Archiv für Presse

Richtfest in der Wartburggemeinde

Richtfest in der Wartburggemeinde 

Ortstermin in der Bornheimer Wartburggemeinde, 1. Dezember, 14 Uhr. Der Rohbau der neuen Krabbelstube ist fertig, die erste Etappe geschafft. Der Richtkranz hängt. „Maurer und Zimmerleut haben keine Mühe gescheut“, verkündet der Polier, was Pfarrer Thomas Diemer bestätigt: „Es wurde bei Regen, Sonne, Schnee, Sandsturm gearbeitet, einmal sogar nachts bei Lampenschein.“ Und himmlische Unterstützung war ebenfalls vorhanden. „Wo der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wo der Herr nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst“, zitiert Pfarrer Diemer aus Psalm 127.

Auf diese Weise ist mit viel Engagement und Gottes Hilfe auf dem Grundstück in der Hartmann-Ibach-Straße neben Kirche, Pfarrhaus und Gemeindezentrum ein zweistöckiger Bau entstanden, der sich harmonisch einfügt, es bleibt viel Platz für ein Freigelände, insgesamt ein gelungenes Ensemble. Das Ambiente wird abgerundet durch einen kleinen städtischen Park. „Die eigentliche Sensation ist ja: Das ist eine Idylle wie auf dem Land. Wir sind hier im Grünen und das mitten in Bornheim,“ sagte der Leiter des Arbeitsbereiches Kindertagesstätten des Diakonischen Werkes für Frankfurt des Evangelischen Regionalverbandes, Kurt-Helmuth Eimuth.

In den nächsten Monaten wird das Projekt fertiggestellt, viel Glas soll verwendet werden, für helle sonnendurchflutete Räume. Die Kosten für das Vorhaben belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Bauherr ist der Evangelische Regionalverband Frankfurt. Ab dem Spätsommer 2012 wird dann die neue Krabbelstube einziehen, fünf Gruppen für Ein- bis Dreijährige, für insgesamt 50 Kinder, sind geplant. Der Bedarf ist vorhanden, wie die Entwicklung im Stadtteil zeigt. Von 30 Taufen im Jahr 2011 berichtet Pfarrer Diemer. Ein Rekord in seiner Amtszeit.
Barbara Kernbach
Evangelisches Frankfurt via facebook 4. Dezmeber 2011

Richtfest    Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Die fehlende Identitätsbildung bei Kindern und Jugendlichen in Sekten nach Kurt-Helmuth Eimuth

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Die fehlende Identitätsbildung bei Kindern und Jugendlichen in Sekten nach Kurt-Helmuth Eimuth

Ein wichtiger Aspekt der psychischen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in Sekten ist die fehlende Identitätsbildung. Dieses Entwicklungsdefizit kann innerhalb aller Sekten beobachtet werden.

Kurt – Helmuth Eimuth hat in seinem Buch „Die Sekten-Kinder“ eine Erklärung für die fehlende Identitätsbildung entwickelt. Alle folgenden Zitate stammen aus Eimuth, Kurt-Helmuth, Die Sekten-Kinder, 2. Aufl., Freiburg, Basel, Wien, 1997 S. 220 -224, auch ist dieser gesamte Text eine gekürzte Darstellung des von Kurt – Helmuth Eimuth entwickelten Erklärungsansatzes und in dem oben genannten Buch in ausführlicher Form zu finden.

Für diesen Erklärungsansatz ist es wichtig die unterschiedlichen religiösen Entwicklungsstufen darzustellen, die in der Regel ein jeder Mensch in seiner Entwicklung durchlebt.

1. Entwicklungsphase (magisch-numinose Phase):

Diese beginnt am Anfang der kindlichen Entwicklung. In dieser Stufe werden die Symbole magisch interpretiert.

