Tag Archiv für Lied

Friedrich Karl Barth zum 85. Geburtstag

Der Beitrag basiert auf Reportagen von Georg Magirius

https://www.magirius-aktuell.de/tag/friedrich-karl-barth/

Am 23. Januar 2012 erinnerte ich in einer Andacht in der Frankfurter Heiliggeistkirche an Friedrich Karl Barth, der am 7. Februar 2023 seinen 85. Geburtstag feierte. Seinen 85. kommentierte er im im Hessischen Pfarrblatt „Das Magazin“ in seiner ganz eigenen Weise: „Im Kopfe wach & kritisch, in Füßen polyneuropatisch.“

Heute Morgen will ich an den Texter Friedrich Karl Barth erinnern. Einige von Ihnen kennen ihn noch, da er lange Zeit die Beratungsstelle für Gottesdienste im Haus am weißen Stein geleitet hat. Zahlreiche seiner Lieder haben Eingang in das Kirchengesangbuch gefunden, „Komm bau ein Haus“, „Brich mit den Hungrigen das Brot“, „Wir strecken uns nach Dir“, „Selig seid ihr“ und das wohl meist gesungene Tauflied „Kind, du bist uns anvertraut“.

Komm, bau ein Haus, das uns beschützt,
pflanz einen Baum, der Schatten wirft,
und beschreibe den Himmel, der uns blüht,
und beschreibe den Himmel, der uns blüht.

Ein Kehrvers, Typisch für Friedrich Karl Barth. Heiter, spielerisch und kindlich visionär – so klingt die Glaubenssprache Friedrich Karl Barths. Welch wunderbares Bild entstand  bei Ihnen als wir die zweite Stophe sangen:

Lad viele Kinder ein ins Haus
versammle sie bei unsrem Baum,
lass sie dort fröhlich tanzen,
wo keiner ihre Kreise stört,
lass sie dort lange tanzen,
wo der Himmel blüht.

Ich sehe da vielleicht den Spielplatz einer unserer Krabbelstuben. Ja, dass könnte so ein Ort sein. Ein Ort der Geborgenheit, ein Ort an dem die Kreise der Kinder keiner stört, ein Ort an dem Kinder um einen Baum tanzen, ein Ort wo der Himmel blüht. Ja und hat Friedrich Karl Barth nicht visionär schon 1977, als das Lied entstand, visionär die Konzeption des Mehrgenerationanhauses vorweggenommen: Die Zeilen

Lad viele Alte ein ins Haus
bewirte sie bei unsrem Baum,
lass sie dort frei erzählen,
von Kreisen, die ihr Leben zog,
lass sie dort lang erzählen,
wo der Himmel blüht.

Diese Zeilen sind ja eine Aufforderung zum Miteinander der Generationen. Auch zur Weitergabe des eigenen Glaubens der eigenen Glaubenserfahrung.

Heiter, spielerisch und kindlich visionär – 

Die Lieder sind in Gesangbücher und das Gedächtnis unzähliger Menschen eingegangen. Oft sind sie zuerst auf Kirchentagen gesungen worden, sie sind auf frische Weise klassisch geworden und wirken wie die Kirchentagsbewegung insgesamt: Unbeschwert und festlich. Barths Worte wirken federleicht, können beflügeln und übergehen dennoch nicht die Schattenseiten des Lebens. Ebenfalls 1977 textete er:


„Ich bin verloren
im Augenblick,
einsamer kleiner Vogel
auf einem großen Dach.“

Im Radiointerview erzählt er freimütig:

„Das war kurz vor meinem Schlaganfall, da fühlte ich mich ganz beschissen. Und ich habe dieses beschissene Gefühl in dieses Lied gebracht: Ich bin ein kleiner Vogel, einsam auf dem Dach – der saß so auf einem Dach wie hier eins ist, drüben – so ein kleiner Vogel in einem gewittrigen Nachmittag. Und da habe ich gesagt: Ich will entkommen, wünsch‘ mir große Flügel und einen weiten Tag.“
Und so lauten denn auch die Zeilen weiter:


„Ich wünsch‘ mir große Flügel,
im Augenblick
will ich entkommen,
wie eine schwarze Nacht
fühl‘ ich das ganze Elend,
im Augenblick
bin ich verloren.“

Dem Dunklen und Schweren entkommen – das ist der Impuls, weshalb Friedrich Karl Barth 1958 Theologie zu studieren beginnt. „Die aus dem Krieg kommende Vätergeneration war theologisch sprachlos“, sagt er. Allenfalls Phrasendrusch habe in den Kirchen geherrscht. Nach seinem Studium in Bethel, Tübingen und Marburg wird Barth Vikar in Kassel, dann Pfarrer im hessischen Bad Hersfeld. 1971 schließlich – mit 32 Jahren – wird er Leiter der neu gegründeten Beratungsstelle für Gottesdienste hier in Frankfurt. Eine gute Schule für seine Suche nach einer Glaubenssprache, die Menschen heute erreicht, war vor allem der erste Studienort Bethel. Der Theologiestudent hört nämlich nicht nur Vorlesungen, sondern arbeitet auch in den von Bodelschwinghschen Anstalten, wo geistig Behinderte leben.

