Tag Archiv für Kita

Eine Kita aus Modulen

2,8 Millionen Euro kostete der Neubau der Kindertagesstätte „Elisabeth“ des Diakonischen Werks Frankfurt des Evangelischen Regionalverbandes. Gestern wurde die Einrichtung offiziell eröffnet.

Die großzügig gestalteten Fensterfronten lassen viel Tageslicht in die Kindertagesstätte (Kita) „Elisabeth“ in der Dürkheimer Straße 35. Hell und freundlich sind die Räume in Inneren, bieten viel Platz für Bewegung und Kommunikation, nicht nur zwischen den Kindern, sondern auch zwischen den Eltern und den Pädagogen der Einrichtung. Gestern wurde die Kita offiziell eingeweiht.

Der Träger ist das Diakonische Werk Frankfurt des Evangelischen Regionalverbandes. 2,8 Millionen hat der Neubau gekostet. Das Besondere dabei ist, dass das zweigeschossige Gebäude in Modulbauweise errichtet wurde. Die Planung und Entwicklung hierfür geht zurück auf den Architekten Ferdinand Heide. „Die Fragestellung war, wie es gelingen kann, eine Kita einfacher, schneller und wirtschaftlicher zu bauen“, sagt Heide. „Der erste Schritt in der Entwicklung war die Herausarbeitung von Modulen, die in jeder Kita gleich sind wie Gruppen-, Ruhe- und Bewegungsräume“, schildert er weiter. Bei der Planung sei es außerdem wichtig gewesen, sich mit den verschiedenen Stellen abzustimmen etwa dem Brandschutz. „Herausgekommen ist ein System, das an vielen Orten einsetzbar ist“, betont Heide. In Fechenheim sei es bereits realisiert worden. „Auch die Stadt hat Interesse hieran, möchte sechs weitere Kitas nach diesem Prinzip errichten lassen.“

„Der Bau der Kita Elisabeth hat elf Monate gedauert“, sagt Kurt-Helmuth Eimuth, Leiter des Arbeitsbereiches Kindertagesstätten des Diakonischen Werks. Der Betrieb ist bereits seit geraumer Zeit angelaufen. Das vorhandene Angebot an Kindergartenplätzen ist mit 42 Mädchen und Jungen schon komplett belegt.

So stehen den Knirpsen des Kindergartens mehrere Themen bezogene Funktionsräume zur Verfügung: Sie können im Atelier-, im Bau- oder im Rollenspielzimmer kreativ sein, sich in einem der beiden Bewegungsräume austoben oder im Ruheraum entspannen. Außerdem gibt es 44 Plätze für Kinder unter drei Jahren, die sich auf vier geschlossene Krabbelgruppen aufteilen. Aktuell läuft die erste Krabbelgruppe mit acht Kindern, drei Plätze sind dort noch frei. Je nach Personalstand werden die anderen eröffnet. „Wir fahren den Betrieb langsam hoch“, so Eimuth.

FNP 28.1.2015

Kita-Erweiterung am Bornheimer Hang

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 11. Oktober 2014

Der Kindergarten der Evangelischen Nord-Ost Gemeinde hat heute seine neuen Räume offiziell in Betrieb genommen. Sogar Oberbürgermeister Peter Feldmann war gekommen.

Oberbürgermeister Peter Feldmann lobte das Engagement des Investors und der Evangelischen Nord-Ost Gemeinde. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Der Oberbürgermeister betonte die Bedeutung der Kinderbetreuungseinrichtungen für die Stadt. „Da wo Familien wohnen, müssen beide Eltern arbeiten. Deshalb brauchen wir qualifizierte Kindertagesstätten“, so Feldmann. da der Zuzug nach Frankfurt anhalte, benötige die Stadt ständig eine größere Anzahl von Kita-Plätzen „und vor allem Kitas, die besser ausgestattet sind.“

Den Kita der Nord-Ost Gemeinde hat die Justizbau-Genossenschaft für 750.000 € erweitert. Nun bietet die Einrichtung Platz für 40 Kinder von 0 bis 6 Jahren. Durch einen Anbau konnte die Grundfläche von 112 Quadratmeter auf 260 Quadratmeter mehr als verdoppelt werden.