„Der Löwe ist eben keine Zeichnung, sondern es ist das angsteinflößende Tier, vor dem man sich unter dem Bett versteckt. Realität und Abbild werden nicht unterschieden.“ (Eimuth, Kurt-Helmuth, Die Sekten-Kinder, 2. Aufl., Freiburg, Basel, Wien, 1997 S. 220)

2. Entwicklungsphase (eindimensionales-wörtliches Verstehen):

Diese Phase beginnt etwa mit der Einschulung der Kinder. Dieses Entwicklungsstadium ist gekennzeichnet

„… durch das `wörtliche´ Verständnis religiöser Symbolik… Ein zweiter Sinn, etwa Wasser als Symbol für Leben, wird nicht gefaßt… Allerdings werden schon im Gegensatz zur ersten Phase andere Welten angenommen. Wissenschaftliche Weltbilder sind schon bekannt. Deshalb wohnt Gott jetzt im Weltall und nicht mehr im Firmament, in der Himmelsdecke.“

(Eimuth, Kurt-Helmuth, Die Sekten-Kinder, 2. Aufl., Freiburg, Basel, Wien, 1997 S. 220)

3. Entwicklungsphase (mehrdimensionales-symbolisches Verstehen):

Leider nennt Kurt-Helmuth Eimuth hier kein Alter. In dieser Phase werden Mehrfachdeutungen von Symbolen zugelassen.

„Symbole werden als solche gesehen und akzeptiert. Aber ihre sinnstiftende Deutung läßt keine Kritik zu.“

(Eimuth, Kurt-Helmuth, Die Sekten-Kinder, 2. Aufl., Freiburg, Basel, Wien, 1997 S. 220)

4. Entwicklungsphase (symbolkritisches Verstehen):

Diese Phase beginnt erst ab 16 Jahren. In dieser Phase können die Symbole von ihrem Inhalt getrennt werden. In dieser Phase gibt der Inhalt den Sinn und nicht mehr die Symbolik.

5. Entwicklungsphase (nachkritisches Verstehen):

Der Mensch kann „… sowohl seine kindlichen magischen-numinosen Anteile zulassen als auch die Entmythologischen in Angriff nehmen.“

(Eimuth, Kurt-Helmuth, Die Sekten-Kinder, 2. Aufl., Freiburg, Basel, Wien, 1997 S. 221)

Die ersten beiden Entwicklungsphasen werden von allen Menschen im Laufe ihrer Entwicklung durchlaufen, jedoch kommen viele Menschen nicht über der Phase des wörtlichen Verständnisses hinaus. Auch viele Gruppen und Sekten sind in diesen beiden Phasen stehengeblieben. Zum Beispiel lassen die Zeugen Jehovas nur das eindimensional-wörtliche Verständnis der Bibel zu.

Die Sekten bieten ihren jeweiligen Anhängern die Möglichkeit, ihre infantile Religiosität zu leben.

„Dabei erhalten die Sektenmitglieder in einem Prozeß der Selbstentledigung…, der Unterordnung unter einem Führer, Gründer, Leitende Körperschaft oder Prophetin, durch Eintauchen und Verschmelzen mit ihrem Ich-Ideal eine neue Identität. Die Sektenidentität läßt sie teilhaben am omnipotenten Führer, Prophetin oder Meister. Dadurch gehören sie zur Elite, die nichts geringeres, als diese vom Untergang bedrohte Welt retten wird.“

(Eimuth, Kurt-Helmuth, Die Sekten-Kinder, 2. Aufl., Freiburg, Basel, Wien, 1997 S. 221)

Bei den Kindern kann in diesem Bereich auch keine Entwicklung stattfinden, da sie erzogen werden von Erwachsenen, die ihre eigene Identität an die Gruppe abgegeben haben. Den Kindern aus den Sekten werden nicht nur Bildungschancen vorenthalten, der Aufbau der Beziehung zu ihren Eltern erschwert oder gar verwehrt, sondern auch sie werden in ihrer emotionalen Entwicklung behindert. Es kann sein, daß sie über das emotionale Entwicklungsniveau von Grundschulkindern,

„… bei Beibehaltung aller kognitiven Fähigkeiten“ nicht hinaus wachsen. „Dies gilt mit Sicherheit für den religionspsychologischen Aspekt. Ist aber auch für den entwicklungspsychologischen Aspekt anzunehmen.“

(Eimuth, Kurt-Helmuth, Die Sekten-Kinder, 2. Aufl., Freiburg, Basel, Wien, 1997 S. 222)

Die Kinder wachsen in einer Sekte in einem geschlossenen Sozialsystem auf, was die Entwicklung der Kinder zur Autonomie stark verhindert. Bei diesen Kindern hängt das Selbstwertgefühl von der Teilhabe am „kollektiven Ich“, der Sektenidentität, ab. Diese Sektenidentität hängt wiederum von dem Über-Ich ab, das in Sekten verkörpert wird durch den jeweiligen Führer.