„Dann hatten wir die harte Wirklichkeit der Kranken in Bethel. Und am Wochenende musste gepflegt werden. Und später musste ich meinen Freund pflegen beziehungsweise damit fertig werden, dass der eben schwer krank war. Damit bin ich nicht fertig geworden – bis heute nicht. Aber die Fragestellung ist immer geblieben: Wie macht man das mit dem Glauben? Und irgendwann bin ich auf die Sprache gekommen.“

Der Tod des besten Freundes Roderich kurz nach dem Studium hinterlässt in der Seele des angehenden Pfarrers eine tiefe Spur. Sie scheint aber auch zur Brücke zu werden, über die seine Worte anderen nahe kommen. Sie berühren, bewegen – und bringen Menschen in Bewegung, im konkreten Sinn des Wortes. Als Leiter der Beratungsstelle für Gottesdienste war Barth 1973 mit verantwortlich an einem großen Aufbruch des Kirchentags, der damals einen Vortrags-, Papier- und Resolutionencharakter hatte.

Der Düsseldorfer Kirchentag war ein ziemlich kleiner Kirchentag. Es waren noch ganze 7000 Menschen angemeldet. Der Kirchentag  war in der Krise, er stand auf der Kippe. 

Barth konzipiert mit anderen zusammen die Liturgische Nacht, jenen Meilenstein, dessen festlicher Charakter den Kirchentag bis heute prägt. 4000, also mehr als die Hälfte der Dauerteilnehmer, kamen in Düsseldorf zu dem fünfstündigen nächtlichen Fest. Neue Lieder wurden gesungen, es wurde gemalt und getanzt – und es gab ein feierliches Mahl. Die Liturgische Nacht in Düsseldorf war auch der Anfang einer langen Zusammenarbeit des katholischen Musikers Peter Janssens mit dem evangelischen Liederdichter Barth. Sie traten nicht – wie man das heute vielleicht sagen würde – in einen interkonfessionellen Diskurs, nein, es war viel einfacher: Beide verband die Musikalität des Glaubens.

Und diese strahlte auch nach Frankfurt aus. Es war Friedrich Karl Barth der Peter Janssens öfter nach Frankfurt lotste. Nicht nur zum Kirchentag. Nein auch zu einigen Sacro-Pop-Veranstaltungen des Stadtjugendpfarramts in die Peterskirche. Damals in den 70er Jahren keine selbstverständlichen Veranstaltungen in der Kirche. Und noch eines gehört zu Friedrich Karl Barth und dem Kirchentag: Der Papphocker. Er hat ihn erfunden. 1975 kam ihm bei den Vorbereitungen zum Kirchentag und der Suche nach Sitzgelegenheiten die zündende Idee: Bei Bierkästen war die Verletzungsgefahr zu hoch, gefragt war eine leichtere und günstigere Alternative – zum Beispiel aus Pappe. „Meine Sekretärin gab, am eigenen Hintern abgemessen, Maße für Länge, Breite, Höhe an, und ich beschrieb die gewünschte Belastbarkeit“, erinnert sich Barth. Laut Wikipedia sind die Papphocker heute Kultobjekt.

Zurück zum Texter und Theologen Friedrich Karl Barth. Seine Verse klingen manchmal wie eine Litanei, wie Kinderverse oder Abzählreime. Sie sind einfach, ohne banal zu sein – denn immer ist da auch ein Widerhaken, der zum Denken reizt. Sie sind merkwürdig und prägen sich rasch ein. So auch in dem Lied, das wir eingangs sangen:

„Brich mit den Hungrigen dein Brot
Sprich mit den Sprachlosen ein Wort
Sing mit den Traurigen ein Lied,
teil mit dein Einsamen dein Haus.

Such mit den Fertigen ein Ziel,
brich mit den Hungrigen dein Brot,
sprich mit den Sprachlosen ein Wort,
sing mit den Traurigen ein Lied.“

Heute verfolgt der 73-Jährige die Kirchentagsbewegung eher aus der Distanz. Barth geht es nicht darum, dass von ihm einst geprägte Formen bestehen bleiben. Wichtig ist ihm aber das, weshalb er sich damals selber an die Arbeit machte: Eine Sprache, die Menschen heute tröstet und berührt. „Ich galt als bunter Hund, war frech, habe mich vor nichts und niemandem gefürchtet. Das Macht-Gen aber habe ich nie gehabt, bin im Leben nie etwas geworden.“ sagt er rückblickend.