Hell und angenehm groß sind die neuen Räume der Kita. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Flüchtlingen helfen, Bildungschancen eröffnen

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 10. September 2014

Beim Jahresempfang der Diakonie Hessen in der Peterskirche plädierte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner für bessere Bedingungen für Flüchtlinge.

In der Diskussion mit Sozialminister Stefan Grüttner (2. von rechts): die stellvertretende hessen-nassauische Kirchenpräsidenton Ulrike Scherf (rechts) und Katrin Wienold-Hocke, Pröpstin des Sprengels Kassel (2. von links). Holger Weinert (links) vom hr-Fernsehen moderierte das Gespräch. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Eine kurze Verweildauer in den Erstaufnahmeeinrichtungen und einen schnelleren Zugang zum Arbeitsmarkt für Flüchtlinge forderte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner beim Jahresempfang der Diakonie Hessen in der Frankfurter Peterskirche. Erstens könne der Arbeitsmarkt einige der Qualifikationen gut gebrauchen, zum anderen stärke Arbeit das Selbstvertrauen der Flüchtlinge. Grüttner betonte, dass „niemand sein Heimatland freiwillig verlässt“. Hessen habe sich auf die steigenden Flüchtlingszahlen gut vorbereitet und die Anzahl der Plätze von 578 im Oktober 2012 auf über 3000 gesteigert.

Zufrieden mit der Fusion der beiden hessischen diakonischen Werke zur Diakonie Hessen zeigte sich der Vorstandsvorsitzende Pfarrer Wolfgang Gern. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Die stellvertretende Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf, berichtete, dass die Kirchengemeinden sich an vielen Stellen in der Flüchtlingshilfe engagierten. „Die Hilfsbereitschaft Flüchtlingen zu helfen ist riesengroß“, pflichtete Grüttner der Kirchenvertreterin bei.

Als Beispiel für die Verbesserung der Bildungsgerechtigkeit verwies Grüttner auf den Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan für 0 bis 10 Jahre, der inzwischen etabliert sei. Das Land habe verstärkte Anstrengungen gerade in der frühkindlichen Bildung unternommen. Hier investiere man jährlich 435 Millionen Euro. Schließlich hätten selbst führende Kirchenvertreter im Land das in diesem Jahr in Kraft getretene Kinderförderungsgesetz gelobt.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 10. September 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

Dankeskirchengemeinde: „Rundherum erneuert“

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 12. Juli 2014

Zehn Tage lang feiert die Dankeskirchengemeinde in Goldstein die Eröffnung ihres neuen Gemeindezentrums

Stolz hält Archithekt Thomas M. Beha den Plan des neuen Gemeindezentrums in die Höhe. Duch die Panoramaschreiben im Gemeindesaal schaut man direkt auf die Dankeskirche. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Für Thomas M. Beha vom Architekturbüro Frick und Frick war der Neubau des Gemeindezentrums der Evangelischen Dankekirchengemeinde in Goldstein eine Herzensangelegenheit. Begeistert erzählt er, dass er schon auf dieser 50 Jahre alten Rutsche als Kind hinuntersauste. „Wir haben sie erhalten und wieder auf einen Hügel gestellt.“ Gerne erläutert er die Details des Gemeindehauses in dem auch ein fünfgruppiger Kindergarten untergebracht ist. Eine weitere Rutsche hat es ihm und den Kindern angetan. Die in Orange getauchte In-door-Rutsche. Eine Attraktion nicht nur für die Kindergartenkinder. Aber auch die Details im Gemeindesaal mit den in ihrer Verästelung an einen Baum erinnernden Leuchtstäben oder die in den Wandschrank versenkbare mobile Wand.

Beeindruckt vom Bau zeigte sich auch die Vorsitzende des Vorstandes des Evangelischen Regionalverbanmdes, Pfarrerin Esther Gebhardt bei der offiziellen Eröffnung am gestrigen Freitag (11. Juli). Das Gebäude strahle Offenheit für alle aus. „Dieses Haus fällt in den Blick, man sieht, dass hier ein lebendiges Stadtteilleben stattfinden kann,“ sagt Gebhardt. Gemeinehaus und Kita hätten jetzt auch mit Hilfe der Stadt Frankfurt einen Neubau bekommen, die Kirche sei im letzten Jahr renoviert worden. Man könne sagen, „die Gemeinde sei rundherum erneuert“. Der designierte Frankfurter Stadtdekan Achim Knecht betonte, dass in einem Gemeindehaus „immer etwas los sein“ solle: „Das Haus hat offene Türen auch für Menschen anderer Kulturen“.

