einrichtung Kinder im Alter von von 0 bis 12 Jahren aufnehmen kann. Hier könnten sich alle Altersgruppen begegnen, merkte Pfarrerin Christine Harmert an. Für die Pfarrerin ist die Erweiterung der Einrichtung „ein Dienst der Gemeinde an jungen Familien“, wie sie anläßlich der Eröffnung heute, 2. Februar, sagte. Um Platz für den Anbau der Kita zu schaffen, wurde das alte Gemeindehaus abgerissen. Die Gemeinde muss sich jetzt mit kleineren aber ebenfalls neu erbauten Gemeinderäumen zufrieden geben. Die Sanierung der Kita und deren Anbau kosteten 2,3 Millionen Euro, die Gemeindefläche wurde für 600.000 Euro geschaffen.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 2. Februar 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

Kita-Bau windet sich um Bäume

In der Thomasgemeinde in Heddernheim wurde heute eine neue Kindertagesstätte eröffnet.

Der Dachgarten als erweiterte Spielfläche der Kindertagesstätte windet sich um Bäume herum. Im Hintergrund ist die Thomaskirche zu sehen. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Die eigentliche Schönheit des neuen Baus der Kindertagesstätte der evangelischen Thomasgemeinde erkennt der Betrachter, die Betrachterin erst beim Heraustreten auf die Dachterrasse im ersten Stock. Es öffnet sich nicht nur der Blick auf die Heddernheimer Dächer und die Thomaskirche sondern es offenbart sich, dass dieser Bau sich um zwei große Bäume schlängelt. Eine wahre Kunst sei der Entwurf des Architekturbüros Eisele und Stanjek, so die einhellige Meinung der Gäste, die am heutigen Sonntag (26. Januar) der Eröffnung beiwohnten. Die Vorsitzende des Vorstandes des Evangelischen Regionalverbandes, Pfarrerin Esther Gebhardt, dankte für den Bauherrn dem Architekturbüro der Stadt Frankfurt für die finanzielle Förderung des 3,5 Millionen teuren Baus. Stadtrat Jan Schneider hob in seinem Grußwort hervor, dass die Stadt Frankfurt beim Ausbau der Kinderbetreuungsmöglichkeiten auf die Unterstützung der freien Träger und der Kirchen angewiesen sei. Man habe im Zeitraum von 2007 bis 2013 die Zahl der Plätze für Unterdreijährige auf 8000 verdoppeln können.

Dies sei nur mit Unterstützung aller Träger möglich gewesen. Schneider kündigte an, dass bis 2016 weitere 3.000 Plätze entstehen sollen. Die neue Kita bietet Platz für 106 Kinder im alter von 0 bis 6 Jahren. Neu entstanden sind die beiden Gruppen für Unter-Dreijährige, die Kindergartengruppen bestanden bereits.

Kindertagesstättenleiterin Anne Neumann freut sich über den neuen, ungewöhnlichen Kita-Bau, der genügend Platz für alle bietet. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 26. Januar 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

„Bornheimer Lösung“: Ein Aufzug für die Johannis-Kita

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 18. Januar 2014

Lange hatten sie auf diesen Augenblick gewartet: Jetzt können die gehbehinderten Kinder in der Johannis-Kindertagestätte der Gemeinde Bornheim ungehindert den ersten Stock erreichen.

Kita-Leiterin Anne Lippert-Singh präsentiert den neuen Aufzug, der das Miteinander der Kinder wesentlich erleichtern wird. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Seit Jahren ist die Arbeit mit schwerbehinderten Kindern ein Schwerpunkt der Einrichtung. Nun zum 60. Geburtstag der Kita hat es geklappt. Ermöglicht durch eine typisch „Bornheimer Lösung“. Als die Bornheimer von den Nöten der Erzieherinnen, die die Kinder in den ersten Stock trugen, hörten, engagierten sich viele. Der Ortsbeirat, die Bornheimer Geschäftswelt und die Wirte der stadtweit bekannten Apfelwein-Lokale.