Die Kunst mit wenigen Worten das Wesentliche zu sagen, die Kunst die christliche Botschaft auf den Punkt zu bringen zeigt sich in den Versen Barths. So auch in dem Lied, das wir jetzt anstimmen wollen. Es drückt wie kaum ein anderes das Gefühl der Geborgenheit in Gottes Liebe aus:

1. Wir strecken uns nach dir, in dir wohnt die Lebendigkeit.

Wir trauen uns zur dir, in dir wohnt die Barmherzigkeit.

Wir öffnen uns vor dir, in dir wohnt die Wahrhaftigkeit.

Wir freuen uns an dir, in dir wohnt die Gerechtigkeit.

Wir halten uns bei dir, in dir wohnt die Beständigkeit.

Wir sehnen uns nach dir, in dir wohnt die Vollkommenheit.

Du bist, wie du bist: Schön sind deine Namen.

Hymnen der weltweiten Friedensbewegung

von Kurt-Helmuth Eimuth

9. November 2022

Wann wäre ein Buch zur musikalischen Friedenskultur zeitgemäßer gewesen als jetzt? Uwe Birnstein, Journalist, Theologe und Musiker, hat 25 Friedenslieder und ihre Entstehungs- und Wirkungsgeschichten in einem Band vereint. Ausgewählt hat er sie vor allem biographisch: Es sind Lieder, die er selbst schon in den 1970er- und 1980er-Jahren am Lagerfeuer gesungen hat, ergänzt durch einige neuere.

Uwe Birnstein: Hits from Heaven. Wie die Songs des Friedens unsere Hoffnung nähren. Neue Stadt Verlag, 121 Seiten, 18 Euro.
Uwe Birnstein: Hits from Heaven. Wie die Songs des Friedens unsere Hoffnung nähren. Neue Stadt Verlag, 121 Seiten, 18 Euro.

Natürlich ist „Blowing in the Wind“ von Bob Dylan dabei. Über dessen Manager kam der Song zu Peter, Paul and Mary, die damit gleich einen Hit landeten. Dylan selbst sang sein Werk erst später. Das Lied wurde zur Hymne der Protestbewegung. Es ist, schreibt Birnstein, eine Aufforderung, sich mit dem Unfrieden der Welt nicht abzufinden. Doch als Protestler fühlte Dylan sich nicht wohl und spielte lieber rockige Songs. Zum Leidwesen der Fans.

Geradezu eine weltumspannende und vereinende Hymne wurde John Lennons „Imagine“, laut Birnstein „ein Gebetbuch, ein Gedicht seiner Liebsten Yoko Ono und viel Love, Love im Herzen“. Die Idee, dass man sich den Frieden nur fest genug vorstellen muss, ihn „imaginieren“ oder, christlich gesprochen, für ihn beten muss, damit er sich einstellen kann, ist eine faszinierende Vorstellung. Die wundervoll einfachen Klavier-Akkorde können Millionen Menschen überall auf der Welt heute mitsingen. Doch für Christ:innen hat der Song eine quer liegende Liedzeile. Denn Lennon postuliert ausdrücklich eine Welt ohne Religion. Gemeint sei damit, wie Birnstein mit zahlreichen Aussagen Lennons belegt, jedoch eine Welt ohne institutionalisierte Religion. Leider habe Lennon mit seiner Kritik an den Kirchen teilweise recht gehabt, denn auch heute rechtfertigen immer noch einige einen „heiligen Krieg“.

Auch deutschsprachige Lieder kommen in dem Buch vor, Reinhard Meys „Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht“, Marlene Dietrichs „Sag mir wo die Blumen stehen“, Herbert Grönemeyers „Stück vom Himmel“ oder Udo Lindenbergs „Wozu sind Kriege da“. Und natürlich das naive Liedchen „99 Luftballons“ von Nena. Es verdankt seine Entstehung einem Konzert der Rolling Stones in der Berliner Waldbühne 1982. Hunderte bunte Luftballons stiegen zu Beginn auf, im Publikum war auch Nena mit ihrer Band. Deren Gitarrist Carlo Karges schrieb daraufhin den Text in, wie Birnstein es nennt „knalliger Pop-Poesie.“ Die 99 Luftballon erklommen die Hitparaden der ganzen Welt.