Eine Ablösung vom Elternhaus ist nur möglich, wenn sich das Kind bzw. der Jugendliche von der Sekte trennt. Dieses produziert bei dem Jugendlichen eine psychische Konstellation, die zu schweren inneren Konflikten führen kann.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, daß die Kinder, die in die Sekte hineingeboren wurden, die 2. Generation, nie ein anderes Leben kennenlernen durfte. Diese Kinder sind zum Teil nicht in der Lage, eine eigene Identität zu bilden. Sie definieren sich ausschließlich über das Kollektiv.

„Bei der zweiten Generation handelt es sich also nicht um einen Prozeß der Selbstentledigung, sondern um einen Prozeß der Verhinderung von Selbstfindung, es handelt sich um eine systematische Kollektivierung dieses Vorgangs, so daß aus einem Indentitätsfindungsprozeß ein `Kollektivfindungsprozeß´ wird. Auf dem Wege zu Identität können diese Kinder oftmals nur die Gruppenidentität finden. Alle anderen Wege bleiben ihnen verschlossen.“

(Eimuth, Kurt-Helmuth, Die Sekten-Kinder, 2. Aufl., Freiburg, Basel, Wien, 1997 S. 223f)

Kurt Helmuth Eimuth kommt in seinen Betrachtungen zu folgendem Ergebnis: Die Entwicklungen von „Sekten-Kindern“ zu autonomen Persönlichkeiten darf nicht stattfinden. Diese Kinder werden in ihrer Entwicklung behindert, manipuliert und kontrolliert. Er nennt dieses System eine „Psychische Kindesmißhandlung“. (Vgl. Eimuth, Kurt-Helmuth, Die Sekten-Kinder, 2. Aufl., Freiburg, Basel, Wien, 1997 S. 224)

Alle Zitate und Vergleiche aus:

Eimuth, Kurt-Helmuth, Die Sekten-Kinder, 2. Aufl., Freiburg, Basel, Wien, 1997 S. 220 -224

http://kindseininscientology.wordpress.com/tag/kurt-helmuth-eimuth/3.12.2011

Wartburggemeinde feiert Richtfest der Krabbelstube: Große Nachfrage nach den 50 Betreuungsplätzen

Frankfurter Neue Presse 2,12.2011

Wartburggemeinde feiert Richtfest der Krabbelstube: Große Nachfrage nach den 50 Betreuungsplätzen

Richtfest

Richtfest der Kita der Wartburggemeinde in Frankfurt-Bornheim Foto: Eimuth

Auf dem Gelände der evangelischen Wartburggemeinde entsteht derzeit ein Neubau für eine Krabbelstube. Der Abschluss der Rohbauarbeiten wurde gestern mit einem Richtfest gefeiert. Die Baukosten betragen 2,45 Millionen Euro.

Von Alexandra Flieth

Nordend. Auch die Kleinen vom Kindergarten waren gekommen und feierten gestern das Richtfest für die neue Krabbelstube der Wartburggemeinde. Foto: RüfferNeugierig und mit großen Augen blicken die Mädchen und Jungen des Kindergartens der evangelischen Wartburggemeinde nach oben und beobachten, wie der Kran den Richtkranz in die Höhe zieht. Zwar sind die Knirpse schon zu alt für die neue Krabbelstube auf dem Gemeindegelände in der Hartmann-Ibach-Straße 108, doch Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren werden im Stadtteil dringend benötigt.

