„Spielplätze altengerecht machen“

Pfarrer im Ruhestand gehört jetzt dem Magistrat an

Den Vorschlag, Kinderspielplätze so zu gestalten, dass sich auch die ältere Generation dort betätigen kann, hat Christof Warnke (68) als Vorsitzender des Stadtseniorenbeirats gemacht. Der umtriebige Pfarrer im Ruhestand gehört seit kurzem als ehrenamtlicher Stadtrat dem Frankfurter Magistrat an. Auch wenn es nicht zu den Aufgaben eines ehrenamtlichen Stadtrates gehört, sich um Spielplätze zu kümmern, so stellt Warnke amüsiert fest, dass die FAZ zumindest glossierend seinen Vorschlag aufgegriffen hat.

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Und was sollte auch gegen Gummibänder an Turnstangen sprechen, die die Muskulatur älterer Menschen stärken? Oder dagegen, dass die ein oder andere Bocciabahn einen Spielplatz bereichert? Auch könnte sich Warnke vorstellen, dass Geräte aufgestellt werden, mit denen man Balance-Übungen machen kann. „In Spanien und vor allem in Finnland ist das ein Thema.“

Als ehrenamtlicher Stadtrat hat Christof Warnke genau wie die hauptamtlichen Dezernentinnen und Dezernenten eine Stimme im Magistrat. Der ehemalige Vorsteher des Frankfurter Diakonissenhauses war schon immer politisch aktiv und trat in die CDU ein, „als es in der Kirche eher üblich war, in die SPD oder die DKP einzutreten“, wie er schmunzelnd bemerkt. Der Kirchenmann ist sehr angetan von dem „erstaunlich hohen Niveau der politischen Kultur“. Sein Vergleich zwischen der Streitkultur in Kirche und Politik fällt für die Kirche nicht schmeichelhaft aus: Trotz aller Polemik während der Diskussion sei in der Politik ein Thema nach der Entscheidung ausgestanden. In der Kirche hingegen brächten Kontroversen die Menschen häufig dauerhaft auseinander. Ebenfalls gefällt ihm der eher formale Stil in der Politik: Dass man sich mit Handschlag begrüßt und nicht mit einem lockeren „Hallo“.

Einer Aufgabe widmet sich Stadtrat Warnke besonders gerne: Gruppen, die eine offizielle Begrüßung bei der Oberbürgermeisterin erbeten haben, zu empfangen. So kommt der neue Stadtrat viel herum. Hier wird eine Ausstellung mit Affenportraits eröffnet, dort spricht er ein Grußwort bei der Innung der Rolladenbetriebe oder bei der TSG Frankfurter Berg. Und man spürt sofort, dass er kein Problem hat, die Kanzel gegen ein Rednerpult einzutauschen.

Kurt-Helmuth Eimuth

Evangelisches Frankfurt Juli 2007

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