Sammelbüchsen wurden aufgestellt und auf der Berger Straße wurde gesammelt. Stolze 37.000 Euro kamen so zusammen. So konnte der Aufzug für 90.000 Euro vom Evangelischen Regionalverband und der Gemeinde finanziert werden.

Zur Feier der Inbetriebnahme des Aufzugs gabs auch ein Theaterstück :“Die kleine Hexe“. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 18. Januar 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

Glauben stärker als homo oeconomicus

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 1. Dezember 2013

Das Verhältnis von Glaube und Politik stand im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs.

Oberbürgermeister Peter Feldmann bekannte sich beim Neujahrsempfang des Evangelischen Regionalverbandes zu christlichen Werten. Erstmals wurden die Redner per Video auf eine Leinwand projeziert. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Erstmals sprach der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann auf dem träditionellen Empfang zum Beginn des Kirchenjahres. „Liebe, Treue und Freundschaft haben einen hohen Wert und halten unser Gemeinwesen zusammen“, so Oberbürgermeister Peter Feldmann beim Neujahrsempfang des Evangelischen Regionalverbandes in der Heiliggeistkirche. Traditionell lädt die Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes, Pfarrerin Esther Gebhardt, am 1. Advent Vertreter und Vertreterinnen aus Kirche, Gesellschaft und Politik ein. Feldmann bekannte sich zu einer meschlichen Gesellschaft. „Glauben kann stärker sein als der homo oeconomicus“, so Feldmann wörtlich. Der Oberbürgermeister erinnerte auch an seine persönliche Erfahrung mit der evangelischen Kirche, schließlich war er einst Leiter des vom Verein für Jugend- und Sozialarbeit getragenen Jugendhauses Am Bügel.

Gebhardt erinnerte in ihrer Begrüßung daran, dass Luther auf ganz unterschiedliche Weise das Verhältnis von Glaube und Politik geprägt habe. Staatsfrömmigkeit, politische Passivität würden als Folge benannt, Nähe zum Nationalismus des 19./20. Jahrhunderts sei auf ihn zurückgeführt worden, aber auch das Entstehen der Rechtsstaatlichkeit könne in Zusammenhang mit der Reformation gesehen werden. Gebhardt erwähnte auch die Rolle der evangelischen Kirche und der mit ihr verbundenen Friedensbewegung beim Niedergang des SED-Regimes als positive Beispiele für dieses Spannungsverhältnis.

Vier evangelische Politikerinnen und Politiker stellten sich der Frage, welche Auswirkungen ihr Glaube auf ihr politisches Wirken habe. Die Moderation übernahm Michael Opoczynski, (Mitte) vom ZDF. Von links. Mike Josef (SPD), Nicola Beer (FDP), Michael Opoczynski, Verkehrsdezernent Stefan Majer (Bündnis 90/Die Grünen) und Bettina Wiesmann (CDU). Auf der Leinwand ist in Grußaufnahme der Vorsitzende der Frankfurter SPD Mike Josef zu sehen. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Vier evangelische Politikerinnen und Politiker stellten sich im Rahmen des Empfangs der Frage, welche Auswirkungen ihr Glaube auf ihr politisches Wirken habe. Nicola Beer, FDP, Kultusministerin in Hessen und designierte Generalsekretärin der FDP, betonte, dass der Grundgedanke Luthers wonach die Freiheit immer auch der Verantwortung verpflichtet sei eine Grundposition ihrer Partei sei. Sie verwies aber auch darauf, wie wichtig für sie die Eschersheimer Jungschargruppe war, getragen von Diakonissinnen. Verkehrsdezernent Stefan Majer, Bündnis 90/Die Grünen, erzählte, wie sehr ihn Theologen wie Heinrich Albertz, Helmut Gollwitzer und Kurt Scharf geprägt haben. Deren Reden bei Kirchentagen hätten ihn sehr beeindruckt. Der gebürtige Tübinger hat Theologie studiert und gehört dem Vorstand des Evangelischen Regionalverbandes an.