Auch heute ist die wiederaufgearbeitete Rutsche im idyllischen Außengelände des Kindergartens eine Attraktion. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Eine Gemeinde benötige solche Gebäude, um alle Menschen einzuladen. Diese Offenheit drücke auch das Motto der Festwoche aus, betonte Gemeindepfarrer Walter. Deshab laute das Motto der Festwoche: „Dankes lädt ein“. Informationen zur Festwoche und zu den Vorverkaufsstellen für viele Veranstaltungen, unter www.dankeskirche.de oder Telefon (069) 66 36 85 02.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 12. Juli 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe 2014/5 – Oktober, Web.

Zwei neue Kitas für Fechenheim

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 5. Juli 2014

Gleich zwei neue Kitas konnte die Evangelische Gemeinde Fechenheim in Betrieb nehmen. Die Kita Mainstrolche zog aus beengten Verhältnissen in einen Neubau und die Kita Sonnenschein erhielt einen Erweiterungsbau.

Der Erweiterungsbau der Kita Sonnenschein bietet Platz für 40 Kinder von 0 bis 3 Jahren Foto: Kurt-Helmuth Eimuth
Stadtrat Jan Schneider hob in seiner Rede zur Eröffnung der beiden Kita-Neubauten die Bedeutung der guten Kooperation der Stadt mit den Trägern hervor. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Stadtrat Jan Schneider freute sich bei der Eröffnung über die gelungenen Neubauten der Kindertagesstätten. Insbesondere der in Modulbauweise errichtete Bau der Kita Mainstrolche hatte es dem Frankfurter Dezernenten für Reformprojekte angetan. Will doch die Stadt diesen im Auftrag des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt entwickelten Typ an sechs Standorten nachbauen, da er durch Qualität und Preis überzeugt. Denn, so Schneider, der Ausbau gehe weiter. In den nächsten Jahren sollen jedes Jahr tausend neu Kinderbetreuungsplätze entstehen. Auch deshalb müsse man darauf achten kostengünstiger zu bauen, so Schneider. Er versprach, das eingesparte Geld für den Kita-Ausbau zu verwenden. „Wir sparen nicht an, sondern für die Kindertagesstätten.“

Die Vorsitzende des Vorstandes des Evangelischen Regionalverbandes, Pfarrerin Esther Gebhardt, betonte, dass es die Aufgabe der ganzen Gesellschaft sei Kinder zu fördern. „Wir haben eine gemeinsame Verantwortung für die heranwachsende Generation“, sagte Gebhardt.

Die neue KiTa Mainstrolche wurde von Architekt Ferdinand Heide aus Fechenheim entworfen. Die Kosten für den Neubau, in dem sechs Kindergruppen untergebracht sind, liegen bei etwa 2,6 Millionen Euro. Gut drei Millionen Euro wurden für den konventionell errichteten viergruppigen Erweiterungsbau der KiTa Sonnenschein investiert. Hier hat Architekt Michael von Törne aus Darmstadt den Neubau stilvoll an das vorhandene Ensemble angeschlossen; den in den Sechzigerjahren entstandenen Komplex Kindertagesstätte und Gemeindezentrum Glaubenskirche hatte er in den Jahren 1996/97 neu gestaltetet. Gemeinsam ist den Gebäuden ein großzügiges Raumgefühl und viel Helligkeit. Jede Kindergruppe kann einen großen und einen kleinen Raum nutzen und verfügt über einen eigenen Sanitärraum. Gekocht wird täglich frisch, eine aufwändige Belüftungsanlage sorgt stets für gute Luft. Das Außengelände konnte im Vergleich zu den Möglichkeiten in der Innenstadt großzügig ausfallen.

