Appetithäppchen – 500 Jahre Kirchenmusik

500 Jahre Kirchenmusik an Beispielen

Als Appetithäppchen für das Jahr der Kirchenmusik hat Georg Magirius dieses kleine Buch zusammengestellt. 500 Jahre Kirchenmusik auf nur 48 Seiten unterzubringen ist sicher kein leichtes Unterfangen, zumal in einem Band, der auch mit Bildern und Grafiken Lust auf mehr macht.

Martin Luther steht natürlich am Anfang. Für ihn ist das Evangelium eine „gute Botschaft, davon man singet und saget und fröhlich ist“. Deshalb dichtet und komponiert er selbst. Neben Luther greift der Autor die wichtigsten Künstler heraus, die jeweils stellvertretend für eine Facette der Kirchenmusik stehen: Heinrich Schütz vertritt die Chormusik, Paul Gerhardt die Dichtung. Bei der Darstellung von Johann Sebastian Bach liegt der Schwerpunkt auf seinen Orgelwerken. Johannes Kuhlo findet wegen seiner Posaunenarbeit Beachtung, und der Frankfurter Texter Friedrich Karl Barth schließlich steht für die Moderne.

Friedrich Karl Barth hat in den 1970er Jahren die Frankfurter Beratungsstelle für Gottesdienste im Haus am Weißen Stein in Eschersheim geleitet. Zahlreiche seiner Lieder haben Eingang in das Evangelische Kirchengesangbuch gefunden, darunter Hits wie „Komm bau ein Haus“, „Brich mit den Hungrigen dein Brot“, „Wir strecken uns nach Dir“ und das wohl am meisten gesungene Tauflied „Kind, du bist uns anvertraut“.

Gemeinsam mit Peter Janssens war Barth an der Entwicklung einer neuen kirchlichen Musiksprache wesentlich beteiligt. Es war auch Friedrich Karl Barth, der mit der Form der Liturgischen Nacht den damals darbenden Kirchentag wiederbelebte.

Georg Magirius lässt, so der Verlag, „seine Texte leicht dahinfliegen. Sie informieren ohne je belehrend zu sein.“ Dem kann man nur zustimmen. Mit dieser Reihe haben Verlag und Autor Maßstäbe für ebenso ansprechend wie informative kleine Bände gesetzt, die sich auch gut zum Verschenken eignen.

Georg Magirius: Meister der Kirchenmusik, 48 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen. Agentur des Rauhen Hauses 2012, gebundene Ausgabe 4,99, Taschenbuch 3 Euro.
Kurt-Helmuth Eimuth

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