Als einen besonderen Verdienst Luthers würdigte der Frankfurter SPD-Vorsitzende Mike Josef die Übersetzung des Neuen Testamentes. Martin Luther habe dafür gesorgt, dass die Texte für alle verständlich wurden. Josef, der in Syrien zur Welt kam und dessen Familien in Deutschland von der Orthodoxie zur evangelischen Kirche wechselte, lobte das Engagement der evangelischen Kirche in Frankfurt für Flüchtlinge, sie lege den Finger „in die Wunde“.

Die Frankfurter CDU-Landtagsabgeordnete Bettina Wiesmann, Mitglied des Sozialpolitischen Ausschusses in Wiesbaden, sagte, die Kirchen seien durchaus wachsam in Richtung Politik: Das erlebe sie auch in ihrem Alltag, regelmäßig gebe es beispielsweise zu der Arbeit des Ausschusses kirchliche Stellungnahmen. Befragt zu dem Verhältnis von Staat und Religion, zeigte sie sich zufrieden mit dem Weg der in Deutschland gegangen wird, der keine Staatskirche vorsieht, aber auch keinen laizistischen Staat. Auch für Beer ist das „eine gute Basis“.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 1. Dezember 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

Verleihung der Philipp-Jakob-Spener-Medaille

Von Redaktion – 1. Dezember 2013

Im Rahmen des Neujahrsempfangs wird auch alljährlich die Philipp-Jakob-Spener-Medaille verliehen. Sie ging in diesem Jahr an Jutta Moerschel und Professor Wolfgang Nethöfel.

Pfarrerin Esther Gebhardt (rechts) überreicht Professor Wolfgang Nethöfel (links) und Jutta Moerschel Urkunde und Spener-Medaille. Burkhard Sulimma (2.v.r.) hielt die Laudatio. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Mit Jutta Moerschel wurde eine erfahrene Prädikantin und ehrenamtliche Krankenhausseelsorgerin, die sich in vielen kirchlichen Gremien in Frankfurt engagiert hat, mit der Philipp-Jakob-Spener-Medaille ausgezeichnet.

Moerschel, im März 1939 in Hamburg geboren, betreute bereits als Jugendliche in ihrer Heimatstadt Kindergottesdienste. Auch neben ihrer Ausbildung zur Steuerfachgehilfin fand sie Zeit, im Kirchenchor zu singen. Begleitet wurde das Engagement vom Elternhaus.

Nach einigen Umzügen kam sie 1972 nach Oberrad, dort fand sie bald Anschluss an die Evangelische Erlösergemeinde. Der damalige Dekan im Frankfurter Süden, Dr. Ludwig Schmidt, motivierte die beliebte Kindergottesdienstbetreuerin zuerst zu einer Lektorenausbildung, später zu einer Qualifikation als Prädikantin. Streng sei er gewesen, „aber da war ich in den besten Händen“, sagt die jetzt mit der Spener-Medaille Geehrte.1986 schloss sie die Prädikantenausbildung ab, seitdem hält Jutta Moerschel in zahlreichen Gemeinden in Frankfurt und im Taunus Gottesdienste. Auch 2014 stehen schon viele Gottesdiensttermine in ihrem Kalender.

Neben den Predigtdiensten absolvierte sie 2004/2005 eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Klinikseelsorgerin. In der Chirurgie im Markus-Krankenhaus ist sie einmal an der Woche anzutreffen, spricht mit Einzelnen. Manchmal predigt sie auch in der Kapelle der Klinik, so hat sie dort auch am Ersten Advent morgens einen Gottesdienst gehalten.Kaum zu glauben, dass die Oberräderin bei all dem ehrenamtlichen Engagement und dem beruflichen – bis heute erledigt sie für eine PR-Agentur in Sachsenhausen die Buchhaltung – immer noch Zeit für Hobbys gefunden hat: Klassische Musik, Sport und Lesen – aktuell am liebsten auf ihrem E-Bookreader.