Es gäbe noch vieles mehr zu erzählen. Spannende Geschichten über Donovan, Bob Marley, The Byrds oder Joan Baez und ihre Lieder. Ein Werk beeindruckt besonders: „Hey Hey Rise Up“ des ukrainischen Sängers Andriy Khlyvnyuk. Als Russland die Ukraine angriff, brach er seine US-Tournee ab und kehrte zurück, um sein Land mit der Waffe zu verteidigen. Drei Tage später veröffentlichte er ein Video: Khlyvnyuk steht in Uniform auf dem menschenleeren Sophienplatz in Kiew und singt ein ukrainisches Widerstandslied, das auf ein altes Volkslied zurückgeht. Das Video erreichte auch David Gilmour von Pink Floyd, der daraufhin beschloss, das Lied mit einer eigenen Pink-Floyd-Komposition zu unterlegen. Inzwischen wurde der Song in dieser Version über elf Millionen Mal angeklickt.

Uwe Birnstein lässt einen schwelgen in Erinnerungen und Ermutigungen. Denn die Playlist seines Lebens ist die Playlist einer ganzen Generation. Die Entstehungsgeschichten sind immer auch Deutungen und Interpretationen, bei denen der Theologe Birnstein gerne auch auf die biblischen Bezüge verweist. Schade, dass keine CD beigelegt werden kann, aber übers Internet sind die Songs ja leicht zu finden. Und bei all den Krisenmeldungen, machen sie damals wie heute Mut.

Musik verbindet, weckt Gefühle, bestimmt den Takt des Lebens

von Kurt-Helmuth Eimuth 2. April 2019

Kirchenmusik lockt oft mehr Publikum an als Gottesdienste. 67 000 Konzerte finden pro Jahr in deutschen evangelischen Kirchen statt, insgesamt 7,6 Millionen Menschen besuchen sie.

Musik lockt viele Menschen in die Kirchen - hier beim Abendgottesdienst in der Friedenskirche in Offenbach. | Foto: Ilona Surrey
Musik lockt viele Menschen in die Kirchen – hier beim Abendgottesdienst in der Friedenskirche in Offenbach. | Foto: Ilona Surrey

Welche Macht Musik hat, das kann man vor jedem Fußballspiel im Waldstation erleben: „Im Herzen von Europa liegt mein Frankfurt am Main. Die Bundesliga gibt sich hier gar oft ein Stell-Dich-ein.“ So erklingt es aus Tausenden Kehlen. Musik verbindet, Musik stellt Gemeinschaft her.

Musik gehört einfach zu uns. Zu unserem Jahrgang, zu unserer Beziehung, zu unserem Milieu. Eigentlich läuft doch immer Musik. Im Auto, unterwegs mit Kopfhörer oder als Begleitmedium in der Wohnung.

In den 1970er Jahren war die Aufteilung noch einfach: Stones oder Beatles? Heute läuft deren Musik im Altenheim – es ist eben die Musik dieser Generation. Musik steht für ein prägendes Lebensgefühl, das bleibt. Es ist wahr, dass Musik „mehr als Worte“ sagt. Musik drückt Gefühle aus. Trauer. Liebe. Kaum ein Paar, das nicht „sein Lied“ hat. Das Lied zum ersten Tanz, das Lied, das man beim ersten Kuss gehört hat. Musik kann aber auch für politische Ziele eingesetzt werden. In allen Armeen der Welt wird gesungen und musiziert. Marschmusik.

Dass Musik „wirkt“, lässt sich sogar wissenschaftlich nachweisen: Beim Musizieren oder Musikhören werden Endorphine ausgeschüttet, also körpereigene Glückshormone. Erwiesen ist auch, dass Musik das logische Denken fördert. Deshalb ist Musizieren schon im Kindergarten wichtig.

Für die Theologin Margot Käßmann ist die Musik auch „eine der tragenden Säulen evangelischer Spiritualität“. Schon Martin Luther war nicht nur Bibelübersetzer, sondern schrieb auch Lieder, die heute noch gesungen werden. Jedes Jahr finden in Deutschland 67 000 kirchenmusikalische Veranstaltungen in evangelischen Kirchen statt. Sie werden von 7,6 Millionen Menschen besucht – sonntagsmorgens beim Gottesdienst sind die Kirchen oft nicht so voll.

Die Vielfalt christlicher Musik will die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau mit ihrer aktuellen „Impulspost“ nahebringen, die allen Kirchenmitgliedern in diesen Wochen in die Briefkästen geschickt wird.

Es kommt ein Schiff geladen

2. Advent, 5. 12. 99

Pfarrerin Marion Eimuth

gelesen von Kurt-Helmuth Eimuth

Orgelvorspiel

Gemeinde: Eingangslied: EG 12, 1 + 2

Votum:

Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie herzlich zu diesem Adventsgottesdienst.

Ich stehe hier in Vertretung für meine Frau. Der Arzt riet hier dringend dazu diesen Gottesdienst nicht zu halten. Sie leidet an einer Kelhkopfentzündung. So darf ich hier das vollenden, was sie vorbereitet hat.