Umgeben von reichlich Grün, der Neubau der Kita Mainstrolche Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Die evangelische Kirchengemeinde Fechenheim ist Trägerin von drei Kindertagesstätten mit über achtzig hauptamtlichen Angestellten. „In dem von Armut und einem hohen Migrantenanteil geprägten Stadtteil sieht die Gemeinde die Übernahme der Trägerschaft als Beitrag zur Integration und als Teil ihres sozial-diakonischen und Bildungs-Auftrags“, so Pfarrer Wilfried Steller.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 5. Juli 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

15 Jahre Warten hat sich gelohnt

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 15. Juni 2014

Fünfzehn Jahre habe er Briefe geschrieben und gebeten die Kindertagesstätte in der Bornheimer Eichwaldstraße zu sanieren, sagt berichtete Pfarrer Thomas Diemer. Und nun ist es Wirklichkeit geworden: Für bald eine Million Euro wurde die alte Kita der Wartburggemeinde umgebaut. 

Die Gruppenräume sind jetzt lichtdurchflutet. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Im Zuge des Umbaus wurden die Raumzuschnitte verändert, und durch den Anbau eines separaten Treppenhauses entstanden lichtdurchflutete Raumerweiterungen für die 57 Kinder. Elektrik und Sanitäranlagen sind ebenfalls erneuert worden.

Mit großem Stift verdeutlichte Pfarrer Thomas Diemer, dass er jahrelang in Briefen um die Sanierung der Kita bat. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Lärmschutzplatten, helles Licht, klare Linien und bunte Farben prägen nun die Einrichtung. Während der Bauarbeiten von 14 Monaten fanden die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren mit ihren Erzieherinnen in den  Räumen der kurz zuvor eröffneten Krabbelstube „Kirchwiese“, ebenfalls in der Trägerschaft der Wartburggemeinde, Unterschlupf.

Der Bedarf an Betreuungsplätzen ist im dicht bebauten Bornheim groß, deshalb wollte auch die Stadt Frankfurt die Betreuungsplätze an dieser Stelle erhalten. Da die Kita in einer auch als Wohnhaus genutzten geschlossenen Bebauung liegt, war der Umbau aufwändig. So mussten alle Materialien für das neue Treppenhaus mittels Kran über das Haus gehoben werden.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 15. Juni 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

Systematischer Kindesmissbrauch in Sekten

von truk – 18. Mai 2014

Erst nach zwei oder drei Jahrzehnten können Ehemalige über das Ausmaß des Kindesmissbrauchs in Sekten sprechen.

Kurt-Helmuth Eimuth fordert Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen auf, sich dem Problem der Sekten zu stellen. Foto: Rolf Oeser

Das Beispiel der Aktionsanalytischen Organisation (AAO) zeigt, dass die Gesellschaft auch bei Psychogruppen und Sekten ihren Schutzauftrag gegenüber den Kindern nachkommen muss. Soziale Berufe sollten sich mit Mechanismen und Techniken von Psychogruppen und Sekten beschäftigen, „damit sie Anzeichen von Kindeswohlgefährdung erkennen können“.

Dies forderte der Sektenexperte Kurt-Helmuth Eimuth vor Mitgliedern der Sekteninformation und Selbesthilfe Hessen (Sinus) am Samstag, 17. Mai, in Frankfurt. Die grundgesetzlich garantierte Religionsfreiheit ende dort, wo dass Recht des Kindes auf körperliche und psychische Unversehrtheit verletzt werde. Eimuth hatte den systematischen Kindesmissbrauch in der AAO des ehemaligen Aktionskünstlers Otto Mühl in aufgezeigt.

In den letzten Jahren seien mehrere Biografien und Dokumentationen von Mitgliedern der zweiten Generation entstanden, also Kindern, die in Sekten wie die Kinder Gottes oder der Bhagwan-Bewegung aufgewachsen sind. Alle zeigten auf eindrucksvolle Art und Weise den systematischen Kindesmissbrauch in den jeweiligen Orgainsationen. Erst jetzt nach zwanzig oder dreißig Jahren könnten die Betroffenen darüber reden.