Liste mit Anfragen

Bei einer Abdeckung von 19 Prozent im Nordend sind die vorhandenen Plätze sehr begehrt und die Wartelisten bei den entsprechenden Einrichtungen lang. Kein Wunder, dass sich nicht nur Pfarrer Thomas Diemer von der evangelischen Wartburggemeinde über den Neubau der Kindertagesstätte auf dem Kirchengelände freut. „Obwohl der Rohbau gerade erst fertiggestellt wurde, gibt es bereits eine Liste mit Anfragen von Eltern, die ihre Kinder anmelden möchten“, schildert er. 50 Betreuungsplätze für Mädchen und Jungen von 0 bis 3 Jahren, verteilt auf fünf Gruppen, soll es künftig hier geben. „Der Verlauf der Bauausführung ist absolut im Zeitplan. Gut sechs bis sieben Monate wird es noch bis zur Fertigstellung dauern“, sagt der planende Architekt Ferdinand Heide.

Der Bau, der auf der Kirchwiese in direkter Nachbarschaft zur Kirche selbst gebaut wird, weist einige Besonderheiten auf: Die Außenwände sind zum Teil in einer Klinkersteinfassade errichtet. Des Weiteren sollen die Räume großzügig verglast werden und sind nach Süden hin ausgerichtet, damit viel Sonnenlicht hinein scheinen kann.

Es gibt ein Erdgeschoss und eine Etage. „Außerdem sei eine großzügige Freifläche geplant“, fügt Heide hinzu. Zudem ist im Neubau ein Foyer vorgesehen, das Raum für Gespräche ermöglichen soll. „Der Evangelische Regionalverband Frankfurt (ERV) macht beim Kita-Ausbauprogramm der Stadt mit“, sagt Kurt-Helmuth Eimuth, Leiter des Arbeitsbereiches Kindertagesstätten des Diakonischen Werks für Frankfurt des Evangelischen Regionalverbandes. „In der Wartburggemeinde bestand schon seit langem der Wunsch nach einer Kindertagesstätte für Mädchen und Jungen unter drei Jahren.“

Nur ein Kindergarten

Die evangelische Wartburggemeinde hat zurzeit nur einen Kindergarten für Mädchen und Jungen ab drei Jahren in der Eichwaldstraße 84, nicht weit von der Kirche und dem Gemeindehaus entfernt. Dort gibt es insgesamt 63 Plätze. Der Neubau der Krabbelstube ergänzt das Betreuungsangebot. „Uns liegt es sehr am Herzen, dass es eine enge Verbindung zwischen den Kindereinrichtungen und der Gemeinde geben wird.“ Gerade die Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern sei in der Kirchengemeinde ein zentrales Anliegen. „Wir hatten in diesem Jahr 30 Taufen. Das ist die höchste Zahl seit Beginn meiner Tätigkeit hier vor 20 Jahren“, freut sich Pfarrer Diemer. „Ich finde es toll, dass sich die neue Einrichtung mitten im Stadtteil befindet und trotzdem im Grünen liegt. Das ist für die Kinder einfach sensationell schön“, findet Eimuth. Der Bedarf an Einrichtungen für unter dreijährige Kinder sei in Frankfurt riesengroß. Mit weiteren geplanten Bauprojekten für diese Altersgruppe werde der Regionalverband einen Beitrag zur Erhöhung der Abdeckung von Betreuungsplätzen in der Stadt leisten.

Kitas stehen vor massivem Fachkräftemangel

Kitas stehen vor massivem Fachkräftemangel

Stefan Sell bei seinem Vortrag in der Gethsemanekirche. Foto: Eimuth 

Für zu niedrig angesetzt hält Stefan Sell, der Direktor des Instituts für Bildungs- und Sozialpolitik der Fachhochschule Koblenz, Schätzungen, wonach in Hessen in zwei Jahren lediglich 3500 pädagogische Fachkräfte für Kindertagesstätten und Krabbelstuben fehlen werden. Diese Zahlen hatte das Deutsche Jugendinstitut kürzlich veröffentlicht. Seine eigenen Erhebungen in Bezug auf Rheinland Pfalz hätten ergeben, dass dort bereits im kommenden Jahr rund 6000 Erzieherinnen und Erzieher fehlen werden.