Wir sind mitten drin in einer Zeit der Vorbereitung und der Erwartung: Weihnachten steht vor der Tür.

Wir warten darauf, die frohe Botschaft wieder zu hören vom Kommen Gottes zu den Menschen.

Und vielleicht erwarten wir noch mehr, – nämlich daß etwas spürbar wird von seinem Dasein mitten unter uns. Daß etwas spürbar wird von seiner Liebe, von seiner heilsamen Zuwendung.

Und wir feiern unseren Gottesdienst, wie alle unsere Gottesdienste im Namen Gottes, im Namen Jesu Christi und im Namen des Heiligen Geistes. Amen

Pfarrerin: Psalm 80:

Herr, Gott Zebaoth, tröste uns wieder;

lass leuchten dein Antlitz, so genesen wir.

Du Hirte Israels, höre, der du Josef hütest wie Schafe!

Erscheine, der du thronst über den Cherubin,

vor Ephraim, Benjamin und Manasse!

Erwecke deine Kraft und komm uns zur Hilfe!

Gott Zebaoth, tröste uns wieder;

lass leuchten dein Antlitz, so genesen wir.

Herr, Gott Zebaoth, wie lange willst du zürnen,

während dein Volk zu dir betet?

Du speisest sie mit Tränenbrot

und tränkest sie mit einem großen Krug voll Tränen.

Du lässt unsere Nachbarn sich um uns streiten,

und unsere Feinde verspotten uns.

Herr, Gott Zebaoth, wende dich doch!

Schaue vom Himmel und sieh darein,

nimm dich dieses Weinstocks an!

So wollen wir nicht von dir weichen.

Lass uns leben, so wollen wir deinen Namen anrufen.

Herr, Gott Zebaoth, tröste uns wieder;

lass leuchten dein Antlitz, so genesen wir.

Kommt, laßt uns anbeten:

Gemeinde: Ehr sei dem Vater und dem Sohn..

Pfarrerin: Sündenbekenntnis:

Das Warten fällt uns schwer, Gott

wir sind ungeduldig,

haben zu wenig Zeit,

für andere und für uns selbst,

auch für dich haben wir zu wenig Zeit.

Lieber lenken wir uns ab,

stürzen uns in Arbeit oder Zerstreuung,

machen uns etwas vor

und können es nur schwer aushalten,

wenn etwas Zeit braucht

oder nicht nach unserem Kopf geht.

So bitten wir:

„Herr, erbarme dich!“

Gemeinde: Herre, Gott, erbarme dich,

Christe, erbarme dich,

Herre Gott, erbarme dich!

Pfarrerin: Gandenwort:

Mitten in unserem Leben willst du neues Leben stiften.

Mitten in dieser Welt schenkst du uns Zeichen deiner neuen Welt.

Gerechtigkeit und Frieden sind deine Spuren,

an denen wir erkennen können, wie du es mit uns meinst.

Dein Geist will uns beflügeln, wenn wir mutlos sind.

Gott, dir sei’s gedankt. Dich loben wir und rufen:

„Ehre sei Gott in der Höhe!“

Gemeinde: Allein Gott in der Höh sei Ehr

und Dank für seine Gnade, darum daß nun

und nimmermehr uns rühren kann kein

Schade. Ein Wohlgefalln Gott an uns hat;

nun ist groß Fried ohn Unterlaß, all Fehd

hat nun ein Ende.

Pfarrerin: Gebet

Ich möchte den Mut zur Freude haben, Gott

in dieser Zeit der Vorbereitungen,

den Mut zur Freundlichkeit inmitten von Hetze und Erschöpfung,

den Mut zum Lächeln angesichts von Sorgen und Enttäuschung,

ja, den Mut, der oftmals bedrückende Realität

befreit und hoffnungsfroh ins Gesicht zu lachen!

Denn ich weiß:

Du kommst, Gott,

und deine Verheißung erfüllst du gewiß.

Eine tiefe Freude erfüllt mein Herz

und beseelt meinen Alltag.

Komm, Gott, und gib mir den Mut,

diese Freude groß werden zu lassen!

Amen.

Pfarrerin: 1. Schriftlesung:

Jesaja 63, 15-19 und 64, 1-3

So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich.

Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht. Du, Herr, bist unser Vater; „Unser Erlöser“, das ist von alters her dein Name.

Warum läßt du uns, Herr, abirren von deinen Wegen und unser Herz verstocken, daß wir dich nicht fürchten? Kehr zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Erbe sind!

Kurze Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsre Widersacher haben dein Heiligtum zertreten.

Wir sind geworden wie solche, über die du niemals herrschtest, wie Leute, über die dein Name nie genannt wurde.

