Archiv für 6. September 2004

Kain und Abel

Andacht,

1. Buch Mose 4, 1 – 6a

06.09.2004

Lied EG: 593, 1+5

Votum:

Guten Morgen

Den Wochenspruch für diese Woche finden wir im Psalm 103 . Dort heißt es im Vers 2

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir gutes getan hat.

Psalm: 146 Nr. 757

Lied: EG 401, 1-3

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Zwei Kinder spielen im Sandkasten. Eins- hat eine großartige Sandburg gebaut.

Mit Straßen, Kreuzungen, Türmen und Mauern. Fantasievoll und mit Lust am Ge­stalten hat es mit Sand etwas gebaut. Das andere Kind sitzt daneben. Ihm ist keine so schöne Burg gelungen. Sein Sand ist ein unförmiger Haufen geblieben. Ob ihm Kunstfertigkeit oder Ausdauer fehlte? Wer weiß. Neiderfüllt sieht dies Kind auf die schöne Sandburg des anderen. Dann handelt es. Mit beiden Füßen springt es hinein in die Burg seines Nachbarn. Noch ein paar Schritte, schon ist die kunstvolle Anlage wieder ein einfacher Sandhaufen. Das Geschrei über die Tat ist groß. Böser Streit entsteht. Hinterher heißt es über den Zerstörer: Mit dem spiele, ich nicht mehr. Der macht alles kaputt. Eine besondere Geschichte? Nein, keine besondere Geschichte. Wer Kindern beim Spielen zusieht, wird das gelegentlich erleben. Aber auch bei Erwachsenen spielt sich dergleichen ab. In der Bibel wird darüber berichtet.

Bibeltext verlesen1. Buch Mose 4.1-6a

Und Adam erkannte sein Weib Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mit Hilfe des HERRN. 2Danach gebar sie Abel, seinen Bruder. Und Abel wurde ein Schäfer, Kain aber wurde ein Ackermann. 3Es begab sich aber nach etlicher Zeit, daß Kain dem HERRN Opfer brachte von den aFrüchten des Feldes. 4Und auch Abel brachte von den bErstlingen seiner Herde und von ihrem cFett. Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer, 5aber Kain und sein Opfer dsah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick. 6Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick?

Die Geschichte von Kain und Abel. Eine Geschichte, die böse ausgeht. Sie hat

kein gutes Ende. Eine Geschichte von Neid, unglückseliger Wut und verzehrendem Hass. Alles das, was das Zusammenleben der Menschen gewährleisten soll, wird verletzt. Ein Mensch erschlägt einen anderen. Die Tat bleibt nicht verbor­gen. Das Kainszeichen ist bis heute sprichwörtlich das Kennzeichen eines Men­schen, der schlimmstes Unrecht getan hat.

Meistens wähnen wir uns weit entfernt von dergleichen Taten. Aber das Sand­kastenbeispiel zeigt, wie nahe wir dem sein können. Wie sich bewahren und schützen vor diesem Neid, dieser Wut, diesem Hass und dem daraus erwachsen­den Tun des Bösen? Ein Patentrezept, das unfehlbar hilft, kenne ich nicht. Aber ich kenne Jesu Doppelgebot der Liebe: „Liebe Gott, liebe deinen Nächste wie dich selbst.“ Als Lebenshilfe ist das gedacht. In guter Absicht ist das gesagt. Gut für uns alle.

Amen.

Lied: EG 414, 1+4

Mitteilungen

Gebet:

Herr, unser Gott, Vater im Himmel!

Jeden Augenblick leben wir von deiner Liebe.

Liebtest du uns nicht, was wären wir – und wozu?

Wir danken dir für die Gaben deiner Schöpfung,

für das Geschenk der Sprache, das uns in Beziehung bringt,

für die Sehnsucht nach Liebe, die uns in Bewegung setzt,

für alle Momente gelingender Partnerschaft,

die uns das Herz weiten.

Und wir bitten dich für diese Welt und ihre Menschen,

für alle, die der Liebe nachjagen, immer wieder neu,

dass sie an ein Ziel finden;

für alle, die sich ungeliebt fühlen,

dass ihnen Liebe begegnet;

für alle Liebenden in Ehen und Partnerschaften,

dass sie ihr Glück entdecken und genießen.

Wir bitten dich für die Einsamen und Kranken,

für die Alten und für die, die ohne Lebensmut

sind.

Wir denken an diesem 13. September an all die Opfer des Terrorismus, ob in den USA oder in Belsan.

Gott, gib diesen Menschen Trost in ihrer Trostlosigkeit, Mut in ihrer Mutlosigkeit und Hoffnung in ihrer Hoffnungslosigkeit.

Gemeinsam beten wir, wie Jesus uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel

geheiligt werde dein Name,

dein Reich komme,

dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen:

Gott, der Ursprung und Vollender aller Dinge.

segne dich, gebe dir Gedeihen und Wachstum,

Erfüllung deiner Hoffnungen, Frucht deiner Mühe,

und am Ende das Ziel deiner Wege. Amen.

Lied: EG 421 (1)