Sell sprach bei einem Fachtag des Diakonischen Werkes für Frankfurt in der Gethsemanegemeinde, an dem rund 150 Erzieherinnen und einige Erzieher aus Frankfurter evangelischen Kitas teilnahmen. Dabei ging es auch um gestiegene Anforderungen: Längere Öffnungszeiten, Flexibilisierung und massiver Ausbau des Angebots für Kinder unter drei Jahren. Außerdem gälten Kitas zunehmend als Institutionen, die gesellschaftliche und familiäre Defizite ausgleichen sollen, seien mit immer höheren bildungspolitischen Erwartungen konfrontiert, so der zuständige Arbeitsbereichsleiter Kurt-Helmuth Eimuth.

Die Anerkennung der Erzieherinnen sei hingegen nicht gestiegen, kritisierte Sell. Im Gegenteil: Erzieherin habe sich von einem „richtigen“ Beruf zu einem „Zuverdienst“ entwickelt, mit niedriger Vergütung und oft in Teilzeit. Der Nachwuchs bringe daher heute im Schnitt schlechtere Voraussetzungen mit als vor zwanzig Jahren, so Sells Einschätzung. Damals hätten noch häufig Abiturientinnen eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht.

bak/as.

Evangelisches Frankfurt Nov 2011

 

Kinder brauchen männliches Gegenüber

Tagesbetreuung – mehr als eine Notlösung

Evangelisches Frankfurt Mai 2011

Die kleine Bella wird demnächst ein Jahr alt, und ihre Eltern möchten dann gerne beide wieder in ihren Beruf zurückkehren. Doch bisher haben sie keine Zusage für einen Krippenplatz erhalten, obwohl sie sich fast überall angemeldet haben. Ein Plan B muss her. Die mögliche Alternative: eine Tagesmutter.

„Tatsächlich ist die Kindertagespflege zunächst häufig mehr eine Not- oder Übergangslösung für die Eltern“, bestätigt Ulrike Tarnow als Geschäftsführerin der Babysitter- und Tagespflegevermittlung e.V. in Frankfurt, die dem Diakonischen Werk nahe steht. Sie habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass sie in der Praxis oft viel mehr sei als das: „Nach einem ersten Beratungsgespräch mit einer unserer Mitarbeiterinnen sind die Eltern nicht selten mit dem Tagesmutter-Modell glücklicher, als sie es mit einem Krippenplatz gewesen wären.“

In der Kindertagespflege werden ein bis fünf Kinder von einer Tagesmutter in deren eigenen Räumlichkeiten betreut. „Die Zuwendung zum Kind kann in dieser familiären Atmosphäre häufig intensiver stattfinden, als es möglicherweise in einer Kindertagesstätte der Fall wäre“, erklärt Tarnow. „Die Tagespflege ist darum nicht nur eine Ergänzung zu den Kindertagesstätten, sondern eine eigenständige Form der familiennahen Kinderbetreuung”, fasst es der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Kurt-Helmuth Eimuth, zusammen.

Familien, die Bedarf an einer Tagesbetreuung für ihr Kind haben, können in die offene Sprechstunde des Vereins auf der Zeil 29-31 kommen und erhalten dort eine eingehende Beratung sowie eine Auswahl der in Frage kommenden Tagespflegepersonen. Die jeweiligen Betreuungspersonen sind den Mitarbeiterinnen persönlich bekannt, denn der Verein ist gleichzeitig zuständig für deren mittlerweile gesetzlich vorgeschriebenen Qualifizierung mit dem Bundesverbandszertifikat sowie die laufende Fortbildung. Der Qualifizierungsprozess stelle sicher, dass die Tagesmutter die notwendigen Rahmenbedingungen und die persönliche Eignung zur Kinderbetreuung mitbringt. Außerdem werden ihr hier spezifisches Wissen und Fertigkeiten vermittelt, die sie im Alltag als Pflegeperson benötigt, erklärt Tarnow den Ablauf.