Mit Professor Wolfgang Nethöfel erhielt ein Theologe und Philosoph, Literaturwissenschaftler, Linguistiker und emeritierter Sozialethiker der Philipps-Universität, Marburg, die Philipp-Jakob-Spener-Medaille. Aber weniger dafür wurde der im Mai 1946 in Oberhausen Geborene an diesem Abend mit der Philipp-Jakob-Spener-Medaille geehrt, sondern vor allem für sein großes Engagement in Frankfurt. Sehr konkret engagiert er sich hier seit Jahren vor Ort: „Ich bin seit meiner Ankunft in Frankfurt 1998 im Kirchenvorstand erst der Gutleut- und dann der fusionierten Evangelischen Gemeinde am Hauptbahnhof, beziehungsweise der Evangelischen Hoffnungsgemeinde. Aus dem Engagement der Gemeinde beim Frankfurter Kirchentag 2001 ist die Werkstatt Bahnhofsviertel hervorgegangen. Dieses ist eine Werkstatt, in der gesellschaftliche und politische Kräfte im sozial brisanten Bahnhofsviertel Frankfurt sich mit der Entwicklung des Stadtteiles und der spezifischen Situation der dort lebenden Menschen intensiv befassen“, sagt er zu seiner Arbeit. Konkret vor Ort beteiligt Professor Wolfgang Nethöfel sich auch an der Entwicklung eines Programmprofils für die Matthäuskirche unweit der Messe, die zur Evangelischen Hoffnungsgemeinde zählt und deren zukünftige Verwendung und Nutzung innerhalb der Frankfurter Kirche noch zu finden ist.

Professor Nethöfel, ein Kirchenreformer im besten Wortsinne, liegt die Basis am Herzen. Mit großem Engagement ist er für seine Kirchengemeinde und die Menschen in den dazu gehörenden Stadtteilen tätig, darüber hinaus wirkt er mit bei der Gestaltung und Entwicklung der gesamten Frankfurter Kirche.

Er setzt sich aber auch bis in die obersten Gremien der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für zukunftsweisende Strategien ein. Der sozialdiakonische Ansatz paart sich bei ihm mit der Mitwirkung im Netzwerk Kirchenreform.

Der Evangelische Regionalverband hat die Spenermedaille 1999 aus Anlass seines hundertjährigen Bestehens gestiftet. Die Medaillen werden in der Höchster Porzellanmanufaktur nach einer Silbermedaille von 1698 aus der Sammlung des Regionalverbandes hergestellt und jährlich an zwei Preisträger verliehen. Sie erinnert an Philipp Jakob Spener, den programmatischen Kopf des Pietismus, der von 1666 bis 1686 an der Spitze der Frankfurter lutherischen Pfarrerschaft stand.

Beitrag von Redaktion, veröffentlicht am 1. Dezember 2013 in der Rubrik Menschen, erschienen in der Ausgabe 2014/1 – Februar, Web.

„Sei keine Kopie einer Stellenbeschreibung“

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 16. November 2013

„Achtsamkeit – die Kraftquellen des Lebens“ war das Thema des diesjährigen Fachtags für Erziehrinnen. Eingeladen hatte der Arbeitsbereich Kindertagesstätten des Diakonischen Werkes.

Bruder Paulus Terwitte sprach beim Fachtag für evangelische Erzieherinnen von seiner beziehung zu Gott. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Erzieherinnen haben einen anstrengenden Beruf. Strategien, den Alltag zu bewältigen, wollten 400 Erzieherinnen aus evangelischen Kindertagesstätten beim Fachtag „Lebensbalance“ gestern (15. November) im Dominikanerkloster kennen lernen. Bruder Paulus Terwitte gab eine überraschende Antwort: „Das wichtigste Instrument in der Begegnung bist du selbst“. Der medial erfahrene Kapuzinermönch forderte die Erzieherinnen auf, sie selbst zu bleiben. Er verwies auf die Einzigartigkeit jedes Menschen als Geschöpf Gottes. „Wenn ich weiß, dass ich nicht übersehen werde im Universum, dann bin ich in der Balance“. Jeder Mensch sei so interessant wie er sei und er sollte nicht als Kopie irgendeiner Stellenbeschreibung enden. Man könne in der Gewissheit leben: „So wie ich bin, bin ich gewollt.“ Schließlich seien wir alle „Gewollte“. Und persönlich bekennend fügte Bruder Paulus hinzu: „Seit dem ich das weiß, kann mir nichts mehr passieren.“ In der Balance zu sein, bedeute zu wissen, auf welchem Fundament man stehe. Dazu gehöre auch, dass Anfang und Ende menschlichen Lebens unverfügbar sei. Da helfe auch keine Anti-Aging -Creme. Zur Balance gehöre, dass man eingebunden sei im Strom vom Werden und Vergehen.