Ach daß du den Himmel zerrissest und führest herab, daß die Berge vor dir zerflössen,

wie Feuer Reisig entzündet und wie Feuer Wasser sieden macht, daß dein Name kundwürde unter deinen Feinden und die Völker vor dir zittern müßten, wenn du Furchtbares tust, das wir nicht erwarten – und führest herab, daß die Berge vor dir erflössen! –

und das man von alters her nicht vernommen hat. Kein Ohr hat gehört, kein Auge hat gesehen einen Gott außer dir, der so wohl tut denen, die auf ihn harren.

Halleluja

Gemeinde: Halleluja, Halleluja, Halleluja

Gemeinde: Lied, 6, 1-5

Pfarrerin: 2. Schriftlesung:

Lukas 21, 25-33

Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Völkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres,

und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen über die ganze Erde; denn die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen.

Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.

Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle Bäume an:

wenn sie jetzt ausschlagen und ihre seht es, so wißt ihr selber, daß jetzt der Sommer nahe ist.

So auch ihr: wenn ihr seht, daß dies alles geschieht, so wißt, daß das Reich Gottes nahe ist.

Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht.

Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.

„Ehre sei dir Herr!“

Gemeinde: Lob sei dir o Christe!

Pfarrerin und Gemeinde:

Laßt uns Gott loben und preisen mit dem Bekenntnis unsers Glaubens:

Ich glaube an Gott, den Vater,

den Allmächtigen,

den Schöpfer des Himmels und der Erde;

und an Jesus Christus,

seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn,

empfangen durch den Heiligen Geist,

geboren von der Jungfrau Maria,

gelitten unter Pontius Pilatus,

gekreuzigt, gestorben und begraben,

hinabgestiegen in das Reich des Todes,

am dritten Tage auferstanden von den Toten,

aufgefahren in den Himmel;

er sitzt zur Rechten Gottes,

des allmächtigen Vaters;

von dort wird er kommen,

zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,

die heilige, christliche Kirche,

Gemeinschaft der Heiligen,

Vergebung der Sünden

Auferstehung der Toten

und das ewige Leben. Amen.

Gemeinde: Lied 7, 1-3

Pfarrerin: Preidigt:

Liebe Gemeinde!

Unser heutiger Predigttext steht im Gesangbuch. Er ist ein Lied. Bevor wir selbst dieses Lied singen, wollen wir auf seine Melodie hören – auf jene jahrhundertealte Weise, die uns allen so vertraut ist – die sich so wunderbar entfaltet aus der Tiefe zur Höhe – und die dann wieder zurückschwingt zum Grund – wie eine Blüte, die sich öffnet und wieder schließt.

(Melodie wird gespielt)

Ich habe gesagt, daß diese Weise uns vertraut ist – vielleicht von Kind an. Aber ist sie uns nicht zugleich auch fremd? Fremd in unserer Welt, die ja nach Meinung unserer Werbefachleute und unserer Medien eine stets dynamische, aktive, leistungsbezogene, stets jugendliche und immer moderne Welt ist oder sein sollte? Vertraut und doch fremd ist diese Weise;

denn es geht von ihr eine große Ruhe aus – obwohl sie ganz bewegt ist und obwohl eine große Spannung in ihr wirkt. In diesen Tönen verbindet sich eine Art von Erwartung, die sich in weiterem Bogen nach oben ausrichtet, mit einer Gelassenheit, die Frieden und Stille ausströmt.

Stille. Das Erste, was unser Predigttext uns sagt, zunächst ohne Worte, nur mit Hilfe dieser alten Melodie, ist dies: Stille tut wohl. Wir brauchen Stille, wenn wir Menschen bleiben wollen. Wir brauchen sie so nötig wie das tägliche Brot. Zunächst hat das noch gar nichts mit Glauben oder mit Kirche zu tun, sondern „nur“ mit Mensch-Sein. Mensch-Sein heißt: hören können.

Es gibt heute eine Umweltverschmutzung der Seele durch Lärm. Vor lauter Worten, Klängen, Slogans und Sprüchen hören wir nichts mehr. Vor lauter Unterhaltung und Betrieb vergessen wir, wie das ist, wenn das Herz aufatmet. In unserem Gemeindehaus suchen ja auch jeden Mittwoch ein Dutzend Menschen in der Meditation Stille. Kämpfen um Stille – das scheint mir heute eine Aufgabe zu sein für uns. Jesus hat sie gesucht – immer wieder. Jeder braucht das Atemholen der Seele: der Einzelne, die Gemeinde, die Kirche – jeder, der Mensch bleiben will.

Das ist das Erste.