Manchmal geht es Familien jedoch auch gar nicht darum, eine Ganztagsbetreuung für ihre vielleicht auch schon älteren Kinder zu finden, sondern lediglich um ein paar Stunden Überbrückung oder Zweisamkeit. Dafür vermittelt der Verein ebenfalls Babysitter. Kontakt über Telefon 069 559405 oder unter www.btv-frankfurt.de.

Sara Wagner

Tagesbetreuung – mehr als eine Notlösung

Tagesbetreuung – mehr als eine Notlösung

Die kleine Bella wird demnächst ein Jahr alt, und ihre Eltern möchten dann gerne beide wieder in ihren Beruf zurückkehren. Doch bisher haben sie keine Zusage für einen Krippenplatz erhalten, obwohl sie sich fast überall angemeldet haben. Ein Plan B muss her. Die mögliche Alternative: eine Tagesmutter.

„Tatsächlich ist die Kindertagespflege zunächst häufig mehr eine Not- oder Übergangslösung für die Eltern“, bestätigt Ulrike Tarnow als Geschäftsführerin der Babysitter- und Tagespflegevermittlung e.V. in Frankfurt, die dem Diakonischen Werk nahe steht. Sie habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass sie in der Praxis oft viel mehr sei als das: „Nach einem ersten Beratungsgespräch mit einer unserer Mitarbeiterinnen sind die Eltern nicht selten mit dem Tagesmutter-Modell glücklicher, als sie es mit einem Krippenplatz gewesen wären.“

In der Kindertagespflege werden ein bis fünf Kinder von einer Tagesmutter in deren eigenen Räumlichkeiten betreut. „Die Zuwendung zum Kind kann in dieser familiären Atmosphäre häufig intensiver stattfinden, als es möglicherweise in einer Kindertagesstätte der Fall wäre“, erklärt Tarnow. „Die Tagespflege ist darum nicht nur eine Ergänzung zu den Kindertagesstätten, sondern eine eigenständige Form der familiennahen Kinderbetreuung”, fasst es der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Kurt-Helmuth Eimuth, zusammen.

Familien, die Bedarf an einer Tagesbetreuung für ihr Kind haben, können in die offene Sprechstunde des Vereins auf der Zeil 29-31 kommen und erhalten dort eine eingehende Beratung sowie eine Auswahl der in Frage kommenden Tagespflegepersonen. Die jeweiligen Betreuungspersonen sind den Mitarbeiterinnen persönlich bekannt, denn der Verein ist gleichzeitig zuständig für deren mittlerweile gesetzlich vorgeschriebenen Qualifizierung mit dem Bundesverbandszertifikat sowie die laufende Fortbildung. Der Qualifizierungsprozess stelle sicher, dass die Tagesmutter die notwendigen Rahmenbedingungen und die persönliche Eignung zur Kinderbetreuung mitbringt. Außerdem werden ihr hier spezifisches Wissen und Fertigkeiten vermittelt, die sie im Alltag als Pflegeperson benötigt, erklärt Tarnow den Ablauf.

Manchmal geht es Familien jedoch auch gar nicht darum, eine Ganztagsbetreuung für ihre vielleicht auch schon älteren Kinder zu finden, sondern lediglich um ein paar Stunden Überbrückung oder Zweisamkeit. Dafür vermittelt der Verein ebenfalls Babysitter. Kontakt über Telefon 069 559405 oder unter www.btv-frankfurt.de.

Sara Wagner

Evangelisches Frankfurt April 2011

Lobenswertes Engagement – Dekanat Rodgau zeichnet Gemeinden aus

Evangelische Kirchenzeitung 27. Februar 2011

EU-Projekt: Mehr Erzieher in Kitas

Evangelisches Frankfurt Februar 2011

„Mehr Männer in die Kitas“ heißt ein neues Projekt der Europäischen Union. Allein in Deutschland werden 16 Millionen Euro verteilt. Mit dabei sind auch die Frankfurter evangelischen Kitas. Mag sein, dass dieses Bild in der ein oder anderen Familie schon nicht mehr stimmt, aber auf die Kindertagesstätten trifft es doch zu: Kindererziehung ist Frauensache. Lediglich zwei von hundert pädagogischen Kräften sind männlich.