Als Lebensbegleiterinnen bezeichnete Bruder Paulus Terwitte die 400 Erzieherinnen im Frankfurter Dominikanerkloster. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Den Beruf der Erzieherin bezeichnete der Referent als den der Lebensbegleitung. Bruder Paulus traf wohl das Lebensgefühl der Erzieherinnen. Auf Facebook wurde die Veranstaltung sofort positiv bewertet:„Ein toller Tag, Danke“.

Mehr https://www.youtube.com/watch?v=2ILqVHmx-JU

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 16. November 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

Neue Krabbelstube im Mertonviertel

8. Oktober 2013

Mit der Krabbelstube „Martha“ hat das Diakonische Werk Frankfurt im Mertonviertel 66 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von drei Monaten bis drei Jahre geschaffen. Es ist bereits die 17. Einrichtung dieser Art in Frankfurt.

Arbeitsbereichsleiter Kurt-Helmuth Eimuth, Einrichtungsleiterin Isabel Beckmann und der Leiter der Diakonie Frankfurt, Michael Frase (v.l.n.r.) bei der Eröffnung der Krabbelstube Martha im Mertonviertel. Foto: Rolf Oeser

Bereits 66 Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren haben die 800 Quadratmeter der neuen Krabbelstube „Martha“ des Diakonischen Werks für Frankfurt in Beschlag genommen. Insgesamt hält die Diakonie Frankfurt in ihren Krabbelstuben 816 Plätze bereit. Wie Michael Frase, Leiter der Diakonie Frankfurt, bei der offiziellen Vorstellung erläuterte, war es ein langer Weg. Bereits 2009 verhandelte das Diakonische Werk mit dem Eigentümer der Liegenschaft, in der vor allem Büros untergebracht sind. Doch erst im letzten Jahr konnte mit dem Umbau begonnen werden, und seit März tummeln sich nun hier die Kleinen. Auch ausreichend Erzieherinnen und ein Erzieher konnten gefunden werden, die sich in kurzer Zeit in die Pädagogik Emmi Piklers eingearbeitet haben, so die Leiterin der Einrichtung Isabel Beckmann.

Das pädagogische Konzept orientiert sich an den Ansätzen der ungarischen Ärztin Emmi Pikler und den Vorgaben des Hessischen Bildungsplans. Die Kinder werden in allem, was sie tun, achtsam begleitet. Grundlage ist ein Bild vom Kind, das von Geburt an kompetent ist. Um jedem Kind die Möglichkeit zu bieten, seine Bedürfnisse jederzeit wahrzunehmen, arbeiten die Einrichtungen mit der sogenannten „vorbereiteten Umgebung“. Sie stellt den Kindern Spielmaterialien zur Verfügung, die der Phantasie und dem natürlichen Bewegungsdrang Raum lassen. Die Krabbelstuben bieten ein Umfeld frei von Druck und Konkurrenz. Zum Konzept gehören zudem eine behutsame Eingewöhnung sowie eine enge Kooperation mit den Eltern, zu denen die Fachkräfte eine stabile Erziehungspartnerschaft aufbauen.

Beitrag von Redaktion, veröffentlicht am 8. Oktober 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

Von Redaktion – 6. Oktober 2013

Auf die Qualität kommt es an

Seit 10 Jahren betreut die Frankfurter Diakonie in Frankfurt-Griesheim Kinder ab 4 Monaten. Damals herrschte noch ein anderes Klima in Bezug auf frühkindliche Betreuung.