(Die Gemeinde singt die ersten drei Strophen. Ansagen!) Lied-Nr. 8, 1-3:

Das Schiff. Ein uraltes Bild – schon bei den Ägyptern als Symbol verwendet: im Allerheiligsten des Tempels zu Heliopolis stand die Barke des Sonnengottes. Im 14. Jahrhundert verwendet ein Dichter – es sprechen gute Gründe dafür, daß es der Mystiker Johannes Tauler war – dieses Bild für Maria. Sie ist „das Schiff“, sie ist es, die „des Vaters ewigs Wort“ trägt. Zunächst ist dieser Vergleich für uns vielleicht überraschend. Wir wollen ein wenig bei dem Bild vom Schiff verweilen.

Wer schon einmal gesehen hat, wie ein Schiff ankommt – ein Segelschiff – der weiß: am Horizont taucht es auf, es nähert sich, langsam, lautlos, faszinierend. Freude kommt auf, Erwartung. Spannend der Augenblick der Ankunft: ein Ruck – ein Stoß – der Anker wird ausgeworfen. Es ist da. Es ist „am Land“ – es berührt eine andere Dimension: Boden – Erde – Land. Das Schiff berührt das Land- und doch gehört es in die Dimension von Wasser, Weite, fernem Horizont. Getrieben ans Land wird das Schiff von einer unsichtbaren Kraft, deren Wirkung deutlich spürbar ist: vom Wind. Und es trägt eine Last, deren Ursprung woanders liegt als auf dem Land, das das Schiff nun berührt.

So ist es mit dem Wort Gottes: auf dieser Welt erklingt es – aber es ist nicht von dieser Welt. Wir nehmen es in den Mund – auch wenn wir dieses Lied singen – aber es ist nicht unser Wort – kein Mensch hat es erfunden. Luther konnte sagen, daß es Lieder gebe, die der Heilige Geist gemacht habe. Es war nicht Hochmut, der ihn so reden ließ. Es war Demut – Staunen darüber, daß es das gibt: Worte, die Menschen sagen und singen und aufschreiben und die doch zugleich größer sind als eines Menschen Herz.

Und wie mit dem Wort Gottes, so ist es auch mit dem Sohn. Er geht über diese Erde. Er kennt Hunger und Durst, Einsamkeit und Tränen, Angst und Verratenwerden – wie wir alle auch – ein Mensch wie wir, die wir hier in der Kirche sitzen, und doch ganz anders als wir – fremd.

Ist er uns nicht sehr fremd?

Paßte er hier zu uns? Wenn er sich hier in der Stadt, im Nordend ansiedelte – würde er vielleicht ein wenig stören? Wenn wir unser Geld aufs Sparbuch bringen? Oder wenn wir dem Nachbarn begegnen, mit dem wir kein Wort mehr sprechen? – Was könnten wir mit ihm anfangen?

Das ist das Zweite:

Der Sohn ist nicht von dieser Welt. Er paßt nicht in diese Welt. Aber er kommt in sie hinein. Für uns. Und Maria ist es, die ihn „auf die Welt“ gebracht hat.

(Melodie noch einmal spielen. Danach spricht eine Einzelstimme die Verse 4-6)

Bethlehem: der Berührungspunkt von Wasser und Land – von Himmel und Erde – von Höhe und Tiefe – von Gotteslob und menschlicher Verlorenheit. In diesem Lied sind Advent und Weihnachten ganz nah beieinander – ja, ineinander: der Sohn „kommt“. Und er kommt immer heute.

Dieses alte Lied lädt uns ein, über die Schwelle des Stalls von Bethlehem zu treten und ganz nah an die Krippe zum Kind zu gehen.

Man kann die Krippe auch von einem angenehmen Ort außerhalb des Stalls betrachten: sozusagen in seinem Wohnzimmer oder in einer schönen Kirche sitzen und durch das Fenster über den Hinterhof zum Stall schauen. Die Tür steht offen, und man sieht Engel, Kripp, Stern, Hirten, Weise, Ochs und Esel und das ganze Weihnachtszubehör. Und man singt schöne Lieder und freut sich am süßen Kind und seiner schönen Mutter. Ein Idyll. Eine ganze Weihnachtsindustrie lebt von diesem Idyll und von der Anfälligkeit unserer Seele für das Idyll.

Aber wenn man sich aufmacht, hinaus aus dem Wohnzimmer oder der Kirche über den Hinterhof zum Stall geht und über die Schwelle tritt: da ist kein Idyll. Da ist es eiskalt. Weil keiner dieses Kind will. Es ist kein Wunschkind. Es kommt uns nicht gelegen. Es ist nicht geplant.

Dieses Kind liegt auf Stroh – und die Strohhalme sind, wie es ein altes Weihnachtsbild von Hieronymus Bosch zeigt, kreuzförmig angeordnet. Dreißig Jahre später folgt Golgatha. … „Gibt sich für uns verloren…“

Dieses Kind, dieser Mensch Jesus von Nazareth, der den Weg aus der Höhe in die Tiefe gegangen ist, wartet auf Menschen, die seinen Weg mitgehen. Es ist der Weg des Leidens, des Schmerzes, des Todes: ..“mit ihm“…

Dieses Kind fragt, ob wir nicht bereit sind, „mit ihm“ zu gehen: aus der Höhe in die Tiefe.