Mit dem neuen Projekt „Mehr Männer in Kitas“ will man aber keinesfalls den Macho als Identifikationsfigur in die Kitas holen. Vielmehr kommt es darauf an, die Vielfalt von Interessen und Fähigkeiten auch im Personal abzubilden. Im Material des Projektes heißt es: „Viele Männer interessieren sich für andere Themen und Aktivitäten als die, die in Kindergärten bislang üblich sind, und es wäre klug, sich dafür zu öffnen. Die pädagogischen Angebote und Aktivitäten von Kindergärten sind oft sehr traditionell und entlang der Bedürfnisse und Interessen von Frauen gestaltet.“

Ein Mann, der zum Beispiel Lust hat, eine kleine Werkstatt mit richtigen Werkzeugen und Ausrüstung einzurichten, würde den Kindern neue Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Natürlich können Profil, Inhalt und Kultur von Kindergärten auch dann variieren, wenn ausschließlich Frauen dort arbeiten. Die Sozialanthropologin Hilde Liden hat jedoch festgestellt, dass sich die Erwachsenen nicht so gerne körperlich betätigten, wie es von den Jungen erwartet wurde. Tendenziell sei den Jungen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Dies schränke die Möglichkeiten von Mädchen und Jungen ein, ihre Geschlechtsidentität zu entwickeln.

Eine besondere Innovation wurde in Frankfurt entwickelt: Junge Männer, die sich für den Beruf des Erziehers interessieren, stehen oft vor dem Problem, dass sie kaum Möglichkeiten haben, mit anderen Gleichgesinnten Kontakt aufzunehmen. Deshalb, so das Konzept aus dem Arbeitsbereich Kindertagesstätten im Diakonischen Werk für Frankfurt, sollten Erzieher das Internet nutzen.

Zentrales Medium soll ein Blog werden, in dem sie ihren Alltag – auch anonym – diskutieren können. Auf diese Weise können Männer Ansprechpartner für ihr Probleme in einem „Frauenberuf“ finden. Für den Verbleib in dem Beruf ist eine solche Rollenreflektion unabdingbar notwendig.

Kurt-Helmuth Eimuth

„Supervielfalt“ auch in Kitas

Fachtag: Evangelische Erzieherinnen diskutieren über ihr Profil

Evangelisches Frankfurt Dezember 2010

Über ihr eigenes „Profil in der Supervielfalt“ dachten 120 Erzieherinnen aus den rund hundert Frankfurter evangelischen Kindertagesstätten bei einem Fachtag in der Gethsemanegemeinde nach. „Supervielfalt“ ist ein Begriff aus dem neuen Integrationskonzept der Stadt. Er solle eine neue Perspektive eröffnen, betonte Eva Maria Blum vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten: Menschen aus 172 Nationen leben in der Stadt. Die Zahl der gesprochenen Sprachen liege noch höher. Doch „Supervielfalt“ zeige sich nicht nur in der Vielzahl der Nationen, sondern auch an den Lebensumständen. Der Leiter des Arbeitsbereichs Kindertagesstätten, Kurt-Helmuth Eimuth, bezeichnete Zuwanderung und religiöse Vielfalt als „Normalfall“ in den Kitas. „In zahlreichen Einrichtungen sind die Kinder mit christlichem Hintergrund in der Minderheit.“ Zwei Drittel der 2006 geborenen Frankfurter Babies seien „deutsche Staatsbürger mit einer zweiten oder dritten Staatsbürgerschaft“, die sie von ihren Eltern geerbt haben. Deutlich weniger als die Hälfte gehören einer christlichen Religion an.

Für Pfarrer Michael Frase, den Leiter des Diakonischen Werks für Frankfurt, sind Kitas ein „Seismograph für gesellschaftliche Veränderungen“. Die evangelische Kirche müsse den Dialog „in der Vergewisserung der eigenen Tradition, einer Tradition der Freiheit“ suchen.

truk