Sie stehen für ein Jahrzehnt anspruchsvoller Frühpädagogik: Die frühere Fachberaterin und Arbeitsbereichsleiterin Gerlinde Lindemann, Leiterin Karina Lutter und ihre Vorgängerin Sandra Grebe. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Allein die Qualität der frühkindlichen Betreuung sei entscheidend, stellt Kurt-Helmuth Eimuth vom Diakonischen Werk des Evangelischen Regionlalverbandes beim zehnjährigen Jubiläum der Krabbelstube Rehstraße fest. Es war die erste Einrichtung dieser Art der Frankfurter Diakonie. Ab 2003 werden im Stadtteil Griesheim Kinder ab 4 Monaten betreut. Eine Piloteinrichtung, die wegweisend für die weiteren Kinderbetreuungseinrichtungen sein sollte. Eimuth, verantwortlicher Arbeitsbereichsleiter, erinnerte daran, dass vor zehn Jahren ein anderes gesellschaftliches Klima herrschte. Da wurde eine Mutter noch sehr kritisch beäugt, wenn sie ihr Kind in die Krabbelstube gab, so Eimuth. Für ihn ist es gleichwertig , ob die Betreuung zuhause oder in der Krabbelstube stattfindet. „Es kommt auf die Qualität an. Eine gute Krabbelstube ist auch gut für’s Kind“, so Eimuth.

Pädagogisch begleitet und konzeptioniert wurde die erste Krabbelstube von Gerlinde Lindemann. Sie hob in einem Grußwort die Anlehnung an die Pikler-Pädagogik hervor. Emmi Pikler, eine ungarische Kinderärztin, kam es darauf an, dass dem Kind eine achtsame Haltung entgegengebracht und dem Kind auf Augenhöhe begegnet wird. Diese Haltung, so Lindemann, sei es, die die Qualität einer Einrichtung ausmache.

Beitrag von Redaktion, veröffentlicht am 6. Oktober 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

Ein Leben in grün

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 26. September 2013

Helmut Graf feierte seinen 80. Geburtstag in der Frankfurter Heiliggeistkirche und bat um Unterstützung für Haus Heliand.

Peter Steinacker, Helmut Graf und Jürgen Telschow bei der Geburtstagsfeier. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Der ehemalige Kirchenpräsident Peter Steinacker brachte es auf den Punkt. Anlässlich des 80. Geburtstags von Helmut Graf rief er dem Jubilar in der Frankfurter Heiliggeist-Kirche zu: „Du hast allen Grund stolz auf das zu sein, was gelungen ist in deinem Leben.“ Helmut Graf engagierte sich viele Jahrzehnte im Evangelischen Jugendwerk, war fünf Jahre Geschäftsführer des Deutschen Evangelischen Kirchentags und zuletzt für die Freizeit- und Seniorenarbeit des Evangelischen Regionalverbandes zuständig.

Dem Religionspädagogen bescheinigte Steinacker die Kunst andere Menschen zu begeistern. Diese Begeisterungsfähigkeit half auch die Großveranstaltung Kichentag mit mehreren Tausend Helferinnen und Helfern zu organisieren. „Kess und mutig“ habe er beispielsweise die Schlussveranstaltungen des Kirchentages durchgeführt, so Hardwig Bodmann, heute Geschäftsführer beim Deutschen Evangelischen Kirchentag. Jürgen Telschow, ehemaliges Vorstandsmitglied des Evangelischen Regionalverbands erinnerte daran, dass es Helmut Graf war, der als Vorsitzender des Evangelischen Jugendwerks ausgleichend auf die Spannungen zwischen der offenen Jugendarbeit und der eher konservativen Verbandsjugendarbeit gewirkt habe.

Pfarrer Manfred Senft stellte in Anspielung auf die grünen Hemden der Pfadfinderschaft fest, dass die vorherrschende Farbe im Leben von Helmut Graf grün bliebe. Und so war es nicht verwunderlich, dass der Jubilar vor allem um Spenden für sein geliebtes Haus Heliand warb. Das Freizeitheim in Oberstedten im Taunus dient seit vielen Jahren als Tagungsstätte für Jugendgruppen.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 26. September 2013 in der Rubrik Menschen, Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.