Doch anders als in Kirche oder der Odenwaldschule sei in der AAO der Kindesmissbrauch Teil der Ideologie gewesen. „Es war nicht die Verfehlung eines Einzelnen, die womöglich unter den Teppich gekehrt wurde, sondern es gehörte zum allseits akzeptieren Gruppenleben“, so Eimuth. Es war in den Augen der Mitglieder, auch der Eltern, die Erfüllung vom Meister „in die Sexualität eingeführt“ zu werden. Und wenn sich junge Mädchen mit 14 Jahren ihrer Vergewaltigung widersetzten, als sie dem Meister zugeführt werden sollten, so setzten die Gruppenmitglieder dieses Mädchen unter massiven Druck. Die AAO war für Eimuth „eine kriminelle Vereinigung, die systematischen Kindesmissbrauch betrieb“. Aber auch die anderen Formen der sogenannten Erziehung seien bei den Betroffenen nicht spurlos vorbeigegangen. Der ständige Kunkurrenzkampf um ein gutes Ranking, die ständige Verunsicherung, die vermisste soziale Geborgenheit, die fehlende Sicherheit habe die Kinderseelen verletzt.

Wie der Vorsitzende von Sinus, Conny von Schumann, der Versammlung berichtete, würden aus Deutschland heraus Sekten auch in andere europäische Länder expandieren. Dies gelte nach den Beobachtungen der europäischen Anti-Sekteninitiativen vor allem für das Universelle Leben um die selbsternannte Würzburger Prophetin Gabriele Wittek.

Beitrag von truk, veröffentlicht am 18. Mai 2014 in der Rubrik Ethik, erschienen in der Ausgabe Web.

Penthouse-Kita

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 29. März 2014

Die Erschließung des alten Geländes einer Lederfabrik eröffnete der Gemeinde Unterliederbach die Möglichkeit, ihre alte Einrichtung in der Johannisallee zu verlagern und um zwei Krabbelgruppen zu erweitern.

Ungewöhnlich: Ein Spielplatz auf dem Dach. Die neue Evangelische Kita am Liederbach. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Gleichwohl derzeit zahlreiche Kitas eingeweiht würden, habe sie noch nie eine auf dem Dach eines Supermarktes gesehen, sagte die Vorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes Esther Gebhardt bei der Eröffnung der neuen Kindertagesstätte der Gemeinde Unterliederbach. Die Kita sei so eine Art „Penthouse-Kita“.

Neben Supermarkt und Kita entstanden noch zahlreiche Wohnungen. Die „Evangelische Kita am Liederbach“ besuchen 62 Kinder. In der neuen Einrichtung wird täglich frisch gekocht. Auch konnte die Gemeinde genügend pädagogische Fachkräfte finden.

Die neue Kita Am Liederbach erfreut sich schon heute großer Beliebtheit und Unterstützung. Das Ehepaar Lich vom Edeka-Markt überreicht zur Einweihung Pfarrer Holger Kamlah und Kita-Leiterin Dorothea Laube einen Scheck. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 29. März 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.

Religion geht nur mit Eltern

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 22. März 2014

Immer seltener erfahren Kinder in der Familie eine religiöse Erziehung. Können evangelische Kindertagesstätten das kompensieren? Eher nicht, meint Kurt-Helmuth Eimuth.

Frankfurt: Kurt-Helmuth Eimuth Portrait Foto aufgenommen am 01.10.2013 Foto: Rolf Oeser

Wer hat mit Ihnen früher gebetet, biblische Geschichten erzählt und religiöse Lieder gesungen? Vielleicht die Mutter, sehr oft aber sind es die Großeltern, die in den Familien für die Weitergabe religiöser Überzeugungen verantwortlich sind.

Doch das ist immer seltener der Fall. Die aktuelle Mitgliedschaftsstudie der Evangelischen Kirche in Deutschland zeigt Alarmierendes auf. Bei den 14- bis 21-Jährigen sind nach eigener Auskunft knapp die Hälfte der westdeutschen Kirchenmitglieder nicht religiös erzogen worden. Von den Konfessionslosen dieses Alters berichten nur 8 Prozent im Westen und 14 Prozent in Ostdeutschland über eine religiöse Erziehung.

Die Offenheit für religiöses Denken wird in der Kindheit geweckt, oftmals durch die Großeltern. Heute sind diese jedoch in vielen Familien aufgrund von Entfernungen oder sich verändernden Familienkonstellationen nicht mehr präsent. Hier solle oder könne der evangelische Kindergarten einspringen, lautet eine weit verbreitete Meinung. Schließlich wendet die Kirche für den Elementarbereich erhebliche Mittel auf.