Es ist kein glatter Weg – und er ist auch nicht für jedermann gedacht. Die meisten lieben breite und wohlbekannte Wege, auf denen sie mit vielen anderen gehen. Wir haben darüber nicht zu urteilen. Es wird wohl auch so bleiben bis ans Ende der Welt.

Aber das Kind, das für alle Menschen gekommen ist – und das darauf achten wird, daß kein einziger für ewig verloren geht – sucht ein paar Leute, die „mit ihm“ auf einem schmalen, mühseligen Weg gehen, auf dem Weg der Hingabe und des Opfers.

Es sucht Leute, die nicht zuerst fragen: was bringt das mir? – sondern: was bringt es dem Menschen neben mir? Es sucht Leute, die nicht zuerst darauf achten, daß sie bekommen, was ihnen zusteht, sondern darauf, ob der Mensch neben ihnen sein Recht bekommt. Solche Leute sind keine Asketen und keine Moralisten. Sie haben das Kind lieb: Unser Lied spricht ja von „umfange“ und „küssen“, und das ist die Sprache der Liebe. Menschen, die das Kind liebhaben, haben ein weites Herz, einen freien Blick und einen leichten Sinn. Es sind Menschen, die „Salz“ für diese Welt sind. Salz konserviert, und Salz gibt der Speise die Würze. Jesus sucht Menschen, die dieser Welt den Geschmack der Hoffnung geben.

Ohne solche Menschen wäre diese Welt schon längst zerfallen. Und ohne solche Menschen wird sie untergehen. –

Das war das Dritte.

Und noch ein Letztes: Wer jetzt etwas betroffen fragt, ob das alles wirklich so ernsthaft sein muß und ob man das nicht für die Passionszeit aufheben könnte – der sei auf den Schluß des Liedes verwiesen: da ist vom „ewigen Leben“ die Rede. Das ist erfülltes Leben. Leuchtendes Leben. Leben für hier und heute.

Leben, das wirklich „lebendig“ ist, ist immer Leben, das sich verströmt und verschenkt. Es wird dabei nicht ärmer. Es wird reich und weit. Es hat etwas von jenem Schiff an sich, das zwar über Untiefen fährt, das aber bewegt wird von einer unsichtbaren und doch spürbaren Kraft. Der Horizont, von dem es herkommt, ist hell. Amen.

Gemeinde: Lied 8, 4-6

Pfarrerin: Abkündigungen

Gemeinde: Lied 13, 1-3 und Kollekte

Pfarrerin: Fürbittengebet

Du, Gott des Lebens,

nach deinem Willen bringen wir Dank und Fürbitte vor dich

für die Menschen, die uns am Herzen liegen

ebenso wie für die Menschen, die uns das Leben schwer machen.

Wir beten für die vielen Menschen,

die sich einsam und verlassen fühlen,

denen ein offenes Ohr fehlt,

die Menschen suchen, die sie verstehen und lieben.

Hilf du, daß wir nicht achtlos aneinander vorübergehen.

Wir bitten dich für alle Menschen,

die auf der Suche sind nach dir.

Lass sie neue Hoffnung schöpfen

und Worte der Zuversicht für ihr Leben entdecken.

Wir verbinden uns mit allen,

die an ihrer Ohnmacht leiden,

mit den schwerkranken Menschen,

und denen, die ihnen nicht helfen können,

mit den Menschen, die gegen Haß und Ungerechtigkeit kämpfen und die nichts ausrichten können.

Wir bitten dich für die mächtigen, die gefürchteten und die gehaßten Menschen unserer Erde.

Hilf ihnen zu erkennen, wenn sie auf dem falschen Weg sind, und stelle ihnen andere gegenüber,

die Haß in Liebe verwandeln,

Gewalt in gegenseitige Achtung

und Angst in Zuversicht.

Wir bitten dich, der du Hüter über Leben und Tod bist, sei du bei denen, die um die Verstorbene Frieda Heß trauern.

Tröste die Hinterbliebenen.

Laß sie Kraft gewinnen aus dem Glauben,

daß auch der Tod uns durch deine Liebe

nicht trennen kann.

Und was uns noch bedrängt bringen wir vor dich

mit den Worten die Christus uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:

Geht in diesen Tag, in diese Woche mit dem Frieden

unseres Gottes:

Der Herr segne dich und behüte dich,

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir

und sei dir gnädig.

Der Herr hebe sein Angesicht auf dich und

gebe dir Frieden. Amen.

Orgelnachspiel