Archiv für 23. Februar 2004

Der Baum

Sr Ulrike

23.2.2004

Begrüßung:

Eröffnung:

1. Person:

Ich zünde ein Licht an im Namen des Schöpfers.

Er hat die Welt erleuchtet und den Atem des Lebens

In mich gehaucht.

2. Person:

Ich zünde ein Licht an im Namen des Sohnes.

Er hat die Welt errettet und seine Hand nach

Mir ausgestreckt.

3. Person:

Ich zünde ein Licht an im Namen des Geistes.

Er umfasst die Welt und segnet mein Leben

Mit Verlangen.

4. Person:

Drei Lichter als Zeichen für die Trinität der Liebe:

Gott über uns, Gott neben uns, Gott unter uns:

Der Anfang, das Ende, Das Ewige.

Lied: 181.6 laudate omnes gentes

Gruß:

Gesegnet ist der Mensch,

der sich auf Gott verlässt.

Er ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt,

der seine Wurzeln zum Bach hinstreckt.

Er fürchtet sich nicht in der Hitze,

und seine Blätter bleiben grün.

Er sorgt sich nicht im dürren Jahr,

sondern bringt Früchte zu jeder Zeit.

(Jeremia 17, 7+8)

Psalm 31 gesungen, Frau Franken und Frau Knauf

Meditation:

Der Baum ist ein religiöses Symbol in fast allen Kulturen: Es gibt den Weltenbaum, wir kennen den siebenarmigen Leuchter, die Menorah, den Lebensbaum, den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Die Germanen sahen den Baum als Wohnung der Götter, z.B. die Wodans-Eiche, die Bonifazius fällte. Ein Baum war Treffpunkt des Dorfes. Bäume waren Wegweiser, Bäume galten als Glücksbringer, und auch wir haben im Weihnachts- und Maibaum noch den Gebrauch des Festbaumes.

Bäume sind mehr als einfache Pflanzen. Menschliche Lebenserfahrung hat sich mit dem Erleben von Bäumen verbunden. Es gibt die Sitte, bei der Geburt eines Kindes einen Baum zu pflanzen. Manche Menschen meinen im Wald eher dem Göttlichen zu begegnen als in unseren Gottesdiensten. Von Bäumen geht etwas aus. Die meisten Menschen tragen das Bild ihres Lebensbaumes in sich.

Der Baum, fest verwurzelt im Erdreich, aufgewachsen zum Licht, sich ausstreckend, beharrlich, Jahr für Jahr, ist Symbol für Stärke, für Festigkeit und Beharrlichkeit, für Gegründetsein. Im Grünwerden, im Sichverfärben, Kahlwerden und Neuentsprießen ist der Baum Symbol für Leben und Wandlung, für Werden und Vergehen. Das Atmen der Blätter spendet Sauerstoff für uns. Der Baum gibt Schatten und Feuchtigkeit, Erquickung und sorgt für den Ausgleich unseres Klimas und des Wasserhaushalts der Erde. Blüten und Früchte des Baumes erfreuen unser Auge und Herz, sie schmecken und nähren uns, wir empfinden Lust, wir genießen sie.

Sie liebe Sr. Ulrike empfinde ich oftmals wie einen solchen Baum. Sie sind lebendig und doch merkt spürt man etwas von ihren tiefen Wurzeln. Wie ein Baum, so verwöhnen auch sie uns oft mit süßen Früchten. Wenn wir uns ausgelaugt und matt vorkommen, da spenden Sie uns schon ein Glas Wasser.

Schwester Ulrike, so ein runder Geburtstag hat ja immer viele Facetten. Da kann man etwas Bilanz ziehen, neue Pläne schmieden und vor allem Freunde treffen. Für uns, für mich ist dieser Geburtstag ein guter Anlass Ihnen öffentlich zu danken, Dank zu sagen für all die tägliche Mühe, die sie sich geben, die sie sich mit uns geben, Dank zu sagen für die gemeinsame Sorge um die Schule, Dank zu sagen für Ihren Einsatz im Internat. Kurz: An allen Ecken und Enden spüren wir etwas von Ihrem Einsatz. „Ihr sollt ein Segen „ lautete das Motto des Ökumenischen Kirchentages in Berlin. Sie liebe Schwester Ulrike sind ein Segen, ein Segen für die Schule, für das Frankfurter Diakonissenhaus, für uns alle.

Die Verheißung unseres Textes lautet: Wir müssen kein Baum in der Wüste sein, kein kranker Baum. Wir haben unser Lebenssystem, das uns gesund erhalten kann. Wir sollen sein wie ein Baum am lebendigen, gesunden Wasser. Gott ist das Strömen in der Tiefe unseres Seins, die Lebenskraft, die immer neues Werden und Wandlung schafft. Ich muss sie nicht aus mir selbst schaffen. Ich bin geschaffen, um mein Leben zu empfangen von Gott und von ihm darf ich etwas weitergeben; dass ich bin wie dieses lebendige Gefüge des Baumes, das ist Gottes Gabe.

Lied: 599, Selig seid ihr

Gebet:

Mein Baum,

der Baum meines Lebens,

wachsen möchte er auf fruchtbarem Erdreich,

tief seine Wurzeln gründen,

aus der Tiefe schöpfen die Kraft,

die er braucht, um lebendig zu bleiben,

zum Sprießen und Grünen,

sich zu belauben,

zu blühen und Früchte zu tragen.

Aber so vieles scheint vergeblich

An Mühe, Arbeit und Leiden

Und auch an Lachen,

und was mir zukommt an Begegnung,

an Freude und Glück,

scheint schnell zu verfliegen.

Lass mich gegründet sein in mir,

tiefer noch, in dir, mein Gott!

Und was uns noch bedrängt bringen wir vor dich

mit den Worten die Christus uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Lied: 170 Komm Herr segne uns

Dankesworte Sr. Ulrike

Segen:

Gott gehe dir voraus, Schwester und Bruder,

und zeige dir den rechten Weg,

Gott sei nahe bei dir

Und lege seinen Arm um dich.

Gott sei hinter dir,

dich gegen alle dunkle Macht zu bewahren.

Er sei unter dir,

dich aufzufangen, wenn du fällst.

Er sei neben dir,

dich zu trösten, wenn du traurig bist.

Gott sei in dir,

dich zu heilen.

Er sei um dich her,

dich zu schützen in der Angst.

Er sei über dir

Wie die Sonne am Himmel

Und stärke dich mit seiner Kraft.

Amen.

Chor: O happy day