Doch das greift zu kurz. Aus der Integrationsdebatte ist bekannt, dass eine nachhaltige Förderung von Kindern immer die ganze Familie im Auge haben muss – sie ist entscheidend für den Erfolg. Erst wenn zum Beispiel die Familie die Notwendigkeiten eines deutschen Schulsystems versteht, können die Anstrengungen der Pädagogen und Pädagoginnen wirklich fruchten. Aus diesen Überlegungen heraus entstand die Idee der Kinder- und Familienzentren: Hier soll das System Familie als Ganzes in den Blick genommen werden.

Ähnlich ist es bei der religiösen Bildung. Auch hier müssen die Kirchen die Familien mit ins Boot nehmen. Der Kindergarten alleine ist mit der Aufgabe, religiöse Sozialisation zu leisten, überfordert. Zu erwarten, dass Kindertagesstätten die religiöse Erziehung in den Familien ersetzen können, ist eine Überdehnung der Möglichkeiten. Vielmehr müssen die Kitas in Sachen Religion so etwas Ähnliches werden wie ein Kinder- und Familienzentrum mit dem Schwerpunkt religiöser Kommunikation.

An vielen Stellen gelingt das in Frankfurt auch längst. Die Kindertagesstätte ist ein wesentlicher Pfeiler der gemeindlichen Kommunikation sowohl mit Menschen, die der Kirche verbunden sind, als auch mit Distanzierten.

Diese Ansätze gilt es vor dem Hintergrund des sich ausdifferenzierenden Familienbegriffs auszubauen. Das heißt: Alle Formen von Familie sind einzubeziehen. Kirche und Kindertagesstätte können hiervon nur profitieren.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 22. März 2014 in der Rubrik Meinungen, erschienen in der Ausgabe Web.

Kindertagesstätte Martin Niemöller eröffnet

Von Kurt-Helmuth Eimuth – 25. Februar 2014

Der Kita-Neubau des Darmstädter Architekten Thomas Zimmermann beeindruckte die Gäste bei der offiziellen Eröffnung der Kindertagesstätte Martin-Niemöller des Diakonischen Werks des Evangelischen Regionalverbands durch seine Großzügigkeit.

Stadt und freie Träger stehen beim Kita-Ausbau Seite an Seite. Hier Bildungsdezernentin Sarah Sorge und die Vorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes Pfarrerin Esther Gebhardt. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Wie der Architekt ausführte handele es sich um einen Baukasten, der in abgewandelter Form auch noch an anderen Stellen der Stadt verwirklicht werden wird. Das Gebäude, im Auftrag der Stadt Frankfurt von der Hessenagentur errichtet, kostete 4,4 Millionen Euro. Es entstanden 93 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von drei Monaten bis zu sechs Jahren entstanden. Die Stadt Frankfurt werde auch weiterhin den Kindertagessttätten-Ausbau vorantreiben, erklärte Bildungsdezernentin Sarah Sorge. Dies geschehe nicht nur, um die Quote der Betreuungsplätze zu erhöhen. Alleine für die Altersgruppe der Null- bis Dreijährigen müsse man jährlich dreihundert neue Plätze in der Stadt schaffen, da Frankfurt weiter wachse. Auch für das Kindergartenalter müsse man dreihundert neue Plätze jährlich neu errichten und für das Grundschulalter sogar 400 Plätze. Diese bedeute, dass Frankfurt jährlich eine neue Grundschule bauen müsse, so Sorge.

Die Dezernentin bedankte sich beim Evangelischen Regionalverband für die Unterstützung beim Ausbau der Kinderbetreuungsplätze. Die Vorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes, Esther Gebhardt, erinnerte an den Namenspatron der Einrichtung. Martin Niemöller habe in der Nazi-Zeit Widerstand geleistet und später beim Aufbau der Bunderepublik Wesentliches geleistet, auch in der Anti-Atombewegung. Er sei immer seinen Weg gegangen und habe Mut bewiesen. Zur Akzentuierung prangt der Name Martin Niemöllers als Schriftzug am Gebäude, ein Portrait mit den Lebensdaten Niemöllers ist im Innern angebracht, gestaltet vom Grafik-Designer Joachim Kubowitz.

Beitrag von Kurt-Helmuth Eimuth, veröffentlicht am 25. Februar 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe Web.