Neues Team in der Hoffnungsgemeinde

Evangelisches Frankfurt Oktober 2010

Bahnhofsviertel, Westend, Gutleutviertel, Westhafen, Europaviertel: Diese fünf alten und neu entstehenden Stadtteile gehören zumindest zu Teilen zur Hoffnungsgemeinde. Mit der Aufzählung ist auch die Herausforderung skizziert, die sich dem neuen Team dort stellt: Pfarrerin Jutta Jekel und Pfarrer Lars Kessner haben im Frühjahr ihren Dienst aufgenommen, Horst Michaelis ist seit knapp einem Jahr Vorsitzender des Kirchenvorstands.

Mitten im neuen Stadtteil Westhafen steht das Führungsteam der Hoffnungsgemeinde. Kirchenvorstandsvorsitzender Horst Michaelis - links -, Pfarrerin Jutta Jekel und Pfarrer Lars Kessner wollen die neuen Stadtteile im Gemeindegebiet mit den alten Quartieren, beispielsweise dem im Hintergrund erkennbaren Gutleutviertel, verbinden. | Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Mitten im neuen Stadtteil Westhafen steht das Führungsteam der Hoffnungsgemeinde. Kirchenvorstandsvorsitzender Horst Michaelis – links -, Pfarrerin Jutta Jekel und Pfarrer Lars Kessner wollen die neuen Stadtteile im Gemeindegebiet mit den alten Quartieren, beispielsweise dem im Hintergrund erkennbaren Gutleutviertel, verbinden.
Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Beim Besuch im Gemeindehaus in der Hohenstaufenstraße spürt man, dass hier drei zusammengekommen sind, die die Veränderung gestalten wollen. Vorbei ist die Zeit, als man alle Energie dafür aufgewendet hat, den Abriss der Matthäuskirche an der Friedrich-Ebert-Anlage zu verhindern. Jetzt steht fest: Die Matthäuskirche bleibt als Gemeindekirche erhalten. Zusammen mit einem Investor, der das Areal bebauen wird, wird ein neues Konzept entwickelt. Zwischen Hauptbahnhof und Messe soll ein „Ort gelungener kirchlicher Kommunikation“ entstehen, sagt Pfarrerin Jekel. Der Dialog mit der Wirtschaft bietet sich an: „Die Nachbarschaft verpflichtet uns.“

Doch erst einmal muss ein Investor gefunden werden. Zum zu bebauenden Gelände gehört auch das kleine Gemeindehaus in der Hohenstaufenstraße. Es wird dann verschwinden. Auch die andere Gemeindekirche, die Gutleutkirche gegenüber der Gutleutkaserne, wird bald aufgegeben. Stattdessen wird die Gemeinde am Westhafen ein neues Gemeindezentrum mit Gottesdienstraum beziehen. Gleich nebenan in der Hafenstraße entsteht die neue Kindertagesstätte.

Im Westend wohnen heute wieder mehr Familien mit Kindern als noch vor einigen Jahren, berichtet Horst Michaelis. „Das ist eine neue Herausforderung für uns“, sagt der Vorsitzende. Bisher haben Familien mit Kindern den innerstädtischen Bereich eher gemieden. Deshalb findet in diesem Jahr in der Hoffnungsgemeinde keine Konfirmation statt – es gibt einfach keine Jugendlichen in diesem Alter. Doch mit der Umwandlung von Büroraum in Wohnungen im Westend und mit den Wohnbebauungen in den neuen Stadtteilen ändert sich das. Die Kitas sind belegt, und sie sind schon heute ein Schwerpunkt gemeindlicher Arbeit. In der neuen Einrichtung am Westhafen wird man auch Krabbelkinder betreuen.

Die Gestaltung des Neuen kann die Gemeinde nicht alleine bewältigen. „Wir wollen das zusammen mit starken Partnern tun, mit der Diakonie etwa, aber auch mit Partnern aus dem nicht-kirchlichen Bereich“, sagt Michaelis. Jutta Jekel hat für dieses Programm ein biblisches Bild: das der Tischgemeinschaft. „Wir sitzen bei Tisch, wie bei Paulus, leibhaftig, über alle Grenzen hinweg.“

Themenbezogene Gottesdienste, auch in der Hirtenkapelle in der „Wurzelsiedlung“ an der Gutleutstraße, sollen hierzu ermuntern und Gemeinschaft fördern. Die Gemeinde selbst muss dabei aufgrund ihrer Lage verschiedene und sehr unterschiedliche Milieus verbinden. So wird die Arbeit in der „Kaffeestube“, wo für Menschen ohne Wohnung oder mit Armutserfahrungen preiswertes Essen angeboten wird, beibehalten und um kulturelle Angebote ergänzt.

Pfarrer Lars Kessner, der erst kürzlich nach Frankfurt gezogen ist, findet die Stadt „einfach toll“ und das Bahnhofsviertel „schrill“. Er genießt das U-Bahn-Fahren ebenso wie die kulturellen Angebote und ist fasziniert von der Vielfalt seiner neuen Aufgabe.

Kurt-Helmuth Eimuth

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