Geschichte der Peterskirche

Außen alt, innen neu: Die Peterskirche in der City, ganz in der Nähe der Konstablerwache. Zum Eingang kommt man von der Stephanstraße aus. | Foto: Antje Schrupp

Außen alt, innen neu: Die Peterskirche in der City, ganz in der Nähe der Konstablerwache. Zum Eingang kommt man von der Stephanstraße aus.
Foto: Antje Schrupp

Der Bau der ersten Peterskapelle an der Schäfergasse wird auf das Jahr 1331 datiert. Stifter war wohl ein Peter Apotheker, der die Kirche nach seinem Namenspatron Petrus benannte. Die Kapelle wurde damals vor den Toren der Stadt gebaut, damit die auf dem Feld Arbeiteten einen kurzen Weg zu ihr hatten.

Die erste Kirche wurde nach dem Zerfall der Kapelle im Jahr 1417 an gleicher Stelle errichtet, etwa auf der Höhe des Schulhofes der Liebfrauenschule. Sie war dem Erzbischof von Mainz zugeordnet. 1531 erreichte die Reformation die Petersgemeinde, und die Kirche wurde evangelisch. 480 Jahre diente sie der christlichen Gemeinde, bis das Gebäude zunehmend zerfiel. Von Fäulnis, Gestank, Schmutz und Brüchigkeit war die Rede. Die Peterskirche wurde abgerissen und an anderer Stelle, auf dem Peterskirchhof, also dem heutigen Standort, 1895 neu gebaut. Sie war groß und prächtig und mit über 1000 Sitzplätzen das größte evangelische Gotteshaus in Frankfurt. Am 20. März 1944 brannte es in den Bombennächten aus.

Nach dem Krieg wurde die Peterskirche wieder aufgebaut und 1965 der Gemeinde übergeben. Sie stand auf den noch vorhandenen Grundmauern, war jedoch architektonisch radikal verändert worden: Die Achse des Innenraums war um 90 Grad gedreht, damit die Bänke im Halbkreis angeordnet werden konnten. Denn die neue Peterskirche sollte eine Predigtkirche sein.

Mit dem jetzigen Umbau zur Jugendkulturkirche erfolgte wieder eine radikale Änderung, die Petersgemeinde nutzt nun die beiden anderen Kirchen im Nordend. Eine neue Idee ist das übrigens nicht: Bereits um 1890 diskutierte man, ob die Peterskirche nicht besser in den neu entstehenden Stadtteil an die Eckenheimer Landstraße zu bauen wäre.

Kurt-Helmuth Eimuth

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